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Altstadtsanierung am "Pelô"

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Zus<strong>am</strong>menfassung: Die Kontinuität der elitären Struktur des politischen Systems<br />

führende Positionen einnahmen. Es gelang jedoch weder Quadros, noch seinen politischen<br />

Nachfolgern, die Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen. Unter dem Druck der Vertreter<br />

der internationalen Konzerne und der ausländischen Gläubiger, endlich die notwendigen<br />

Wirtschaftsreformen einzuleiten, sowie unter dem Aufkommen einer sozialreformistischen<br />

Bewegung, die den Quadros-Nachfolger João Goulart (1961-1963) dazu veranlaßte, gewerk-<br />

schafts- und arbeiterfreundliche Reformen auf den Weg zu bringen, k<strong>am</strong> es 1964 zum Putsch<br />

durch die Militärs. D<strong>am</strong>it übernahmen erstmals die Streitkräfte die Macht, um selbst zu<br />

regieren. Offene Unterstützung für den Putsch fanden sie bei nationalen und internationalen<br />

Wirtschaftskreisen, bei den ländlichen Oligarchien und bei den USA, die die arbeiter- und<br />

gewerkschaftsfreundliche Politik Goularts mit großer Sorge betrachteten und befürchteten, er<br />

werde aus Brasilien einen sozialistischen Arbeiterstaat machen. Während des Militärregimes<br />

(1964-1985) k<strong>am</strong> es weder zu einem Bruch mit den traditionellen Eliten, noch zu einer<br />

intensiven politischen Beteiligung der traditionell herrschenden Schicht an der Junta. Die<br />

Militärs schränkten zwar wiederum die Autonomie der Gliedstaaten und Munizipien erheblich<br />

ein, ließen aber die Besitzverhältnisse unangetastet, und sie verhinderten außerdem das<br />

Aufkommen sozialer Bewegungen mit sozialreformistischen Zielen. Außerdem schien es, als<br />

würde die Militärregierung auch mit der Wirtschaftskrise fertig, wie es der immense wirt-<br />

schaftliche Aufschwung unter der Regierung Medici verhieß. Diese Politik entsprach ganz<br />

den Wünschen der wirtschaftlichen Eliten und Oligarchien der ländlichen Regionen. Sie<br />

hatten zwar jetzt auf die nationale Politik kaum noch Einfluß, doch betrieben die Streitkräfte<br />

allerdings auch keine Politik, die den Status Quo der Besitzverhältnisse veränderte. Diese<br />

stellten die Grundlage des politischen Einflusses der ländlichen Aristokratien, Industriekapitä-<br />

ne und multinationalen Konzerne dar. Aus der Perspektive der Bevölkerung veränderte sich<br />

mit der Machtübernahme insbesondere die Qualität der Unterdrückung. Zwar war es die<br />

Bevölkerung seit der Kolonialzeit gewohnt, keinen oder nur einen sehr beschränkten Einfluß<br />

auf die politischen Prozesse zu haben, aber nun wurden in der repressivsten Phase der<br />

Militärdiktatur oppositionelle Haltungen auch blutig verfolgt. Die Opposition sollte kon-<br />

trolliert werden, und den militärischen Machthabern schien die Gründung einer legalen<br />

Oppositionspartei der vernünftigste Weg hierzu. Doch auch die Militärregierung mußte <strong>am</strong><br />

Ende akzeptieren, daß die wirtschaftlichen Probleme nicht so einfach in den Griff zu bekom-<br />

men waren. Dem Wirtschaftswunder folgte ein erneuter wirtschaftlicher Niedergang, der<br />

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