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Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

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Kin<strong>de</strong>s aus. Sie ist eine wichtige Größe im Sozialisationsprozeß.“ (Schenk-Danziger<br />

1993, S. 110). Petillon stellt (1993, nach Krause, Wiesmann <strong>und</strong> Hannich 2004) eine<br />

enorme Auswirkung sozialer Erfahrungen auf die Gefühle <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> ihren<br />

Selbstwert fest. „Die Gruppe bietet <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn nicht nur die Möglichkeit, soziale<br />

Kompetenzen zu erwerben, son<strong>de</strong>rn macht dies zu einer Notwendigkeit“ 1 (Krause,<br />

Wiesmann <strong>und</strong> Hannich 2004, S. 202). Nach Fend (1980, nach Beerlage 1993) haben<br />

Gleichaltrigenbeziehungen die Funktion, die kindlichen Bedürfnisse auszugleichen<br />

(kompensatorische Funktion), das Selbstwertgefühl zu stärken (Schutzfunktion) <strong>und</strong><br />

dienen zur Meinungs- , Einstellungs- <strong>und</strong> Wertorientierung (Sozialisationsfunktion).<br />

Die Interaktion mit Gleichaltrigen för<strong>de</strong>rt die Entwicklung <strong>de</strong>s Sozialverhaltens, da<br />

diese symmetrischer ist als die mit Erwachsenen, das Verständnis <strong>von</strong> Gleichheit <strong>und</strong><br />

Gerechtigkeit aufbaut <strong>und</strong> zum Selbstverständnis beiträgt (Oerter, 1998). Nach A-<br />

sendorpf <strong>und</strong> Banse (2000) stimuliert die Interaktion mit Gleichaltrigen die sozial-<br />

kognitive Entwicklung. Aus lerntheoretischer Sicht wird viel <strong>von</strong>einan<strong>de</strong>r gelernt.<br />

Nach Beerlage (1993) wer<strong>de</strong>n Gleichaltrigenbeziehungen in Verbindung gebracht<br />

mit psychischer Ges<strong>und</strong>heit, Anpassung <strong>und</strong> einem stabilem Selbstkonzept. Isolation<br />

dagegen hängt zusammen mit Angst, Unsicherheit, schlechten <strong>Schulleistung</strong>en <strong>und</strong><br />

beeinträchtigt verschie<strong>de</strong>ne Leistungsbereiche, wie z.B. die soziale Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> die Bewältigungskompetenz in Konfliktsituationen.<br />

In je<strong>de</strong>r Klasse entwickeln sich soziale <strong>Beziehungen</strong>, die <strong>von</strong> Fre<strong>und</strong>schaft über<br />

Gleichgültigkeit bis hin zur Antipathie reichen. Krappmann <strong>und</strong> Oswald (1995) beo-<br />

bachten, dass sich innerhalb <strong>de</strong>s Klassenverban<strong>de</strong>s drei Formationen verschie<strong>de</strong>ner<br />

Gruppierungen bil<strong>de</strong>n. Diese teilen sie in „echte Gruppen“, „Geflechte“ <strong>und</strong> „Interaktionsfel<strong>de</strong>r“<br />

ein.<br />

„Die entwicklungspsychologische <strong>und</strong> soziologische Literatur sind sich weitgehend<br />

darin einig, dass vom Beginn <strong>de</strong>s Schulalters an die Kin<strong>de</strong>r mehr <strong>und</strong> mehr zu<br />

gleichgeschlechtlichen Gruppen tendieren [...]“ (Rendtorff 2003, S. 143; vgl. auch<br />

Kohnstamm 1988, Tillmann 1992, Buschmann 1994, Krappmann <strong>und</strong> Oswald 1995,<br />

Asendorpf <strong>und</strong> Banse 2000). Beerlage (1993) bezeichnet die Geschlechterhomogenisierung<br />

in Interaktionen <strong>und</strong> die Geschlechtersegregation in Gruppen als universales<br />

Merkmal, welches sich aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r psychosexuellen Entwicklung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r sozial-<br />

1 Hervorhebung im Original<br />

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