Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de
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III. Methodischer Teil<br />
3.1. Was ist die Netzwerkanalyse?<br />
Die Netzwerkanalyse ist eine Metho<strong>de</strong> zur Erfassung <strong>de</strong>r Struktur zwischenmensch-<br />
licher <strong>Beziehungen</strong> o<strong>de</strong>r <strong>von</strong> <strong>Beziehungen</strong> zwischen an<strong>de</strong>ren Subjekten <strong>de</strong>r Untersu-<br />
chung, wie zum Beispiel Forschergruppen o<strong>de</strong>r Organisationen, welche sich aus <strong>de</strong>r<br />
mathematischen Graphentheorie, <strong>de</strong>r soziometrischen Forschung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Sozialanthropologie<br />
herausgebil<strong>de</strong>t hat (Pappi 1987). Der Definition <strong>von</strong> Wellmann gemäß<br />
folgt die Netzwerkanalyse <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e, dass „soziale Strukturen am besten in Begriffen<br />
<strong>von</strong> dynamischen Interaktionen zwischen <strong>de</strong>n <strong>Beziehungen</strong> <strong>de</strong>r Individuen auf <strong>de</strong>r<br />
einen Seite <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Positionen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Rollen auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite“ (Berkowitz<br />
1982, S. 3) zu fassen sind. Mit <strong>de</strong>r Ausformung <strong>de</strong>s netzwerkanalytischen Ansatzes<br />
geraten die Relationen <strong>und</strong> somit auch dynamische, systemische Aspekte in <strong>de</strong>n<br />
Blick <strong>de</strong>r Soziologie, die laut Berkowitz (1982) zuvor blind war für diese nicht<br />
messbaren Beziehungsstrukturen <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Auswirkungen <strong>und</strong> methodisch <strong>von</strong> einem<br />
individualistischen Ansatz ausging. In diesem Sinne stellt die Netzwerktheorie<br />
für viele Forscher eine Möglichkeit <strong>de</strong>r Verbindung zwischen <strong>de</strong>r mikro- <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
makrosoziologischen Ebene dar.<br />
„Gemeinsam ist <strong>de</strong>n Netzwerkanalytikern die Überzeugung, dass die Art <strong>de</strong>r <strong>Beziehungen</strong><br />
<strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens genauso großer, wenn nicht größerer Be<strong>de</strong>utung für ein Verständnis<br />
eines einzelnen Netzwerkes ist als die Art <strong>de</strong>r Einheiten“ (Pappi 1987).<br />
3.2. Welchen Ansatz innerhalb <strong>de</strong>r Netzwerkanalyse verfolgen wir?<br />
In <strong>de</strong>r Netzwerkanalyse gibt es die Möglichkeit, ego-zentrierte Netzwerke <strong>und</strong> Gesamtnetzwerke<br />
zu erheben. Bei ersterem wer<strong>de</strong>n die Daten bezüglich <strong>de</strong>s Netzwerkes<br />
aus <strong>de</strong>r Sicht eines Befragten erhoben, bei <strong>de</strong>r Gesamtnetzwerkanalyse wer<strong>de</strong>n hingegen<br />
alle Einheiten <strong>de</strong>s Netzwerks befragt. Zur Beantwortung unserer Forschungsfrage<br />
erscheint uns die Gesamtnetzwerkanalyse am geeignetsten, da wir erstens die<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>s Lernerfolgs aller Schüler/innen auf <strong>de</strong>ren soziale Integration beziehungsweise<br />
vice versa die Auswirkung <strong>de</strong>r sozialen Integration aller Kin<strong>de</strong>r auf<br />
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