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Altstadtsanierung am "Pelô"

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262 Zus<strong>am</strong>menfassung: Die Kontinuität der elitären Struktur des politischen Systems<br />

Vargas schränkte die Autonomie der Gliedstaaten und der Munizipien ein. Der Einfluß der<br />

ländlichen Lokalpotentaten war jedoch so groß, daß Vargas sich gezwungen sah, die neue<br />

Verfassung auch den Vorstellungen der Landoligarchien anzupassen. Mit der "nationali-<br />

stischen Importsubstitutionspolitik" trat das moderne Brasilien hervor, und die städtischen<br />

Mittelschichten und die Industriearbeiterschaft gewannen an politischem Einfluß. Der Putsch<br />

von 1937, unter Getúlio Vargas und Teilen der Militärs, brachte dem Land das diktatorische<br />

Regime des Estado Novo, das stark von den faschistoiden Ideen des europäischen Kontinents<br />

beeinflußt war. Zwar hielt Vargas alle Fäden der Macht in seiner Hand, gegenüber den tradi-<br />

tionellen politischen Eliten war seine Politik jedoch opportunistisch und die Besitzungen der<br />

Landaristokraten und deren regionaler Einfluß wurden von ihm nicht angerührt. Das Ende des<br />

zweiten Weltkrieges förderte die Unzufriedenheit mit dem faschistoiden System. Der starke<br />

Einfluß der USA und das Aufkommen einer demokratischen Bewegung veranlaßten Vargas<br />

schließlich, seine faschistische Diktatur zu "demokratisieren", Wahlen anzusetzen und das seit<br />

1937 bestehende Parteienverbot aufzuheben. Als Vargas versuchte, die Organisierung der<br />

politischen Opposition zu verhindern, k<strong>am</strong> es schließlich zu einem erneuten Putsch, der von<br />

den städtischen Oberschichten, den Militärs und Teilen der Landaristokratie getragen wurde.<br />

In der neuen "Bürgerlichen Demokratie" (1946-1964) wurde die Autonomie der Gliedstaaten<br />

und Munizipien wieder erweitert. An der Spitze der nationalen Macht änderte sich allerdings<br />

nichts entscheidendes, denn bei den Wahlen gewannen die politischen Kräfte des Vargas-<br />

Regimes. Das nationalistische Modell der Importsubstitution geriet jedoch in den folgenden<br />

Jahren in schwere wirtschaftliche Krise. Auf Druck der Streitkräfte, rechter Oppositioneller<br />

und einflußreicher Wirtschaftskreise mußte der 1951 durch Wahlen erneut an die Macht<br />

gekommene Getúlio Vargas seinen Versuch, eine autozentrierte Entwicklung einzuleiten,<br />

schließlich aufgeben. Aus Enttäuschung über das Scheitern seines politischen Progr<strong>am</strong>ms<br />

nahm er sich schließlich 1954 das Leben. Mit der Abkehr von der nationalistischen Orientie-<br />

rung der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und der Öffnung für Importe und In-<br />

vestitionen internationaler Wirtschaftskonzerne unter Juscelino Kubitschek (1956-1960) k<strong>am</strong><br />

es zunächst zu einem beispiellosen Wirtschaftsboom, der jedoch nur kurzlebig war und das<br />

Land in eine schwere Wirtschaftskrise führte. Die wirtschaftliche Öffnung des Landes für das<br />

internationale Kapital verschaffte dem Land eine neue Elite, die Interessenvertreter der<br />

multinationalen Konzerne, die in der Regierung von Jânio Quadros (1960-1961) erstmals

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