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Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

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fühlen, jedoch an<strong>de</strong>rerseits durch schlechte Noten eher motiviert wer<strong>de</strong>n, gute Noten<br />

zu haben. Um diese Vermutungen zu erhärten, bedarf es aus unserer Sicht teilneh-<br />

men<strong>de</strong>r Beobachtung <strong>und</strong> qualitativer Interviews.<br />

Aus netzwerkanalytischer Sicht ist <strong>de</strong>r Unterschied zwischen Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />

hinsichtlich ihrer <strong>Beziehungen</strong> im Netzwerk „Gr<strong>und</strong>schulklasse“ in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>-<br />

nen Dimensionen <strong>von</strong> frappieren<strong>de</strong>r Deutlichkeit. Während die <strong>Beziehungen</strong> <strong>de</strong>r<br />

Mädchen eine hohe Dichte aufweisen <strong>und</strong> Mädchen damit auf viele verschie<strong>de</strong>ne<br />

Interaktionspartner zurückgreifen können, haben die Jungen weitaus schwächer ausgeprägte<br />

<strong>Beziehungen</strong>. Gleichzeitig ist auffällig, dass die Mädchen die Gruppe <strong>de</strong>r<br />

Leistungsstärksten komplett allein stellen <strong>und</strong> generell eine signifikant bessere<br />

<strong>Schulleistung</strong> aufweisen.<br />

Weiterhin scheint das Argument ausschlaggebend zu sein, dass Kin<strong>de</strong>r, die sich in<br />

einem Umfeld dichter <strong>Beziehungen</strong> befin<strong>de</strong>n, die Fre<strong>und</strong>e haben <strong>und</strong> somit sozial<br />

integriert sind, eher <strong>de</strong>n „Kopf frei“ haben <strong>und</strong> so befreiter lernen können. Dies dürfte<br />

für die Mädchen zutreffen. Bei <strong>de</strong>n Jungen hingegen scheint sich die Unsicherheit<br />

<strong>de</strong>s sozialen Gefüges <strong>und</strong> die geringe Dichte <strong>de</strong>r Netzwerke negativ auf die <strong>Schulleistung</strong><br />

auszuwirken.<br />

Als ein weiteres Ergebnis unserer Studie bleibt festzuhalten, dass in unserer Untersuchungseinheit<br />

die Intensität <strong>de</strong>r sozialen Interaktionen, die nicht spezifisch auf <strong>de</strong>n<br />

Unterricht bezogen sind, für die <strong>Schulleistung</strong>en <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r <strong>von</strong> ebenfalls großer<br />

Be<strong>de</strong>utung sind. Dieses Ergebnis verweist auf <strong>de</strong>n hohen individuellen <strong>und</strong> außerschulischen<br />

Zeitanteil, <strong>de</strong>r zur Aneignung <strong>de</strong>s Lernstoffes <strong>von</strong>nöten ist.<br />

Dieses Ergebnis rückt das soziale Klima neben <strong>de</strong>n Kooperationsbeziehungen in <strong>de</strong>n<br />

Fokus, welches die Lernleistungen positiv beeinflusst. Wenn ein Kind <strong>von</strong> einer positiven<br />

Einstellung <strong>de</strong>r Gruppe ihm gegenüber ausgehen kann (d.h. das Vorherrschen<br />

<strong>von</strong> prosozialen Normen <strong>und</strong> Wertorientierungen), kann es sich freier entfalten <strong>und</strong><br />

besser lernen.<br />

Die höchste Varianzaufklärung bezüglich <strong>de</strong>r <strong>Schulleistung</strong> weist in diesem Zusammenhang<br />

das Prestige im Netzwerk „Spielen“ auf. Dieser Umstand legt uns mehrere<br />

Überlegungen nahe.<br />

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