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Max Heindel - Strahlen des Lichts

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Sommersonnenwende 18. Jahrgang - 2009-2<br />

<strong>Strahlen</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Lichts</strong><br />

« ein urteilsfähiger Intellekt « ein fühlen<strong>des</strong> Herz « ein gesunder Körper «<br />

Eine Zeitschrift der christlichen Esoterik für Freunde der Rosenkreuzerlehren


Liebe Freunde,<br />

der gute Christian Rosencreutz rastete<br />

erst einmal, weil er unentschlossen<br />

war und begann zu essen. Er gab einer<br />

„weißen Taube“ etwas von seiner Speise<br />

ab. Doch ein „schwarzer Rabe“ kam<br />

der Taube zuvor. Er eilte dem Raben<br />

nach und gelangte so, beinahe zufällig,<br />

auf den zweiten Weg, den Mittelweg der<br />

möglichen drei Wege.<br />

Interessanterweise ist es der Rabe, der<br />

Christian Rosencreutz auf seinen Weg<br />

brachte, und nicht die Taube.<br />

In der alchemischen Symbolik stellt der<br />

Rabe die geschwärzte »prima materia«<br />

auf dem Weg zum Stein der Weisen<br />

dar, womit die Nigredo in verwandelter<br />

Form auftritt.<br />

Christian Rosencreutz musste also<br />

zuerst dem Raben folgen und nicht der<br />

weißen Taube, Sinnbild der Weißfärbung<br />

(albedo), der sich zum »Stein der<br />

Weisen« wandelnden »prima materia«,<br />

denn sonst hätte er den zweiten Schritt<br />

vor dem ersten getan.<br />

Aus diesem Grunde folgte er dem<br />

Raben, unbewusst und nicht gerade<br />

freiwillig, sogar ein bißchen im Zorn.<br />

Der Rabe flog gegen Mittag, in die südliche<br />

Himmelsrichtung, womit wieder<br />

der Mittelweg symbolisiert ist.<br />

Wünschen wir uns in unserem Leben,<br />

dass wir auch den Mittelweg finden und<br />

gehen!<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreis RCF<br />

Redaktion <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong><br />

c/o Werner Chlouba<br />

Humboldtstraße 39<br />

30890 Barsinghausen<br />

Telefon: 05105 84 38 0<br />

Telefax: 05105 82 80 5<br />

Mail: info@rosen-kreuzer.eu<br />

Internet: www.rosen-kreuzer.eu<br />

Abonnentenservice:<br />

Redaktion <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong><br />

2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

Inhalt Seite<br />

Liebe Freunde..........................................................2<br />

Impressum..............................................................2<br />

Die Symbolik der Taube und <strong>des</strong> Raben.................3<br />

Fliehe in die Berge ..................................................5<br />

Häufigkeit der Wiedergeburt ..................................6<br />

Bibel Interpretation (Teil 5) ......................................7<br />

Heilungsdaten ......................................................11<br />

Das Evangelium <strong>des</strong> Johannes (Teil 13) ...............12<br />

Biographie <strong>Max</strong> <strong>Heindel</strong> (Teil 4) .............................17<br />

RCF Intern ............................................................ 20<br />

Die <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> werden kostenlos an alle interessierten<br />

Freunde der Rosenkreuzerlehren verteilt.<br />

Zur Unterstützung der Vervielfältigung und <strong>des</strong> Versands bitten<br />

wir um Spenden an obige Adresse oder Überweisung auf unser<br />

Spendenkonto <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong><br />

Rosenkreuzer Freun<strong>des</strong>kreis RCF<br />

Konto Nr.: 211 469 00 BLZ 694 900 00 Volksbank Villingen<br />

IBAN DE19 6949 0000 0021 1469 00<br />

BIC-Code: GENO DE 61 VS1<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel werden<br />

vom Verfasser verantwortet. Fotos:


Die Symbolik<br />

der Taube und <strong>des</strong> Raben<br />

Corinne Heline<br />

Genesis 8:6-11<br />

„Nach vierzig Tagen tat Noah<br />

das Fenster auf an dem Kasten,<br />

das er gemacht hatte, und ließ<br />

einen Raben ausfliegen; der flog<br />

immer hin und her, bis das Gewässer<br />

vertrocknete auf Erden.<br />

Danach ließ er eine Taube von<br />

sich ausfliegen, auf das er erführe,<br />

ob das Gewässer gefallen<br />

wäre auf Erden. Da aber die Taube<br />

nichts fand, da ihr Fuß ruhen<br />

konnte, kam sie wieder zu ihm in<br />

den Kasten; denn das Gewässer<br />

war noch auf dem ganzen Erdboden.<br />

Dann tat er die Hand heraus<br />

und nahm sie zu sich in den Kasten.<br />

Da harrte er noch weitere<br />

sieben Tage und ließ abermals<br />

eine Taube fliegen aus dem Kasten.<br />

Die kam zu ihm zur Abendzeit,<br />

und siehe, ein Ölblatt hatte sie<br />

abgebrochen und trugs in ihrem<br />

Munde. Da merkte Noah, dass<br />

das Gewässer gefallen wäre auf<br />

Erden.“<br />

Der Rabe stellt die niedere<br />

Wunschnatur dar, deren Kräfte<br />

emporgehoben und in die weiße<br />

Taube <strong>des</strong> Seelenkörpers umgewandelt<br />

werden müssen. Erst<br />

dann kann sie mit dem Ölzweig<br />

zurückkehren, ein Symbol für<br />

Regeneration und Unsterblichkeit.<br />

Als Noah den Ölzweig empfing,<br />

wusste er, „dass das Gewässer<br />

gefallen wäre auf Erden.“ Die<br />

psychischen Kräfte waren in ihm<br />

beruhigt worden, und die Arche,<br />

sein Seelenkörper, konnte nun<br />

nach Belieben und in Frieden<br />

auf dem Berge Ararat zur Ruhe<br />

kommen. Der Berg Ararat ist der<br />

höchste Gipfel <strong>des</strong> geistigen Bewusstseins<br />

im Paradiese. (Ararat<br />

bedeutet hoher und heiliger<br />

Boden).<br />

R AB E und T A U B E<br />

sind Symbole, die in der ganzen<br />

religiösen Literatur zu finden<br />

sind.<br />

Nach dem ägyptischen Totenbuch<br />

wird die Seele <strong>des</strong> Neophyten<br />

(Neuling) gewogen, bevor<br />

sie den Fluss Styx überquert,<br />

und wenn sie angenommen wird,<br />

erhält sie einen weißen Schwan<br />

oder eine Taube; wenn sie zu<br />

leicht befunden wird, gibt man<br />

ihr einen schwarzen Raben.<br />

In Ägypten und in Griechenland<br />

wurden Tauben und Raben<br />

bei der Hochzeitszeremonie<br />

verwendet als Symbole <strong>des</strong><br />

höheren und <strong>des</strong> niedrigeren<br />

Aspekts der Liebe, und die Neophyten<br />

in den Mysterienschulen<br />

wurden ermahnt, den Raben<br />

nicht zu füttern.<br />

Apollo wie Noah sandten einen<br />

Raben aus, der niemals zurückkehrte,<br />

sondern er ließ sich auf<br />

einem Feigenbaum nieder und<br />

blieb dort, bis die Feigen reif<br />

waren. Der Feigenbaum ist ein<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 3


Symbol für die Kraft der Fortpflanzung.<br />

Hermes (Thot), der dreifach<br />

Große, verwendet das Symbol<br />

<strong>des</strong> Baumes und <strong>des</strong> Raben<br />

in seiner Beschreibung <strong>des</strong><br />

menschlichen Regenerationsprozesses.<br />

Die folgenden Worte<br />

werden dem ägyptischen Eingeweihten<br />

zugeschrieben:<br />

„Die Erde blüht und bringt viele<br />

Farben und Früchte hervor und<br />

in der Mitte wächst ein großer<br />

Baum mit silbernem Stamm, der<br />

sich bis an die Enden der Welt<br />

ausdehnt. In seinen Zweigen<br />

sitzen viele Vögel, die alle nach<br />

Osten fortfliegen und der Kopf<br />

<strong>des</strong> Raben wird weiß“.<br />

Rabe und Taube erscheinen<br />

auch in der „Chymischen Hochzeit“<br />

(J.V.Andrae) – Christian<br />

Rosenkreuz wird am 2. Tag seines<br />

Aufbruchs vor die Wahl gestellt,<br />

welchen Weg er zu gehen<br />

gedenkt - vier Wege breiteten<br />

sich vor ihm aus – welchen<br />

sollte er gehen? Die Entscheidung<br />

wurde ihm abgenommen:<br />

Taube und Rabe führten ihn auf<br />

jenen Weg, der für ihn der richtige<br />

war*.<br />

Der Ölbaum (Olivenbaum) wird<br />

ebenfalls in der religiösen Symbolik<br />

vieler Länder verwendet. Er<br />

ist eng mit dem Wirken Christus,<br />

mit dem heilenden Balsam <strong>des</strong><br />

Geistes verbunden. Einige Säulen<br />

der Kathedrale von St. Peter<br />

in Rom sind mit einer Taube<br />

geschmückt, die einen Ölzweig<br />

trägt – der Heilige Geist mit Heilkraft<br />

in seinen Schwingen.<br />

Als die Taube nach dem ersten<br />

Flug zu der Arche zurückkehrte,<br />

weil sie nirgends einen Rastplatz<br />

fand, hielt sie Noah sieben<br />

Tage lang zurück, bevor er sie<br />

wieder aussandte. Ein siebenfacher<br />

Prozess der Reinigung<br />

4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

war nötig, bevor die Taube wieder<br />

fortfliegen und den Ölzweig<br />

bringen konnte. Als sie dieses<br />

tat, wusste Noah, dass die Wasser<br />

abgeflossen waren: Ein Anzeichen,<br />

dass eine starke Seele<br />

durch ihre ruhige Gegenwart die<br />

Leidenschaften zum Schweigen<br />

gebracht hatte.<br />

Nahe am Ende eines Siebenerzyklus,<br />

in seinem sechshunderten<br />

und ersten Jahr (601 = 6 + 1 =<br />

7) verließ Noah die Arche. Unter<br />

den Kräften der Elf (11 = 1 + 1 =<br />

2), der Zahl der Polarität (2), bezeichnet<br />

als der 27. Tag (2 + 7 =<br />

9 – die Zahl der Menschheit) <strong>des</strong><br />

zweiten Monats (2) (7- „Zyklus“<br />

+ 2 für Polarität + 2. Monat =<br />

11) war das Land wieder trocken<br />

und bereit, ihn, seine Frau,<br />

seine Söhne und deren Frauen<br />

wieder aufzunehmen; Männer<br />

und Frauen in gleicher Anzahl,<br />

um symbolisch die dualen Kräfte<br />

<strong>des</strong> Geistes im Gleichgewicht<br />

darzustellen.<br />

Unter diesem harmonischen Zustand<br />

als Ausgangspunkt, wurde<br />

eine neue Weltordnung eingeleitet.<br />

Die drei Söhne Noahs stellen<br />

den Geist und den Körper <strong>des</strong><br />

Menschen dar, die mittels <strong>des</strong><br />

Bindeglie<strong>des</strong> <strong>des</strong> Verstan<strong>des</strong><br />

zusammenwirken.<br />

Shem heißt „Himmel“ – Ham<br />

steht für „Dunkelheit“ und Japhet<br />

bedeutet „erweitert“ oder<br />

„ausgedehnt“. Der Geist, der<br />

im Körper wirkt, erweitert seine<br />

Kräfte durch Erfahrung. Dieses<br />

ist die wirkende Dreiheit, die drei<br />

Söhne, die sich auf der ganzen<br />

Erde ausbreiteten.<br />

Nach den Apokryphen wurde der<br />

ganze Planet als Erbschaft der<br />

drei Söhne <strong>des</strong> Noah, in ebenso<br />

viele Teile geteilt. Da die Söhne<br />

Eigenschaften <strong>des</strong> Menschen<br />

darstellen, besitzen die Teile der<br />

Erde, die jedem zugeteilt sind,<br />

Eigenschaften einer entsprechenden<br />

Art.<br />

Die psychischen und magnetischen<br />

Zustände auf der Erdoberfläche<br />

sind ebenso verschieden<br />

wie die geographischen und<br />

klimatischen Bedingungen. Aus<br />

den inneren Erdschichten werden<br />

ganz bestimmte Kräfte in<br />

gewisse Gegenden geleitet und<br />

geben diesen Örtlichkeiten einen<br />

bestimmten Charakter. Jeder<br />

Charakter ist besonders passend<br />

für gewisse Aktivitäten und<br />

für die Entwicklung gewisser Eigenschaften<br />

in dem Leben, das<br />

unter den Einfluss dieser Bilde-<br />

bzw. Gestaltungskräfte kommt.<br />

Auf dieser Grundlage führen die<br />

Rassegeister ihre menschlichen<br />

Schützlinge auf deren Wanderungen<br />

in jene Gebiete, die für<br />

den Fortschritt <strong>des</strong> ihnen anvertrauten<br />

Volkes günstig sind. So<br />

liegt eine göttliche Weisheit der<br />

frühen Kolonisation einer Völkerrasse<br />

zugrunde.<br />

(*Anmerkung Hannelore Jurthe)<br />

***<br />

Einführungskurs<br />

für<br />

Interessenten und Probeschüler<br />

Möchten Sie sich mit den Grundlagen<br />

der Rosenkreuzerlehren<br />

näher beschäftigen? Dieser Korrespondenzkurs<br />

begleitet Sie auf<br />

den ersten Schritten.


Fliehe in die Berge<br />

Diese Worte sind heute fast zu<br />

einem Schlagwort geworden<br />

und es gibt tatsächliche Viele,<br />

die sich bereits ein Plätzchen in<br />

den Bergen erworben haben und<br />

dort nun der Dinge warten, die<br />

da kommen sollen. Man stelle<br />

sich aber einmal vor, was wohl<br />

daraus werden würde, wenn z.B.<br />

die ganze Bevölkerung der großen<br />

Städte fliehen wollte?<br />

Doch so ist es auch gar nicht gemeint.<br />

Wo bliebe da GOTT mit<br />

Seiner Gerechtigkeit? ER liebt<br />

alle seine Kinder, einerlei, wie<br />

hoch oder niedrig sie sind, welche<br />

Farbe sie haben oder welcher<br />

Kirche sie angehören. Solche<br />

Unterschiede gibt es bei IHM<br />

nicht, für IHN sind sie alle gleich<br />

– ER will sie alle retten.<br />

Mit den Bergen ist immer etwas<br />

Hohes gemeint. „Fliehe in die Berge“<br />

bedeutet: „Ziehe dich in dein<br />

höheres Bewusstsein zurück“.<br />

Alles, was wir zu tun haben, ist,<br />

die richtige Gedankeneinstellung<br />

zu pflegen. Fortwährend sollen<br />

wir Gedanken der Liebe und<br />

<strong>des</strong> Friedens aussenden, <strong>des</strong><br />

Friedens für alle Wesen auf der<br />

ganzen Welt.<br />

Das ist bei dem ewigen Hin- und<br />

Hergezerre, in dem wir heute<br />

leben, absolut nicht leicht; man<br />

muss sehr fest und standhaft<br />

bleiben, um sich nicht mit in irgendeinen<br />

der vielen Hassstrudel,<br />

die ununterbrochen durch<br />

Zeitungen, Radio, Fernsehen<br />

usw. ausgesandt werden, hineinziehen<br />

zu lassen. Dazu hilft<br />

am besten fortwähren<strong>des</strong> Gebet<br />

und Affirmation: „Wachet und<br />

betet“ war wohl niemals mehr<br />

angebracht als in der gegenwärtigen<br />

schnelllebigen Zeit, wo unmittelbar<br />

ein Ereignis das andere<br />

ablöst.<br />

Zur richtigen Gedankeneinstel-<br />

lung gehört: Wir müssen vor<br />

allem immer und immer wieder<br />

unsere Gedanken IN GOTT konzentrieren,<br />

einerlei, was um uns<br />

herum vor sich geht. Das aber<br />

macht es ganz selbstverständlich,<br />

dass wir in allen Menschen<br />

jeder Rasse, Farbe und Nation<br />

unsere Brüder und Schwestern<br />

sehen, wenn sie auch noch so<br />

tief unter uns stehen und unentwickelt<br />

sind - das Recht auf sie<br />

herabzuschauen steht keinem<br />

zu. In jedem von uns lebt derselbe<br />

Gottesfunke, sei er auch<br />

noch so tief und von Unrat oder<br />

Unkraut verdeckt.<br />

Es war der große Missionsauftrag<br />

<strong>Max</strong> <strong>Heindel</strong>s, uns für eine<br />

ganz bestimmte Zeit vorzubereiten,<br />

damit wir überhaupt imstande<br />

sind, sie mitzuerleben und vor<br />

allem, heil durch sie hindurch zu<br />

kommen. Kopf und Herz müssen<br />

gleichzeitig entwickelt werden.<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 5


Der Intellekt muss auf der Höhe<br />

sein, um all das Neue, was wir<br />

tagtäglich erleben, erfassen zu<br />

können. Bis jetzt ist uns von<br />

dem „Neuen Zeitalter“ erst ein<br />

kleiner Bruchteil enthüllt worden.<br />

Neue Dinge, die oft an Wunder<br />

grenzen, werden uns in der jetzigen<br />

Übergangszeit begegnen<br />

- mit dem Kopf müssen wir sie<br />

erfassen, doch mit dem Herzen<br />

müssen wir denken. Erst bei<strong>des</strong><br />

zusammen macht uns reif für<br />

den Altruismus, jener Seelenqualität<br />

<strong>des</strong> Wassermann-Zeitalters,<br />

die wir entwickelt haben<br />

müssen, wollen wir an den hohen<br />

Schwingungen und dem<br />

Segen <strong>des</strong> Neuen Zeitalters teil<br />

haben.<br />

Diese Seelenqualität war es<br />

auch, weshalb die Älteren Brüder<br />

<strong>Max</strong> <strong>Heindel</strong> erkoren haben,<br />

der Menschheit die Botschaft<br />

der wunderbaren Rosenkreuzer-Lehren<br />

in neuer Form zu<br />

überbringen. Noch sind wir<br />

nicht so weit entwickelt wie er,<br />

aber wir folgen ihm - wir sind<br />

auf dem richtigen Pfade dazu<br />

- das genügt. Wir müssen nur<br />

immer unser Ziel fest im Auge<br />

haben, dürfen nicht rechts oder<br />

links schauen, denn der Versuchungen<br />

sind viele und Fallen<br />

werden uns fortwährend von<br />

dunklen Mächten gestellt, die<br />

natürlich lieber unseren Fall sehen.<br />

Deshalb noch einmal: Wachet<br />

und betet“, dann sind wir jederzeit<br />

fähig „…in die Berge zu fliehen“,<br />

einerlei, was da rings um<br />

uns herum vor sich geht und<br />

wenn die ganze Welt in Flammen<br />

steht - nichts kann uns<br />

passieren, hier sind wir sicher,<br />

hier befinden wir uns in Seinem<br />

höchsten Schutz.<br />

…Mitteilungsblatt Juli/August<br />

1971 – überarbeitet von Hannelore<br />

Jurthe<br />

6 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

Häufigkeit der Wiedergeburt<br />

<strong>Max</strong> <strong>Heindel</strong><br />

Die gewöhnliche Zeit zwischen<br />

zwei Geburten beträgt tausend<br />

Jahre, so dass jeder Mensch<br />

Gelegenheit hat, sich einmal als<br />

Mann und einmal als Frau zu<br />

verkörpern, während die Sonne<br />

durch ein Zeichen <strong>des</strong> Tierkreises<br />

geht, was ungefähr 2100<br />

Jahre dauert.<br />

Dies geschieht <strong>des</strong>halb, weil die<br />

Aufgaben während dieser Zeit<br />

so mannigfaltig sind, dass sie<br />

in einem Körper gleichen Geschlechts<br />

nicht erfolgreich bewältigt<br />

werden können.<br />

Die Erfahrungen sind vom<br />

männlichen und vom weiblichen<br />

Standpunkt aus sehr verschieden.<br />

Aber dieses Gesetz ist, wie<br />

alle Naturgesetze, nicht blind. Es<br />

steht unter der Herrschaft von<br />

hohen Wesenheiten, genannt<br />

die „Berichterstattenden Engel“,<br />

die alle Einzelheiten der menschlichen<br />

Entwicklung leiten.<br />

Sie achten darauf, dass jeder<br />

die Möglichkeit erhält, so viele<br />

Erfahrungen zu sammeln, wie er<br />

oder sie ertragen können. Wenn<br />

es für jemand erforderlich ist, die<br />

ganzen tausend Jahre in der unsichtbaren<br />

Welt zu bleiben, so<br />

bleibt er dort; wenn nicht, kommt<br />

er früher zurück.<br />

Einzelne Menschen kommen<br />

nach einigen hundert Jahren zurück,<br />

weil sie sich so weit entwi-<br />

ckelt haben, dass sie sehr rasch<br />

lernen.<br />

Menschen, welche als Novizen<br />

das „Leben leben“ und sich ihre<br />

Lebenserfahrungen angeeignet<br />

haben, bevor sie diese Welt verlassen<br />

und auch schon ein gut<br />

Teil Arbeit in der unsichtbaren<br />

Welt leisten, brauchen keine so<br />

lange Zeit im Jenseits zu verbringen.<br />

Sie haben sich endgültig auf<br />

die Seite der göttlichen Gesetze<br />

gestellt, ihnen wird daher mehr<br />

Gelegenheit zur Entwicklung<br />

durch Dienst an den anderen gegeben.<br />

Frage und Antwort<br />

<strong>Max</strong> <strong>Heindel</strong><br />

Antwort auf Fragen, die Sie<br />

schon immer wissen wollten.<br />

Besuchen Sie unseren Internet-<br />

Shop www.rosen-kreuzer.eu.


Bibel Interpretationen (Teil 5)<br />

Corinne Heline<br />

Bearbeitet von Hannelore Juhrte<br />

Marias Einweihung als Vorbereitung für die Verkündigung<br />

Das Leben der Maria ist eine<br />

vollkommene Mustervorlage für<br />

alle Frauen in der Welt, ob ihr<br />

Entwicklungszustand hoch oder<br />

niedrig ist. Maria war die perfekte<br />

Haushälterin, wie sie auch die<br />

höchste Eingeweihte unter den<br />

Frauen war. Niemals müßig, gewissenhaft<br />

in all ihren täglichen,<br />

äußeren Pflichten und wenn diese<br />

getan waren, fertigte sie wollene<br />

und leinene Kleidungsstücke<br />

für die Armen an. Während<br />

dieser Stunden angestrengter<br />

äußeren Tätigkeit war ihr Sinn<br />

ununterbrochen auf Gott gerichtet<br />

und auf seine Glorie, und das<br />

Gebet, das sie immer im Herzen<br />

trug, war für das Kommen <strong>des</strong><br />

Messias und dass sie die Dienerin,<br />

die Mutter <strong>des</strong> Göttlichen<br />

sein durfte.<br />

Nachdem die Hochzeitsriten be-<br />

endet waren, wurde das heilige<br />

Paar durch die Engelswächter<br />

angewiesen, in Marias frühere<br />

Wohnung bei Nazareth zu gehen,<br />

wo sie wohnen sollten. Obwohl<br />

beide erstrebt hatten, Tempeleingeweihte<br />

zu bleiben, wurde<br />

alle Reinheit und Heiligkeit <strong>des</strong><br />

Tempellebens in das geweihte<br />

Heim, dass sie in Nazareth einrichteten,<br />

hinein genommen.<br />

Die Verkündigung war der Höhepunkt<br />

<strong>des</strong> Schreitens der gesegneten<br />

Jungfrau durch die neun<br />

Kleineren Mysterien, damit sie<br />

den Herrn der Sonne, den Christus,<br />

im Herzen der Erde treffen<br />

konnte, was die Arbeit <strong>des</strong> ersten<br />

der vier Großen Mysterien ist<br />

und beschrieben wird in der hohen<br />

Exaltation der Maria in der<br />

Osterzeit oder Auferstehungs-<br />

zeit. Diese neun Einweihungen<br />

der Maria als Vorbereitung auf<br />

die Verkündigung, werden von<br />

der Kirche die „Novenas“ genannt,<br />

da man annimmt, dass<br />

sie sich in einem Zeitraum von<br />

neun Tagen ereigneten, was jedoch<br />

rein symbolisch ist.<br />

Um die großen Phänomene der<br />

Natur, die sichtbaren und die<br />

unsichtbaren Kräfte, die auf der<br />

Erde am Werk sind, zu begreifen,<br />

ist die Erleuchtung der neun<br />

„Kleineren Mysterien“ erforderlich.<br />

Es gibt neuen Schichten der<br />

Erde; eine davon wird jeweils in<br />

den neun Einweihungen gelernt<br />

oder verfolgt. Diese Arbeit wird<br />

kurz in dem Genesisbericht von<br />

den sieben Schöpfungstagen<br />

geschildert.<br />

Es war Marias Vorrecht, auf-<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 7


grund einer Reihe mystischer<br />

Erfahrungen zu jener Zeit, diese<br />

weitläufige Arbeit zu überblicken.<br />

Da die kosmischen Tage vor ihr<br />

rekapituliert wurden, empfing<br />

sie Macht über d a s Element,<br />

welches an jenem „besonderen<br />

Erdentag“ vorherrschte und über<br />

all die Lebenskräfte, die damit<br />

verbunden waren. Am siebenten<br />

Tage wurde sie als triumphierender<br />

Bote <strong>des</strong> Lichtes, der<br />

den Fall <strong>des</strong> Menschen und den<br />

Christusplan für seine Erhöhung<br />

erkannte, in den höchsten Himmel<br />

gehoben, um „würdig eingekleidet<br />

zu sein“. Sie wurde von<br />

leuchtendem Weiß umstrahlt<br />

und mit vielen glitzernden Juwelen<br />

gekrönt, was symbolisch ist<br />

für die Strahlkraft ihres eigenen<br />

schönen Seelenkörpers. Um die<br />

Mitternachtsstunde <strong>des</strong> „achten<br />

Tages“ wurde Maria demselben<br />

Test unterworfen wie Salomon,<br />

und wie auch der weise König<br />

wählte sie das Höchste. „Da Du<br />

Gnade vor meinen Augen gefunden<br />

hast, bitte, was Du willst,<br />

und es soll Dir nicht verweigert<br />

werden, bis zu der Hälfte meines<br />

Reiches“. Maria antwortete: „Für<br />

mich erbitte ich nichts, aber für<br />

die Menschheit alles. Lass den<br />

Messias geboren werden“. Am<br />

neunten Tag wurde sie wieder<br />

in die Exaltation der Himmel erhoben,<br />

mitten in die fröhlichen<br />

Gesänge der Engel und wurde<br />

dort mit der mystischen Inschrift<br />

„Mutter <strong>des</strong> Göttlichen Einen“<br />

gekrönt. Die Glorie dieser göttlichen<br />

Erscheinung hatte ihren<br />

Höhepunkt in der Erscheinung<br />

<strong>des</strong> Engels Gabriel mit seiner<br />

Botschaft der Verkündigung.<br />

Das Kommen <strong>des</strong> Engels war<br />

von einem glänzendem Licht<br />

begleitet wie das eines Sternes,<br />

zusammen mit dem Duft, der<br />

alle irdische Süßigkeit überbot.<br />

Das Licht und der Duft wurden<br />

ein Teil von Marias Bewusst-<br />

8 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

sein, und wieder sah sie in den<br />

ewigen Berichten (Akascha-<br />

Chronik – Gedächtnis der Natur)<br />

den göttlichen Plan von der Erlösung<br />

<strong>des</strong> Menschen durch das<br />

Opfer <strong>des</strong> Christus.<br />

Der Ritus<br />

der Verkündigung<br />

„Und im sechsten Monat ward<br />

der Engel Gabriel gesandt von<br />

Gott in eine Stadt Galiläa, die<br />

heißt Nazareth, zu einer Jungfrau,<br />

die vertraut war einem<br />

Manne mit Namen Joseph, vom<br />

Hause David; und die Jungfrau<br />

hieß Maria“.<br />

Lukas 1 : 26 – 27<br />

Die Mütter von vielen Weltlehrern<br />

haben Namen mit dem Anfangsbuchstaben<br />

„M“ getragen,<br />

was der berühmte weibliche<br />

Buchstabe <strong>des</strong> hebräischen Alphabetes<br />

ist. Er symbolisiert<br />

„Wasser“ und ist stellvertretend<br />

für das weibliche Prinzip im Menschen.<br />

Mittels dieses Prinzips<br />

wird der Christus oder Retter im<br />

Menschen geboren. Hieronimus<br />

erklärt Maria als „Myrrhe“ oder<br />

„Maris“ (Bitternis).<br />

Der Prozess der Reinigung ist<br />

immer schwierig. „Wenn ihr meine<br />

Jünger sein wollt, müsst ihr<br />

euer Kreuz nehmen und mir folgen“,<br />

sagte derjenige, welcher<br />

der vollkommene Anführer auf<br />

dem Wege ist.<br />

Maria oder Marie wird im Spanischen<br />

als „Stern <strong>des</strong> Meeres“<br />

interpretiert. Esoterisch ist das<br />

Meer die Wunschnatur und der<br />

Stern ist der Geist, der sich über<br />

die niedrigere Natur erhebt. Sogar<br />

die griechische Mythologie<br />

stellt die Venus, die Göttin der<br />

Liebe, dar, wie sie sich sternengekrönt<br />

aus dem Meer erhebt,<br />

symbolisch für die Trennung der<br />

Liebe von der Leidenschaft, die<br />

große Arbeit <strong>des</strong> Neophyten in<br />

allen Mysterienschulen.<br />

Da eine Jungfrau ein Symbol für<br />

Reinheit darstellt, ist ihre Anbetung<br />

jeder Weltreligion gemeinsam.<br />

Isis in Ägypten und Ceres<br />

in Griechenland sind bekannte<br />

Beispiele. Um die Jungfrau, die<br />

eine göttliche Mutter wird, gruppiert<br />

sich die bedeutende Arbeit<br />

der geistigen Mysterien je<strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>. Isis sagt: „Die Frucht,<br />

die ich trage, ist die Sonne“. Die<br />

vorchristliche Madonna wird dargestellt,<br />

wie sie in ihren Armen<br />

das Sonnenkind trägt, geboren<br />

zur Wintersonnenwende, um der<br />

Erde und der ganzen Menschheit<br />

neues Leben zu bringen.<br />

Die frühen Bilder und Statuen<br />

der Jungfrau tragen manchmal<br />

eine Blume oder eine Weizenähre,<br />

symbolisch für den<br />

höchsten, geistigen Fortschritt.<br />

Bei den frühen Christen wurde<br />

nicht die Person der Heiligen<br />

Maria verehrt, so bedeutend<br />

und ruhmreich sie war, sondern<br />

das Weibliche oder das Weisheitsattribut,<br />

das sie typifizierte.<br />

Diese universelle Ausstrahlung<br />

<strong>des</strong> kosmischen Christus, die<br />

Fleisch wurde und unter den<br />

Menschen wohnte, macht je<strong>des</strong><br />

menschliche Wesen potentiell<br />

göttlich. Daher wurde Maria bei<br />

den frühen esoterischen Gruppen<br />

dargestellt als Ergänzung<br />

oder Braut <strong>des</strong> Heiligen Geistes.<br />

Dieses weibliche Prinzip ist seiner<br />

Natur nach formbildend,<br />

folglich wird die Jungfrau durch<br />

die Unbefleckte Empfängnis die<br />

Mutter eines neuen und höheren<br />

Ideals, das als Christus bezeichnet<br />

wird - in der christlichen Welt<br />

und in anderen Religionen unter<br />

verschiedenen Namen bekannt.<br />

Die Christen <strong>des</strong> Fischebun<strong>des</strong>,


das gegenwärtige Zeitalter, verehren<br />

die Persönlichkeiten <strong>des</strong><br />

Jesus, der Maria und <strong>des</strong> Josephs<br />

als die hauptsächlichen Charaktere<br />

der christlichen Ära. Die<br />

Christen <strong>des</strong> Wassermannzeitalters<br />

oder <strong>des</strong> Neuen Bun<strong>des</strong><br />

verehren sie als die höchsten<br />

Erdeingeweihten und als perfekte<br />

Vorbilder zur Nacheiferung<br />

durch den Menschen und erkennen,<br />

dass sie das erwachte weibliche<br />

Prinzip im Menschen darstellen,<br />

durch welches der neue<br />

oder geistige Christenmensch<br />

geboren wird.<br />

Wie bereits erwähnt, war Maria<br />

die größte Eingeweihte, die jemals<br />

auf der Erde in einem weiblichen<br />

Körper geboren worden<br />

ist. Wie Jesus wurde sie nach<br />

einer Engelsverkündigung und<br />

nach einer Unbefleckten Empfängnis<br />

geboren, wie berichtet<br />

in der außergewöhnlichen schönen<br />

Geschichte in dem apokryphischen<br />

Pro-Evangelium oder<br />

im Evangelium <strong>des</strong> Jakobus <strong>des</strong><br />

Jüngeren. Dieses apokryphische<br />

Buch <strong>des</strong> Neuen Testamentes<br />

ist nicht in den orthodoxen Kanon<br />

selbst eingeschlossen, trägt<br />

aber wesentlich zum Verständnis<br />

der tieferen Wahrheiten bei,<br />

die in den kanonischen Evangelien<br />

verborgen sind. Tatsächlich<br />

wurde es von Hieronimus in seine<br />

lateinische Vulgata (Bibelübersetzung)<br />

aufgenommen, und<br />

es wurde als Teil der englischen<br />

Bibel noch bis zu Luthers Zeiten<br />

angesehen.<br />

Der Name Hanna oder Anna,<br />

die Marias Mutter war, bedeutet<br />

„Jungfrau <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong>“. Große<br />

Seelen können auf der Erde<br />

nur von reinen und heiligen Eltern<br />

geboren werden. Von einer<br />

Jungfrau geboren zu sein, ist<br />

nicht ein auf den Meister Jesus<br />

anzuwenden<strong>des</strong> Ereignis, sondern<br />

gilt ebenso für alle hoch<br />

erleuchteten Seelen, die kommen<br />

und ihr Leben dem Dienst<br />

und dem Wohle der Menschheit<br />

widmen. Dies wird auch gezeigt<br />

im Leben Johannes <strong>des</strong> Täufers<br />

und auch am Leben Abrahams<br />

und Samuels, die als bekannte<br />

Beispiele unter den Lehrern <strong>des</strong><br />

Alten Testamentes gelten.<br />

In der Zeit <strong>des</strong> Alten Testamentes<br />

war es die Hauptaufgabe,<br />

die Erde nach der Flut wieder<br />

zu füllen. Der Mensch konzentrierte<br />

sich auf materielle Bemühungen.<br />

Der freie Ausdruck<br />

der persönlichen Natur band ihn<br />

fester an die materielle Welt. Polygamie<br />

blühte unter den Massen.<br />

Das erste Bestreben war,<br />

die schnelle Wiederzulassung<br />

durch Wiedergeburt einer möglichst<br />

großen Anzahl von Egos<br />

auf dem Erdenplanet zu verwirklichen<br />

- der unmittelbare Zweck<br />

der Entwicklung war daher mehr<br />

quantitativ als qualitativ.<br />

Das Neue Testament beinhaltet<br />

ein viel höheres Bestreben. Mit<br />

der Vorbereitung auf das Kommen<br />

<strong>des</strong> Christus auf die Erde,<br />

wurde ein neues Ideal gegeben.<br />

Den am meisten Fortgeschrittenen<br />

<strong>des</strong> Arianischen Zeitalters<br />

war gelehrt worden, dass der Akt<br />

der Zeugung ohne Leidenschaft<br />

als ein heiliges Opfer vollbracht<br />

werden sollte. Nur durch Eltern,<br />

deren Seelen in einer hohen und<br />

heiligen Liebe vermählt sind, ist<br />

der Akt der Zeugung mit jenem<br />

Ideal übereinstimmend und wird<br />

von den helfenden Engeln gesegnet.<br />

Je<strong>des</strong> so geborene Ego ist unbefleckt<br />

empfangen. Alle Eltern, die<br />

sich so für dieses Opfer vorbereiten,<br />

durch Gebet und heiliges<br />

Leben, werden die Inspiration<br />

einer Engelsverkündigung erhalten.<br />

Und nur auf diese Weise<br />

kann die neue Rasse <strong>des</strong> Über-<br />

menschen geboren werden.<br />

Dies ist die innere Lehre <strong>des</strong><br />

Christentums im Fischezeitalter,<br />

wie es unter dem Oppositionszeichen<br />

der Fische im Tierkreis,<br />

Jungfrau, offenbart wird, dem<br />

Zeichen der Unbefleckten Empfängnis<br />

und <strong>des</strong> Dienstes durch<br />

Keuschheit. Dieses Ideal, das<br />

seine erhabenen Eingeweihten<br />

wie Maria, Joseph, Zacharias<br />

und Elisabeth durch ihre Mission<br />

offenbarten, als Vorbereitung<br />

für das Kommen <strong>des</strong> Christusgeistes<br />

auf die Erde, wird allgemein<br />

im Wassermannzeitalter<br />

verstanden werden und sich bis<br />

zu einem gewissen Grade auch<br />

verwirklichen, während die noch<br />

höhere Lehre - die Manifestation<br />

der kosmischen Liebe - erst in<br />

dem Oppositionszeichen Löwe,<br />

dem Herrscher <strong>des</strong> Herzens,<br />

vorbereitet wird.<br />

In der Geschichte der Verkündigung<br />

hat Lukas die Schönheit<br />

und Grazie beschrieben, welche<br />

zu dem alten Griechenland gehörte<br />

und die sein ganzes Evangelium<br />

kennzeichnet.<br />

Und der Engel kam zu ihr hinein<br />

und sprach: Gegrüßt seist Du,<br />

Holdselige! Der Herr ist mit Dir,<br />

Du Gebenedeite unter den Weibern!<br />

Da sie ihn aber sah, erschrak sie<br />

über seine Rede und gedachte:<br />

„Welch ein Gruß ist das“?<br />

Und der Engel sprach zu ihr:<br />

„Fürchte Dich nicht, Maria! Du<br />

hast Gnade bei Gott gefunden.<br />

Siehe, Du wirst schwanger werden<br />

und einen Sohn gebären,<br />

<strong>des</strong> Namen sollst Du Jesus heißen.<br />

Der wird groß sein und ein Sohn<br />

<strong>des</strong> Höchsten genannt werden<br />

und Gott der Herr wird ihm den<br />

Stuhl seines Vaters David geben.<br />

Lukas 1 : 28 – 32<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 9


Maria war an den Besuch von<br />

Engeln gewohnt, auch kannte sie<br />

das wunderbare Himmelslicht,<br />

das diese ausstrahlten, aber die<br />

Bedeutung der Engelsbotschaft<br />

in ihrem vollen Umfang begriff<br />

Maria nicht, denn in ihrer<br />

Bescheidenheit hätte sie es<br />

niemals in Betracht gezogen,<br />

dass sie wert gewesen wäre,<br />

die auserwählte Mutter <strong>des</strong><br />

Jesus zu werden. Ihr Gebet war<br />

nur, dass sie deren Dienerin<br />

sein dürfte. Nach der Legende<br />

las der Engel Gabriel ihre<br />

Gedanken und sagte zu ihr:<br />

„Fürchte dich nicht, Maria, es<br />

ist nicht unvereinbar mit deinem<br />

Gelübde der Keuschheit. Du hast<br />

Gnade vor dem Herrn gefunden<br />

wegen deiner Reinheit, du<br />

sollst nicht in der gewöhnlichen<br />

Weise empfangen. Die Kraft <strong>des</strong><br />

Heiligen Geistes wird über dich<br />

kommen und der Allerhöchste<br />

wird dich überschatten ohne<br />

Erregung oder Lust“. Dieses<br />

gibt das hohe ideale Streben<br />

wieder, das Maria und Joseph<br />

der ganzen Menschheit<br />

lehrten. Jetzt nur von Wenigen<br />

verstanden, ist es bestimmt,<br />

die universelle Lehre der neuen<br />

Rasse zu werden.<br />

Maria aber sprach: „Siehe,<br />

ich bin <strong>des</strong> Herrn Magd; mir<br />

geschehe, wie du gesagt hast“.<br />

Und der Engel schied von ihr.<br />

Maria aber stand auf in den Tagen<br />

und ging auf das Gebirge<br />

eilends zu der Stadt Juda’s.<br />

Lukas 1 : 38 – 39<br />

Maria, die ideale Frau, ist<br />

das vollkommene Vorbild für<br />

jede zukünftige Mutter. Eine<br />

bedeutende Phase der Lehren<br />

<strong>des</strong> Neuen Zeitalters wird<br />

sich mit den vorgeburtlichen<br />

Einwirkungen auf das hereinkommende<br />

Ego befassen. Ein<br />

Ego schwebt oft monatelang,<br />

manchmal sogar jahrelang, um<br />

10 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

seine zukünftige Mutter, bevor<br />

die Gelegenheit zur Wiederverkörperung<br />

eintritt. Die unverkennbare<br />

Veränderung, die zu<br />

solche einer Zeit in der Frau<br />

vor sich geht, kann oft auf den<br />

Einfluss <strong>des</strong> hereinkommenden<br />

Egos zurückgeführt werden, das<br />

näher schwebt. Die erwartende<br />

Mutter kann sehr gut unterstützt<br />

werden, durch eine harmonische<br />

Umgebung und die Inspiration,<br />

die aus dem Schönen in allen<br />

Künsten fließt. Und wenn diese<br />

vielleicht fehlen, ist die Natur immer<br />

da – der Sonnenuntergang<br />

und die Sterne, zu denen sich<br />

das Herz erheben und in deren<br />

Licht es bauen kann. So ist das<br />

hügelige Land (Gebirge) wohin<br />

Maria reiste, auch ein Bewusstseinszustand.<br />

Das hereinkommende Ego bleibt<br />

in der Aura seiner gewählten<br />

Mutter ungefähr 21 Tage, nachdem<br />

die Empfängnis stattgefunden<br />

hat, und danach dringt es in<br />

den Körper ein und fängt an, aktiv<br />

bei der Gestaltung seines neuen<br />

Körpers mit zu helfen. Diesen<br />

bildet es in vollkommener Harmonie<br />

mit dem Archetyp in den<br />

höheren Reichen. Der Archetypus<br />

wird in Übereinstimmung<br />

mit jenen Kräften gebildet, die<br />

durch das Ego selbst in vorhergehenden<br />

Leben auf der Erde<br />

in Bewegung gesetzt worden<br />

sind. Die negativen Kräfte <strong>des</strong><br />

Schlechten, der Krankheit und<br />

der Zerstörung schaffen disharmonische<br />

Vorbilder, die sich im<br />

Äußeren als grobe Gestalten und<br />

schwächliche und missgebildete<br />

Körper ausdrücken. Aufbauende<br />

Kräfte wie Friede, Zuneigung,<br />

Hilfsbereitschaft und Liebe bilden<br />

harmonische Linien, die Gesundheit,<br />

Kraft, Anmut der Form<br />

und der Gestalt und eine passende<br />

Umgebung begünstigen.<br />

Kein Mensch lebt sich selbst und<br />

kein Mensch stirbt aus sich selbst<br />

- jede Handlung besitzt eine weit<br />

gespannte Bedeutung.<br />

Der mystische Weise Ralph Waldo<br />

Emerson sagt: „Wenn ein Kind<br />

aus seinem Mutterleib kommt,<br />

schließt sich das Tor der Gaben<br />

hinter ihm“. Zu einer Frau, die es<br />

lernt, sich und ihr Bewusstsein<br />

nur mit Gutem, Schönem und<br />

Wahrem zu umgeben und zu<br />

füllen, kann kein unwertes Ego<br />

kommen. Die Kraft ihrer Liebe<br />

und ihres Strebens wird unbeirrt<br />

ein Ego zu ihr ziehen, das ihrer<br />

Ideale wert ist.<br />

Und Maria sprach: „Meine Seele<br />

erhebet den Herrn. Und mein<br />

Geist freuet sich Gottes, meines<br />

Heilan<strong>des</strong>“.<br />

Lukas 1 : 46 – 47<br />

In dem Magnifikat (Lobgesang<br />

Marias – mehrfach vertont z.B.<br />

von J.S. Bach) spricht die heilige<br />

Maria etwas aus, wovon auch sie<br />

im Gedächtnis der Natur gelesen<br />

hatte, über das Leben <strong>des</strong> Jesus<br />

und seiner Mission als Vorbereitung<br />

für das Kommen <strong>des</strong> Christus.<br />

Auch sie machte damals<br />

einen Schritt vorwärts im geistigen<br />

Streben. Die esoterische<br />

Bedeutung der Unbefleckten<br />

Empfängnis hat zu tun mit dieser<br />

neuen und höheren Erleuchtung,<br />

was in der Offenbarung symbolisiert<br />

wird durch die Frau mit der<br />

Sonne bekleidet und dem Mond<br />

unter ihren Füßen.<br />

Der Vorgang der Verkündigung<br />

findet in dem Körper eines jeden<br />

Neophyten statt. Nach einer gewissen<br />

Vorbereitungszeit wird er<br />

sich bewusst, dass in ihm selbst<br />

bestimmte Veränderungen vor<br />

sich gehen, hervorgerufen durch<br />

die Anhäufung der höheren Lebensäther<br />

und die Beschleunigung<br />

der Vibrationsrate seines<br />

ganzen Wesens. Die Unbefleckte<br />

Empfängnis besteht in der<br />

völligen Hingabe der geheiligten


Lebenskräfte auf dem Altar <strong>des</strong><br />

Allerheiligsten. Dieser Ritus wird<br />

immer begleitet von himmlischer<br />

Musik und von dem Siegesgesang<br />

der Engelschöre. Solch ein<br />

erleuchtetes Wesen kann mit<br />

Maria singen:<br />

„Denn er hat die Niedrigkeit seiner<br />

Magd angesehen. Siehe,<br />

von nun an werden mich selig<br />

preisen alles Kin<strong>des</strong>kinder. Denn<br />

Die<br />

Rosenkreuzer<br />

Geschichte einer Idee<br />

zwischen Mythos und<br />

Wirklichkeit<br />

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Clemens Zerling<br />

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ISBN 978-3-85365-232-9<br />

€ 29,90<br />

Vertrieb über den Buchhandel<br />

oder RCF-Internetshop<br />

(www.rosen-kreuzer.eu)<br />

9 783853 652329<br />

Der Autor, der 1951 geborene<br />

Publizist Clemens Zerling,<br />

hat sich auf die Bereiche Kult-,<br />

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Kultur-, Religionsgeschichte,<br />

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Völkerkunde ������������������������������������ und ganzheit-<br />

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liches Heilen �������������������������������������<br />

spezialisiert und<br />

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bereits weitere ������������������������������� Bücher publi-<br />

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ziert.<br />

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er hat große Dinge an mir getan,<br />

der da mächtig ist und <strong>des</strong> Name<br />

heilig ist“.<br />

Lukas 1 : 48 – 49<br />

Anmerkung:<br />

(Papst Innozenz XII entschloss<br />

sich 1691 den Beginn eines neuen<br />

Jahres von dem bis dahin<br />

geltenden 25. März, den Tag der<br />

Verkündigung Mariä, auf den 1.<br />

Januar zu verlegen.)<br />

Auf den Spuren einer<br />

Legende.<br />

Auf der Suche nach Literatur<br />

über die mysteriöse wie zugleich<br />

ominöse Bruderschaft<br />

der Rosenkreuzer gerät der<br />

fiktive Schreiber <strong>des</strong> Romans<br />

ZANONI in einen alten Buchladen<br />

und befragt diesbezüglich<br />

den weißhaarigen Buchhändler:<br />

„Die Rosenkreuzer!“, wiederholte<br />

der alte Herr und sah<br />

mich mit Erstaunen an. „Wer<br />

anders als ein Rosenkreuzer<br />

könnte die Geheimnisse derselben<br />

erklären? Und können<br />

Sie sich denken, dass<br />

ein Glied dieser verschwiegensten<br />

unter allen geheimen<br />

Gesellschaften den Schleier<br />

lüften wird, hinter dem die Isis<br />

ihre Weisheit verbirgt?“<br />

Baron Edward Bulwer-Lytton<br />

Dieser Bildband erzählt die<br />

Geschichte einer Idee<br />

Das Ideal Rosenkreuz ist<br />

äußerst lebendig, und seine<br />

Ziele bleiben unverändert.<br />

Vielleicht vernehmen auch<br />

Sie den inneren Ruf, die<br />

Fama, und suchen nach der<br />

phantastischen Welt <strong>des</strong> Rosenkreuzes.<br />

In Ihrem Innern<br />

werden Sie sicherlich fündig!<br />

Clemens Zerling<br />

Heilungsdaten<br />

Juni - September<br />

2009<br />

Juni 2. 9. 17. 23. 29.<br />

Juli 6. 14. 20. 26.<br />

Aug 3. 10. 17. 23. 30.<br />

Sept 6. 13. 19. 26.<br />

Jede Woche, wenn der Mond in<br />

ein kardinales Zeichen tritt, versammeln<br />

sich auf der ganzen<br />

Welt die Freunde <strong>des</strong> RCF<br />

(Rosicrucian Fellowship), um<br />

durch ernsthaftes beten geistige<br />

Heilkraft vom Vater zu erbitten.<br />

Dieser Heilungsdienst ist eine<br />

der wichtigsten Aufgaben, die<br />

der Rosicrucian Fellowship gestellt<br />

wurden.<br />

Alle Schüler und Prüflinge werden<br />

<strong>des</strong>halb sehr herzlich gebeten,<br />

sich regelmäßig daran zu<br />

beteiligen.<br />

Versuche dich an den Heilungstagen<br />

um 18.30 Uhr (19.30 Sommerzeit)<br />

an einem geeigneten Ort<br />

zu entspannen und konzentriere<br />

dich mit aller Kraft deiner Gedanken<br />

und im tiefsten Mitgefühl für<br />

die Leiden in der Welt auf:<br />

„Göttliche Liebe<br />

und Heilung“<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 11


Das Evangelium<br />

<strong>des</strong> Johannes (Teil 13)<br />

Ev: Vater, ich will, dass, wo ich bin,<br />

auch die bei mir seien, die du mir<br />

gegeben hast, auf dass sie meine<br />

Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben<br />

hast; denn du hast mich geliebt,<br />

ehe die Welt gegründet ward.<br />

Gerechter Vater, die Welt kennt<br />

dich nicht; ich aber kenne dich, und<br />

diese haben erkannt, dass du mich<br />

gesandt hast. Und ich habe ihnen<br />

deinen Namen kundgetan und will<br />

ihn kundtun, damit die Liebe, mit<br />

der du mich liebst, sei in ihnen und<br />

ich in ihnen.<br />

Christus sagt, wo ER ist sollen auch<br />

wir sein, wenn wir an ihn und seine<br />

Liebe glauben. Die Nachfolge ist<br />

das einzig Wahre, denn wir werden<br />

immer geborgen sein in seiner Liebe.<br />

Die Liebe ist völkerverbindend,<br />

sie löst alle Probleme, die Guten<br />

wie die Schlechten, und das Wassermannzeitalter<br />

ist das Zeitalter<br />

der Liebe. Wenn wir dem Gesetz<br />

der Liebe folgen, der Liebe zu allen<br />

Menschen und zu jeglicher Kreatur,<br />

dann ist der Weg zum Vater<br />

offen, und wir werden mit Christus<br />

im Vater sein. Dies ist der Weg<br />

der Einweihung, die genau in den<br />

Worten <strong>des</strong> Johannesevangeliums<br />

erläutert wird.<br />

Ev: Da Jesus solches geredet hatte,<br />

12 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

Marianne Graf<br />

ging er hinaus mit seinen Jüngern<br />

über den Bach Kidron, da war<br />

ein Garten, darein ging Jesus und<br />

seine Jünger. Judas aber, der ihn<br />

verriet, wusste den Ort auch, denn<br />

Jesus versammelte sich oft daselbst<br />

mit seinen Jüngern. Da nun Judas<br />

zu sich genommen hatte die Schar<br />

der Kriegsknechte und die Diener<br />

der Hohenpriester und Pharisäer,<br />

kommt er dahin mit Fackeln, Lampen<br />

und mit Waffen. Da nun Jesus wusste<br />

alles, was ihm begegnen sollte, ging<br />

er hinaus und sprach zu Ihnen: Wen<br />

suchet ihr? Sie antworteten ihm:<br />

Jesus von Nazareth. Er spricht zu<br />

ihnen: Ich bin`s! Judas aber, der<br />

in verriet, stand auch bei ihnen.<br />

Als nun Jesus zu ihnen sprach:<br />

Ich bin`s! wichen sie zurück und<br />

fielen zu Boden. Da fragte er sie<br />

abermals: Wen suchet ihr? Sie aber<br />

sprachen: Jesus von Nazareth. Jesus<br />

antwortete: Ich habe es euch gesagt,<br />

das ich`s bin. Suchet ihr denn mich,<br />

so lasset diese gehen! auf dass<br />

das Wort erfüllt werde, welches er<br />

gesagt hatte: Ich habe derer keinen<br />

verloren, die du mir gegeben hast.<br />

Da hatte Simon Petrus ein Schwert<br />

und zog es heraus und schlug nach<br />

<strong>des</strong> Hohenpriesters Knecht und hieb<br />

ihm sein rechtes Ohr ab. Und der<br />

Knecht hieß Malchus. Da sprach<br />

Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert<br />

in die Scheide! Soll ich den Kelch<br />

nicht trinken, den mir mein Vater<br />

gegeben hat?<br />

Jesus ging zu einem Garten über<br />

den Bach Kidron. In der Numerologie<br />

entspricht dies: Bach 2 + 1 + 3 +<br />

8 = 14. 1 + 4 = 5.<br />

Kidron 11 + 9 + 4 + 18 + 15 + 14 =<br />

35. 3 + 5 = 8. 5 + 8 = 13.<br />

Die Zahl 13 ist Christus und die 12<br />

Jünger.<br />

Die Sonne ist der physische Körper<br />

Jesus` und er ist gekommen, um alle<br />

Menschen zu erlösen. Widder, Stier,<br />

Zwilling, Krebs, Löwe, Jungfrau,<br />

Waage, Skorpion, Schütze,<br />

Steinbock, Wassermann und Fische,<br />

egal unter welchem Sternzeichen<br />

auch immer sie geboren sind,<br />

scharen sich um die Sonne, denn<br />

sie ist das Lebenselexier. Sie sind<br />

eine Einheit, so wie sie Leonardo<br />

da Vinci auf seinem Bild ,,Das<br />

Abendmahl“ dargestellt hat. Judas<br />

wusste den Ort auch und ging mit<br />

den Kriegsknechten dahin. Als nun<br />

Christus fragte: Wen suchet ihr?<br />

und ihnen die Antwort gab: Ich<br />

bin`s! da fielen sie zu Boden, denn<br />

sie wurden geblendet von SEINEM<br />

Licht. Die Welt ist mit Angst erfüllt,<br />

und wenn wir im Lichte stehen<br />

haben wir Gemeinschaft mit dem<br />

Licht Christi. Doch die Menschen,<br />

die nicht in der Nachfolge Christi<br />

sind, haben Angst, denn sie sind<br />

nicht geborgen im Licht. Nach der<br />

zweiten Frage sagte ER: Wenn ihr<br />

mich suchet, so lasset diese gehen.<br />

Er hatte den Menschen zuliebe<br />

eine Mission zu erfüllen und zwar<br />

(wie es heißt) zu Allen. Er wusste,<br />

dass sein Blut vergossen werden<br />

musste, damit die Menschen das<br />

Leben hätten. Ohne dieses Opfer<br />

wäre die Erde so verhärtet, dass es<br />

unmöglich geworden wäre uns zu<br />

ernähren. Simon Petrus, der Widder,<br />

hatte niemals ein Schwert bei sich,<br />

denn Christus ist ja der Herr der<br />

Liebe. Doch die Persönlichkeit<br />

Widder drückt sich immer im ersten<br />

Hause <strong>des</strong> Horoskopes aus, denn es


entspricht dem ,,Ich bin“. Das rechte<br />

Ohr, das er dem Knecht Malchus<br />

abgeschlagen hat ist folgender<br />

Hinweis: Die ersten Organe, die sich<br />

zu Beginn unserer Menschwerdung<br />

bildete, waren die Ohren und ,,Wer<br />

hören will der höre“. Wenn wir den<br />

Namen Malchus in der Numerologie<br />

betrachten, sehen wir folgen<strong>des</strong>: 13<br />

+ 1 + 12 + 3 + 8 + 21 + 19 = 32<br />

= 5. Fünf ist eine Zahl, die einen<br />

primitiven Menschen zeigt, der<br />

nur dem Befehl <strong>des</strong> Herrn folgt.<br />

Deswegen das Ohr.<br />

Ev: Die Schar aber und der<br />

Oberhauptmann und die Diener der<br />

Juden nahmen Jesus und banden ihn<br />

und führten ihn zuerst zu Hannas;<br />

der war der Schwiegervater <strong>des</strong><br />

Kaiphas, welcher <strong>des</strong> Jahres<br />

Hoherpriester war. Es war aber<br />

Kaiphas, der den Juden geraten<br />

hatte, es wäre gut, dass ein Mensch<br />

stürbe für das Volk.<br />

Die Kriegsknechte führten Christus<br />

vor Kaiphas, denn dieser war Hoherpriester.<br />

Kaiphas ergibt in der<br />

Numerologie folgen<strong>des</strong>: 11 + 1 + 9<br />

+ 16 + 8 + 1 + 19 = 38 = 3 + 8 =<br />

12. Kaiphas stellt also die gesamte<br />

Menschheit dar. Es war notwendig<br />

geworden, dass der Menschensohn<br />

geopfert werden musste um die<br />

Welt zu erlösen. Bitte lesen Sie in<br />

der „Rosenkreuzer Philosophie“<br />

Band 2 auf Seite 190 nach ,,Warum<br />

wird Christus der Menschensohn<br />

genannt“.<br />

Ev: Simon Petrus aber folgte Jesus<br />

nach und ein anderer Jünger. Dieser<br />

Jünger war dem Hohenpriester<br />

bekannt und ging mit Jesus hinein in<br />

<strong>des</strong> Hohenpriesters Palast. Petrus<br />

aber stand draußen vor der Tür. Da<br />

ging der andere Jünger, der dem<br />

Hohenpriester bekannt war, hinaus<br />

und redete mit der Türhüterin und<br />

führte Petrus hinein. Da sprach die<br />

Magd, die Türhüterin, zu Petrus:<br />

Bist du nicht auch einer von den Jüngern<br />

dieses Menschen? Er sprach:<br />

Ich bin`s nicht. Es standen aber die<br />

Knechte und Diener und hatten ein<br />

Kohlenfeuer gemacht, denn es war<br />

kalt, und wärmten sich.. Petrus aber<br />

stand bei ihnen und wärmte sich.<br />

Der Name Simon Petrus ist eine<br />

Täuschung die man auseinander<br />

halten muss. Simon Petrus ergibt in<br />

der Numerologie: 19 + 9 + 13 + 15 +<br />

14 +16 + 5 + 20 + 18 + 21 + 19 = 70<br />

= 7 und bedeutet einen Eingeweihten,<br />

der alle sieben Planetenkräfte in<br />

sich vereinigt. Daher konnte er auch<br />

in den Palast <strong>des</strong> Hohenpriesters gehen,<br />

doch als er von der Magd, der<br />

Türhüterin, angesprochen wurde<br />

und sie fragte, ob er nicht auch zu<br />

seinen Jüngern zählt, da ist er nur<br />

mehr Petrus. In der Numerologie: 16<br />

+ 5 + 20 + 18 + 21 +19 = 36, 3 + 6 =<br />

9, da ist er nur ein Mensch mit der<br />

Zahl neun. Mit dieser Zahl ist er nur<br />

ein ganz gewöhnlicher Mensch und<br />

natürlich auch mit allen Fehlern und<br />

Schwächen behaftet. Wenn wir in<br />

der Nachfolge Christi bleiben, werden<br />

wir ein Simon Petrus werden,<br />

dem nichts verschlossen ist. Es gibt<br />

in der Materie keinen Gegenstand,<br />

den er nicht überwinden könnte doch<br />

als Petrus wird er zum Menschen<br />

mit allen Fehlern und Schwächen.<br />

Als Eingeweihter ist ihm keine Türe<br />

verschlossen, als Petrus aber hat er<br />

Angst und verleugnet seinen Herrn.<br />

Ev: Aber der Hohepriester fragte<br />

Jesus über seine Jünger und über<br />

seine Lehre. Jesus antwortete ihm:<br />

Ich habe frei öffentlich geredet vor<br />

der Welt. Ich habe allezeit gelehrt in<br />

der Synagoge und in dem Tempel,<br />

wo alle Juden zusammenkommen,<br />

und habe nichts im verborgenen<br />

geredet. Was fragst du mich? Frage<br />

die, die gehört haben, was ich<br />

zu ihnen geredet habe. Siehe, diese<br />

wissen, was ich gesagt habe. Als er<br />

aber solches redete, gab der Diener<br />

einer, der dabei stand, Jesus einen<br />

Backenstreich und sprach: Antwortest<br />

du so dem Hohenpriester? Jesus<br />

antwortete: Habe ich übel geredet,<br />

so beweise dass es böse sei; habe<br />

ich aber recht geredet, was schlägst<br />

du mich? Und Hannas sandte ihn<br />

gebunden zu dem Hohenpriester<br />

Kaiphas.<br />

Nun bekommt das Evangelium <strong>des</strong><br />

Johannes einen tieferen Charakter<br />

als bisher. Denn bis dahin war nur<br />

die Religion der LIEBE behandelt<br />

worden, ab jetzt aber ist auch der<br />

einzelne Mensch aufgefordert und<br />

die Worte ,,Wer Ohren hat zu hören<br />

der höre“ werden Wirklichkeit.<br />

Wenn wir die Lehre Christi in uns<br />

als wahrhaftig aufgenommen, so<br />

die innere und wahre Taufe erhalten<br />

haben, dann hat die Nachfolge<br />

begonnen. ,,Tuet Gutes und liebet<br />

einander, so wie ich euch geliebt<br />

habe“. Christus sagt: „Was ihr dem<br />

Geringsten meiner Brüder getan<br />

habt, das habt ihr mir getan“. Die<br />

materielle Welt wird in der Astrologie<br />

als Kreuz dargestellt und so geht<br />

der Ruf an alle: „Folget mir nach<br />

und nehmt euer Kreuz auf euch“.<br />

Als der Hohepriester Jesus über seine<br />

Jünger und seine Lehre befragt,<br />

bekommt er eine Antwort, die der<br />

Knecht neben ihm als unbescheiden<br />

ansieht, und er gibt Jesus <strong>des</strong>wegen<br />

einen Backenstreich. Wir wissen,<br />

dass <strong>Heindel</strong> in seinen Schriften erklärt,<br />

dass die vier Evangelien die<br />

Einweihungswege sind. Das Evangelium<br />

<strong>des</strong> Lukas, der mit einem<br />

Stier dargestellt wird, beginnt mit<br />

dem alten Testament. Es ist das erste<br />

feste Zeichen im Horoskop und<br />

bezieht sich allein auf die Materie.<br />

Das Evangelium <strong>des</strong> Markus beginnt<br />

mit der Taufe <strong>des</strong> Jesus, die von<br />

Johannes dem Täufer vollzogen<br />

wurde. Dieses zweite feste Zeichen<br />

befindet sich im Zeichen <strong>des</strong> Löwen<br />

und hier ist die innere Taufe<br />

<strong>des</strong> Menschen angesprochen.<br />

Und wäre Christus tausendmal in<br />

Bethlehem geboren<br />

Und nicht in dir, ging deine Seele<br />

dennoch dir verloren,<br />

Zum Kreuz nach Golgatha schaust<br />

du vergebens hin,<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 13


Wenn du es nicht errichtet hast in<br />

deinem eignen Sinn.<br />

Im Tempel von Oceanside ist über<br />

dem Altar das astrologische Bild<br />

vom Löwen dargestellt mit einer<br />

riesigen aufgehenden Sonne, und<br />

das gegenüberliegende Bild <strong>des</strong><br />

Wasserträgers steht über dem Eingang.<br />

Dies ist nicht nur die Darstellung<br />

für das Wassermannzeitalter,<br />

sondern jeder möge auch, der in<br />

diesen Tempel eintritt, das geistige<br />

Wasser empfangen. Der Backenstreich<br />

<strong>des</strong> Knechtes bedeutet,<br />

dass wir alle immer wieder diesen<br />

liebevollen Christus geschlagen<br />

haben durch Worte, Taten, Gedanken<br />

und Handlungen. Deswegen<br />

spricht Christus auch zu uns „warum<br />

schlägst du mich, ich habe dir<br />

doch immer nur die Liebe gelehrt<br />

und nie etwas Böses“.<br />

Ev: Simon Petrus aber stand und<br />

wärmte sich. Da sprachen sie zu<br />

ihm: Bist du nicht seiner Jünger einer?<br />

Er leugnete aber und sprach:<br />

Ich bin`s nicht. Spricht einer von<br />

<strong>des</strong> Hohenpriesters Knechten, ein<br />

Verwandter <strong>des</strong>, dem Petrus das<br />

Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich<br />

nicht im Garten bei ihm? Da leugnete<br />

Petrus abermals, und alsbald<br />

krähte der Hahn.<br />

Simon Petrus war ein Eingeweihter,<br />

doch er leugnete sein Jünger<br />

zu sein ein drittes Mal, auf dass<br />

die Schrift sich erfüllte: „Du Petrus<br />

wirst mich dreimal verleugnen, ehe<br />

der Hahn einmal kräht“. Im ersten<br />

Evangelium <strong>des</strong> Lukas gaben<br />

wir ihm Backenstreiche, denn wir<br />

wussten noch nichts von ihm, so<br />

wie der Knecht Malchus. Im zweiten<br />

empfingen wir die innere Taufe,<br />

doch auch hier mussten wir ihn unserer<br />

Schwäche wegen verleugnen.<br />

Im Evangelium <strong>des</strong> Johannes sollen<br />

wir das schöpferische Wort wieder<br />

finden, doch auch hier verleugnen<br />

wir ihn zum drittenmal. Als Petrus<br />

musste er ihn verleugnen.<br />

14 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

Ev: Da führten sie Jesus von<br />

Kaiphas vor das Richthaus. Und es<br />

war frühe; und sie gingen nicht in<br />

das Richthaus, damit sie nicht unrein<br />

würden, sondern Ostern essen<br />

könnten. Da ging Pilatus zu ihnen<br />

heraus und sprach: Was bringet ihr<br />

für Klage wieder diesen Menschen?<br />

Sie antworteten und sprachen zu<br />

ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter,<br />

wir hätten ihn dir nicht überantwortet.<br />

Da sprach Pilatus zu ihnen:<br />

So nehmet ihr ihn hin und richtet<br />

ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen<br />

die Juden zu ihm: Wir dürfen<br />

niemand töten,- auf dass erfüllt würde<br />

das Wort Jesu, das er sagte, um<br />

zu zeigen, welches To<strong>des</strong> er sterben<br />

würde.<br />

Die Knechte führten Jesus in der<br />

Frühe vor das Richthaus, doch sie<br />

selbst gingen nicht hinein, damit sie<br />

das Osterlamm essen konnten.<br />

Pilatus in der Numerologie ist: 16 +<br />

9 + 12 + 1 + 20 + 21 + 19 = 35 = 3<br />

+ 5 = 8 dies ist die Zahl <strong>des</strong> Tieres,<br />

aber auch der Menschheit, die sich<br />

noch nicht in der Christusnachfolge<br />

befindet. Ostern ist das Fest der<br />

Auferstehung unseres Christus`,<br />

doch da diese von ihm nichts wussten,<br />

so war auch das Wort Auferstehung<br />

für sie ein Fremdwort. Die Juden<br />

wollten niemand töten, auf dass<br />

das Wort, das Christus sprach, wahr<br />

werden würde, dass ER wegen dieser<br />

Menschen sterben müsste, auf<br />

dass alle das Leben hätten.<br />

Ev: Da ging Pilatus wieder hinein<br />

ins Richthaus und rief Jesus und<br />

sprach zu ihm: Bist du der Juden<br />

König? Jesus antwortete: Re<strong>des</strong>t du<br />

das von dir selbst, oder haben`s dir<br />

andere von mir gesagt? Pilatus antwortete:<br />

Bin ich ein Jude? Dein Volk<br />

und die Hohenpriester haben dich<br />

mir überantwortet. Was hast du getan?<br />

Jesus antwortete: Mein Reich<br />

ist nicht von dieser Welt. Wäre mein<br />

Reich von dieser Welt, meine Diener<br />

würden darum kämpfen, dass<br />

ich den Juden nicht überantwor-<br />

tet würde; aber nun ist mein Reich<br />

nicht von dieser Welt. Da sprach Pilatus<br />

zu ihm: So bist du dennoch ein<br />

König? Jesus antwortete: Du sagst<br />

es, ich bin ein König. Ich bin dazu<br />

geboren und in die Welt gekommen,<br />

dass ich für die Wahrheit zeugen<br />

soll. Wer aus der Wahrheit ist, der<br />

höret meine Stimme. Spricht Pilatus<br />

zu ihm: Was ist Wahrheit? Und da<br />

er das gesagt, ging er wieder hinaus<br />

zu den Juden und spricht zu ihnen:<br />

Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr<br />

habt aber eine Gewohnheit, dass ich<br />

euch einen Gefangenen zum Osterfest<br />

losgebe; wollt ihr nun, dass ich<br />

euch der Juden König losgebe? Da<br />

schrieen sie wieder und sprachen:<br />

Nicht diesen, sondern Barabas! Barabas<br />

aber war ein Räuber.<br />

Pilatus fragte Jesus, ob er der König<br />

der Juden wäre? Doch Jesus fragte<br />

ihn, wer ihm das gesagt hätte, denn<br />

er selbst hat das niemals behauptet.<br />

Pilatus meinte: „Was hast du denn<br />

getan dass sie dich anklagen“? Jesus<br />

aber antwortete: „Mein Reich ist<br />

nicht von dieser Welt, denn wenn<br />

mein Reich von dieser Welt wäre<br />

würden meine Diener für mich<br />

kämpfen“. Pilatus sagte: „So bist<br />

du dennoch ein König“. Bei der<br />

Übersetzung ins Deutsche ist hier<br />

ein Fehler unterlaufen, denn das<br />

griechische Wort für Welt bedeutet<br />

Cosmos und das heißt: Ordnung der<br />

Dinge, also nicht unseren Planeten<br />

Erde. Erde heißt: Gaea, und so ist<br />

es besser zu verstehen. Er meinte<br />

damit eine Ordnung, die höher ist<br />

als die dieser Erde. Wer die Worte<br />

<strong>des</strong> Hirten hört, also Jesus, der höret<br />

seine Stimme, und dieser weiß,<br />

dass Christus die Wahrheit spricht.<br />

Doch Pilatus fragt mit Recht: „Was<br />

ist Wahrheit“? Wahrheit kann<br />

nur das Wort Gottes sein, denn<br />

die Wahrheit der Welt ist immer<br />

für jeden Menschen verschieden.<br />

Pilatus sagte zu den Anklägern: „Ich<br />

finde keine Schuld an ihm. Doch ihr<br />

das Volk könnt wählen ob ihr Jesus<br />

wollt oder Barabas“. Barabas ist in


der Numerologie 2 + 1 + 18 + 1 + 2<br />

+ 1 + 19 = 26 2 + 6 = 8. Die Zahl <strong>des</strong><br />

tierischen Menschen ist acht. Die<br />

Juden wählten lieber den Verbrecher<br />

Barabas als Christus. Christus hatte<br />

durch die Auferweckung <strong>des</strong> Lazarus<br />

ihre sorgsam gehütete Einweihung<br />

<strong>des</strong> alten Testamentes verraten.<br />

Doch die Zeit durch seine Geburt<br />

war für eine höhere Einweihung<br />

der Menschen reif. Das konnten die<br />

Schriftgelehrten und Hohenpriester<br />

nicht zulassen, denn durch seine<br />

Lehre der Nachfolge wurde die alte<br />

Einweihung aufgehoben.<br />

Ev: Da nahm Pilatus Jesus und ließ<br />

ihn geißeln. Und die Kriegsknechte<br />

flochten eine Krone von Dornen und<br />

setzten sie auf sein Haupt und legten<br />

ihn ein Purpurkleid an, traten zu<br />

ihm und sprachen: Sei gegrüßt, lieber<br />

Judenkönig! und gaben ihm Backenstreiche.<br />

Da ging Pilatus wieder<br />

heraus und sprach zu ihnen: Sehet,<br />

ich führe ihn heraus zu euch, damit<br />

ihr erkennet, dass ich keine Schuld<br />

an ihm finde. Da ging Jesus heraus<br />

und trug eine Dornenkrone und ein<br />

Purpurkleid. Und Pilatus spricht zu<br />

ihnen: Sehet, welch ein Mensch!<br />

Wenn wir getreu in seiner Nachfolge<br />

leben, sehen wir die Welt mit Schuld<br />

und Sünde beladen, und es ist ein<br />

schrecklicher Schmerz, den jeder<br />

empfindet, weil er nicht helfen kann.<br />

Wie muss es Jesus ergangen sein,<br />

die Menschen in Hass und Feindschaft<br />

zu sehen? In unserem Kopf<br />

sind zwölf Nervenenden; die fangen<br />

zu schmerzen an, wenn das geistige<br />

Feuer in unserem Rückenmark die<br />

drei Nervenstränge umschließt, und<br />

dies ist die Dornenkrone. Wir haben<br />

zwölf Häuser in unserem Horoskop<br />

und jedem Planeten untersteht ein<br />

Metall:<br />

Widder Mars - Eisen<br />

Stier - Venus - Kupfer<br />

Zwilling - Merkur - Quecksilber<br />

Krebs - Mond - Silber<br />

Löwe - Sonne - Gold<br />

Jungfrau - Merkur - Quecksilber.<br />

Im Zwilling ist der Merkur sehr materiell,<br />

doch in der Jungfrau ist er<br />

geläutert durch Krankheit und Leid<br />

und zur geschlechtlichen Reinheit<br />

bereit.<br />

Waage - Venus - Kupfer<br />

Im Stier ist die Venus für Geld in der<br />

Materie; in der Waage liebt sie nicht<br />

nur sich selbst, Familie und Kinder<br />

und Freunde.<br />

Skorpion - Mars - Eisen<br />

Im Widder kennt er nur sein eigenes<br />

Ich, im Skorpion hat er den Tod gekostet,<br />

doch Pluto verhilft ihm das<br />

geistige Feuer zu entzünden.<br />

Schütze - Jupiter - Zinn<br />

Steinbock - Saturn - Blei<br />

Wassermann - Saturn - Blei<br />

Im Steinbock ist Saturn die Vorsicht,<br />

doch mit Hilfe <strong>des</strong> Uranus wird er<br />

ein Weltbürger, der alle Menschen<br />

liebt.<br />

Fische - Jupiter - Zinn<br />

Im Schütze ist er für die Religion<br />

zuständig, doch Neptun zeigt ihm<br />

den Weg zur Einweihung.<br />

So hat der Mensch durch die Nachfolge<br />

Christi alle Metalle zum<br />

schmelzen gebracht, wie Hiram<br />

Abiff alle Metalle schmelzen wollte,<br />

doch im alten Testament konnte<br />

es nicht gelingen. Wasser, das Element<br />

der Erde, zerstörte seine Idee.<br />

In der neuen Einweihung der Liebe<br />

zu Allem wird es gelingen, und das<br />

geschmolzene Meer ist vollzogen.<br />

Wenn Pilatus spricht: „Ich finde<br />

keine Schuld an ihm“, so können<br />

wir den feinen Unterschied sehen,<br />

in dem der Mensch, der die heutige<br />

Zahl der Menschheit, neun trägt,<br />

keine Schuld an Jesus findet. Doch<br />

die Menschen die noch die Zahl <strong>des</strong><br />

Tieres acht tragen, schreien: „Kreuzigt<br />

ihn“.<br />

Ev: Da ihn die Hohenpriester und<br />

die Diener sahen, schrieen sie und<br />

sprachen: Kreuzige! kreuzige!<br />

Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt<br />

ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn<br />

ich finde keine Schuld an ihm. Die<br />

Juden antworteten ihm: Wir haben<br />

ein Gesetz, und nach dem Gesetz<br />

muss er sterben, denn er hat sich<br />

selbst zu Gottes Sohn gemacht. Da<br />

Pilatus das Wort hörte, fürchtete<br />

er sich noch mehr und ging wieder<br />

hinein in das Richthaus und spricht<br />

zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus<br />

gab ihm keine Antwort. Da sprach<br />

Pilatus zu ihm: Re<strong>des</strong>t du nicht<br />

mit mir? Weißt du nicht, dass ich<br />

die Macht habe, dich los zu geben,<br />

und Macht habe dich zu kreuzigen?<br />

Jesus antwortete: Du hättest keine<br />

Macht über mich, wenn sie dir<br />

nicht wäre von oben her gegeben.<br />

Darum: der mich dir überantwortet<br />

hat, der hat größere Sünde. Von<br />

da an trachtete Pilatus, wie er ihn<br />

los ließe. Die Juden aber schrieen<br />

und sprachen: Lasst du diesen<br />

los, so bist du <strong>des</strong> Kaisers Freund<br />

nicht; denn wer sich zum König<br />

macht, der ist wider den Kaiser. Da<br />

Pilatus das Wort hörte, führte er<br />

Jesus heraus und setzte sich auf den<br />

Richterstuhl an der Stätte, die da<br />

heißt Steinpflaster, auf hebräisch<br />

Gabbatha. Es war aber der Rüsttag<br />

auf Ostern um die sechste Stunde.<br />

Und er spricht zu den Juden: Sehet,<br />

das ist euer König! Sie schrieen<br />

aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige<br />

ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll<br />

ich euren König kreuzigen? Die<br />

hohen Priester antworteten: Wir<br />

haben keinen König denn den<br />

Kaiser. Da überantwortete er ihnen<br />

Jesus, dass er gekreuzigt würde.<br />

In diesem Abschnitt <strong>des</strong> Evangeliums<br />

geht es vor allem um die Frage<br />

der Schuld der Menschen. Christus<br />

wird von Pilatus gefragt, woher er<br />

sei? Christus antwortet ihm nicht,<br />

denn wie sollte er ihm dies erklären?<br />

Pilatus aber macht ihm verständlich,<br />

dass er doch die Macht<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 15


hat über Leben und Tod zu entscheiden.<br />

Christus sagte: „Du hättest<br />

keine Macht, wenn sie dir nicht<br />

von Gott gegeben worden wäre.<br />

Die mich dir ausgeliefert haben,<br />

haben die größere Schuld“.<br />

Wir Menschen sind nicht Gott,<br />

und so bleibt je<strong>des</strong> Urteil, das wir<br />

sprechen, ein Fehler. Gott allein ist<br />

fähig in die Herzen der Menschen<br />

zu schauen und sein Urteil ist immer<br />

richtig. Gott spricht: „Mein ist<br />

die Rache“. Somit haben wir kein<br />

Recht über unsere Mitmenschen ein<br />

Urteil zu fällen, auch dann nicht,<br />

wenn wir glauben, dass es gerecht<br />

ist.<br />

Die größere Sünde hat immer der,<br />

der andere anklagt. Unsere Aufgabe<br />

ist nicht, Urteile zu sprechen<br />

über Gut oder Böse, sondern dem<br />

Schwachen, Kranken und Armen<br />

zu helfen. Wir sprechen nicht nur,<br />

sondern wir denken auch falsch.<br />

Wenn wir einen anderen anklagen<br />

,sehen wir immer nur die Seite<br />

<strong>des</strong> Menschen, die wir sehen wollen<br />

und nie die Tatsache weshalb.<br />

Hüten wir uns <strong>des</strong>halb, über einen<br />

unserer Mitmenschen zu urteilen,<br />

denn die größere Sünde hat der, der<br />

einen anderen anklagt.<br />

Jeder Mensch hat Verantwortung<br />

und je höher sein Rang, <strong>des</strong>to größer<br />

die Verantwortung, dies zeigt<br />

sich vor allem bei Pilatus oder der<br />

Menschheit, die die Zahl 9 trägt.<br />

Pilatus trat aus dem Richthaus und<br />

setzte sich auf den Richterstuhl an<br />

der Stätte, die da heißt Steinpflaster.<br />

Wenn wir dieses Wort in der Numerologie<br />

betrachten, Steinpflaster,<br />

sowie Gabbatha, was dasselbe<br />

bedeutet, kommt die Zahl neun heraus.<br />

Es ist ein menschliches Urteil<br />

und kein göttliches. So wurde Jesus<br />

den Menschen ausgeliefert, und der<br />

Ruf: „Kreuzige ihn“, musste vollzogen<br />

werden.<br />

Ev: Sie nahmen ihn aber, und er<br />

trug sein Kreuz und ging hinaus zur<br />

Stätte, die da heißt Schädelstätte,<br />

welche heißt auf hebräisch<br />

16 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

Golgatha. Allda kreuzigten sie ihn<br />

und mit ihm zwei andere zu beiden<br />

Seiten, Jesus aber mitten inne.<br />

Pilatus aber schrieb eine Überschrift<br />

und setzte sie auf das Kreuz; und war<br />

geschrieben: Jesus von Nazareth,<br />

der Juden König. Diese Überschrift<br />

lasen viele Jude, denn die Stätte, da<br />

Jesus gekreuzigt ward, war nahe bei<br />

der Stadt. Und es war geschrieben<br />

in hebräischer, lateinischer und<br />

griechischer Sprache. Da sprachen<br />

die Hohenpriester der Juden zu<br />

Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden<br />

König, sondern dass er gesagt habe:<br />

Ich bin der Juden König. Pilatus<br />

antwortete: Was ich geschrieben<br />

habe, das habe ich geschrieben.<br />

Jesus trug sein Kreuz zur Schädelstätte,<br />

in der Numerologie:<br />

19 + 3 + 8 + 1 + 5 + 4 + 5 + 12 + 19<br />

+ 20 + 1 + 5 + 20 + 20 + 5 = 66 =<br />

6 + 6 = 12.<br />

Es ist die Zahl der Erlösung. Consumatum<br />

est: ES IST VOLL-<br />

BRACHT ! Ich habe die Welt<br />

überwunden. Auch kreuzigten sie<br />

mit ihm noch zwei andere, Jesus in<br />

der Mitte. Jeder, der den Weg seiner<br />

Nachfolge geht in der Reinheit<br />

und Menschenliebe, kann die Einweihung<br />

erreichen, und diese werden<br />

bei Jesus sein in Ewigkeit. Die<br />

Schrift an seinem Kreuze: Jesus von<br />

Nazareth, der Juden König. <strong>Heindel</strong><br />

schrieb in dem Buch „Rosenkreuzer<br />

Philosophie“ Band 2, auf Seite 162,<br />

Frage 78 folgen<strong>des</strong>: „Das Evangelium<br />

besagt, dass Pilatus eine Tafel<br />

über dem Kreuze anbringen ließ mit<br />

der Inschrift: ,‘Jesus von Nazareth,<br />

König der Juden‘ ( Jesus Nazarenus<br />

Rex Judaeorum)“, so übersetzt nach<br />

der autorisierten Version.<br />

Aber die vier Grossbuchstaben auf<br />

dem Kreuz bedeuten im Hebräischen<br />

die vier Elemente: IAM = Wasser,<br />

NOUR = Feuer, ROACH = Geist<br />

oder Lebensluft, und IABESHAH =<br />

Erde. Dies ist der okkulte Schlüssel<br />

zum Mysterium der Kreuzigung,<br />

denn er symbolisiert an erster Stel-<br />

le Salz, Schwefel, Quecksilber und<br />

Stickstoff, die von den alten Alchimisten<br />

benutzt wurden, um den<br />

Stein der Weisen herzustellen, das<br />

Allheilmittel, das Lebenselexier.<br />

Deshalb heißt es auch, dass die<br />

Schrift in hebräischer, lateinischer<br />

und griechischer Sprache geschrieben<br />

wurde.<br />

Die lateinische Sprache war zu dieser<br />

Zeit vor zweitausend Jahren die<br />

übliche und Grichisch war auch weit<br />

verbreitet. Wir wissen alle, dass der<br />

geistige Fortschritt immer von Ost<br />

nach West erfolgt. Auf die Intervention<br />

der Hohenpriester sagte Pilatus:<br />

„Was ich geschrieben habe, das<br />

habe ich geschrieben“.<br />

Ev: Die Kriegsknechte aber, da sie<br />

Jesus gekreuzigt hatten, nahmen<br />

sie seine Kleider und machten vier<br />

Teile, einem jeglichen Kriegsknecht<br />

einen Teil, dazu auch den Rock..<br />

Der Rock war ungenäht, von obenan<br />

gewebt durch und durch. Da<br />

sprachen sie untereinander: Lasset<br />

uns den nicht zerteilen, sondern<br />

darum losen, wes er sein soll, auf<br />

dass erfüllt wurde die Schrift: ,,Sie<br />

haben meine Kleider unter sich geteilt<br />

und haben über meinen Rock<br />

das Los geworfen.“. Solches taten<br />

die Kriegsknechte.<br />

Die Kleider Christi stehen für die<br />

Lehre der Liebe und Barmherzigkeit,<br />

die er den Menschen gegeben<br />

hatte, und die sind reichlich unter<br />

ihnen geteilt worden. Es ist fast kein<br />

Stein, wie man so sagt, aufeinander<br />

geblieben. Sekten um Sekten haben<br />

sich gebildet, und jeder will die alleinige<br />

und wahre Lehre haben, und<br />

der Streit um die Seelen ist groß.<br />

Doch seinen Rock, der in einem<br />

Stück gewebt war, konnten sie nicht<br />

teilen. Die Liebe ist unteilbar, sie<br />

allein muss jeder einzelne selber leben,<br />

und sie kann nicht zerkleinert<br />

werden, nur vergrößert.<br />

wird fortgesetzt


Der Philologe Prof. Dr. Richard<br />

Kienast (1892-1976) war davon<br />

überzeugt, dass hier die Rede von<br />

zwei unterschiedlichen Autoren<br />

gewesen ist, nicht jedoch von<br />

Johann Valentin Andreae, der<br />

auch nirgendwo nachdrücklich<br />

ausgesprochen habe, die Fama<br />

oder die Confessio geschrieben zu<br />

haben. In seiner Biografie schrieb<br />

er nur, der Autor der Chymischen<br />

Hochzeit zu sein.<br />

Dieses Werk wurde von Zeitgenossen<br />

aber auch nicht als eine Rosenkreuzerschrift<br />

betrachtet, und sie ist<br />

es auch nicht, wie unter anderem<br />

Richard van Dülmen unter anderem<br />

mitteilt. Die Idee, das dies doch der<br />

Fall sei, erstand auch erst einige<br />

Jahrhunderte später.<br />

Gilly schrieb in seiner Cimelia Rhodostaurotica:<br />

„Erst im Indiculus Librorum<br />

von 1642 hat sich Andreae<br />

als alleiniger Verfasser der Theca<br />

zu erkennen gegeben und dies dann<br />

in der Vita mit den Worten erklärt:<br />

„Prodiere simul Axiomata Besoldi<br />

theologica, mihi inscripta, cum Theca<br />

gladii Spiritus, Hesso imputata,<br />

plane mea.“ [Gleichzeitig erschien<br />

Besolds Axiomata theologica, mir<br />

gewidmet, mit Theca gladii Spiritus,<br />

Hess zugeschrieben, ganz auf mein<br />

Konto.]<br />

Die gemeinsame Veröffentlichung<br />

<strong>Max</strong> <strong>Heindel</strong><br />

Biographie<br />

von Ger Westenberg<br />

Ursprung<br />

<strong>des</strong> Ordens vom<br />

Rosenkreuz<br />

Teil 4<br />

enthielt also zwei Sentenzensammlungen,<br />

von denen die erste von<br />

Christoph Besold verfasst und Johann<br />

Valentin Andreae gewidmet<br />

war, während die zweite als Werk<br />

von Tobias Hess erschien, das in<br />

Wirklichkeit jedoch von Johann<br />

Valentin Andreae stammte. Mit<br />

diesem späten Bekenntnis hat sich<br />

Andreae nicht nur als Verfasser der<br />

Theca, sondern auch als Verfasser<br />

der Confessio Fraternitatis R. C.<br />

bezeichnet.“<br />

Dies 1616 anonym in Straßburg<br />

erschiene Werk, Theca Gladii Spiritus:<br />

sententias quasdam breves,<br />

vereque philosophicas continens<br />

[Ein Scheide für das Schwert <strong>des</strong><br />

Geistes, enthaltend eine Anzahl<br />

kurze und wahrlich philosophische<br />

Aphorismen] beginnt mit: „Dem Leser<br />

Heil. Aus den Notizbüchern von<br />

Tobias Hess – einem frommen und<br />

in aller Philologie sehr bewanderten<br />

Mann, der nun sein Domizil unter<br />

den Heiligen hat – haben wir diese<br />

Aphorismen geschöpft.“<br />

Dieses aus 800 Aphorismen bestehende<br />

Werk enthält 20 (Nr.<br />

177-197) Sentenzen aus der Confessio,<br />

jedoch nach Martin Brecht<br />

keine einzige aus der Fama, wohl<br />

aber aus den später erschienenen<br />

Büchern von Andreae. Da im Theca<br />

zwanzig Sentenzen stehen, die<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 17


auch in der Confessio vorkommen,<br />

meint Martin Brecht und Carlos Gilly<br />

ist damit einverstanden, die Confessio<br />

sei von Andreae geschrieben<br />

worden.<br />

Im Jahr 1610 zirkulierten bereits Kopien<br />

der Fama, die 1614 gedruckt<br />

wurde. Wie oben bereits vermerkt<br />

worden ist, wurde darin dreimal auf<br />

die Confessio verwiesen, die ebenfalls<br />

handschriftlich vermittelt wurde<br />

und 1615 in Druck erschien.<br />

Johann Valentin Andreae sagte<br />

anfangs selbst, dass die 800 Aphorismen<br />

in der Theca aus dem Notizbuch<br />

von Tobias Hess herangezogen<br />

worden seien, weil er später in<br />

seiner Vita schrieb, dass die Theca<br />

von ihm stamme. Meiner Meinung<br />

nach ist das kein überzeugender<br />

Beweis für die Autorenschaft der<br />

Confessio von Andreaes.<br />

Van Dülmen war übrigens dergleichen<br />

Meinung, „denn“, so schrieb<br />

er: „Sicher ist nicht, dass die Theca<br />

Andreaes Werk ist“. Meines Erachtens<br />

stammt der Grundbestand<br />

von Heß; auch ist bekannt, dass<br />

Andreae auch in weiteren Schriften<br />

beliebig und ausgiebig andere<br />

Schriften zitiert. Auf Grund der<br />

Konstruktion von Brecht ist eher<br />

anzunehmen, dass der Autor Heß<br />

heißt, dem auch die Confessio ihrer<br />

Intention nach mehr entspricht als<br />

Andreae.<br />

Über die Tatsache, dass Andreae<br />

nicht der Autor der Confessio sein<br />

kann, sagt Wolf-Dieter Otte folgen<strong>des</strong>:<br />

„An seiner [Andreaes] positiven<br />

Einstellung zur mystischen<br />

Theologie und zur Pansophie Gutmanns,<br />

Khunraths und Sperbers<br />

zur Zeit der Abfassung der Mythologia<br />

Christiana [1619] und noch<br />

darüber hinaus, ist darum nicht zu<br />

zweifeln.<br />

Und es bleibt somit der Widerspruch<br />

zwischen dem Pansophen Khunrath<br />

in der Mythologia Christiana und<br />

dem Amphitheatralischen Histrio<br />

der Confessio; beide Schriften<br />

18 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2009-2<br />

können schlechterdings nicht von<br />

demselben Verfasser stammen.<br />

Wer weiterhin Johann Valentin<br />

Andreä für den Verfasser der<br />

Confessio ausgeben möchte, wird<br />

diesen Widerspruch befriedigend zu<br />

erklären haben.“<br />

Van Dülmen schrieb: „Für Andreae<br />

war die Fama Fraternitatis eine Posse,<br />

die Rosenkreuz-Brüderschaft<br />

eine Fiktion und die ganze Rosenkreuzerbewegung<br />

ein Narrenspiel.“<br />

Und etwas weiter: „In seiner Schrift<br />

De curiositatis pernicie syntagma<br />

(1620) nennt Andreae die Rosenkreuzbruderschaft<br />

ein Gaukelspiel<br />

für Neugierige dieser Zeit, einen<br />

Fallstrick und Stein <strong>des</strong> Anstoßes.“<br />

Als Beispiel für das reichliche zitieren<br />

Andreaes aus anderen Werken,<br />

so weit es die Chymische Hochzeit<br />

betrifft, empfiehlt es sich, die Dissertation<br />

von Regine Frey-Jaun zu<br />

beachten.<br />

Eine andere Schrift, die als drittes<br />

Manifest der Rosenkreuzer betrachtet<br />

werden kann, ist die Assertio<br />

Fraternitatis R. C., die im September<br />

1614 in Hagenau in lateinischen<br />

Versen geschrieben wurde und aus<br />

acht nicht nummerierten Seiten besteht.<br />

Sie erschien 1614 in Frankfurt,<br />

und ist mit B.M.I. unterschrieben.<br />

Hiervon kam 1616 in Danzig eine<br />

deutsche Übersetzung in Prosa<br />

heraus. Im gleichen Jahr ist in der<br />

Fama-Edition von Kassel (Seiten<br />

284-296) von einem anonymen Drucker<br />

und Herausgeber eine Ausgabe<br />

veröffentlicht worden, die sich als<br />

ein Neudruck – allerdings mit einer<br />

anderen Schreibweise - derjenigen<br />

aus Danzig erweist.<br />

1618 wurde eine gereimte Version<br />

mit dem Titel Ara foedris Theraphici<br />

F.R.C. der Assertio Fraternitatis<br />

R.C. etc. in Neuenstadt veröffentlicht.<br />

Die Assertio Fraternitatis R.C.<br />

ist anonym erschienen. Dennoch<br />

wird sie von zahlreichen Verfassern<br />

- in Nachahmung von Gerst, dem<br />

Archivar von Ulm, der im 19. Jahr-<br />

hundert starb – dem Schweizer Professor<br />

der Theologie Raphael Egli<br />

(1559-1622) zugeschrieben, ohne<br />

dafür einen einzigen Beweis zu liefern.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />

dass die Fama und die Confessio<br />

mit Sicherheit im Freun<strong>des</strong>kreis<br />

um Tobias Heß entstanden sind,<br />

und das dieser so gut wie sicher<br />

auch deren Autor ist. Außerdem ist<br />

es sicher, dass Andreae, der 1610<br />

erst 24 Jahren alt war und zu diesem<br />

Kreis gehörte, bei Beachtung<br />

der erwähnten Widersprüche nicht<br />

der Autor sein kann. Ebenfalls ist sicher,<br />

dass Andreae die Chymische<br />

Hochzeit geschrieben hat, die aber<br />

von seinen Zeitgenossen nicht als<br />

eine Rosenkreuzerschrift angese-<br />

Assertio Fraternitatis R.C., 1614<br />

Speculum Sophicum, Schweighardt,<br />

1618


hen wurde. Wer der Autor der Assertio<br />

war, der sich B.M.I nannte, ist<br />

nicht bekannt. Aus dem Inhalt dieser<br />

Schrift erweist sich jedoch, dass es<br />

jemand gewesen ist, der wusste,<br />

worüber er schrieb.<br />

Daniel Mögling (1596-1635) – alias<br />

Theophilus Schweighardt und<br />

Valentinus de Valentia – entstammt<br />

aus einem württembergischen<br />

Gelehrtengeschlecht.<br />

Sein gleichnamiger Großvater,<br />

der 1546 in Tübingen geboren<br />

wurde, war Professor und Doktor<br />

der Medizin. Dessen ältester<br />

Sohn, Johann Rudolf, geboren am<br />

15. November 1570 in Tübingen,<br />

der ebenfalls Doktor der Medizin<br />

und außerdem Stadtphysiker in<br />

Böblingen war, ist der Vater unseres<br />

Daniel Mögling, <strong>des</strong> dritten dieses<br />

Namens. Daniels Vater starb am 3.<br />

Januar 1597 infolge einer Infektion,<br />

die er sich bei der Bekämpfung einer<br />

in Böblingen grassierenden Seuche<br />

zugezogen hatte.<br />

Daniels Mutter, Anna Maria, die<br />

innerhalb dreier Jahren zwei Ehemänner<br />

verloren hatte, heiratete<br />

kurz danach am 18. Juni 1597 zum<br />

dritten Mal, diesmal Ludwig Friedrich<br />

Bältz.<br />

Die Fürsorge für den kleinen Daniel<br />

übernahm im selben Jahr sein<br />

Großvater und nach <strong>des</strong>sen Tod<br />

<strong>des</strong>sen ältester, damals noch lebender<br />

Sohn Johann Ludwig der Ältere,<br />

der ebenfalls Professor und Doktor<br />

der Medizin war.<br />

Im April 1611 ließ sich Daniel in<br />

der Universität Tübingen und 1616<br />

in Altdorf als Student der Medizin<br />

einschreiben. 1617 befasste er sich<br />

mit seiner „pansophica studia“, das<br />

heißt mit Medizin, Mathematik, Astronomie;<br />

außerdem mit dem Problem<br />

<strong>des</strong> Perpetuum mobile und<br />

der Alchemie. Das Erscheinen der<br />

Fama Fraternitatis R. C. und der<br />

Confessio Fraternitatis R. C. in den<br />

Jahren 1614 und 1615 hatte in der<br />

wissenschaftlichen Welt großes<br />

Aufsehen erweckt, und Daniel fühlte<br />

sich ebenfalls aufgerufen, in der<br />

literarischen Debatte das Wort zu<br />

ergreifen.<br />

Daniel Mögling war bekannt mit<br />

Johann Valentin Andreae und<br />

Christoph Besold.<br />

In seinem 1617 unter dem Pseudonym<br />

Theophilus Schweighardt veröffentlichtem<br />

Buch Pandora sextae<br />

aetatis, vermerkte er, dass er längst<br />

ein Sendschreiben an die Bruderschaft<br />

habe veröffentlichen wollen,<br />

in dem die Fama aufgerufen werde.<br />

1618 erschien als Reaktion auf die<br />

Spottschriften von F. G. Menapius,<br />

alias Irenaeus Agnostus, dem<br />

Pseudonym eines Altdorfer Mitstudenten<br />

Friedrich Grick, unter dem<br />

Pseudonym Florentinus de Valentia<br />

seine Schrift Rosa Florescensens.<br />

So weit bekannt ist, stammt Friedrich<br />

Grick aus der in der früheren<br />

Grafschaft Kleve liegenden Stadt<br />

Wesel und verdiente sein Brot unter<br />

anderem als Hauslehrer der nürnberger<br />

Patriziersöhne Hyronymus<br />

und Christian Scheurl. In Rosa Florescensesns<br />

gebrauchte Mögling<br />

vor Comenius als erster das Wort<br />

„Pansophie“: „Und dieses ist das Ergon<br />

Fratrum, das Vorwerck Regnum<br />

Die, und die höchste Wissenschaft,<br />

von ihnen [den Rosenkreuzern] genannt<br />

Pansophia.“ Zur Ergänzung<br />

seiner Pandora schrieb Mögling „Inner<br />

eines halben tags Zeit“ Anfang<br />

März 1617 für Caspar Tradel, einem<br />

Doktor der Rechte, unter dem<br />

Pseudonym Theophilus Schweighardt<br />

sein Speculem Sophicum<br />

Rhodostauroticum. In diesem Werk<br />

sind drei Gravüren abgebildet, von<br />

denen die zweite den Rosenkreuzertempel<br />

darstellt.<br />

Friedrich Grick blieb dabei Daniel<br />

Mögling anzugreifen, obwohl dieser<br />

nicht mehr auf seine Schmähschriften<br />

reagierte. Deshalb dachte<br />

sich Grick an Ostern 1619 die<br />

List aus, seine Antwort unter dem<br />

Pseudonym F. G. Menapius zu<br />

schreiben.<br />

Am 1. Januar 1619 ließ sich Daniel<br />

Mögling wieder an der Universität<br />

einschreiben, und am 8. März 1621<br />

promovierte er zum Doktor der Medizin.<br />

Am 2. Juni wurde er mit der<br />

Bemerkung, dass er auch als Mathematiker,<br />

ins besondere in astronomischen<br />

Observationen, gut<br />

zu gebrauchen sei, zum Hofmediziner<br />

in Butzbach berufen. Im darauffolgenden<br />

Jahr heiratete er am<br />

30. Mai 1622 in Nürnberg Suzanne<br />

Peszler, mit der er min<strong>des</strong>tens drei<br />

Kinder bekam. Er starb kaum zwei<br />

Monate vor seinem besten Freund<br />

Wilhelm Schickard (1592-1635),<br />

dem Mathematiker und Orientalist<br />

in Tübingen, am 29. August 1635 in<br />

Butzbach als Opfer der Pest.<br />

Der englische Staatsmann Francis<br />

Bacon, der am Ende seiner Laufbahn<br />

zum Baron von Verulam und<br />

Burggrafen von St. Albans ernannt<br />

worden war, bewies, die Fama und<br />

die Confessio gut studiert zu haben.<br />

Der Eindruck, den diese Schriften<br />

auf ihn gemacht haben, ist aus seinen<br />

Werk New Atlantis zu ersehen,<br />

das er zwischen 1622 und 1624<br />

geschrieben hat. Deren erste Zeile:<br />

„Wir segelten von Peru,“ kommt<br />

ebenfalls in der Confessio vor.<br />

Die erste von sechs Regeln in der<br />

Fama ist das Umsonst-Heilen von<br />

Kranken, das ebenfalls in dem Haus<br />

der Fremden in New Atlantis gilt.<br />

Die Informanten, die in die fiktive<br />

Stadt Bensalem [Ben=Sohn,<br />

Salem=Friede] geschickt wurden,<br />

um in der Welt umher zu ziehen<br />

und sich über den Stand der<br />

Wissenschaft zu informieren,<br />

sind iudentisch mit der Fama, in<br />

der sich die Brüder, nachdem sie<br />

ausreichend informiert worden<br />

waren, in verschiedene Länder<br />

reisten, um mit den Gelehrten in<br />

Kontakt zu kommen.<br />

wird fortgesetzt<br />

***<br />

2009-2 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 19


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