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Altstadtsanierung am "Pelô"

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Einleitung<br />

schen Integrationsmechanismus um benachteiligte Bevölkerungsgruppen in das soziale<br />

System der Stadt als Ganzes zu integrieren, sondern um die Aufrechterhaltung der sozialen<br />

Unterschiede mit Herrschaftsinstrumenten, wie sie üblicherweise in autoritären politischen<br />

Systemen angewendet werden. Daß die lokale politische Arena, trotz offiziell demokratischen<br />

Systems, in der Lage ist, ohne Verlust ihrer politischen Legitimität autoritäre Herrschafts-<br />

instrumente anzuwenden, ist ebenfalls eng mit der politischen Kultur des Landes und mit der<br />

historischen Entwicklung des politischen Systems selbst verbunden. Mit der umfassenden<br />

historischen Analyse wird versucht, diese Zus<strong>am</strong>menhänge aufzuzeigen. Gleichzeitig wird<br />

d<strong>am</strong>it die Stabilität des sozialen Systems des historischen Zentrums nicht durch spezifische<br />

Instrumente und Mechanismen sozialer und politischer Integration zur Kompensierung der<br />

Integrationsdefizite bzw. zur Relativierung des lokalen Konfliktpotentials, die zur Lösung<br />

eines räumlich begrenzten urbanen Konflikts Anwendung finden, erklärt, sondern die Stabili-<br />

tät des urbanen Teilgebiets wird insbesondere auf gesellschaftspolitische Faktoren zurückge-<br />

führt, die Teil der historisch-politischen Entwicklung Brasiliens sind. Daher ist die vor-<br />

liegende Arbeit keine reine stadtsoziologische Analyse, die städtische Prozesse von Integra-<br />

tion und Differenzierung ausschließlich auf der Ebene eines metropolitanen Teilgebiets<br />

analysiert und im Anschluß daran versucht, die Ergebnisse als "städtisch" zu interpretieren,<br />

sondern sie ist gleichfalls eine umfassende kritische Gesellschaftsanalyse. 8)<br />

8) Eine klare Trennung von Stadtanalyse und Gesellschaftsanalyse läßt sich aufgrund der Verstädterung der<br />

Gesellschaft ohnehin kaum vornehmen, wie z.B. Friedrichs argumentiert: "Je stärker sich die Bevölkerung<br />

eines Landes in den metropolitanen Gebieten konzentriert und sich die Verhaltensmuster der metropolitanen<br />

Bevölkerung ausbreiten, um so schwieriger wird es, »(Groß-)Stadt« und »Gesellschaft« als spezifische<br />

Untersuchungsobjekte zu konstituieren. Stadtanalysen sind Gesellschaftsanalysen, Gesellschaftsanalysen auch<br />

Stadtanalysen" (Friedrichs 1983: 14).<br />

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