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Altstadtsanierung am "Pelô"

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100 Lebensstile im historischen Zentrum von Salvador<br />

schen Verhältnissen angepaßt und dann den Zielgruppen vorgelegt werden, 23) so ist solch<br />

eine Übertragung auf einen anderen Kulturkontext undenkbar. Aufgrund des explorativen<br />

Charakters der vorliegenden Studie war die Verwendung eines komplexen Variablensets zur<br />

Ermittlung spezifischer Lebensstile allerdings auch gar nicht notwendig, denn es geht hier<br />

primär um die Frage, ob Lebensstile im historischen Zentrum als Differenzierungskategorie<br />

eine Rolle spielen und ob die sozialen Beziehungen der unterschiedlichen Bevölkerungs-<br />

gruppen dadurch geprägt werden (s.o.), nicht aber um eine Identifizierung aller statistisch<br />

möglichen Stilausprägungen. Die Erhebung wurde daher auf die drei Variablenpools "Frei-<br />

zeitverhalten", "Musikgeschmack" und "Fernsehen: Progr<strong>am</strong>m-Präferenzen" beschränkt. Die<br />

Auswahl dieser Variablenpools basiert auf der Überlegung, daß sich die Variablen, die zur<br />

sozialen Stratifizierung der drei untersuchten Gruppen verwendet wurden, insbesondere bei<br />

"Freizeitverhalten", "Musikgeschmack" und "Fernsehpräferenz" in signifikanten Unterschieden<br />

manifestieren werden: Unterschiede, die sich als Ausprägung spezifischer Lebensstile<br />

interpretieren lassen. Als Analyseverfahren wurde eine hierarchische Clusteranalyse (Ward-<br />

methode) durchgeführt, ein Verfahren, mit dem eine Vielzahl von Personen anhand bestimm-<br />

ter Merkmale gruppiert wird, und zwar derart, daß Personen mit ähnlichen Antwortmustern<br />

zum selben Cluster gehören (vgl. Blasius 1994). Eine Clusteranalyse ist allerdings kein<br />

"kausal" ausgerichtetes Analysemodell, aber es geht hier zunächst ja auch nicht darum, z.B.<br />

ein bestimmtes "Freizeitverhalten" oder einen bestimmten "Musikgeschmack" kausal zu<br />

erklären, sondern darum, eine Identifizierung von nicht zufälligen Verhaltensregelmäßigkeiten<br />

über eine große Anzahl von Variablen hinweg zu ermitteln: "Genauer gesagt sind es Perso-<br />

nengruppen, die sich hinsichtlich einer großen Zahl von Verhaltensmerkmalen dadurch<br />

auszeichnen, daß ihre Verhaltensprofile in den jeweils aufgefundenen Gruppen relativ<br />

homogen sind und sich infolgedessen auch ohne allzu großen Informationsverlust durch ein<br />

aus ihnen gebildetes gruppenspezifisches mittleres Verhaltensprofil angemessen beschreiben<br />

lassen; gleichzeitig sollten sich diese gruppenspezifischen Verhaltensprofile voneinander<br />

möglichst deutlich unterscheiden" (Giegler 1994: 257). Erst in einem zweiten Schritt wird<br />

dann die Frage zu klären sein, welche passiven sozialen Hintergrundvariablen letztendlich für<br />

die Zugehörigkeit der Mitglieder der einzelnen untersuchten Gruppen zu den gefundenen<br />

Clustern ausschlaggebend sind, um den möglicherweise vorhandenen kausalen Zus<strong>am</strong>men-<br />

23) Z.B. die Studien von Blasius (1993); Blasius und Winkler (1989).

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