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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 8. Kapitel<br />

eigene überschüssige Produkt von II irgendwie in der eigenen Produktion unterzubringen; 3. soll der<br />

Versuch bedeuten, daß die betreffenden Lebensmittel "direkt", d.h. ohne Vermittelung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>, in der<br />

Produktion von II wieder als variables Kapital verwendet werden können, wodurch die entsprechende<br />

Geldmenge aus dem variablen Kapital frei würde für <strong>Akkumulation</strong>szwecke, so müßten wir den Versuch<br />

ablehnen. <strong>Die</strong> kapitalistische Produktion schließt unter normalen Bedingungen die direkte Entlohnung<br />

der Arbeiter in Lebensmitteln aus; die Geldform <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong>, die selbständige<br />

Transaktion zwischen dem Arbeiter als Warenkäufer und den Produzenten der Konsummittel ist eine der<br />

wesentlichsten Grundlagen der kapitalistischen Wirtschaft. Marx betont selbst in einem anderen<br />

Zusammenhang: "Wir wissen: das wirkliche variable Kapital besteht aus Arbeitskraft, also auch das<br />

zusätzliche. Es ist nicht der Kapitalist I, der etwa von II notwendige Lebensmittel auf Vorrat kauft oder<br />

aufhäuft für die von ihm zu verwendende zusätzliche Arbeitskraft, wie es der Sklavenhalter tun mußte.<br />

Es sind die Arbeiter selbst, die mit II handeln."(15) Das Gesagte trifft auf die Kapitalisten II genauso zu<br />

wie auf die Kapitalisten I. Damit ist der obige Versuch von Marx erschöpft.<br />

Zum Schluß verweist er uns auf den letzten Teil <strong>des</strong> "<strong>Kapitals</strong>", 21. Kapitel im Band II, den Engels sub<br />

IV. als "Nachträgliches" gesetzt hat. Hier finden wir die kürze Erklärung:<br />

"<strong>Die</strong> ursprüngliche Geldquelle für II ist v + m der Goldproduktion I, ausgetauscht gegen einen Teil von<br />

II c; nur soweit der Goldproduzent Mehrwert aufhäuft oder in Produktionsmittel I verwandelt, also seine<br />

Produktion ausdehnt, geht sein v + m nicht in II ein; andrerseits, soweit <strong>Akkumulation</strong> von Geld, seitens<br />

<strong>des</strong> Goldproduzenten selbst, schließlich zur erweiterten Reproduktion führt, geht ein nicht als Revenue<br />

ausgegebner Teil <strong>des</strong> Mehrwerts der Goldproduktion für zuschüssiges variables Kapital <strong>des</strong><br />

Goldproduzenten in II ein, fördert hier neue Schatzbildung oder gibt neue Mittel von I zu kaufen, ohne<br />

direkt wieder an es zu verkaufen."(16)<br />

So sind wir, nachdem alle möglichen Versuche zur Erklärung der <strong>Akkumulation</strong> fehlgeschlagen sind,<br />

nachdem wir von Pontius zu Pilatus, von A I zu B I, von B I zu B II herumgeschickt worden sind,<br />

schließlich bei demselben Goldproduzenten angelangt, <strong>des</strong>sen Heranziehung Marx gleich zu Beginn<br />

seiner Analyse als "abgeschmackt" bezeichnet hatte. Damit endet die Analyse <strong>des</strong><br />

Reproduktionsprozesses und der zweite Band <strong>des</strong> "<strong>Kapitals</strong>", ohne uns die lange gesuchte Lösung der<br />

Schwierigkeit gebracht zu haben.<br />

Fußnoten von <strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong><br />

(1) Das Kapital, Bd. II, S. 465. [Karl Marx: Das Kapital, Zweiter Band. In: Karl Marx/Friedrich Engels:<br />

Werke, Bd. 24, S. 485.]

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