Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

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Im Ergebnisteil (Kapitel IV) folgt eine Darstellung der wichtigsten deskriptiven Er- gebnisse, welche die Struktur des Netzwerks und die in ihm enthaltenen Besonder- heiten darstellt. Darauf folgt eine Überprüfung unserer Hypothesen und die Darstel- lung weiterführender Ergebnisse sowie möglicher Forschungsdesiderata. 4
II. Theoretischer Teil 2.Wissenschaftlich fundierter Rahmen und zentrale Fragestellung 2.1. Beziehungen von Gleichaltrigen im Klassenverband Die „Schule nimmt einen beträchtlichen Teil der Lebenszeit von Kindern und Ju- gendlichen in Beschlag. Es liegt deshalb durchaus nahe, zu vermuten, dass den sozialen Aspekten von Schule eine wesentliche Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung zukommt“ (Faulstich-Wieland 1995, S. 113). Die Schulklasse entsteht primär als Folge einer schulischen Differenzierung nach dem Lebensalter und nach der Leistung der Schüler/innen. Als Zweckorganisation hat sie nach Schenk-Danziger (1993) zwei Gesichter. So ist einerseits die formelle Ordnung präsent, welche dem Erzielen des Arbeitsauftrages der Schule dient, andererseits bildet sich ab dem dritten Schuljahr die informelle Ordnung, die das Netz der persönlicher Beziehungen darstellt. Die Schulklasse stellt einen außerordentlich wichtigen sozialen Erfahrungsraum dar, in dem Kinder und Jugendliche Beziehungen zu Gleichaltrigen eingehen können. Cooley (1909, nach Krappman und Oswald 1995) ordnet die Gleichaltrigengruppe der Primärgruppe zu und Bates und Babchuk (1961, nach Krappmann 1995) betonen das Merkmal der Mitgliederhomogenität. „Primär“ werden derartige Gruppen deshalb bezeichnet, weil es in der Natur des Menschen liegt, sich in Gruppen zusammen zu schließen. Die Funktion der Primärgruppe ist die Sozialisation; und als wichtige Voraussetzungen dafür werden die emotionalen Beziehungen der Mitglieder untereinander und ein häufiges Interagieren genannt. Die Gruppe verfügt über gemeinsame Ziele, Werte, Verhaltensregulierungen und ein beträchtliches Ausmaß an Kohäsion, wodurch ein „Wir-Gefühl“ entsteht. Eine Gruppe bietet zahlreiche Möglichkeiten, wie z.B. den Vergleich mit Anderen, den Erwerb von Einfluss und Beliebtheit und die Mitbestimmung und Befolgung von Normen. Sie ist der Ort, an dem Kinder Freundschaften schließen, gemeinsam arbeiten und spielen, aber auch Auseinandersetzungen bestehen müssen und Andersartigkeit erfahren und akzeptieren lernen (vgl. Krause, Wiesmann und Hannich 2004, Schenk-Danziger 1993). Jede Klasse wird zur Bezugsgruppe für die/den einzelne/n Schüler/in, die nach Jerusalem (1997) als Vergleichsgruppe dient und eine normative Funktion erfüllt. „Die Gruppe übt im Schulalter einen direkten und starken Einfluß auf die Persönlichkeitsentwicklung des 5
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