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Soziale Beziehungen und Schulleistung von ... - marinahennig.de

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gen als reziprok verstehen zu lernen. Nach Sullivan (1953, nach Kohnstamm 1988)<br />

geht die soziale Kognition mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Fre<strong>und</strong>schaftsverständnisses einher.<br />

Fre<strong>und</strong>schaftsbeziehungen sind durch einen höheren Anteil positiver Verhaltensweisen<br />

<strong>und</strong> höhere emotionale Intensität - <strong>und</strong> nicht durch weniger Konflikte - gekennzeichnet<br />

(Newcomb <strong>und</strong> Bagwell 1995, nach Asendorpf <strong>und</strong> Banse 2000). Doch achten<br />

Fre<strong>und</strong>e/innen mehr auf Konfliktlösungen, die die Interessen bei<strong>de</strong>r berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> die Beziehung nicht gefähr<strong>de</strong>n (Hartup 1996, nach Asendorpf <strong>und</strong> Banse<br />

2000). Deshalb geht nach Nelson <strong>und</strong> Aboud (1985, nach Kohnstamm 1988) <strong>von</strong> <strong>de</strong>n<br />

sozialen Konflikten zwischen Fre<strong>und</strong>en/innen mehr soziale Formung aus als <strong>von</strong><br />

Konflikten zwischen beliebigen Kin<strong>de</strong>rn. 2<br />

Fre<strong>und</strong>e/innen in <strong>de</strong>r Kindheit <strong>und</strong> Jugend zu haben korreliert <strong>de</strong>mnach mit positiven<br />

individuellen Eigenschaften. Langfristig för<strong>de</strong>rn Fre<strong>und</strong>schaften das Selbstwertgefühl<br />

<strong>und</strong> sind somit sehr wichtig für die kindliche Entwicklung. So wer<strong>de</strong>n nach<br />

Zühlke (1997) in Fre<strong>und</strong>schaften viele psychosoziale Gr<strong>und</strong>bedürfnisse befriedigt,<br />

wodurch die „Kin<strong>de</strong>r, die solche positiven Erfahrungen mit Fre<strong>und</strong>en sammeln, [...]<br />

wahrscheinlich ausgeglichener“ (Zühlke 1997, S. 24) sind <strong>und</strong> sich wohler fühlen.<br />

Durch Fre<strong>und</strong>e/innen wird die Entwicklung sozialer Kompetenz (wie Kommunikation,<br />

Kooperation) <strong>und</strong> die Kognition geför<strong>de</strong>rt. Weiterhin haben sie Einfluss auf die<br />

moralische Entwicklung <strong>und</strong> I<strong>de</strong>ntitätsbildung. „Fre<strong>und</strong>e sind für die I<strong>de</strong>ntitätsbildung<br />

beson<strong>de</strong>rs wichtig, [...] bestärken sich in ihren Meinungen, betonen ihre Gemeinsamkeiten.<br />

Das stärkt <strong>und</strong> stabilisiert ihre Selbstwahrnehmung, gibt ihnen<br />

Selbstbewußtsein <strong>und</strong> Sicherheit“ (Zühlke 1997, S. 30). Kin<strong>de</strong>rfre<strong>und</strong>schaften in <strong>de</strong>r<br />

Schule bieten nach Zühlke (1997) einen emotionalen/sozialen Rückhalt. „Fre<strong>und</strong>schaften<br />

bieten eine emotionale Basis, <strong>von</strong> <strong>de</strong>m ausgehend Kin<strong>de</strong>r selbstbewußt <strong>und</strong><br />

ausgeglichen an Dinge herangehen können. Das Vertrauen in <strong>de</strong>n Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> die<br />

Sicherheit, die er bietet, bil<strong>de</strong>n diese Gr<strong>und</strong>lage“ (Zühlke 1997, S.83).<br />

2<br />

„Kin<strong>de</strong>r profitieren beson<strong>de</strong>rs kognitiv <strong>von</strong> ihren Fre<strong>und</strong>en. Zum einen verbringen sie mehr Zeit bei<br />

gemeinsamen Aktivitäten <strong>und</strong> re<strong>de</strong>n mehr miteinan<strong>de</strong>r. Sie setzen sich häufiger mit Problemen auseinan<strong>de</strong>r<br />

<strong>und</strong> haben <strong>de</strong>n Wunsch, diese gemeinsam zu lösen. Zum an<strong>de</strong>ren fällt es ihnen leichter, einen<br />

Ratschlag o<strong>de</strong>r Einwand <strong>von</strong> einem Fre<strong>und</strong> anzunehmen“ (Zühlke 1997, S. 28).<br />

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