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Altstadtsanierung am "Pelô"

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Der Anfang der Sanierung (1968-1972)<br />

Maciel trug maßgeblich zum Rückgang der Prostitution bei. Die kontinuierliche Präsenz der<br />

verschiedenen polizeilichen Organe ermöglichte eine effizientere Kontrolle der Bordelle und<br />

der Prostituierten. Im Jahre 1974 erreichte die Repression einen erneuten Höhepunkt, es<br />

"wurde eine Art »Ausnahmezustand« über das Viertel verhängt, wonach sich alle Bewohner<br />

nach 22 Uhr in ihre Häuser zurückzuziehen und ihre Bars zu schließen hatten. Erst 1982<br />

konnte durch eine massive politische Öffentlichkeitsarbeit des »Comitê de Representantes dos<br />

Moradores do Maciel« (Komitee der Bewohnervertreter des Maciel) die Aufhebung dieses<br />

Erlasses bewirkt werden" (Barth 1991: 106, vgl. Moreira 1982: 160-162).<br />

5. Zweite Entwicklungsphase (1973-1979)<br />

Ab 1972 wurde die Finanzierung von der brasilianischen Regierung und dem Bundesstaat<br />

Bahia durch die staatlichen Finanzierungs- und Planungsorgane CONDER (Companhia de<br />

Desenvolvimento da Região Metropolitana de Salvador), SEPLANTEC (Secretaria do<br />

Planej<strong>am</strong>ento, Ciência e Tecnologia) und SEPLAN/PR (Secretaria do Planej<strong>am</strong>ento da<br />

Presidência da República) übernommen. Da es gegen die Restaurationspraktiken des IPAC,<br />

die die Interessen der Bevölkerung den touristischen, ökonomischen und institutionellen<br />

Eigeninteressen der staatlichen Denkmalschutzbehörde unterordneten, in den 70er Jahren<br />

vermehrte Proteste aus der Bevölkerung gab, sollten in der zweiten Entwicklungsphase (1973-<br />

1979) auch die sozialen Aspekte in die Arbeit des IPAC integriert werden, was als eines der<br />

zentralen Ziele im "Plano de Recuperação do Centro Histórico" (Plan zur Wiederherstellung<br />

des historischen Zentrums) festgelegt wurde (IPAC 1979). Das "IPAC initiierte eine Politik<br />

assistenzialistischer Intervention mit dem Ziel, die offensichtliche Verschlechterung der<br />

Lebensbedingungen der Wohnbevölkerung aufzuhalten und ihre Verdrängung aus dem Maciel<br />

zumindest zu verlangs<strong>am</strong>en" (Libuda 1991: 49). Mit dem Entwicklungsplan sollten die<br />

drängendsten Probleme des Maciel (Kriminalität, Drogenhandel, Prostitution, Arbeitslosigkeit,<br />

Unterbeschäftigung, Wohnbedingungen etc.) beseitigt werden. Durch die Integration des<br />

Maciel in den benachbarten Bereich des Pelourinho sollte der Maciel auch für den Tourismus<br />

an Attraktivität gewinnen und sein negatives Image als "stigmatisiertes" Viertel 24) verlieren.<br />

24) Vgl. zur Stigmatisierung der Bevölkerung des Maciel Kap. I.B.2.<br />

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