22.09.2012 Aufrufe

Dr. Walter Hayden: Lebenslauf - HTBLA Kaindorf an der Sulm

Dr. Walter Hayden: Lebenslauf - HTBLA Kaindorf an der Sulm

Dr. Walter Hayden: Lebenslauf - HTBLA Kaindorf an der Sulm

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Dr</strong>. <strong>Walter</strong> <strong>Hayden</strong>: <strong>Lebenslauf</strong><br />

<strong>Walter</strong> <strong>Hayden</strong> wird am 12. November 1954 in<br />

Mürzzuschlag als erstes Kind von Edith und Richard<br />

<strong>Hayden</strong> geboren. Mit ca. drei Jahren übersiedelt er mit<br />

seinen Eltern und seiner ein Jahr jüngeren Schwester<br />

Christa nach Graz.<br />

Er besucht die Volkschule Waltendorf, in die er auf Grund<br />

seiner Fähigkeit zu lesen bereits mit 5 Jahren eingeschult<br />

wird. Im Anschluss dar<strong>an</strong> geht er bis zur Matura im Jahr<br />

1972 auf das Lichtenfelsgymnasium<br />

Von 1972 -1979 studiert er <strong>an</strong> <strong>der</strong> Karl-Fr<strong>an</strong>zens-Universität Chemie und tritt somit in die<br />

Fußstapfen seines Taufpaten <strong>Walter</strong> Grubhoffer. Während des Studiums zeigt sich bald sein<br />

Talent für das praktische Arbeiten, vor allem im Bereich <strong>der</strong> org<strong>an</strong>ischen Synthese, aber auch<br />

seine Abneigung gegen alle theoretischen Dinge wie Berechnungen und Ähnliches.<br />

1975 lernt er seine spätere Ehefrau Beatrix bei einem T<strong>an</strong>zkurz am Universitäts-Sportinstitut<br />

kennen.<br />

1977 unternimmt er eine sechswöchigen Reise, die ihn über die Türkei nach Persien, Pakist<strong>an</strong><br />

und Afgh<strong>an</strong>ist<strong>an</strong> führt und in ihrer Abenteuerlichkeit prägend für ihn ist.<br />

Seine Dissertation verfasst er über Betablocker, die er später einmal als Patient selbst nicht<br />

vertragen wird. Während seiner Dissertationszeit arbeitet er im gleichen Labor mit Gregor<br />

Engelmayr, und da dieser in etlichen Bel<strong>an</strong>gen die gleichen Hobbys hat wie <strong>Walter</strong> findet sich<br />

im Anh<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Dissertation unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em eine Statistik über die Anzahl <strong>der</strong> geführten<br />

Schach- bzw. Minigolfpartien. Jedoch wird über die in dieser Zeit tatsächliche Anzahl <strong>an</strong><br />

getrunken Tassen Tee und Krügerln Bier <strong>der</strong> M<strong>an</strong>tel des Schweigens für immer ausgebreitet.<br />

Nach <strong>der</strong> Dissertation rückt er zum Präsenzdienst beim Bundesheer ein, wird jedoch auf<br />

Grund seiner Sehschwäche am rechten Auge bereits nach 5 Tagen untauglich geschrieben.<br />

Zur Überbrückung bis zur Post-Doc-Stelle auf <strong>der</strong> TU arbeitet er für einige Monate auf <strong>der</strong><br />

Lebensmittelchemie.<br />

Ab dem Jänner 1980 arbeitet er auf dem Institut für Org<strong>an</strong>ische Chemie auf <strong>der</strong> TU Graz, wo<br />

er viele liebe und bleibende Freunde kennen lernt, unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em Harry Baumgartner, <strong>der</strong><br />

unter all diesen Freunden eine g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>e Stelle einnimmt. In diesen Zeitraum fällt auch<br />

die Entstehung <strong>der</strong> meisten Chemosongs und die Produktion des „Chemowatzm<strong>an</strong>ns“.<br />

15. 7. 1981: Heirat – die Hochzeitsreise führt nach Griechenl<strong>an</strong>d – ein Reiseziel das noch<br />

öfter und vorher schon einmal „nomadenhaft“ - d.h. mit Zelt und durchaus auch auf<br />

abenteuerlichen Routen - erforscht wird.<br />

März 1985: Wechsel auf die medizinische Chemie, wo er mit Renate Horejsi ein Labor teilt.<br />

Somit entsteht eine weitere Freundschaft, die die Jahrzehnte überdauert<br />

Juni 1985: Geburt von Steph<strong>an</strong><br />

Jänner 1987: Geburt von Markus<br />

1988: Wechsel zur Firma Chemprosa<br />

Er kehrt aber bereits im Herbst 1989 als Assistent - aber nun zeitlich limitiert - auf die TU<br />

zurück<br />

1993/94 studiert er neben seiner Arbeit Technischen Umweltschutz und schafft es innerhalb<br />

von einem Jahr, alle nötigen Kurse zu absolvieren. Die Diplomarbeit schreibt er allerdings zur<br />

großen Verwun<strong>der</strong>ung seiner Familie schließlich doch nicht.<br />

1994 beginnt er als Chemielehrer <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>HTBLA</strong> <strong>Kaindorf</strong> zu arbeiten. Die neue Aufgabe<br />

macht ihm viel Freude und bringt ihm aufgrund seiner Beliebtheit bei den Schülern einerseits<br />

den Spitznamen „Papa <strong>Hayden</strong>“ ein, während ihn <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits so m<strong>an</strong>cher Schüler aufgrund<br />

seines <strong>an</strong>schaulichen, mit zahlreichen Versuchen aufgelockerten Unterrichts auch gerne<br />

„MacGyver“ nennt.


Da nun die Kin<strong>der</strong> schon größer sind, unternimmt er mit <strong>der</strong> Familie etliche Reisen, die ihn<br />

unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em in den Südwesten <strong>der</strong> USA, auf die K<strong>an</strong>arischen Inseln, nach Schottl<strong>an</strong>d und<br />

zweimal nach Irl<strong>an</strong>d führen.<br />

2007: Er unterstützt Beatrix bei <strong>der</strong> Ausforschung ihrer leiblichen Mutter, fährt mit ihr im<br />

Februar nach Innsbruck und ist beim ersten Zusammentreffen mit ihren beiden<br />

Halbschwestern Sonja und Karin dabei.<br />

Ungefähr in diese Zeit fallen die allerersten Anzeichen seiner beginnenden Kr<strong>an</strong>kheit: seine<br />

Immunabwehr ist bereits leicht geschwächt. Im April wird die Diagnose „Morbus<br />

Waldenström“ gestellt, allerdings ist auf Grund <strong>der</strong> Früherkennung noch keine Therapie<br />

notwendig.<br />

Juli 2007: die letzte große Reise führt nach Isl<strong>an</strong>d – wie<strong>der</strong> ein Abenteuertrip<br />

Mai 2008: Ausbruch <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheit und erste Chemotherapie<br />

Juli 2008: Neue Diagnose M<strong>an</strong>telzell-Lymphom; es erfolgt eine entsprechende Umstellung<br />

<strong>der</strong> Chemotherapie und es zeigen sich erste kleine Erfolgsschritte in <strong>der</strong> Beh<strong>an</strong>dlung<br />

Im Dezember gibt es nochmals große Hoffnung: Knochenmark und Blut sind frei von<br />

Krebszellen. Dennoch gibt es noch bis Feber 2009 weitere Chemotherapien.<br />

August 2009: Neuerkr<strong>an</strong>kung Speiseröhrenkrebs<br />

Ab September Ernährung durch die Sonde<br />

9.2. 2010: Einlieferung auf die Palliativstation des LKH Graz – dadurch ist es Beatrix und den<br />

beiden Söhnen vergönnt, in aller Ruhe Abschied zu nehmen, wofür sich die Familie <strong>an</strong> dieser<br />

Stelle aufs Allerherzlichste beim Palliativteam bed<strong>an</strong>ken möchte.<br />

13.2. Kr<strong>an</strong>kensalbung im Beisein <strong>der</strong> Ehefrau<br />

14.2. um 22.30 friedlich eingeschlafen<br />

Hobbys und Interessen<br />

<strong>Walter</strong> liebte das Reisen, wobei hier auch seine Vorliebe für das Fotografieren zum Vorschein<br />

kam. Er hat immer schon unzählige Dias gemacht und bis zuletzt die Digitalfotografie<br />

verweigert.<br />

Er betätigte sich auch gerne h<strong>an</strong>dwerklich – teils mit mehr Begeisterung als tatsächlichem<br />

Talent – <strong>der</strong> selbst gepflasterte Gartenweg wäre z.B. ohne die tatkräftige Mithilfe seiner<br />

Freunde Harry, Jens, Michael und Rainer nicht g<strong>an</strong>z so schön ausgefallen.<br />

Seine große Liebe galt aber dem Garten und seinen Pfl<strong>an</strong>zen. Wer je im Frühling die Familie<br />

<strong>Hayden</strong> besucht hat, weiß, welch ein Krokusmeer sich rund um den Nussbaum erstreckt. Im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahre kamen Schneeglöckchen und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Frühlingsblumen dazu und niem<strong>an</strong>d,<br />

aber auch wirklich niem<strong>an</strong>d, durfte diesen Grundstücksteil vor Ende Mai mähen. Ja sogar<br />

Betreten <strong>der</strong> Blumenwiese war nicht gern gesehen, um die Samenvermehrung nicht zu<br />

beeinträchtigen. Auch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Pfl<strong>an</strong>zen hatten es ihm <strong>an</strong>get<strong>an</strong>: insbeson<strong>der</strong>e die vielen<br />

Kakteen, die im Sommer vor dem Haus stehen und die Pfefferoni, die er selbst aus Samen<br />

zog. Etliche Freunde haben schon einmal „<strong>Hayden</strong>’s Hot“ als Geschenk bekommen. Ihm<br />

selbst waren Arbeiten im Haushalt ein Gräuel - selbst das von ihm immer hervorgehobene<br />

Kochen beschränkte sich auf Gulasch, Rindfleisch in gekochten Variationen und das Sieden<br />

von Osterfleisch.<br />

Damit sind wir bei einer weiteren Leidenschaft von <strong>Walter</strong>: Er liebte Feste, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Laborfeste, <strong>der</strong>en Org<strong>an</strong>isation er nur zu gerne übernahm und wo oft Gulasch in 50kg-<br />

Ansätzen gebraut wurde, samt Bier, Wein und Zigaretten. Der gelegentliche Ouzo dabei<br />

durfte natürlich auch nicht fehlen. Später, als er nicht mehr selbst im Labor st<strong>an</strong>d, war er<br />

<strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> sich um das Fleisch für die alljährlich stattfindende Osterjause für die<br />

Nachbarschaftsrunde und überdies um das von allen so geliebte Osterfeuer kümmerte. Nicht<br />

nur die eigenen Söhne, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong>en Freunde und die Nachbarssöhne haben so<br />

alljährlich ein Betätigungsfeld für pyrom<strong>an</strong>ische Anw<strong>an</strong>dlungen bekommen.


Wenn <strong>Walter</strong> nicht gerade mit Labortätigkeit, Gartenarbeiten, Reisen und/o<strong>der</strong> Fotografieren<br />

beschäftigt war, traf m<strong>an</strong> ihn häufig beim Lesen o<strong>der</strong> Fernsehen <strong>an</strong>. Die Liebe für das Lesen<br />

hat er auch beiden Söhnen weitergegeben, ebenso das Interesse für Alte Geschichte und für<br />

Filme fast jeglichen Genres. In seinen Chemosongs kam sein Humor – <strong>der</strong> durchaus sehr<br />

schwarz sein konnte – zum Vorschein. Selbst hat er sich immer als „altes Fossil“ bezeichnet,<br />

vor allem in Hinblick auf praktische Arbeitstechniken im Labor<br />

Er war auch ein begeisterter Autofahrer, deshalb machte es ihm nichts aus, täglich 66km nach<br />

<strong>Kaindorf</strong> und einmal wöchentlich sogar noch etliche weiter bis nach Arnfels zu pendeln. Auf<br />

<strong>der</strong> Familienreise in die USA ist er die g<strong>an</strong>ze Strecke von insgesamt mehr als 10.000km<br />

alleine gefahren – er hat in seiner Begeisterung seine Frau gar nicht <strong>an</strong>s Steuer gelassen<br />

Erwähnenswert ist auch seine Liebe zu seiner nicht sehr modischen Kleidung. Er<br />

verabscheute jegliche Form von Anzügen und Krawatten, sowie kurze Hosen. Er bevorzugte<br />

ausgebeulte Je<strong>an</strong>s und Fl<strong>an</strong>ellhemden; und selbst im heißesten Sommer war es schwer, ihn zu<br />

kurzärmeligen Vari<strong>an</strong>ten zu überreden.<br />

Was außer <strong>der</strong> eigentlichen Familie kaum jem<strong>an</strong>d weiß: <strong>Walter</strong> liebte das Tarockspielen.<br />

Viele Nachmittage und/o<strong>der</strong> Abende hat er so mit Frau und Söhnen verbracht.<br />

Auch die Musik war ein Hobby von <strong>Walter</strong> – er spielte in jüngeren Jahren gerne Gitarre, und<br />

all die Chemosongs begleitete er selbst auf diesem Instrument. Außerdem beherrschte er die<br />

irische Tinwhistle und konnte auch Mundharmonika spielen. Neben irischer Folkmusik - g<strong>an</strong>z<br />

beson<strong>der</strong>s gerne hatte er die Dubliners - mochte er im Gegensatz zur restlichen Familie Bob<br />

Dyl<strong>an</strong> sowie Renaiss<strong>an</strong>ce- und Barockmusik.<br />

Deine Familie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!