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Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

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sich im schwachen Leistungsniveau befin<strong>de</strong>n, motivieren sich auch, aber im negati-<br />

ven Sinne.<br />

Umfangreich beschrieben wird das Phänomen, dass Mädchen im schulischen Bereich<br />

die besseren Leistungen erbringen als Jungen. „Betrachten wir die schulischen Erfol-<br />

ge, so bestätigt auch diese Untersuchung, dass die Mädchen bessere Leistungen<br />

erbringen, [...] jedoch zeigten bei gleichem Schulerfolg die Jungen mehr Selbstver-<br />

trauen als die Mädchen“ (Pechtl 1994, S.64).<br />

Auch die Zeitschrift „Der Spiegel“ (Nr.21/2004) widmete diesem Sachverhalt einen<br />

Artikel. Es wur<strong>de</strong> berichtet, dass die Schülerinnen bei internationalen <strong>Schulleistung</strong>s-<br />

studien wie Iglu, Tims <strong>und</strong> Pisa durchweg bessere Ergebnisse erzielten als ihre<br />

männlichen Klassenkamera<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rerseits zeigen Jungen trotz schlechterer Noten<br />

stets ein positiveres Selbstbild. Mädchen dagegen schätzen sich trotz <strong>de</strong>r besseren<br />

Noten durchweg schlechter ein. Maccoby (Spiegel Nr.21/2004) stellt in diesem Zusammenhang<br />

fest, dass Mädchen <strong>und</strong> Jungen unterschiedlichen Handlungsorientierungen<br />

folgen: Mädchen sind <strong>de</strong>mnach eher kooperationsorientiert, Jungen hingegen<br />

dominanzorientiert.<br />

Ein <strong>de</strong>utlicher Zusammenhang zwischen Schulerfolg <strong>und</strong> Schulangst besteht laut<br />

Schwarzer (1975, nach Schenk-Danziger 1993). Demnach zeigen Kin<strong>de</strong>r, die<br />

schlechte Noten haben, mehr Schulangst. Etliche Untersuchungen zeigen, dass<br />

Furcht <strong>und</strong> Angst stärker bei Mädchen ausgeprägt sind (Hagemann-White 1984,<br />

Pechtl 1994, Jungwirth 1997). Begrün<strong>de</strong>t wird dies damit, dass Mädchen aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r vorherrschen<strong>de</strong>n <strong>und</strong> anerzogenen Geschlechterstereotypien eher als Jungen bereit<br />

sind, ihre Angst zuzugeben. Jungen kreuzten bei Untersuchungen zur Einstellung<br />

zum Mathematik-Unterricht eher die Extrema an <strong>und</strong> Mädchen eher die mittleren<br />

Werte. Bei <strong>de</strong>r Befragung nach Schulängsten bestätigte sich, dass Jungen eher im<br />

Mittelfeld ankreuzen <strong>und</strong> Mädchen eher die Extrema wählen.<br />

Die in <strong>de</strong>r Literatur postulierten Zusammenhänge zwischen <strong>de</strong>r Einbindung in das<br />

Sozialgefüge „Gr<strong>und</strong>schulklasse“ <strong>und</strong> <strong>de</strong>n schulischen Leistungen sowie <strong>de</strong>m psychischen<br />

Befin<strong>de</strong>n, wollen wir in dieser Arbeit durch eine Gesamtnetzwerkanalyse<br />

überprüfen.<br />

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