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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 9. Kapitel<br />

zur Versilbrung <strong>des</strong> Mehrwerts von B und <strong>des</strong> zirkulierenden konstanten <strong>Kapitals</strong> von A. Hier ist aber die<br />

Lösung der Frage, die beantwortet werden soll, noch direkter unterstellt. Nämlich, wo kriegt B dies Geld<br />

zur Bestreitung seiner Revenue her? Wie hat er selbst diesen Mehrwertteil seines Produkts versilbert? -<br />

Ferner könnte gesagt werden, der Teil <strong>des</strong> zirkulierenden variablen <strong>Kapitals</strong>, den A seinen Arbeitern<br />

beständig vorschießt, strömt ihm beständig aus der Zirkulation zurück; und nur ein abwechselnder Teil<br />

davon liegt beständig bei ihm selbst zur Zahlung <strong>des</strong> Arbeitslohns fest. Zwischen der Ausgabe und dem<br />

Rückstrom verfließt jedoch eine gewisse Zeit, während deren das in Arbeitslohn ausgezahlte Geld unter<br />

andrem auch zur Versilberung von Mehrwert dienen kann. - Aber wir wissen erstens, daß, je größer diese<br />

Zeit, um so größer auch die Masse <strong>des</strong> Geldvorrats sein muß, die der Kapitalist A beständig in petto<br />

halten muß. Zweitens gibt der Arbeiter das Geld aus, kauft Waren damit, versilbert daher den in diesen<br />

Waren steckenden Mehrwert pro tanto. Also dient dasselbe Geld, das in der Form <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong><br />

vorgeschossen wird, pro tanto auch dazu, Mehrwert zu versilbern. Ohne hier noch tiefer auf diese Frage<br />

einzugehn, hier nur so viel: daß die Konsumtion der ganzen Kapitalistenklasse und der von ihr<br />

abhängigen unproduktiven Personen gleichzeitig Schritt hält mit der für die Arbeiterklasse; also<br />

gleichzeitig mit dem von den Arbeitern in Zirkulation geworfnen Geld, von den Kapitalisten Geld in die<br />

Zirkulation geworfen werden muß, um ihren Mehrwert als Revenue zu verausgaben; also für denselben<br />

der Zirkulation Geld entzogen sein muß. <strong>Die</strong> eben gegebne Erklärung würde nur das so nötige Quantum<br />

verringern, nicht beseitigen. -<br />

Endlich könnte gesagt werden: Es wird doch beständig ein großes Quantum Geld in Zirkulation geworfen<br />

bei der ersten Anlage <strong>des</strong> fixen <strong>Kapitals</strong>, das der Zirkulation nur allmählich, stückweis, im Lauf von<br />

Jahren, von dem wieder entzogen wird, der es hineinwarf. Kann diese Summe nicht hinreichen,<br />

um den Mehrwert zu versilbern? - Hierauf ist zu antworten, daß vielleicht in der Summe von 500 Pfd.St.<br />

(die auch Schatzbildung für nötige Reservefonds einschließt) schon die Anwendung dieser Summe als<br />

fixes Kapital, wenn nicht durch den, der sie hineinwarf, so doch durch jemand anders, einbegriffen ist.<br />

Außerdem ist bei der Summe, die für Beschaffung der als fixes Kapital dienenden Produkte ausgegeben<br />

wird, schon unterstellt, daß auch der in diesen Waren steckende Mehrwert gezahlt ist, und es fragt sich<br />

eben, wo dies Geld herkommt."<br />

Auf diesen letzten Punkt müssen wir nebenbei besondere Aufmerksamkeit lenken. Denn hier lehnt es<br />

Marx ab, die Schatzbildung für die periodische Erneuerung <strong>des</strong> fixen <strong>Kapitals</strong> zur Erklärung der<br />

Realisierung <strong>des</strong> Mehrwerts selbst bei einfacher Reproduktion heranzuziehen. Später, wo es sich um die<br />

viel schwierigere Realisierung <strong>des</strong> Mehrwertes bei der <strong>Akkumulation</strong> handelt, greift er, wie wir gesehen,<br />

versuchsweise mehrfach auf dieselbe von ihm als "plausible Ausflucht" abgetane Erklärung zurück.<br />

Dann folgt die Lösung, die etwas unerwartet klingt:<br />

"<strong>Die</strong> allgemeine Antwort ist bereits gegeben: Wenn eine Warenmasse von x × 1.000 Pfd.St. zu<br />

zirkulieren, so ändert es absolut nichts am Quantum der zu dieser Zirkulation nötigen Geldsumme, ob der<br />

Wert dieser Warenmasse Mehrwert enthält oder nicht, ob die Warenmasse kapitalistisch produziert ist<br />

oder nicht. Das Problem selbst existiert also nicht. Bei sonst gegebnen Bedingungen,<br />

Umlaufsgeschwindigkeit <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> etc., ist eine bestimmte Geldsumme erheischt, um den Warenwert<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR69.390/lu/lu05/lu05_123.htm (3 of 12) [19.07.2004 21:09:02]

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