Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

IV. Empirischer Teil
4.1. Das Netzwerk- ein erster Überblick
Das Netzwerk „Grundschulklasse“ besteht aus 23 Probanden im Alter zwischen 9
und 11 Jahren, davon sind 12 Mädchen und 11 Jungen. 5
Nach Einschätzung der Klassenlehrerin sind sieben Kinder in die oberste Leistungs-
stufe einzuordnen, elf Kinder in die mittlere und vier in die unterste. Auffällig hierbei
ist, dass das oberste Leistungsdrittel nur aus Mädchen besteht, während im unteren
Leistungsdrittel drei von vier Schülern männlich sind. Im mittleren Drittel befinden
sich acht Jungen sowie vier Mädchen.
Insgesamt liegen zwischen den verschiedenen gemessenen Beziehungsdimensionen
relativ hohe Korrelationen vor. 6 In fünf der sechs von uns untersuchten Dimensionen
(„Freundschaft“, „Beliebtheit“, „Zusammenarbeit“, „Vertrauen“ und „Spielen“) gibt
es kein Mitglied des Klassenverbandes, welches vollständig isoliert ist. Einzig im
Bereich der Hilfeleistung erhält ein Schüler keine Hilfe. Trotzdem besteht in allen
Dimensionen ein starkes Prestigegefälle (z. B. in der Dimension der reziproken
Freundschaftswahl von einer Wahl bis zu 14, bei eingegangenen Beliebtheitswahlen
von einer Wahl bis zu 16). Die Dimension mit der höchsten Dichte ist die des Spielens
mit 259 zu 506 möglichen Wahlen, d.h. einer Dichte von 0,512. Darauf folgt die
Dimension der Freundschaft (Dichte 0,375), Beliebtheit und Ablehnung (0,293 und
0,278), Vertrauen und Zusammenarbeit (0,275 und 0,263) und als Dimension mit der
geringsten Dichte die Hilfeleistung (0,166).
Wie bereits weiter oben erläutert, versuchen wir, den Zusammenhang zwischen der
sozialen Eingebundenheit sowie der schulischen Leistung, dem Wohlbefinden sowie
der psychischen Belastung einer Schülerin bzw. eines Schülers mit Hilfe einer Gesamtnetzwerkanalyse
zu analysieren. Wir systematisieren unsere Analyse durch sieben
Hypothesen, die im Folgenden vorgestellt und diskutiert werden sollen.
5 Anzumerken bleibt hier, dass ein Junge die Befragung verweigerte, weshalb in unserem Datensatz
23 Empfänger der drei Beziehungen sind, jedoch nur 22 Sender.
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Siehe Tabelle I.
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