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Kundenmagazin Dialog Mittelstand 01 2012 - Stadtsparkasse ...

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D i a log<br />

MITTELSTAND<br />

Das Netzwerk für Düsseldorfer Unternehmer<br />

Klüh Service ManageMent<br />

Hauptsache<br />

Dienstleistung<br />

KapitalMarKtauSblicK 2<strong>01</strong>2<br />

„Mittelständische<br />

unternehmen sind<br />

besser gerüstet“<br />

iM FoKuS<br />

handwerkstradition<br />

in Düsseldorf<br />

ausgabe 1<br />

Februar 2<strong>01</strong>2


Editorial Inhalt<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

nach einem wirtschaftlich turbulenten Jahr 2<strong>01</strong>1<br />

wünschen wir uns für 2<strong>01</strong>2 vor allem eins: Stabilität.<br />

Ich bin mir sicher, das gilt auch für Sie und Ihr<br />

Unternehmen. Sichere Finanzierungsformen tragen<br />

entscheidend dazu bei. Aus diesem Grund beschäftigt<br />

sich <strong>Dialog</strong> <strong>Mittelstand</strong> diesmal mit dem<br />

Thema Forderungsmanagement: In der Rubrik<br />

„Service“ lesen Sie, warum der Verkauf von Forderungen<br />

im In- und Ausland ein Finanzierungs instrument<br />

ist, das Sicherheit bietet und unab hängig<br />

von Zahlungswidrigkeiten macht. Zwei Mittelständler<br />

erklären praxisnah, wie sie diese Finanzierungsform<br />

bereits erfolgreich für sich nutzen.<br />

Für eine stabile Düsseldorfer Erfolgsgeschichte<br />

steht das Dienstleistungsunternehmen Klüh. Im<br />

vergangenen Jahr feierte das Traditionshaus sein<br />

hundertjähriges Jubiläum. <strong>Dialog</strong> <strong>Mittelstand</strong><br />

besuchte Inhaber Josef Klüh und sprach mit ihm<br />

über die spannende Geschichte seiner Firma, die<br />

heute über 41 000 Mitarbeiter zählt und Niederlassungen<br />

in zehn Ländern hat. Solch eine beeindruckende<br />

Bilanz haben Existenzgründer noch<br />

vor sich. Als Partner des <strong>Mittelstand</strong>s in der Region<br />

unterstützt die <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf sie<br />

auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen. Rund<br />

hundert Interessierte nutzten den Gründertag<br />

im November 2<strong>01</strong>1, um Experten ihre Fragen zur<br />

Selbstständigkeit zu stellen.<br />

Wer als Unternehmer dauerhaft erfolgreich sein<br />

will, muss sich engagieren. Das gilt auch für das<br />

Gemeinwohl in unserer Stadt und Region. Die<br />

Organisation „Common Purpose“ vermittelt Führungskräften,<br />

die sich nachhaltig für die eigene<br />

Firma und das Gemeinwohl einsetzen wollen, das<br />

entsprechende Wissen und nützliche Kontakte.<br />

Die <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf findet diese Kombination<br />

besonders sinnvoll und fördert die Initiative<br />

seit Juli 2<strong>01</strong>1. Vielleicht weckt der Beitrag über<br />

„Common Purpose“ in dem einen oder anderen<br />

Leser ja sogar den Wunsch, sich selbst zu engagieren<br />

– ich würde mich sehr darüber freuen.<br />

Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre!<br />

Mit den besten Grüßen<br />

Ihre<br />

Karin-brigitte göbel<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Unternehmens-Trends<br />

3 neue produkte und Dienstleistungen –<br />

für unternehmen vorgestellt<br />

Service<br />

4 Forderungsmanagement<br />

Vertrauen ist gut, Zahlungseingang ist besser<br />

Im Fokus: Handwerkstradition in Düsseldorf<br />

6 Jaensch gmbh<br />

Feine Malerarbeiten von Duisburg bis Koblenz<br />

7 thedens gmbh<br />

Auf der Überholspur<br />

Unternehmen<br />

8 Klüh Service Management<br />

Hauptsache Dienstleistung<br />

10 betriebsverpflegung blum e.K.<br />

Alles andere als Standard<br />

News für den <strong>Mittelstand</strong><br />

11 internationale aktionswochen<br />

Neue Märkte sicher erschließen<br />

11 branchenreports<br />

Branchentrends von A bis Z<br />

12 gründertag 2<strong>01</strong>1<br />

Die Zukunft der Volkswirtschaft<br />

13 Kapitalmarktausblick 2<strong>01</strong>2<br />

„Mittelständische Unternehmen sind besser gerüstet“<br />

14 Flato, hufnagl & partner<br />

Serviceleistungen im <strong>Mittelstand</strong>: eine große grüne Wiese<br />

Engagement<br />

15 common purpose Deutschland<br />

Führen mit Verantwortung<br />

100-Jahr-Feier<br />

bei Klüh<br />

interview mit gregor höll,<br />

Direktor geschäftsbereich<br />

asset-Management<br />

iMpreSSuM v. i. S. d. p. Herausgeber: <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf, Stabsstelle Kundenkommunikation,<br />

Berliner Allee 33, 40212 Düsseldorf; Erscheinungsweise: viermal jährlich; Redaktion und Gestaltung:<br />

K12 Agentur für Kommunikation und Innovation GmbH, Charlottenstraße 43, 40210 Düsseldorf;<br />

Druck: Druckstudio GmbH, Professor-Oehler-Straße 10, 40589 Düsseldorf<br />

Kontakt: dialogmittelstand@sskduesseldorf.de<br />

Bildnachweis: Rüdiger Nehmzow (Titel), fotolia (S. 3, 11, 14), F1online (S. 4), Crefo Factoring Düsseldorf<br />

Neuss GmbH (S. 4), Markus Scherer (S. 2, 5, 6, 7, 13, 14), Thedens GmbH (S. 7), Klüh Service GmbH<br />

(S. 2, 8, 9), Betriebsverpflegung Blum e. K. (S. 10), Kai Kitschenberg (S. 12), Common Purpose Deutschland<br />

e. V. (S. 15)


KoSten SenKen Durch eu-patent<br />

Auf dem Weg zum<br />

europaweiten Ideenschutz<br />

Die eigenen Innovationen europaweit patentieren zu lassen,<br />

kann gerade für den <strong>Mittelstand</strong> ein wichtiger Vorteil im internationalen<br />

Wettbewerb sein. Dennoch verzichtet ein Großteil<br />

der Unternehmen darauf, seine Produkte und Ideen flächendeckend<br />

schützen zu lassen. Für Dr. Christian Heine,<br />

Patentanwalt und Partner der Kanzlei KNH in Düsseldorf,<br />

liegt das vor allem an den enormen Kosten, die durch die<br />

Anmeldung zum Patent entstehen: „Ein Patent gilt nach seiner<br />

Erteilung durch das Europäische Patentamt nicht automatisch<br />

für alle europäischen Länder. Vielmehr muss es in<br />

jedem Staat separat validiert und dafür in die jeweilige Landessprache<br />

übersetzt werden. Diese Übersetzung nehmen<br />

Fachleute vor, damit es keine missverständlichen Formulierungen<br />

gibt. Und das ist teuer.“<br />

Abhilfe könnte in dieser Hinsicht nur ein gemeinschaftliches<br />

EU-Patentrecht mit einheitlicher Sprachregelung schaffen,<br />

das in dieser Form bislang nicht existiert. Ein erster wichtiger<br />

Schritt in diese Richtung war im Jahr 2008 das sogenannte<br />

Londoner Übereinkommen. Darin erklärten sich 17 Staaten<br />

bereit, auf Teile der Übersetzungen zu verzichten, sofern<br />

die Originaltexte in Englisch, Französisch oder Deutsch vorliegen.<br />

Dr. Heine: „Durch dieses Übereinkommen konnten die<br />

Kosten bereits signifikant gesenkt werden. Für ein europaweit<br />

gültiges Patent muss man aber immer noch rund 25.000<br />

DiagnoSe MittelStanD 2<strong>01</strong>1<br />

Am Puls der Unternehmen<br />

„Gesund und topfit“ – so würde vermutlich das Urteil eines<br />

Arztes über den Zustand der mittelständischen Unternehmen<br />

in Deutschland lauten. Die Studie „Diagnose <strong>Mittelstand</strong><br />

2<strong>01</strong>1“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands<br />

(DGSV) kommt zu diesen positiven Ergebnissen. Bereits zum<br />

zehnten Mal legt der DGSV in einem umfangreichen Bericht<br />

repräsentative Daten über die aktuelle Situation und die<br />

Zukunft der Mittelständler vor. Die Analyse stützt sich auf<br />

Euro investieren – mehr als das Zehnfache eines vergleichbaren<br />

Vorgangs in China oder in den USA.“ Auf dem Weg zum<br />

EU-Patent ist dies in seinen Augen daher nur eine Zwischenlösung.<br />

Eine entsprechende Weiterentwicklung, wie vom<br />

Europa rat bereits genehmigt, wird nicht zuletzt dem hiesigen<br />

<strong>Mittelstand</strong> zugutekommen. An der dazugehörigen Initiative<br />

nehmen alle Mitgliedstaaten der EU mit Ausnahme<br />

von Spanien und Italien teil.<br />

Mehr zum Thema EU-Patent finden Sie unter:<br />

www.knh-patent.de<br />

zwei Säulen: die Bilanzdatenanalyse, die die Geschäftsabschlüsse<br />

der Firmenkunden der Sparkassen auswertet, und<br />

eine Expertenbefragung, bei der die Kundenbetreuer die<br />

Geschäftslage ihrer mittelständischen Kunden bewerten.<br />

Wichtigstes Ergebnis der „Diagnose <strong>Mittelstand</strong> 2<strong>01</strong>1“ ist,<br />

dass die Eigenkapitalquote der Unternehmen von 12,8 auf<br />

15,6 Prozent gestiegen ist. Das schwache Wirtschaftsumfeld<br />

der letzten Jahre hat das Eigenkapital der meisten Firmen<br />

also wider Erwarten nicht gesenkt. Ebenfalls gestiegen sind<br />

die Ausgaben für das Personal. Die Quote kletterte um 1,5<br />

auf 19,9 Prozent. Grund dafür ist, dass die Mittelständler<br />

ihre Belegschaften in den wirtschaftlich schwierigen Jahren<br />

gehalten haben, obwohl die gesamtwirtschaftliche<br />

Leistung 2009 um 4,7 Prozent sank. Fast alle Sparkassen-<br />

Experten – rund 96 Prozent – beurteilen die Geschäftslage<br />

des <strong>Mittelstand</strong>s im Vergleich zu 2009 als „verbessert“; nur<br />

0,6 Prozent finden, dass sie sich verschlechtert hat. Mehr<br />

als die Hälfte der Sparkassen berichten außerdem von einer<br />

erfreulichen Bereitschaft, zu investieren. So habe sich der<br />

Anteil der Investitionskredite auf fast 25 Prozent verdoppelt.<br />

Die komplette Studie erhalten Sie unter:<br />

www.dialogmittelstand.de<br />

Unternehmens-Trends<br />

DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2 3


Service<br />

Mit Factoring sind unternehmen<br />

sicher vor langen Wartezeiten<br />

auf unbezahlte Forderungen<br />

ForDerungSManageMent<br />

Vertrauen ist gut,<br />

Zahlungseingang ist besser<br />

Wer zu lange – oder im einzelfall gänzlich<br />

– warten muss, bis seine rechnungen<br />

bezahlt werden, verliert dadurch an hand-<br />

lungsspielraum und an existenzsichernder<br />

liquidität. ein individuelles Forderungsmanagement<br />

kann sicherstellen<br />

und beschleunigen, dass das geld fließt.<br />

Factoring – facettenreiche Finanzierungsform<br />

für Mittelständler<br />

Factoring als alternative Finanzierung<br />

rückt immer näher an die klassischen<br />

Finanzierungsformen heran. Statt länger<br />

auf ausstehende Zahlungen zu warten<br />

oder gar Zahlungsausfälle hinzunehmen,<br />

verkaufen Unternehmen zunehmend ihre<br />

Forderungen an Factoring-Gesellschaften.<br />

Das ermöglicht ihnen eine kontinuierliche<br />

professionelle Risikoeinschätzung<br />

ihrer Kunden und verbessert die Liquidität<br />

erheblich: 80 bis 90 Prozent der Forderungssumme<br />

sind sofort verfügbar. Davon<br />

profitieren gerade junge, wachsende<br />

4 DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2<br />

Unternehmen, deren Kreditlinie knapp<br />

ist. Oder Factoring hilft dabei, wichtige Investitionen<br />

in den Betrieb zu finanzieren.<br />

Achim Krause, Geschäftsführer der<br />

P. Clasen Satz & Druck oHG, arbeitet seit<br />

2005 mit der Crefo Factoring Düsseldorf<br />

Neuss GmbH zusammen. Als Partner der<br />

<strong>Stadtsparkasse</strong> betreut Crefo Kunden<br />

mit einem Jahresumsatz von bis zu acht<br />

Millionen Euro. Krause erinnert sich:<br />

„Wir hatten damals so viele Forderungen,<br />

dass unser Liquiditätsspielraum sehr<br />

eingeengt war. Wegen schlechterer Umsatz-<br />

und Ertragszahlen konnte die <strong>Stadtsparkasse</strong><br />

unseren Kontokorrentrahmen<br />

nicht erhöhen. In dieser Situation erhielten<br />

wir von der <strong>Stadtsparkasse</strong> den Rat,<br />

eine Factoring-Finanzierung zu nutzen.“<br />

Was für den Mittelständler neu war,<br />

brachte neben der erhöhten Liquidität<br />

„ Das Unternehmen kann durch<br />

Factoring seinen Kunden<br />

Skonti und längere Zahlungsziele<br />

einräumen.“<br />

hanS-georg peterS<br />

geschäftsführer Crefo


weitere positive Effekte, denn seither<br />

übernimmt Crefo das Mahnwesen für<br />

das Unternehmen: „Wir haben uns von<br />

der Debitorenbuchhaltung befreit und<br />

Zahlungsausfälle ausgeschlossen“, freut<br />

sich Achim Krause. Einen weiteren<br />

Wettbewerbsvorteil führt Hans-Georg<br />

Peters, Geschäftsführer der Crefo, an:<br />

„Das Unternehmen kann durch Factoring<br />

seinen Kunden Skonti und längere<br />

Zahlungsziele einräumen.“ Zudem reduziere<br />

sich mit dem Verkauf der Forderungen<br />

die Bilanzsumme des Unternehmens<br />

deutlich. So kann es eine verbesserte<br />

Eigenkapitalquote ausweisen.<br />

Im Rahmen der Factoring-Abwicklung<br />

erhalten die Fachleute von Crefo zudem<br />

Einblick in viele betriebswirtschaftliche<br />

Daten des Unternehmens, die wichtige<br />

Anregungen geben, um Strukturen im<br />

Unternehmen anzupassen. Auch das ist<br />

für Krause ein Aspekt, der für Factoring<br />

spricht: „Ohne Factoring würden wir heute<br />

mit unserem Unternehmen nicht so dastehen,<br />

wie wir es jetzt tun. Besonders die<br />

zahlreichen mit dem Factoring-Prozess<br />

verbundenen Zusatzleistungen entlasten<br />

mich als Geschäftsführer und mein Team<br />

„ Ich möchte nicht zur Bank<br />

meiner Kunden werden.<br />

Das kann ich mir nicht leisten.“<br />

ayDogan cengiz<br />

geschäftsführer Humintech<br />

erheblich. Wir können uns wieder besser<br />

auf unser Kerngeschäft konzentrieren.“<br />

hermesgedeckte Forderungen –<br />

sichere geschäfte auch in risikoländern<br />

Das Düsseldorfer Unternehmen Humintech<br />

machte sehr gute Erfahrungen mit<br />

dem Verkauf hermesgedeckter Auslandsforderungen<br />

an die <strong>Stadtsparkasse</strong>. Hier<br />

Wichtige instrumente des Forderungsmanagements auf einen blick:<br />

Factoring: Hier übernimmt eine Factoring-Gesellschaft das Ausfallrisiko für eine Forderung.<br />

80 bis 90 Prozent der angekauften Rechnungssumme abzüglich der Factoring-Gebühren<br />

überweist sie sofort an den Kunden. Die restlichen 10 bis 20 Prozent (je nach Risikoansatz<br />

der Branche) hält sie zunächst zurück. Die Kunden bekommen diese Summe, wenn ihr<br />

Debi tor die Rechnungssumme an die Factoring-Gesellschaft überwiesen hat – spätestens<br />

150 Tage nach Fälligkeit.<br />

hermesgedeckte Forderungen: Der staatliche Kreditversicherer Euler Hermes sichert<br />

Lieferanten mit einer Deckungszusage des Bundes ab: Drohen Forderungen im Exportgeschäft<br />

aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen auszufallen, springt der Versicherer<br />

ein. Diese Forderungen werden regresslos von Kreditinstituten angekauft, die Liquidität<br />

des Lieferanten wird nicht belastet.<br />

Verschiedene Produkte des dokumentären Auslandsgeschäfts, zum Beispiel akkreditiv,<br />

bankgarantie und inkasso: Sie bieten Lösungen für den Exporteur und den Importeur, um<br />

Lieferungen und Zahlungen abzuwickeln und abzusichern.<br />

Wie Sie Ihr Auslandsgeschäft am besten absichern, hängt ab von Art und Umfang des<br />

Geschäfts, sowie von den finanziellen Risiken, die im Zielland herrschen. Der individuelle<br />

Bedarf sollte im Rahmen eines persönlichen Gesprächs mit einem Experten für Transaktions<br />

management geklärt werden.<br />

Service<br />

übernimmt der Bund – vertreten durch<br />

den Kreditversicherer Euler Hermes – das<br />

Risiko eines Zahlungsausfalls. „Das hat<br />

zu unserem schnellen Wachstum in den<br />

vergangenen Jahren beigetragen“, sagt<br />

Humintech-Geschäftsführer Aydogan<br />

Cengiz. Seine Firmenkundenbetreuerin<br />

bei der <strong>Stadtsparkasse</strong>, Bianca Schmid,<br />

und seine Fachbetreuerin aus dem Transaktionsmanagement,<br />

Anja Eckel, regeln<br />

das für ihn: Die <strong>Stadtsparkasse</strong> kauft Cengiz<br />

die Forderungen ab und zahlt 90 Prozent<br />

des Rechnungsbetrags aus – und<br />

zwar regresslos. Zehn Prozent werden<br />

als Sicherheit einbehalten, bis der Kunde<br />

zahlt. Hermesgedeckte Forderungen belasten<br />

daher nicht den Kreditrahmen<br />

des Lieferanten, was ein wichtiger Vorteil<br />

für den Unternehmer ist, wie Cengiz<br />

bestätigt: „Schließlich möchte ich mit der<br />

Liquidität von Humintech nicht zur Bank<br />

meiner Kunden werden. Das kann ich<br />

mir als Mittelständler gar nicht leisten“,<br />

ergänzt er.<br />

Die Humintech GmbH gehört in Deutschland<br />

zu den 50 wichtigsten Firmen,<br />

deren Eigentümer einen Migrationshintergrund<br />

haben. Seit über zehn Jahren<br />

exportiert Aydogan Cengiz gemeinsam<br />

mit seinem Partner Müfit Tarhan Huminsäuren<br />

überall dorthin, wo diese in der<br />

Landwirtschaft zur Verbesserung des<br />

Bodens eingesetzt werden: vor allem in<br />

arabische Länder und den Mittelmeerraum,<br />

aber auch nach Zentral- und Lateinamerika<br />

oder nach Osteuropa. Rund<br />

40 Prozent des Gesamtumsatzes wickelt<br />

Humintech-Finanzchefin Gisela Blomberg<br />

per hermesgedeckter Forderung ab –<br />

sie schätzt den reibungslosen Handel, der<br />

damit verbunden ist. „Der bürokratische<br />

Aufwand geht gegen null, wenn man den<br />

Antrag beim Kreditversicherer Euler Hermes<br />

rechtzeitig einreicht“, sagt sie.<br />

Mehr Informationen zum Thema<br />

finden Sie unter:<br />

www.crefo-factoring.de<br />

www.sskduesseldorf.de/hermes<br />

DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2 5


Im Fokus: Handwerkstradition in Düsseldorf<br />

JaenSch gMbh<br />

Feine Malerarbeiten von<br />

Duisburg bis Koblenz<br />

„Jaensch – Werkstätten für feine<br />

Malerarbeiten“: Klingt das nicht nach<br />

Manufaktur, Maßarbeit, exklusivität?<br />

„Da ist schon was dran“, sagt norbert<br />

Krämer. „Wenn es um kreative, beratungsintensive<br />

lösungen geht, sind<br />

wir gefragt“, ergänzt der geschäftsführer.<br />

Für exklusivität sorgen unter<br />

anderem geschäftskunden auf der Kö,<br />

die dem handwerksbetrieb seit vielen<br />

Jahren immer wieder ihr vertrauen<br />

schenken. „Wobei uns privatkunden<br />

natürlich ebenso willkommen sind“,<br />

so Krämer.<br />

W<br />

as als kleines Büro auf der Klosterstraße<br />

in Düsseldorf begann,<br />

entwickelte sich zu einem der<br />

größten mittelständischen Maler- und<br />

Handwerksbetriebe in der Region. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen 1959<br />

von Herbert Jaensch und Helga Imfeld.<br />

Bis zu seinem Tod 2004 setzte der Firmengründer<br />

auf Expansion: Die Kundenkreise<br />

wurden erweitert, das Leistungsangebot<br />

nahm zu und durch die Gründung<br />

einer Niederlassung in Bonn betreut die<br />

Malerwerkstätte heute mit insgesamt<br />

hundert Mitarbeitern Kunden zwischen<br />

Duisburg und Koblenz. Jaensch bietet<br />

eine breite Palette an Dienstleistungen<br />

an. Dazu gehört nicht nur die Gestaltung<br />

von Innenräumen und Fassaden, sondern<br />

dazu zählen auch Bodenverlegungen<br />

und ganze Altbausanierungen.<br />

Spezialist für besondere Fälle<br />

Dank der großen Belegschaft und der umfangreichen<br />

Expertise bewältigt Jaensch<br />

auch Großaufträge und Projekte mit<br />

besonderen Anforderungen oder enger<br />

Terminstellung. Dazu zählt beispielsweise<br />

die Kunst- und Ausstellungshalle in<br />

Bonn, wo das Unternehmen 1992 die gesamten<br />

Malerarbeiten durchführte. Aber<br />

auch die Lichtburg in Essen, die mit 1 250<br />

Plätzen einen der größten und vermutlich<br />

schönsten Kinosäle in Deutschland<br />

hat, wurde umgestaltet, saniert und in<br />

ihrem historischen Charakter erhalten.<br />

Jaensch führte dort „feine Malerarbeiten“<br />

für verschiedene Oberflächen auf über<br />

5 000 Quadratmetern aus. Ein Beispiel für<br />

6 DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2<br />

norbert Krämer setzt auf kreative lösungen<br />

Die Jaensch gmbh auf<br />

einen blick:<br />

• Hauptsitz Düsseldorf mit<br />

Niederlassung in Bonn<br />

• 1959 gegründet<br />

• über 100 Mitarbeiter, davon<br />

15 Auszubildende<br />

• Geschäftsführer: Norbert Krämer<br />

• Malerarbeiten aller Art, Innengestaltung,<br />

Bodenverlegung,<br />

Fassaden gestaltung, Betoninstandsetzung,<br />

Wärmedämm-Verbund-<br />

system, Altbausanierung, Natur -<br />

farben verarbeitung, Kunststoffbeschichtung,<br />

Fugentechnik<br />

solch anspruchsvolle Arbeiten findet sich<br />

auch im Büro des Geschäftsführers: Die<br />

Wände wurden mit einer speziellen Putztechnik<br />

bearbeitet und geschliffen – so ist<br />

ein marmorartiger Effekt entstanden.<br />

„ Ständig bemühen wir<br />

uns, unsere Auftraggeber<br />

optimal zu<br />

bedienen. Und die<br />

anerkannt hohe<br />

Zufriedenheit unserer<br />

Kunden ist unser<br />

bester Werbeträger.“<br />

norbert KräMer<br />

geschäftsführer Jaensch gmbH<br />

Fit für die zukunft<br />

In die Zukunft blickt Norbert Krämer<br />

optimistisch: „Wir sind breit aufgestellt<br />

und haben viele engagierte und langjährige<br />

Mitarbeiter.“ Seinem Team bietet<br />

Krämer einige Anreize. Mitarbeiter, die<br />

ihre Arbeiten auf einer Baustelle schnell<br />

erledigen, erhalten beispielsweise einen<br />

Bonus. Dass die Qualität darunter nicht<br />

leidet, gewährleisten Kontrollen. Die<br />

Mitarbeiter schätzen das gute Arbeitsklima<br />

– einige sind nach Phasen in anderen<br />

Betrieben sogar zurückgekehrt.<br />

Und was zählt noch zum Erfolgsrezept<br />

des Betriebs? „Ständig bemühen wir<br />

uns, unsere Auftraggeber optimal zu bedienen.<br />

Und die anerkannt hohe Zufriedenheit<br />

unserer Kunden ist unser bester<br />

Werbeträger. Außerdem arbeiten wir<br />

ständig daran, unsere Marktposition mit<br />

innovativen Ideen, Strategien und durch<br />

besondere Aktionen weiter zu festigen.<br />

Damit sichern wir auch die Arbeitsplätze<br />

unserer Beschäftigten dauerhaft und krisenfest<br />

ab“, erklärt Krämer.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter:<br />

www.h-jaensch.de


theDenS gMbh<br />

Auf der Überholspur<br />

„nicht die großen schlucken die Kleinen.<br />

vielmehr überholen die Schnellen die<br />

langsamen“, sagt Detlev thedens. Der<br />

geschäftsführer des Karosserie- und<br />

lackierfachbetriebs thedens gmbh und<br />

sein bruder Michael haben es mit ihrem<br />

team geschafft, sich seit über dreißig<br />

Jahren auf der überholspur zu behaupten.<br />

Ende der 1960er-Jahre vom Vater mit<br />

vier Beschäftigten gegründet, hat<br />

sich Thedens zu einem der führenden<br />

Mittelständler der Branche in<br />

Düsseldorf entwickelt. An den beiden<br />

Stand orten Pinienstraße und Ronsdorfer<br />

Straße – hier ist der „Meilenservice“ zu<br />

Hause – betreuen mehr als 40 Mitarbeiter<br />

nicht nur Privatkunden und Handwerksbetriebe,<br />

sondern auch Kfz-Händler und<br />

-hersteller, Autohäuser, Konzerne sowie<br />

Versicherungsgesellschaften.<br />

pionier beim umweltschutz<br />

Der Erfolg des Familienunternehmens<br />

ruht auf mehreren Säulen. So hat Thedens<br />

in puncto Innovation die Nase<br />

immer ganz weit vorn: Bereits Anfang<br />

der 1990er-Jahre setzte das Unternehmen<br />

als einer der ersten deutschen Lackierfachbetriebe<br />

umweltverträgliche<br />

Wasserbasislacke ein und installierte<br />

ein Qualitätsmanagement-System.<br />

Und in den letzten Jahren investierte<br />

Detlev Thedens über 3,5 Millionen Euro<br />

in Neubauten mit umweltschonender<br />

und nachhaltiger Technik. Dazu zählen<br />

beispielsweise Absaugeinrichtungen<br />

mit Kohle aktivfilter, lösemittelreduzierte<br />

Spritzanlagen und Lackierkabinen mit<br />

Trockenöfen, die Energie sparen.<br />

Schienenfahrzeuge gut im lack<br />

Auf Reparaturen und Lackierungen<br />

von Automobilen beschränkt sich das<br />

Geschäft schon seit Langem nicht mehr.<br />

Auch Straßenbahnen, Lokomotiven und<br />

Eisenbahnzüge lackiert das Team fachgerecht<br />

und setzt sie instand. Auf der Kundenliste<br />

stehen unter anderem Siemens<br />

Rail Systems, die Deutsche Bahn und die<br />

Österreichischen Bundesbahnen, verschiedene<br />

städtische Verkehrsbetriebe<br />

und der Sky Train am Düsseldorfer Flughafen,<br />

für den Thedens zudem den Fuhrpark<br />

betreut. Der Fachbetrieb ist auch<br />

international gefragt: Zu den interessantesten<br />

Aufträgen gehörte die Beseitigung<br />

von Schäden an zwei Regionalzügen<br />

in Bangkok, die miteinander kollidiert<br />

waren. „Anderthalb Jahre war ein Team<br />

vor Ort, um die mehrere Millionen Euro<br />

teuren Fahrzeuge zu reparieren“, erzählt<br />

Tochter Simone Thedens, die sich in dem<br />

Familienbetrieb um Personal, Materialwirtschaft<br />

und Marketing kümmert.<br />

Full Service<br />

Ersatzfahrzeuge im Kaskoschadenfall,<br />

Abwicklung mit den Versicherungen<br />

sowie Hol- und Bringdienste mit Glasservice<br />

sind weitere Dienstleistungen,<br />

mit denen sich Thedens zum Komplettanbieter<br />

rund ums Auto entwickelt hat. Im<br />

Smart-Repair-Center werden neuartige<br />

Reparaturmethoden wie Beulendrücken<br />

ohne Lackierung, Kunststoff- und Glasreparatur,<br />

Fahrzeugaufbereitung sowie<br />

eine Langzeitversiegelung auf Basis der<br />

Nano-Technologie angeboten. Eine digitale<br />

Schadensaufnahme (DEKRA) und ein<br />

Annahmezentrum für Leasingrückläufer<br />

ergänzen die Leistungen.<br />

Das Konzept kommt bei Mitarbeitern,<br />

Kunden und auch in der Öffentlichkeit<br />

gut an: Thedens ist Träger des Deutschen<br />

Marketing-Preises in den Kategorien<br />

„Mitarbeiterführung und Motivation“<br />

sowie „Öffentlichkeitsarbeit“. Außerdem<br />

verlieh die <strong>Stadtsparkasse</strong> dem ISOzertifizierten<br />

Mittelständler 2<strong>01</strong>0 den<br />

Düsseldorfer Unternehmerpreis. Eine<br />

Kundenzufriedenheitsbefragung freier<br />

Werkstätten wählte die Thedens GmbH<br />

im Jahre 2<strong>01</strong>1 und aktuell für 2<strong>01</strong>2 zur<br />

„Werkstatt des Vertrauens“.<br />

Lesen Sie mehr über das<br />

Unternehmen unter:<br />

www.thedens-gmbh.de<br />

www.meilenservice.de<br />

gemeinsam im Familienbetrieb:<br />

Simone und Detlev thedens<br />

Fachgerechte repara-<br />

turen in der „Werkstatt<br />

des vertrauens“<br />

thedens gmbh / Meilenservice<br />

• Gründung 1979<br />

• Karosseriebau und Lackierung für<br />

Pkw, Lkw, Schienen-/Sonderfahrzeuge<br />

und Freizeitmobile; Smart Repair,<br />

Autoglasservice; Full-Service, professionelle<br />

Bewertung und Gutachten<br />

durch DEKRA; Fahrzeugaufbereitung<br />

und -abwicklung<br />

• Geschäftsführer: Detlev Thedens und<br />

Michael Thedens<br />

• Über 40 Mitarbeiter<br />

• Träger des Düsseldorfer Unternehmerpreises<br />

2<strong>01</strong>0<br />

DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2 7


Unternehmen<br />

Klüh Service ManageMent<br />

Hauptsache Dienstleistung<br />

unfreundliche verkäuferinnen. eine halbe Stunde warten in der hotline. Diese und<br />

viele andere ärgernisse verhelfen Deutschland immer wieder zum titel „Servicewüste“.<br />

Josef Klüh kann darüber nur lachen. Denn Dienstleistung betreibt der<br />

Düsseldorfer mit leidenschaft. und das tut er so erfolgreich, dass seine Facility-<br />

Services sich zu einem exportschlager entwickelt haben. Mit ihren mehr als 40 000<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erbringt die Düsseldorfer Klüh-gruppe in zehn<br />

ländern weltweit umfangreiche Dienstleistungen rund ums gebäude und erzielt<br />

damit einen jährlichen umsatz von 633 Millionen euro (2<strong>01</strong>0).<br />

Das Dienstleistungs-Gen scheint<br />

Josef Klüh in die Wiege gelegt<br />

worden zu sein. Schon sein Großvater<br />

machte sich 1911 mit einem kleinen<br />

Gebäudereinigungsbetrieb selbststän dig.<br />

Ausgestattet mit einer 5.000-Mark-Kreditlinie<br />

der <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf,<br />

übernahm der 20-jährige Enkel Josef<br />

Klüh das Geschäft 1962 von seiner Mutter.<br />

Mit Ehrgeiz und Fleiß entwickelte er<br />

seinen Betrieb in wenigen Jahren zum<br />

Marktführer in Düsseldorf. Kein Wunder,<br />

dass er kurze Zeit später sowohl regional<br />

expandierte als auch weitere Gewerke in<br />

sein Angebot aufnahm.<br />

Safety first<br />

So ging Anfang der 1990er-Jahre die<br />

Klüh Security an den Start. Ob bei den<br />

Hightech-Unternehmen Texas Instruments<br />

oder Alcatel-Lucent, auf Flughäfen,<br />

bei Banken und Versicherungen,<br />

Handelshäusern und Chemieriesen:<br />

Heute schützen 2 500 Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen Mensch und Eigentum,<br />

unter ihnen über 300 Waffenträger mit<br />

rund hundert Wachbegleithunden. Hohe<br />

Dienstleistungsbereitschaft ist für alle<br />

Beschäftigten ein Muss; das nötige Rüstzeug<br />

für ihre Arbeit erhalten sie in regelmäßigen<br />

Schulungen. So sind sie auch<br />

für so anspruchsvolle Aufgaben wie die<br />

Bewachung von Raffinerien und Kraftwerken<br />

gut ausgebildet.<br />

böden wienern im armani-anzug<br />

Etwa zeitgleich expandierte Klüh über<br />

die Stadtgrenzen hinaus: Zunächst akquirierte<br />

er Kunden in Nordrhein-Westfalen,<br />

später dann in ganz Deutschland. „Wer<br />

langfristig wachsen will, muss dorthin<br />

gehen, wo der Kunde sitzt.“ Der Gang ins<br />

Ausland war daher nur konsequent: Nach<br />

und nach entstanden Stützpunkte in<br />

Griechenland, den Niederlanden, Polen,<br />

Russland, Spanien, Tschechien, der Türkei,<br />

Indien, China und in den Vereinigten<br />

8 DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2<br />

Arabischen Emiraten. Dort sitzt auch<br />

einer der „Vorzeigekunden“, auf den<br />

Klüh besonders stolz ist: Der Projektentwickler<br />

Emaar hat sich in Dubai mit dem<br />

Burj Khalifa einen Namen gemacht. Im<br />

höchsten Gebäude der Welt halten rund<br />

230 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die<br />

großzügigen Verkehrsflächen aus Glas,<br />

Marmor und Stahl sauber. Auch das architektonisch<br />

dominanteste Gebäude in<br />

Abu Dhabi (Aldar Building) wird seit 2<strong>01</strong>0<br />

von Klüh betreut. Das Reinigungs-Personal<br />

des zur Klüh-Gruppe gehörenden<br />

alteingesessenen Reinigungsspezialisten<br />

Berkeley trägt hier bei der Arbeit einen<br />

topmodischen Business-Look von Armani.<br />

Er besteht aus dunkelgrauen Hosen,<br />

weißen Hemden, grauen Westen und weißen<br />

Tüchern.<br />

gesellschaftliche<br />

verantwortung<br />

Als erfolgreicher Unternehmer möchte<br />

Josef Klüh der Gesellschaft auch etwas<br />

zurückgeben. Mit der 1986 gegründeten<br />

Klüh Stiftung unterstützt er die<br />

wissenschaftliche Beschäftigung mit<br />

Krank heiten, für deren Erforschung<br />

die Pharma industrie wegen geringer<br />

Fallzahlen keine Mittel bereitstellt. Die<br />

Stiftung hat seit ihrer Gründung rund<br />

578.000 Euro ausgeschüttet. Im Jubiläumsjahr<br />

2<strong>01</strong>1 wurden statt der regulären<br />

25.000 Euro Fördermittel in Höhe<br />

von 100.000 Euro ausgelobt.<br />

Eine der Krankheiten, deren Bekämpfung<br />

die Stiftung unterstützte, ist ALS<br />

(Amyotrophe Lateralsklerose), ein<br />

Leiden, dessen Verlauf stets tödlich<br />

endet – so auch für den Düsseldorfer<br />

Kunstprofessor Jörg Immendorff. Jedes<br />

Jahr sterben in Deutschland 1600 Menschen<br />

an ALS. Die Klüh Stiftung förderte<br />

die Erforschung von ALS im Jahr 2006<br />

durch den mit 25.000 Euro dotierten<br />

Preis an Privat dozent Dr. Thomas Meyer<br />

aus Berlin.<br />

Wer sich wie Josef Klüh bedingungslos<br />

der Dienstleistung verschrieben hat, hält<br />

immer Ausschau nach neuen Marktnischen.<br />

„Welches Gewerk könnte gut zu<br />

unserem Unternehmen passen?“, fragt<br />

er sich laufend. Der zunehmende Kostendruck<br />

führte Anfang der 1990er-Jahre<br />

dazu, dass zahlreiche Unternehmen ihre<br />

Gemeinschaftsverpflegung nicht mehr<br />

selbst erbrachten, sondern Spezialisten<br />

überließen – der richtige Zeitpunkt also<br />

für den Einstieg ins Catering-Geschäft.<br />

Heute ist Klüh stolz auf die täglich mehr<br />

als 100 000 Mahlzeiten, die seine Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen für Kliniken<br />

und Betriebsrestaurants zubereiten.<br />

„ Es reicht nicht aus,<br />

unsere Kunden<br />

zufriedenzustellen.<br />

Sie müssen<br />

begeistert sein.“<br />

JoSeF Klüh<br />

geschäftsführer Klüh Service Management<br />

Machte aus einem<br />

kleinen reinigungsbetrieb<br />

ein erfolgreiches<br />

Dienstleistungsunternehmen:<br />

Josef Klüh


Dabei sind mitunter Herausforderungen<br />

zu bewältigen, die weit über das Übliche<br />

hinausgehen. Zum Beispiel für Infineon,<br />

in dessen Dresdner Werk rund um die<br />

Uhr Speicherchips gefertigt werden. Klüh<br />

Catering erbringt hier einen 24-Stunden-<br />

Service für mehr als 4 000 Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen.<br />

Hundert Jahre Unternehmenserfolg – hat<br />

Josef Klüh eine Erklärung? „Unserem<br />

Kerngeschäft, der Gebäudereinigung,<br />

sind wir immer treu geblieben. Um auch<br />

die anderen Gewerke in der gleichen<br />

hohen Qualität anbieten zu können,<br />

haben wir entsprechend leistungsfähige<br />

Spezialisten dazugekauft.“<br />

Einen weiteren Grund sieht Josef Klüh im<br />

fairen Umgang mit seinen Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen. Leistungsgerechte<br />

Bezahlung und regelmäßige Schulungen<br />

sind für ihn selbstverständlich. Ebenso<br />

wie eine gepflegte Berufskleidung, die<br />

die Beschäftigten als Ausdruck der Wertschätzung<br />

ihres Arbeitgebers empfinden:<br />

„Auch das trägt zu unserer geringen Personalfluktuation<br />

bei.“<br />

Letztendlich ist es die Leidenschaft für<br />

Dienstleistung, die Josef Klüh stets angetrieben<br />

hat. „Es reicht nicht aus, unsere<br />

Kunden zufriedenzustellen. Sie müssen<br />

begeistert sein.“ Und da manche von<br />

ihnen bereits seit zwanzig oder dreißig<br />

Jahren auf der Kundenliste stehen, ist<br />

ihm das offensichtlich gelungen.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter:<br />

www.klueh.de<br />

andreas heinze neuer ceo<br />

Seit dem 1. September 2<strong>01</strong>1 ist Andreas<br />

Heinze (51) der neue Vorsitzende der<br />

Geschäftsführung der Klüh Service<br />

GmbH. Der frühere Sixt-Vertriebsvorstand<br />

und ehemalige Haniel-Manager<br />

verfügt über langjährige internationale<br />

Erfahrung im Top-Management in Europa,<br />

im Mittleren Osten und in Asien.<br />

Heinze ist Nachfolger von Hans Joachim<br />

Driessen, der mit Vollendung seines<br />

65. Lebensjahres im April 2<strong>01</strong>2 in den<br />

Beirat der Gesellschaft wechseln wird.<br />

Klüh-Mitarbeiter bringen<br />

den burj Khalifa in<br />

abu Dhabi auf hochglanz<br />

Unternehmen<br />

DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2 9


Unternehmen<br />

betriebSverpFlegung bluM e. K.<br />

Alles andere als Standard<br />

nachhaltigkeit ist die philosophie, von<br />

der sich Karl-heinz blum, geschäftsführer<br />

der betriebsverpflegung blum e. K., bei<br />

seinen unternehmerischen entscheidungen<br />

leiten lässt. So auch in der planung<br />

und dem bau eines neuen betriebs ge-<br />

bäu des. bei monatlichen Klimakosten von<br />

rund 400 euro macht sich das bezahlt.<br />

Was heute Standard ist, wird<br />

morgen schon überholt sein“,<br />

so das Motto Karl-Heinz<br />

Blums. Wärmedämmung, Heizkonzept<br />

und Energieeffizienz der Kühlanlagen<br />

im Lagerhaus wählte er beim Neubau<br />

daher nicht nach den geltenden Standards<br />

aus, sondern jeweils mindestens<br />

eine Klasse besser. Ein Verwaltungs ge-<br />

bäude und ein Lagerhaus samt Frisch-<br />

warenproduktion entstanden so vor<br />

drei Jahren auf einem ehemaligen<br />

Henkel-Gelände in Düsseldorf-Reisholz.<br />

Hier werden die Automaten vorbereitet<br />

und repariert, die Blums Mitarbeiter vor<br />

allem in Firmen aufstellen und bestücken;<br />

und hier werden jede Nacht Brötchen<br />

und andere Backwaren belegt, damit<br />

sie frisch beim Kunden ankommen.<br />

Konsequent nachhaltig<br />

„Wenn man einmal anfängt zu überlegen,<br />

wo man Energie sparen oder sogar<br />

selbst produzieren kann, fangen die Ideen<br />

zu sprudeln an“, erinnert sich Blum.<br />

Das Ergebnis seiner Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema: Das Unternehmen<br />

gewinnt aus etwa hundert Metern Tiefe<br />

Erdwärme, um Büros, Werkstatt und Produktion<br />

auch bei stärkstem Frost zu<br />

10 DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2<br />

heizen. Das Kühlhaus ist dank spezieller<br />

Dämmung besonders effizient. Selbst<br />

die Rolltore der Lagerhalle sind gedämmt.<br />

Auf dem Parkplatz stehen erdgasbetriebene<br />

Liefer- und Servicefahrzeuge,<br />

und eine „Stromtanke“ weist<br />

bereits in die Zukunft: „Wenn in den<br />

nächsten Jahren die ersten deutschen<br />

Elektroautos auf den Markt kommen,<br />

sind wir schon vorbereitet“, erklärt<br />

Frische brötchen für die Kunden<br />

betriebsverpflegung blum<br />

wurde 1981 gegründet und ist ein Un ternehmen<br />

der Vending-Branche: Es stellt<br />

Automaten auf, wartet sie und bestückt<br />

sie mit Getränken und Snacks, wie Schokoriegeln,<br />

sowie täglich frischen Brötchen<br />

aus eigener Produktion. Kaffee gehört<br />

ebenso zum Sortiment wie verschiedene<br />

Erfrischungsgetränke. Die Automaten<br />

stehen in über hundert Betrieben und<br />

Cafeterien von Unternehmen, aber auch<br />

an öffentlichen Orten, wie dem U-Bahnhof<br />

an der Heinrich-Heine-Allee.<br />

Soll bald um elektroautos<br />

erweitert werden: der<br />

erdgasbetriebene Fuhrpark<br />

von blum e. K.<br />

Karl-Heinz Blum, der dann seinen Fuhrpark<br />

um die strombetriebenen Fahrzeuge<br />

erweitern möchte. Bei der Verwirklichung<br />

seiner Einfälle half ihm sein<br />

Firmenkundenberater der <strong>Stadtsparkasse</strong><br />

Düsseldorf. Zum Beispiel mit dem Hinweis<br />

auf die Deutsche Leasing, über die<br />

Blum eine Photovoltaik-Anlage auf dem<br />

Dach finanziert. „Die Hälfte unseres<br />

Strombedarfs produzieren und nutzen<br />

wir selbst; Überkapazitäten speisen wir<br />

in das Netz ein – und das mit einer Preisgarantie<br />

für 20 Jahre“, freut sich Blum.<br />

„Ehrlich gesagt, sind es ökonomische<br />

Gründe, die mich dazu bewogen haben,<br />

auf Nachhaltigkeit zu setzen“, räumt der<br />

Unternehmer ein. „Aber natürlich spielt<br />

auch der ökologische Gedanke eine sehr<br />

große Rolle.“ Das gilt ebenfalls für die<br />

Produkte, die er in seinen Automaten<br />

verkauft – auch hier ist er dem Trend ein<br />

wenig voraus: Ein Drittel der täglich<br />

frisch hergestellten Produkte sind Bio-<br />

Brötchen; 20 Prozent des Kaffees stammen<br />

aus dem Fair-Trade-Handel und<br />

werden ebenfalls in Bio-Qualität verkauft.<br />

Dass die Becher, in denen dieser<br />

Kaffee verkauft wird, kompostierbar<br />

sind, versteht sich da fast schon von<br />

selbst. Vor allem leistet Blum damit einen<br />

Beitrag dazu, seinem Sohn später<br />

vielleicht nicht nur ein zukunftsträchtiges<br />

Unternehmen übergeben zu können,<br />

sondern auch eine lebenswerte Umwelt<br />

zu hinterlassen.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter:<br />

www.blum-bv.de


internationale aKtionSWochen<br />

Neue Märkte sicher<br />

erschließen<br />

Wer neue Absatzmärkte im Ausland erschließen<br />

will, braucht einen starken Partner: Wie in jedem<br />

Jahr begleitet die <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf deshalb<br />

die „Internationalen Aktionswochen“ der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe und beweist so ihre Kompetenzen<br />

im Auslandsgeschäft. „Ein Highlight ist<br />

unsere Fachveranstaltung mit dem Titel ‚Forderungsmanagement<br />

im Unternehmen mit Schwerpunkt<br />

Zahlungssicherung Europa-Geschäft, Risiken und<br />

Lösungswege‘, die am 22. März 2<strong>01</strong>2 stattfindet“, so<br />

Iuri Petraroia, Leiter der Abteilung Vertrieb Transaktionsmanagement.<br />

„Denn ein großer Teil der Unternehmensgeschäfte<br />

wird heute bereits mit Partnern<br />

in EU-Staaten getätigt. Dabei weisen gerade diese Geschäfte<br />

im vermeintlich sicheren EU-Binnenmarkt<br />

eine Reihe hoher Risiken auf, die in Deutschland in<br />

jedem zweiten Fall zu einer der jährlich 35 000 Unternehmensinsolvenzen<br />

führen.“ Als Referent konnte<br />

Professor Christoph Graf von Bernstorff gewonnen<br />

werden. Der Handelsexperte und Geschäftsführer<br />

der nwi nordwest international Servicegesellschaft<br />

mbh (<strong>Dialog</strong> <strong>Mittelstand</strong>, Ausgabe 4/2<strong>01</strong>1) wird über<br />

das Forderungsmanagement in der Europäischen<br />

Union informieren, auf die Besonderheiten, Risiken<br />

und risikoabsichernden Maßnahmen im Unternehmensgeschäft<br />

hinweisen sowie auf Instrumente der<br />

Bankenabsicherung eingehen.<br />

Falls Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten,<br />

wenden Sie sich bitte an Ihren Firmenkundenberater,<br />

damit wir Ihnen eine Einladung zusenden<br />

können.<br />

Informationen zu den Leistungen der <strong>Stadtsparkasse</strong><br />

Düsseldorf im Auslandsgeschäft und zu den Veranstaltungen<br />

während der Aktionswochen erhalten Sie unter:<br />

www.sskduesseldorf.de/ausland<br />

branchenreportS<br />

Branchentrends<br />

von A bis Z<br />

News für den <strong>Mittelstand</strong><br />

von „a“ wie abwasserentsorgung bis „z“ wie zahnärzte:<br />

Die branchenreports der Sparkassen-Finanzgruppe geben<br />

existenzgründern und unternehmern wertvolle einblicke<br />

in die wirtschaftliche und konjunkturelle entwicklung der<br />

70 wichtigsten branchen Deutschlands.<br />

Auf 30 bis 40 Seiten zeigen sie Trends und Zukunftsperspektiven<br />

auf. Sie helfen dabei, Chancen und Risiken für<br />

das eigene Unternehmen zu erkennen oder die Situation<br />

von Abnehmern und Zulieferern einzuschätzen. Die Re-<br />

ports beschreiben unter anderem die einzelnen Wirtschaftszweige,<br />

analysieren ihre Marktsituation und liefern einen<br />

Überblick über die wichtigsten Unternehmen. Außerdem berücksichtigen<br />

sie den Einfluss relevanter technologischer<br />

und rechtlicher Entwicklungen auf die jeweilige Branche.<br />

Aus sagekräftige Kennziffern wie Umsatzrenta bilität, Eigen -<br />

kapitalquote, Zahlungsverhalten und Cash-Flow runden<br />

das Angebot ab.<br />

Die BranchenReports werden regelmäßig aktualisiert<br />

und basieren auf der größten Bilanzdatenbank Deutschlands<br />

mit über 800 000 Bilanzen aus den letzten drei Jahren.<br />

Unter nehmer sind damit in der Lage, eine Erfolgs- und<br />

Standortbestimmung vorzunehmen. Die Kurzversionen<br />

der BranchenReports mit einer Zusammenfassung und<br />

dem Inhaltsverzeichnis stehen im Internet kostenlos<br />

zum Download bereit. Wer einen detaillierten Report zu<br />

seiner Branche möchte, kann die komplette PDF-Datei zum<br />

Preis von 25 Euro über das Internet bestellen und erhält<br />

das Dokument dann per E-Mail.<br />

Die BranchenReports finden Sie im Internet unter:<br />

www.dialogmittelstand.de<br />

DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2 11


grünDertag 2<strong>01</strong>1<br />

Die Zukunft der Volkswirtschaft<br />

Wie schreibe ich einen business-plan?<br />

Welche Fördermittel gibt es? Wie muss<br />

ich mich versichern? Wer es wagt, sich<br />

selbstständig zu machen, hat viele Fragen.<br />

antworten darauf gab es beim gründertag<br />

der <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf am 14. november<br />

2<strong>01</strong>1, der in Kooperation mit dem<br />

gründungsnetzwerk go-DuS stattfand.<br />

Firmenkundenvorstand Karin-Brigitte<br />

Göbel begrüßte die rund hundert<br />

Teilnehmer: „Sie sind die Zukunft<br />

der Volkswirtschaft. Wir brauchen Menschen<br />

wie Sie, denn Gründer sind die<br />

Treiber des Wohlstands.“ Sie betonte die<br />

guten Voraussetzungen, die Düsseldorf<br />

Gründern bietet: die Infrastruktur, den<br />

Mix aus Industrie und Dienstleistung sowie<br />

die Internationalität. „Heute geht es<br />

darum, wie aus Ihrer guten Geschäftsidee<br />

ein nachhaltiges Konzept wird“, fasste<br />

Karin-Brigitte Göbel zusammen.<br />

tipps für business-plan & co.<br />

Neun Berater der <strong>Stadtsparkasse</strong> und<br />

weitere 17 Experten aus Düsseldorfer<br />

Organisationen wie der IHK, der HWK,<br />

dem Amt für Wirtschaftsförderung oder<br />

der Innovations- und Wissenschafts-<br />

Agentur DIWA standen Rede und Antwort.<br />

An 13 Tischen stellten die künftigen<br />

Unternehmer ihre Fragen. Die Geschäftsideen<br />

waren ganz unterschiedlich: vom<br />

eigenen Grafikbüro über eine medizinische<br />

Hotline bis hin zur Gründung der<br />

deutschen Niederlassung eines italienischen<br />

Unternehmens. Jeweils zwei Ex -<br />

per ten sprachen mit bis zu sieben<br />

12 DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2<br />

Gründern über die Themen „Vorbereitung<br />

und Netzwerke“, „Businessplan und<br />

Gründerpersönlichkeit“ sowie „Finanzierung<br />

und Absicherung“. Nach einer Stunde<br />

wechselten die Experten die Tische – so<br />

konnte sich jeder Teilnehmer über alle<br />

drei Bereiche informieren. Firmenkundenberater<br />

Henning Loewe erklärte, wie<br />

man Fördermittel beantragt und was es<br />

dabei zu beachten gilt, etwa Ausbildung,<br />

Branchenerfahrung und persönliche Zukunftspläne.<br />

Auch zum Business-Plan<br />

gab er Tipps: „Ein guter Business-Plan<br />

umfasst circa 30 Seiten, inklusive Lebenslauf<br />

und Zahlen“, so Loewe. „Wichtig ist,<br />

dass das Unternehmenskonzept überzeugt<br />

und für alle verständlich ist.“ Ebenfalls<br />

an Loewes Tisch: Sven Reichert von<br />

der AOK. Er riet den Teilnehmern, sich zu<br />

informieren, wie sie sich versichern und<br />

fürs Alter vorsorgen können. Es komme<br />

„gründen mit erfolg“ –<br />

die veranstaltung im rückblick:<br />

• circa 100 Teilnehmer<br />

• 26 Experten<br />

• 22 Kooperationspartner<br />

(Gründungsnetzwerk GO-DUS)<br />

• Themen: Vorbereitung und Netzwerke,<br />

Businessplan und Gründerpersönlichkeit,<br />

Finanzierung und Absicherung<br />

• Nächster Gründertag: 26.10.2<strong>01</strong>2,<br />

Forum der <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf,<br />

Berliner Allee 33<br />

26 experten<br />

diskutierten mit<br />

den Düsseldorfer<br />

gründern<br />

immer wieder vor, dass Unternehmer in<br />

mehreren Jahrzehnten der Selbstständigkeit<br />

keine Reserven zurücklegten. Er<br />

betonte außerdem, dass Gründer bis zu<br />

einem halben Jahr einplanen sollten, um<br />

alle Versicherungsformalitäten zu klären.<br />

von erfahrungen profitieren<br />

Die Gründer tauschten sich während der<br />

Gesprächsrunden auch untereinander<br />

aus und profitierten von ihren Erfahrungen.<br />

„Wir haben den Gründertag zum<br />

dritten Mal nach dem rotierenden Prinzip<br />

gestaltet und es hat sich bewährt“,<br />

sagt Daniela Nellinger, Leiterin der Gruppe<br />

Existenzgründung und Organisatorin<br />

der Veranstaltung. „Die Gründer erhalten<br />

nicht nur Antworten auf ihre persönlichen<br />

Fragen, sondern vernetzen sich<br />

auch untereinander.“ Das Besondere am<br />

Gründertag in Düsseldorf sei die Kooperation<br />

der 22 Institutionen, die sich<br />

zum Gründungsnetzwerk GO-DUS zusammengeschlossen<br />

haben und Jungunternehmer<br />

unterstützen. „Diese Vernetzung<br />

gibt es in kaum einer anderen Stadt“, so<br />

Daniela Nellinger. Nach den Gesprächsrunden<br />

berichtete Dirk Pretzer, Geschäftsführer<br />

von Keime Fenster + Türen, über<br />

seine Erfahrungen als Existenzgründer.<br />

Beim abschließenden Imbiss hatten die<br />

Teilnehmer Gelegenheit, Kontakte zu<br />

knüpfen – und vielleicht dabei noch neue<br />

Geschäftsideen zu entwickeln.<br />

Weitere Informationen zum Gründungsnetzwerk<br />

Düsseldorf erhalten Sie unter:<br />

www.go-dus.de


KapitalMarKtauSblicK 2<strong>01</strong>2<br />

„Mittelständische Unternehmen<br />

sind besser gerüstet“<br />

eurokrise, Sparprogramme, Schuldenbremse – das Wirtschaftsjahr 2<strong>01</strong>1 ist turbulent<br />

zu ende gegangen. Was erwarten experten für 2<strong>01</strong>2? <strong>Dialog</strong> <strong>Mittelstand</strong> sprach<br />

darüber mit gregor höll, Direktor des geschäftsbereichs asset-Management bei der<br />

<strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf.<br />

Wie werden sich nach ihrer einschätzung<br />

die Kapitalmärkte im Jahr 2<strong>01</strong>2 entwickeln?<br />

gregor hÖll: Die Kapitalmärkte leiden<br />

aktuell unter der Staatsschuldenkrise<br />

in Europa, aber auch in Amerika. Die<br />

poli tischen Fragestellungen, wie mit<br />

der Euro-Schuldenkrise und der Unterstützung<br />

schwacher Euro-Länder umgegangen<br />

wird, sind bisher wenig stimmig<br />

beantwortet worden; dies hat zu weiteren<br />

Belastungen der Märkte geführt.<br />

Wir gehen davon aus, dass sich insgesamt<br />

die Weltwirtschaft aus der schwierigen<br />

Ausgangslage befreien wird. Erste Erfolge<br />

der europäischen Strukturreformen und<br />

eine weltweit expansive Ausrichtung der<br />

Geldpolitik werden 2<strong>01</strong>2 dazu beitragen,<br />

Schuldenkrise und Wachstumsschwäche<br />

allmählich zu überwinden. Schwenkt das<br />

globale Wirtschaftswachstum auf einen<br />

normalen Wachstumstrend ein, dürften<br />

auch die Kapitalmärkte endlich wieder in<br />

ruhigeres Fahrwasser geraten. Wir rechnen<br />

damit, dass sich die Aktienmärkte im<br />

Laufe des Jahres 2<strong>01</strong>2 wieder in ruhigeren<br />

Bahnen bewegen werden. Gleichwohl<br />

ist bis weit ins erste Halbjahr hinein noch<br />

mit einer erhöhten Schwankungsanfälligkeit<br />

zu rechnen. Der DAX könnte sich<br />

bis Jahresende 2<strong>01</strong>2 wieder in Richtung<br />

6 500 Punkte bewegen.<br />

Mit welchem verlauf der Konjunktur<br />

rechnen Sie im Jahr 2<strong>01</strong>2?<br />

gregor hÖll: Das Wirtschaftswachstum<br />

hat sich bereits im Verlauf des<br />

Jahres 2<strong>01</strong>1 deutlich verlangsamt. Die<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute schließen<br />

sogar eine leichte Rezession zu Beginn<br />

des Jahres 2<strong>01</strong>2 nicht aus. Richtig<br />

ist, dass die Wirtschaftswachstumsraten<br />

der Jahre 2<strong>01</strong>0 und 2<strong>01</strong>1 sicherlich nicht<br />

erreicht werden können. Realistisch ist<br />

es, einen Wachstumskurs von ungefähr<br />

einem Prozent zu unterstellen. Dies wird<br />

aber nur dann gelingen, wenn die Schuldenkrise<br />

in Europa und in Amerika überwunden<br />

und damit die Unsicherheit bei<br />

Investoren beendet wird. Sollten sich die<br />

Staatsschuldenkrisen in Europa und in<br />

Amerika weiter verschärfen, kann eine<br />

tiefer gehende Rezession der Weltwirtschaft<br />

aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen<br />

werden. Allerdings halten wir<br />

dies für unwahrscheinlich.<br />

Was raten Sie mittelständischen<br />

unternehmen vor dem hintergrund<br />

ihrer Konjunktureinschätzung?<br />

gregor hÖll: Grundsätzlich sind die mittelständischen<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

weitaus besser gerüstet für eine<br />

konjunkturelle Eintrübung als vor Beginn<br />

der letzten Rezession in den Jahren<br />

„ Wir gehen davon aus,<br />

dass sich die Weltwirtschaft<br />

aus ihrer<br />

schwierigen Ausgangslage<br />

befreien wird.“<br />

gregor hÖll<br />

Direktor des geschäftsbereichs<br />

Asset-Management<br />

News für den <strong>Mittelstand</strong><br />

2008 und 2009. Die Unternehmen haben<br />

wettbewerbsfähige Strukturen geschaffen<br />

und insbesondere ihr Eigenkapital<br />

nachhaltig erhöht. Das sind gute Voraussetzungen,<br />

um schlechtere Wirtschaftswachstumsphasen<br />

gut zu durchstehen.<br />

Daneben gibt es aber ganz konkrete Ratschläge,<br />

wie sich ein Unternehmen jetzt<br />

finanziell aufstellen sollte.<br />

Die Zinsen über alle Laufzeiten sind<br />

derzeit äußerst günstig. Wir raten den<br />

meisten Unternehmen, diese günstigen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten jetzt zu<br />

nutzen. Dass dieses Zinsniveau langfristig<br />

erhalten bleibt – damit ist nicht zu<br />

rechnen. Wir raten den Unternehmen<br />

außerdem, ihren Finanzierungsmix zu<br />

überprüfen. Für die mittelständischen<br />

Unternehmen bleibt selbstverständlich<br />

der Kredit das Ankerprodukt ihrer Finanzierung.<br />

Allerdings gibt es darüber hinaus<br />

viele andere Möglichkeiten: Leasing und<br />

Factoring, strukturierte Finanzierungen<br />

und – für größere mittelständische Unternehmen<br />

– Unternehmensanleihen. Die<br />

Finanzierung über den Kapitalmarkt ist<br />

in Deutschland sicherlich noch deutlich<br />

geringer ausgeprägt als in den angelsächsischen<br />

Ländern. Sie wird nach unserer<br />

Überzeugung aber an Einfluss gewinnen.<br />

Informieren Sie sich auch unter:<br />

www.sskduesseldorf.de/firmenkunden<br />

gregor höll rät unternehmen<br />

günstige<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

jetzt zu nutzen<br />

DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2 13


News für den <strong>Mittelstand</strong><br />

Flato, huFnagl & partner<br />

Serviceleistungen im <strong>Mittelstand</strong>:<br />

eine große grüne Wiese<br />

rund um die uhr erreichbar, freund-<br />

lich und kompetent – mit einem zuverlässigen<br />

call- und Service-center<br />

können sich unternehmen vom Wettbewerb<br />

abheben. aber die Dienst-<br />

leister am telefon können noch mehr:<br />

Dr. alexander hufnagl, geschäftsführer<br />

der unternehmensberatung Flato,<br />

hufnagl & partner, ist davon überzeugt,<br />

dass sie künftig immer stärker leis-<br />

tungen und produkte vermarkten wer-<br />

den. Warum dieser ansatz auch für<br />

Mittelständler interessant ist, erklärt<br />

er im gespräch mit <strong>Dialog</strong> <strong>Mittelstand</strong>.<br />

herr Dr. hufnagl, als berater begleiten<br />

Sie unternehmen, die ihre vertriebsprozesse<br />

optimieren möchten. Das ist ein<br />

weites Feld – wo genau setzen Sie an?<br />

Dr. huFnagl: Viele Produkte verkaufen<br />

sich besser, wenn die Kunden nach dem<br />

Kauf weitere Services erhalten. Das sollte<br />

sich jedes Unternehmen vor Augen halten<br />

und zu Beginn wichtige Fragen aus der<br />

Kundensicht beantworten, zum Beispiel:<br />

Was möchte der Kunde, was wir ihm bisher<br />

nicht bieten? Welche Serviceleistungen<br />

würden einen Mehrwert schaffen?<br />

Sie haben den aDac truckService<br />

beim aufbau einer Kooperation mit<br />

dem reifenhersteller continental<br />

beraten. Was ist der hintergrund<br />

des zusammenschlusses?<br />

Dr. huFnagl: Oftmals kann durch den<br />

gezielten Einsatz eines leistungsstarken<br />

Call- und Service-Centers, das im Namen<br />

des Unternehmens agiert, eine bessere<br />

Kundenbetreuung erreicht werden. Der<br />

internationale Reifenhersteller Continental<br />

und speziell dessen Lkw-Reifen-Sparte<br />

ist ein gutes Beispiel dafür: Hauptabnehmer<br />

von Lkw-Reifen sind Speditionen, für<br />

die Reifen aufgrund des hohen Verschleißes<br />

teuer sind. Zusatzleistungen, die mit<br />

dem Kauf der Reifen einhergehen,<br />

sind für sie ein wichtiger<br />

Anreiz, sich<br />

für oder gegen<br />

einen Hersteller<br />

zu entscheiden.<br />

Continental hat<br />

das erkannt und ein Paket<br />

rund um die Reifenproduktion<br />

14 DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2<br />

Dr. alexander hufnagl berät Mittelständler<br />

Was call- und Service-center<br />

leisten sollten:<br />

• kurze Wartezeiten<br />

• Informationen und Dienstleistungen<br />

zeitnah vermitteln<br />

• bei längeren Prozessen: Kunden<br />

über den Zwischenstand informieren<br />

• besondere Angebote machen,<br />

zum Beispiel 24-Stunden-und-<br />

Wochenend-Service,<br />

Kommunikation in Fremdsprachen<br />

etc.<br />

• Sie sollten zum Bindeglied<br />

zwischen Verbraucher<br />

und Lieferant/Produkt<br />

werden; als oft einzige<br />

Verbindung tragen sie<br />

entscheidend zum<br />

Verkaufserfolg bei<br />

geschnürt: Das Unternehmen kümmert<br />

sich um Lieferung, Montage, Wartung,<br />

Information und das Management der gesamten<br />

Flotte bis hin zur Abwicklung von<br />

Pannen. Um Transportunternehmen diesen<br />

allumfassenden Service weltweit bieten<br />

zu können, hat Continental mit dem<br />

ADAC TruckService ein Call- und Service-<br />

Center mit entsprechender Branchenerfahrung<br />

und bestehender Infrastruktur<br />

ins Boot geholt.<br />

Was müssen call- und Service-center<br />

ihrer erfahrung nach leisten, damit<br />

die Kunden sie gerne in anspruch<br />

nehmen?<br />

Dr. huFnagl: Der einzige Weg, ein oftmals<br />

vorhandenes Negativimage zu beseitigen,<br />

ist einwandfreier Service. Was nicht<br />

so trivial ist, wie es klingen mag: Kurze<br />

Wartezeiten, Freundlichkeit, Produktverständnis<br />

sowie eine schnelle und qualitativ<br />

hochwertige Ausführung sind die<br />

Leistungen, die dabei gefragt sind. Wird<br />

dem Kunden möglichst rund um die<br />

Uhr, und das an 365 Tagen im Jahr, geholfen,<br />

fühlt er sich gut aufgehoben. Und<br />

diese Zufriedenheit schlägt sich in einer<br />

starken Bindung an das Unternehmen<br />

nieder.<br />

Das beispiel der zusammenarbeit<br />

von continental und aDac zeigt,<br />

dass sich der einsatz von call- und<br />

Service-centern für große Firmen<br />

rentiert. aber gilt das auch für<br />

kleinere Mittelständler?<br />

Dr. huFnagl: Absolut ja. In Bezug auf<br />

spezielle Serviceleistungen ist der <strong>Mittelstand</strong><br />

noch eine große grüne Wiese.<br />

Dienstleister möchte ich dabei explizit<br />

ausnehmen. Aber gerade produzierende<br />

Unternehmen sollten handeln. Viele<br />

verlassen sich auf die Strahlkraft ihrer<br />

Produkte und übersehen dabei den positiven<br />

Effekt, den darüber hinaus angebotene<br />

Servicepakete erzielen. In jüngster<br />

Vergangenheit hat diesbezüglich ein<br />

Umdenken eingesetzt. Aber es wird noch<br />

dauern, bis alle Unternehmen auf die Bedürfnisse<br />

ihrer Kunden eingehen.<br />

Mehr zum Thema finden Sie unter:<br />

www.flato-hufnagl.de


coMMon purpoSe DeutSchlanD<br />

Führen mit<br />

Verantwortung<br />

in Düsseldorf treffen sich seit September<br />

2<strong>01</strong>1 Führungskräfte aus Wirtschaft, verwaltung,<br />

Kultur und dem Sozialsektor,<br />

um „gemeinsame Sache“ zu machen und<br />

Führung mit gesellschaftlichem engagement<br />

zu verbinden. Die idee stammt<br />

aus england, der name der organisation<br />

auch: „common purpose“.<br />

Die gemeinnützige Organisation,<br />

1989 in England von der Management-<br />

und Politikberaterin Julia<br />

Middleton gegründet, regt Entscheider<br />

zum Perspektivwechsel an – und das<br />

mittlerweile in 70 Städten rund um<br />

den Globus. Seit 2<strong>01</strong>1 gibt es in Düsseldorf<br />

einen weiteren Standort der Organisation.<br />

Insbesondere Mittelständler<br />

können davon profitieren, dass Common<br />

Purpose über Branchengrenzen<br />

hinweg verbindet: An den elf über das<br />

Jahr verteilten Programmtagen bildet<br />

das Konzept der Organisation Common<br />

Purpose eine Vielfalt von Themen und<br />

möglichen Herangehensweisen an unternehmerische<br />

und gesellschaftliche<br />

Fragen ab. Begleitet werden die Teilnehmer<br />

von Referenten, die Innensichten<br />

„ Die Teilnehmer setzen<br />

die Erkenntnisse<br />

produktiv für die<br />

eigenen professionellen<br />

Bedürfnisse um.“<br />

KriStina WenDlanD<br />

Programmdirektorin Common Purpose<br />

common purpose<br />

Common Purpose ist eine gemeinnützige,<br />

überparteiliche und unabhängige<br />

Organisation. In Düsseldorf arbeitet die<br />

Programmdirektorin mit einem Kurato -<br />

rium zusammen, das ebenso wie der<br />

Teilnehmerkreis das gesamte gesellschaft<br />

liche Spektrum der Stadt abbilden<br />

soll. Mit dabei sind unter anderem<br />

hochrangige Vertreter von Vodafone<br />

D2, der <strong>Stadtsparkasse</strong> Düsseldorf, der<br />

Gerda Henkel Stiftung und der Agentur<br />

für Arbeit. Sie wählen die Teilnehmer aus<br />

und vergeben Teilstipendien an Vertreter<br />

finanziell schwächerer Vereine oder<br />

Institutionen, die die Teilnahmegebühren<br />

von 4.500 Euro nicht tragen können.<br />

Marta Mankowski (l.) und Kristina<br />

Wendland leiten den Düsseldorfer<br />

Standort von common purpose<br />

Engagement<br />

des Führungsmanagements vermitteln<br />

und Denkanstöße geben – an ganz unterschiedlichen<br />

Orten, zum Beispiel am<br />

Flughafen.<br />

Menschen, die etwas bewegen<br />

Eine Exkursion mit gesellschaftspolitischem<br />

Hintergrund führt die Teilnehmer<br />

in die Potsdamer Straße 145<br />

in Düsseldorf-Hassels. „Hier sind die<br />

Mieten billig; sie liegen deutlich unter<br />

dem Düsseldorfer Mietspiegel“, erklärt<br />

Kristina Wendland, die Düsseldorfer<br />

Programmdirektorin von Common Purpose.<br />

Dutzende von Klingeln liegen nebeneinander,<br />

die Schaufenster einiger<br />

Läden sind mit Brettern vernagelt. Die<br />

Mieter kommen aus vielen Ländern,<br />

zum Beispiel aus den ehemaligen GUS-<br />

Staaten oder aus Nordafrika. Ein Ort,<br />

der große Herausforderungen an das<br />

Leben stellt. Durchdringt man bei genauerem<br />

Hinsehen das Dickicht des<br />

Alltags, sieht man Menschen, die etwas<br />

bewegen wollen und können: Kontaktbeamte<br />

der Polizei und Mitarbeiter der<br />

Jugendfreizeitstätte, Vertreter des russisch-deutschen<br />

Vereins Raduga und<br />

Nachbarschaftshelfer der Diakonie. Die<br />

Begegnung berührt die Teilnehmer und<br />

setzt Ideen frei. „Wir wollen für einen<br />

Kultur- und Bildungsinput sorgen – und<br />

so die dringend benötigte Wertschätzung<br />

und Aufmerksamkeit für die Menschen<br />

in diesem Quartier vermitteln“,<br />

lautet das Resümee eines Teilnehmers.<br />

„Aus Führungskräften werden Verantwortungsträger,<br />

die lösungsorientiert<br />

über Kultur- und Ressortgrenzen hinweg<br />

zusammenarbeiten“, sagt Kristina<br />

Wendland. „Das bringt die Stadt und ihr<br />

Gemeinwesen voran. Es schult die Führungskräfte,<br />

die durch die Vernetzung<br />

ihre Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

deutlich erweitern können. Und<br />

genau das macht die gemeinnützige Organisation<br />

zum Führungsprogramm der<br />

besonderen Art. Denn die Teilnehmer setzen<br />

die Erkenntnisse produktiv für die eigenen<br />

professionellen Bedürfnisse um.“<br />

Weitere Informationen und<br />

Bewerbungs unterlagen finden Sie unter:<br />

www.commonpurpose.de<br />

DIALog MITTELSTAND 1 | 2<strong>01</strong>2 15


Lesen Sie mehr unter:<br />

WWW.<strong>Dialog</strong><br />

MittelStanD.De

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