30.12.2012 Aufrufe

Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Er verweist auf die hohe Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Abwechslung <strong>von</strong> ernsthaftem Arbeiten <strong>und</strong><br />

spielerischem Entspannen, auf die Be<strong>de</strong>utung <strong>von</strong> körperlichem Ausleben für die<br />

Konzentrationsfähigkeit <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r. Wenn ein Kind weniger Spielgefährten hat - so<br />

unsere These - verringert dies die Wahrscheinlichkeit <strong>de</strong>s intensiven Spielens in <strong>de</strong>r<br />

Pause. Zur Überprüfung dieses Sachverhalts wären Beobachtungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Pausenzeit <strong>von</strong>nöten. 20<br />

Aus dieser Studie schließen wir für künftige Studien, dass die Netzwerkanalyse ein<br />

geeignetes Mittel zur Untersuchung <strong>de</strong>s Zusammenhangs <strong>von</strong> sozialer Integration<br />

<strong>und</strong> <strong>Schulleistung</strong> ist. Die signifikant geringere Anzahl <strong>de</strong>r <strong>Beziehungen</strong> (ein- <strong>und</strong><br />

ausgehend) <strong>de</strong>r Jungen in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Dimensionen <strong>und</strong> die daraus folgen<strong>de</strong><br />

geringere Dichte <strong>de</strong>r Ego-Beziehungsnetzwerke können eine Erklärung für das signifikant<br />

schlechtere Abschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Jungen in <strong>de</strong>r Schule sein.<br />

Aus <strong>de</strong>r pädagogischen Literatur heraus stellt sich uns die Frage, in welchem Verhältnis<br />

<strong>de</strong>r Entwicklungsstand <strong>de</strong>r sozialen Kognition, die Größe <strong>de</strong>r Egonetzwerke<br />

<strong>und</strong> die unterschiedlichen Handlungsorientierungen <strong>von</strong> Jungen (Dominanz) <strong>und</strong><br />

Mädchen (Kooperation). Unsere Vermutung ist, dass die unterschiedlichen Entwicklungsstän<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r sozialen Kognition bei Jungen <strong>und</strong> Mädchen durch die unterschiedlich<br />

großen sozialen Netzwerke mithervorgerufen wer<strong>de</strong>n, da soziale Kognition<br />

vor allem eine Praxis ist. Die unterschiedliche Größe <strong>de</strong>r Netzwerke ist vermutlich<br />

wie<strong>de</strong>rum bedingt durch die verschie<strong>de</strong>nen Handlungsorientierungen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geschlechtliche <strong>und</strong> zugleich leistungsbezogene<br />

Trennung <strong>de</strong>r Schulklasse in erheblichem Maße die Varianz <strong>de</strong>r <strong>Schulleistung</strong><br />

erklärt.<br />

20<br />

Die Themen <strong>de</strong>r Gruppierungen in <strong>de</strong>r Klasse wären in diesem Zusammenhang <strong>von</strong> außeror<strong>de</strong>ntlichem<br />

Interesse, um die Strukturmuster <strong>de</strong>r Gruppen zu verstehen. So wäre zum Beispiel zu untersuchen,<br />

ob sich die Kin<strong>de</strong>r untereinan<strong>de</strong>r über die Noten austauschen.<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!