GescHenke - Berliner Zeitung

Geschenke
eva apraku
Redakteurin Stadtleben
Für arbeitslose Freunde
Arbeitslosigkeit ist deprimierend – und das Geld
ist auch noch knapp. Wie man sich trotzdem
sinnvoll beschäftigt, neue Ideen bekommt und
sein Umfeld verschönert, dazu inspirieren die
beiden „Mach neu aus alt“-Bücher der Londoner
Design-Journalistin Henrietta Thompson. Angelehnt
an Vorbilder aus der Upcycling-Szene erfährt
man, wie aus Obstkisten hippe Schubladenschränke
oder aus alten Kimonos edle Cocktailkleider
gezaubert werden. Der Berliner Van Bo
Le-Mentzel bietet in seinem „Hartz-IV-Möbel“-
Buch darüber hinaus Bauanleitungen für Designer-Sessel,
-Stühle oder -Schlafsofas.
Henrietta Thompson: „Mach neu aus alt. Welt retten, Geld
sparen, Style haben“, Edel Germany GmbH 2009, 272 Seiten,
24,95 €; „Mach neu aus alt. Kleidung und Accessoires. Welt
retten, Geld sparen, Style haben“, Edel Germany GmbH 2012,
272 Seiten, 24,95 €; Van Bo Le-Mentzel: „Hartz IV Moebel.com.
Build More Buy Less! Konstruieren statt konsumieren“,
Hatje Cantz 2012, 12,99 €
Für geschmacks-
taliban
Für kauFwütige teenie-girls
Auf die Frage nach ihrer Lieblingsbeschäftigung krähen
sie unbekümmert „Shopping!“. Dabei haben
Teenie-Girls mehr drauf: In dem Buch „Mach’s selbst.
Do it yourself für Mädchen“ werden sie dazu animiert,
modische Accessoires selbst zu fertigen, einen
eigenen Blog zu erstellen, mit der Bohrmaschine
umzugehen, Flyer zu produzieren, ihr WLAN sicher
zu machen oder Rassismus zu bekämpfen.
Daniela Burger, Chris Köver, Sonja Eismannn: „Mach’s selbst. Do it
yourself für Mädchen“, Beltz & Gelberg 2012, 160 Seiten, 16,95 €
Für Frierende
nachhaltigkeits-Fans
Handschuhe gehören wie Schirme zu den
Gegenständen, die man häufig verliert.
Warum nicht gleich Stadtfund-Handschuhe
verschenken? Sie wurden als Einzelstücke
von Bürgersteigen und aus Parkanlagen
aufgelesen, gereinigt, zu neuen,
größengleichen Paarungen zusammengebracht
und neu gelabelt. Hingucker!
Gesehen bei TassenKuchen, Malplaquetstraße 33,
Wedding, 29 € (Erwachsene) und 19 € (Kinder) unter
http://stadtfund.dawanda.com
Weiße Tennissocken oder von innen
beleuchtete Zimmerbrunnen hält der
Geschmacks-Taliban für unentschuldbare
Todsünden. Milder könnte ihn
eine geschenkte Dingpflegschaft stimmen.
Denn wer die Patenschaft etwa für die Gießkanne „Ente“ oder
die Spardose „Brummi“ erhält, lernt den gnädigen Blick auf Dinge der
Alltagskultur, erhält ein Jahr lang freien Eintritt in das Museum der
Dinge und wird dort zu allen Veranstaltungen eingeladen.
Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Oranienstraße 25, Kreuzberg, www.museumderdinge.de,
Dingpflegschaften 30–500 € (Verhandlungsbasis). Am 9.12., 15–17 Uhr, widmet sich das
Museum der Dinge in Berlin seinen Dingpflegern und denen, die es werden wollen.
Für
radelnde
hipster
So stylish radelnde Hipster mit
ihren Rennrädern auch sein mögen
– im Berliner Winterverkehr
sieht man sie gefährlicherweise
trotz irrlichternder Klemmleuchten
nicht. Aus Liebe und Sorge
bekommen sie deshalb die Reflektorenweste
von uns verpasst.
Reflektorenweste, ab ca. 3 €;
Reflektorenbänder, ab ca. 5 €, erhältlich im
Fahrrad handel und in Baumärkten
16 tip Weihnachten 26·12
Fotos: www.stadtfund.de (Handschuhe), Armin
Herrmann (Giesskanne)