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Milena

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Montessori Leitgedanke ist der Ausspruch „Hilf mir es selbst zu tun“. Auch hier findet<br />

sich das Unterstützungssystem wieder, das Hurrelmann postuliert, wenn eine<br />

positive Entwicklung stattfinden soll. Anderseits lassen sich auch die Begriffe,<br />

Selbstorganisation, produktive Realitätsverarbeitung, schöpferische Konstruktion und<br />

selbständige Lebensführung mit den Gedanken Montessoris verbinden. Sie ging<br />

davon aus, dass man den Kindern geeignetes Material zur Verfügung stellen müsse,<br />

damit sie selbstständig, vertieft und schöpferisch und mit allen Sinnen neue<br />

Situationen begreift.<br />

3.5. systemische Therapie<br />

Der elementare Gedanke des systemischen Ansatzes ist die Vernetztheit von<br />

Systemen, also alles ist mit allem verbunden. Der systemische Ansatz schreibt<br />

lebenden Systemen bestimmte Eigenschaften zu, welche sie als solche<br />

kennzeichnen. Dazu gehört die Strukturdeterminiertheit und bedeutet, dass die<br />

lebendigen Systeme durch ihre Struktur festgelegt sind. Im Fall Beate und Markus<br />

zeigte sich, dass die Strukturen, in der sie lebten, maßgeblich für die<br />

Verhaltensauffälligkeiten sind. In dem Identitätsprozess bezeichnet Hurrelmann<br />

diesen Weg als krisenhaft, spannungsreich und musterbildend. Beate und Markus<br />

sind ein Beispiel für eine falsche Musterbildung.<br />

Bezugnehmend auf Hurrelmanns Individuationsbegriff, also der<br />

Persönlichkeitsfindung des Jugendlichen, geht es in erster Linie um die Ausbildung<br />

und Erhaltung individueller Eigenschaften und um die Abgrenzung zu anderen. Diese<br />

Bestrebungen sind wichtig um sich als Jugendlicher in einer Beziehung als getrennt<br />

und zugleich bezogen zu erleben. Bei dem Jugendlichen, der in Systemen wie<br />

Familie agiert, kann es zu einer Störung der bezogenen Individuation kommen, wenn<br />

sich Angehörige ungenügend gegeneinander abgrenzen (symbiotisch miteinander<br />

verschwimmen) oder voneinander abkapseln (kommunikationsfeindlich werden). So<br />

kann es entweder zu einer Unter- oder Überindividuation kommen.<br />

Hurrelmann beschreibt in seinen Maximen die förderliche Wirkung von<br />

Unterstützungssysteme wie Familie oder Schule, .die als emotionaler Haltepunkt die<br />

Entwicklung der Ich-Identität fördern. In der systemischen Therapie sind die<br />

Schlüsselwörter hierfür Bindung und Abstoßung, die bei auffälligen<br />

Entwicklungsstörungen systemisch korrigiert werden müssen. Dazu gehört

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