Liebe Leserinnen und Leser, - BankPraktiker
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Beitrag<br />
06 / 2009 <strong>BankPraktiker</strong><br />
Abbildung 1: Zuordnung der Risikoklassi�zierungsklassen<br />
„Weißer Bereich”<br />
fahren ausgenommen werden, um eine Doppelberechnung<br />
einer Wertberichtigung zu vermeiden.<br />
Daneben ist kritisch anzumerken, dass<br />
die alleinige Ausrichtung auf die Ergebnisse von<br />
Risikoklassifizierungsverfahren, insbesondere<br />
hinsichtlich der verhaltensorientierten Scoringverfahren,<br />
nicht alle Kriterien für die Ermittlung<br />
einer EWB erfassen. Das führt dazu, dass ggf.<br />
ein schlecht klassifizierter Kredit zu einer Erhöhung<br />
der pauschalierten Risikovorsorge führt,<br />
obwohl im Rahmen einer Einzelanalyse durchaus<br />
noch keine Wertberichtigung erforderlich<br />
wäre. Demgegenüber kann die Risikoklasse<br />
nicht alle Bonitätsmerkmale des K<strong>und</strong>en zeitnah<br />
wiedergeben. Zusätzliche qualitative Informationen<br />
können die Rückzahlung eines Kredits<br />
als unwahrscheinlich erscheinen lassen, obwohl<br />
die Risikoeinstufung noch vertretbar ist. Diese<br />
im Einzelfall auftretenden Unschärfen sind allerdings<br />
Bestandteil des pauschalierten Wertberichtigungsverfahrens<br />
<strong>und</strong> gleichen sich in der<br />
Gesamtheit gegenseitig aus. Durch eine regelmäßige<br />
Validierung der Risikoklassifizierungsverfahren<br />
<strong>und</strong> die Anwendung von Verlustquoten,<br />
wird die Risikovorsorge auf Ebene der<br />
homogenen Gruppe von Forderungen zuverlässig<br />
ermittelt. Eine Betrachtung des Einzel<br />
Risikoklassi�zierungsverfahren<br />
Klassi�zierung<br />
mit PD*<br />
„Grauer Bereich” pauschalisierte EWB<br />
„Schwarzer Bereich” EWB<br />
* Probability of default gem. Risikoklassifizierungsverfahren (bereinigt um Verwertungsquoten)<br />
PWB für latente<br />
Kreditrisiken<br />
falls wird teilweise zu abweichenden Ergebnissen<br />
führen. Die Ergebnisse des pauschalierten<br />
Verfahrens sind daher jährlich einem Backtesting<br />
zu unterziehen. Die Zuordnung der Risikoklassen<br />
sowie die Höhe der Verlustquoten sind<br />
dabei vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Überleitung in<br />
die Abwicklung bzw. der tatsächlichen Forderungsausfälle<br />
zu hinterfragen.<br />
3. Ausblick: Diskrepanz zwischen<br />
wertorientierter Banksteuerung bzw.<br />
aufsichtsrechtlichen Vorgaben der<br />
MaRisk <strong>und</strong> der HGB-Bilanzierung<br />
von Wertberichtigungen<br />
Die Annahme, dass zum Abschlussstichtag nicht<br />
alle künftigen Forderungsausfälle mithilfe der<br />
Einzelwertberichtigungen oder pauschalierten<br />
Einzelwertberichtigungen eingeschätzt<br />
werden, baut auf der Tatsache auf, dass bisher<br />
keine ausreichenden methoden zur messung<br />
des spezifischen Kreditausfallrisikos einer einzelnen<br />
Forderung bestanden. Die Verfahren zur<br />
Berechnung von Pauschalwertberichtigungen<br />
sollten die Forderungsausfälle abdecken, die<br />
trotz geringer Ausfallwahrscheinlichkeiten der<br />
zugeordneten Risikoklasse im Einzelfall den