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Homo sociologicus soziale Position - marinahennig.de

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<strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong><br />

<strong>soziale</strong> <strong>Position</strong><br />

ν <strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong>: Mensch als Träger vorgeformter Rollen<br />

ν Soziale <strong>Position</strong>: „Bestimmte Stelle/Ort <strong>de</strong>s Individuums im<br />

Koordinatensystem <strong>soziale</strong>r Beziehungen“<br />

ν Je<strong>de</strong> <strong>Position</strong> impliziert ein Netz an<strong>de</strong>re <strong>Position</strong>en (<strong>Position</strong>sfeld)<br />

ν <strong>Position</strong>en existieren unabhängig vom Individuum (Amt d.<br />

Bürgermeisters)<br />

ν Je<strong>de</strong>r muss mehrere <strong>Position</strong>en einnehmen (Komplexität <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft)<br />

ν <strong>Position</strong> ist eine „Menge von <strong>Position</strong>ssegmenten“ (Vielzahl von<br />

Beziehungen einer <strong>Position</strong>, je<strong>de</strong>s dieser Segmente aus <strong>de</strong>m<br />

<strong>Position</strong>sfeld son<strong>de</strong>rt eine Beziehungsrichtung aus)


<strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong><br />

Rolle<br />

ν Rolle: zu je<strong>de</strong>r <strong>Position</strong> gehört eine entsprechen<strong>de</strong> Rolle,<br />

die durch die Gesellschaft vorgegeben wird.<br />

ν Sie erfor<strong>de</strong>rt bestimmte Verhaltensregeln<br />

ν Die Rolle ist die spezifische Art <strong>de</strong>r Beziehungen zwischen<br />

Trägern von <strong>Position</strong>en innerhalb eines Bezugs-<br />

/<strong>Position</strong>sfel<strong>de</strong>s<br />

ν <strong>Position</strong> und Rolle bezeichnet <strong>de</strong>n homo <strong>sociologicus</strong> und<br />

sind damit Elemente <strong>de</strong>r soziologischen Analyse


<strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong><br />

Rolle<br />

ν Rollen sind Ansprüche <strong>de</strong>r Gesellschaft, die sich auf das<br />

Verhalten (Rollenverhalten) und auf das Aussehen und <strong>de</strong>n<br />

Charakter (Rollenattribute) von <strong>Position</strong>sinhabern<br />

beziehen<br />

ν Soziale Rolle: „Bün<strong>de</strong>l von Erwartungen, die sich in einer<br />

gegebenen Gesellschaft an das Verhalten <strong>de</strong>r Träger von<br />

<strong>Position</strong>en knüpfen“. D.h. sie ist gesellschaftlich <strong>de</strong>finiert.<br />

ν Rollen bestehen aus einer Menge von Rollensegmenten<br />

(Rolle = Komplex o<strong>de</strong>r eine Gruppe von<br />

Verhaltenserwartungen)


<strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong><br />

Merkmale von Rollen<br />

ν Drei wichtige Merkmale von Rollen<br />

1. Soziale Rollen sind vom Einzelnen unabhängige<br />

Komplexe von Verhaltensvorschriften<br />

2. Inhalte <strong>de</strong>r Rollen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

bestimmt und verän<strong>de</strong>rt<br />

3. Die in <strong>de</strong>n Rollen gebün<strong>de</strong>lten Verhaltenserwartungen<br />

sind verbindlichen (Sanktionen)<br />

Β Das Wirken von Sanktionen: nur negative Sanktionen<br />

sind messbar durch <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Verbindlichkeit von<br />

Rollenerwatungen.


Art <strong>de</strong>r Erwartung<br />

Muss-Erwartung<br />

Soll-Erwartung<br />

Kann-Erwartung<br />

<strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong><br />

Art <strong>de</strong>r<br />

Sanktion<br />

positiv<br />

Sympathie<br />

Schätzung<br />

Sanktionen<br />

Art <strong>de</strong>r<br />

Sanktion<br />

negativ<br />

Gerichtliche<br />

Bestrafung<br />

Sozialer<br />

Ausschluss<br />

(Antipathie)<br />

Beispiel<br />

(Schatzmeister einer<br />

Vereins<br />

Ehrliches<br />

Finanzgebahren usw.<br />

Aktive Teilnahme an<br />

allen Club-<br />

Veranstaltungen usw.<br />

Freiwilliges Sammeln<br />

von Gel<strong>de</strong>rn usw.


<strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong><br />

Rollenerwartungen<br />

ν Typen von Rollenerwartungen sind <strong>de</strong>r Maßstab für die<br />

Be<strong>de</strong>utung von Rollen (Verbindlichkeit wegen<br />

Sanktionsstärke)<br />

ν Freiheit und Zwang: Rolle als „Ärgernis“ und „Zwang“<br />

gleichzeitig Sicherheit (gesellschaftlicher Schutz) und<br />

„Halt“ (Sinn für das Verhalten <strong>de</strong>s Individuums)<br />

ν „Die Chance <strong>de</strong>r Freiheit <strong>de</strong>s Individuums liegt in einem<br />

harmonischen Gleichgewicht von rollenbestimmten<br />

Verhalten und eben <strong>de</strong>r Autonomie <strong>de</strong>s Individuums“<br />

(dialektisches Paradox von Freiheit und Notwendigkeit)


<strong>Homo</strong> <strong>sociologicus</strong><br />

Erlernen von Rollenerwartungen<br />

ν Rollen wer<strong>de</strong>n sozialisiert und internalisiert, in<strong>de</strong>m<br />

Verhaltensanfor<strong>de</strong>rungen an eine Rolle durch<br />

Sozialisationsinstanzen (Familie, Kirche, an<strong>de</strong>re Org.)<br />

erlernt und verinnerlicht wer<strong>de</strong>n<br />

ν Der Mensch wird zum homo <strong>sociologicus</strong> entfrem<strong>de</strong>t<br />

und wird so <strong>de</strong>r Gesellschaft zugänglich gemacht und<br />

verschafft ihr Be<strong>de</strong>utung<br />

ν <strong>Position</strong>szuordnung und Rollenverinnerlichung sind<br />

komplementäre Prozesse, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Einzelne die außer<br />

ihm bestehen<strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>r Gesellschaft in sich<br />

hinein nimmt und zum Bestimmungsgrund seines<br />

Verhaltens macht.


Zusammenfassung Rollentheorie bei<br />

Dahrendorf<br />

ν Gesellschaft = Netzwerk <strong>soziale</strong>r <strong>Position</strong>en<br />

und <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n <strong>soziale</strong>n Rollen<br />

ν Soziale Rollen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Individuum von<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft auferlegt<br />

ν Soziale Rollen sind gesellschaftlicher<br />

Erwartungen, die verschie<strong>de</strong>ne<br />

Bezugsgruppen, was man in einer <strong>soziale</strong>n<br />

<strong>Position</strong> tun kann, soll o<strong>de</strong>r muss<br />

ν Wird verstärkt durch Sanktionen, die von<br />

stark positiv bis zu stark negativ reichen


Zusammenfassung Rollentheorie bei<br />

Dahrendorf<br />

ν Soziale Rollen bestehen aus<br />

Rollenerwartungen, die verschie<strong>de</strong>ne<br />

Bezugsgruppen an <strong>de</strong>n Inhaber <strong>de</strong>r <strong>Position</strong><br />

richten<br />

ν Je nach <strong>de</strong>n unterschiedlichen Erwartungen<br />

<strong>de</strong>r Bezugsgruppe bezogen auf eine Rolle<br />

o<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ne Rollen kann das<br />

Individuum mit wi<strong>de</strong>rsprechen<strong>de</strong>n<br />

Erwartungen konfrontiert wer<strong>de</strong>n


Zusammenfassung Rollentheorie bei<br />

Dahrendorf<br />

ν Je mehr Sanktionskraft eine Bezugsgruppe<br />

besitzt, <strong>de</strong>sto mehr wird sie ihre<br />

Rollenerwartungen durchsetzen, auch gegen<br />

entgegengesetzte Erwartungen<br />

ν Um Freiheit und Individualität zu bewahren,<br />

muss das Individuum versuchen <strong>de</strong>n<br />

Zwängen <strong>de</strong>r <strong>soziale</strong>n Rolle zu entgehen.

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