BOUR DIEU
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ziehungen zwischen den Strukturen des Sozialraums und<br />
jenen des physischen Raums brechen.<br />
Physischer Raum und Sozialraum<br />
Als Körper (und als biologische Individuen) sind menschliche<br />
Wesen immer ortsgebunden und nehmen einen konkreten<br />
Platz ein (sie verfügen nicht über Allgegenwart und können<br />
nicht an mehreren Orten gleichzeitig anwesend sein). Der<br />
Ort kann absolut als der Punkt im physischen Raum defi-<br />
niert werden, an dem sich ein Akteur oder ein Ding platziert<br />
findet, stattfindet, sich wieder findet. D.h. demnach als<br />
Lokalisierung, bzw., in relationaler Sicht, als Position, als<br />
Rang in einer Ordnung. Der eingenommene Platz lässt sich<br />
definieren über die Ausbreitung, die Oberfläche und das Vo-<br />
lumen, welche ein Individuum im physischen Raum aufweist,<br />
d.h. es handelt sich um seine Maße bzw. besser: um, wie<br />
man bei Fahrzeugen oder Möbeln sagt, seine Sperrigkeit.<br />
Die gesellschaftlichen Akteure, die als solche immer durch<br />
die Beziehung zu einem Sozialraum (oder besser: zu Feldern)<br />
herausgebildet werden, und ebenso die Dinge, insofern sie<br />
von den Akteuren angeeignet, also zu Eigentum gemacht<br />
werden, sind immer an einem konkreten Ort des Sozialraums<br />
angesiedelt, den man hinsichtlich seiner relativen Position<br />
gegenüber anderen Orten (darüber, darunter dazwischen<br />
etc.) und hinsichtlich seiner Distanz zu anderen definieren<br />
kann. So wie der physische Raum durch die wechselseitige<br />
Äußerlichkeit der Teile definiert wird, wird der Sozialraum<br />
durch die wechselseitige Ausschließung (oder Unterschei-