Milena
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intensiven Auseinandersetzungen mit ihrer inneren und äußeren Realität<br />
herausgefordert werden.<br />
Eine der zentralen Aufgaben der Lebensphase Jugend ist es aktiv das eigene<br />
Selbstverständnis und Handeln auf die Veränderungen einzustellen. nach<br />
Hurrelmann bezeichnet den Prozess als "produktiv", da die Auseinandersetzung mit<br />
den veränderten inneren und äußeren Bedingungen aktiv, kreativ, individuell und<br />
kontinuierlich erfolgt.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich Heitmeyer erwähnen, der in seinem Aufsatz<br />
„Gewalt“ deutlich macht, dass gerade die Auseinandersetzung mit der äußeren<br />
Wirklichkeit problematisch wird, da die Wirklichkeit selbst sich problematisch zeigt,<br />
sich nämlich „als ambivalente Lebenssituationen von Jugendlichen<br />
darstellt.“(Heitmeyer, Gewalt, Z.24)<br />
2.2. Identitätsprozess<br />
Weiterhin stellen sich dem Jugendlichen Entwicklungsaufgaben, die er zu erfüllen<br />
hat. Diese Entwicklungsaufgaben löst er, indem er ständig an der eigenen Person<br />
arbeitet, sich selbst reguliert. Die im Jugendalter entwickelten Formen und Strategien<br />
der Selbstregulation bleiben das ganze Leben lang bestehen.<br />
Entwicklungsaufgaben sind psychische und soziale Anforderungen, die an eine<br />
Person in einem bestimmten Lebensabschnitt gestellt werden. Sie sind die<br />
Bezugssysteme, in denen Persönlichkeitsentwicklung stattfinden kann. Ziel der<br />
Entwicklungsaufgaben ist die Ausbildung von Identität, die sich in vier Rollen gliedern<br />
lässt: berufsrolle, Partner- und Familienrolle, Kultur- und Konsumentenrolle und<br />
politische Bürgerrolle. Ist der Prozess soweit abgeschlossen, dass eine Kontinuität<br />
des Selbstbildes vorliegt, ist die Ich-Identität ausgebildet. Hurrelmann betrachtet das<br />
Individuum immer im Kontext mit seiner Umwelt. Die Gesellschaft definiert die<br />
Aufgaben, die ein Jugendlicher bewältigen muss. Hurrelmann unterteilt sie in vier<br />
Kategorien<br />
1. Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz, um selbstverantwortlich<br />
schulischen und beruflichen Anforderungen nach zu kommen und so die<br />
Voraussetzung für eine selbstständige Existenz als Erwachsener sichern zu können;<br />
2. Entwicklung der eigenen Geschlechtsrolle und des sozialen Bindungsverhaltens<br />
zu Gleichaltrigen des anderen sowie des eigenen Geschlechts, Aufbau einer<br />
Partnerbeziehung als langfristige Voraussetzung für die Erziehung eigener Kinder;