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Altstadtsanierung am "Pelô"

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Inhaltliche Ergebnisse der Clusteranalyse<br />

Typologien und der Zugehörigkeit zu einer der Gruppen in der historischen Altstadt, drängt<br />

sich dieser Eindruck zunächst auf. Die Bestimmung des Einflusses bestimmter soziodemogra-<br />

phischer Merkmale auf die Clusterstruktur, mit den entsprechenden Eta²-Werten für me-<br />

trisches Skalenniveau bzw. mit dem Kontingenzkoeffizienten C für nominalskalierte Varia-<br />

blen, um aufzuzeigen, welche passiven Merkmale welchen Grad an Zus<strong>am</strong>menhang zur<br />

Clusterstruktur aufweisen, führt jedoch zu einem anderem Ergebnis: Bei den metrischen<br />

Variablen zeigt sich, daß die Variable "Alter" den stärksten Zus<strong>am</strong>menhang mit der gefunde-<br />

nen Clusterstruktur aufweist (Eta²: .3617). Danach folgen "F<strong>am</strong>ilieneinkommen" (Eta²: .3537),<br />

"Wohndauer im Zentrum" (Eta²: .3090) und schließlich "persönliches Einkommen" (Eta²:<br />

.2765). Bei den nominalskalierten Variablen führt der "Bildungsgrad" (C: .4924) vor "Beruf"<br />

(C: .4573) und "Geschlecht" (C: .1934). Auffällig ist, daß gerade diejenigen Variablen <strong>am</strong><br />

stärksten diskriminieren, mit deren Hilfe sich die einzelnen Gruppen in ihrer Position in der<br />

sozialen Stratifikation differenzieren ließen. Mit anderen Worten kann man dies auf die<br />

einfache Formel bringen: Nicht die Gruppenzugehörigkeit ist ausschlaggebend für "häusli-<br />

ches" bzw. "aktives" Verhalten, sondern die stratifikatorischen Merkmale der einzelnen<br />

Gruppen. D.h. beispielsweise, daß die Clusterzugehörigkeit u.a. signifikant von der Höhe des<br />

"persönlichen Einkommens" (Sig. of F: .0012) und des "F<strong>am</strong>ilieneinkommens" (Sig. of F:<br />

.0006) beeinflußt wird: Je höher das persönliche bzw. F<strong>am</strong>ilieneinkommen ist, desto aktiver<br />

werden die Respondenten. Abbildung 12 dokumentiert diesen Zus<strong>am</strong>menhang.<br />

Die Korrelation zwischen Einkommenshöhe und Clusterzugehörigkeit widerlegt die These,<br />

daß "Aktivität" bzw. "Häuslichkeit" Lebensstile sind, über welche Zugehörigkeit bzw.<br />

Abgrenzung ausgedrückt werden können, denn wären "Aktivität/Häuslichkeit" gruppen-<br />

spezifische, mit Verhaltenserwartungen verknüpfte und potentiell sanktionierbare Stile, dürfte<br />

es den hier vorliegenden Fall des/der "häuslichen" Geschäftsmanns/frau mit niedrigem<br />

Einkommen in dieser Signifikanz nicht geben. Darüber hinaus bestätigt gerade die Signifi-<br />

kanz dieses Falles die anfangs geäußerte Vermutung, daß die Aneignung bestimmter Lebens-<br />

stile zunächst durch finanzielle Restriktionen determiniert wird. Daß dies allerdings nicht<br />

immer der Fall ist, werden wir <strong>am</strong> Beispiel der Verarmung der brasilianischen Mittelschich-<br />

ten in den folgenden Ausführungen noch sehen.<br />

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