Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin
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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 8. Kapitel<br />
Unzuträglichkeiten der Versuch führt, die <strong>Akkumulation</strong> bei den einen Kapitalisten auf Kosten anderer<br />
Kapitalisten vollziehen zu lassen.<br />
Marx führt dann einen Versuch an, die Schwierigkeit zu umgehen, um ihn alsbald selbst als eine<br />
Ausflucht abzuweisen. Man könnte nämlich den aus der <strong>Akkumulation</strong> in I sich ergebenden<br />
unverkäuflichen Überschuß in II als einen notwendigen Warenvorrat der Gesellschaft für das nächste<br />
Jahr betrachten. Darauf erwidert Marx mit seiner gewohnten Gründlichkeit: "1. solche Vorratbildung und<br />
ihre Notwendigkeit gilt für alle Kapitalisten, sowohl I wie II. Als bloße Warenverkäufer betrachtet,<br />
unterscheiden sie sich nur dadurch, daß sie Waren verschiedner Sorten verkaufen. Der Vorrat in Waren II<br />
unterstellt einen frühern Vorrat in Waren I. Vernachlässigen wir diesen Vorrat auf der einen Seite, so<br />
müssen wir es auch auf der andern. Ziehn wir ihn aber auf beiden Seiten in Betracht, so wird am Problem<br />
nichts geändert. - 2. Wie dies Jahr auf Seite II mit einem Warenvorrat für nächstes abschließt, so hat es<br />
begonnen mit einem Warenvorrat auf derselben Seite, überliefert vom vorigen Jahr. Bei Analyse der<br />
jährlichen Reproduktion - auf ihren abstraktesten Ausdruck reduziert - müssen wir ihn also beidemal<br />
streichen. Indem wir diesem Jahr seine ganze Produktion lassen, also auch das, was es als Warenvorrat<br />
an nächstes Jahr abgibt, nehmen wir ihm aber auch andrerseits den Warenvorrat, den es vom vorigen Jahr<br />
bekommen, und haben damit in der Tat das Gesamtprodukt eines Durchschnittsjahrs als Gegenstand der<br />
Analyse vor uns. - 3. Der einfache Umstand, daß die Schwierigkeit, die umgangen werden soll, uns nicht<br />
aufstieß bei Betrachtung der einfachen Reproduktion, beweist, daß es sich um ein spezifisches Phänomen<br />
handelt, das nur der verschiednen Gruppierung (mit Bezug auf Reproduktion) der Elemente I geschuldet<br />
ist, einer veränderten Gruppierung, ohne welche überhaupt keine Reproduktion auf erweiterter<br />
Stufenleiter stattfinden könnte."(10)<br />
<strong>Die</strong> letztere Bemerkung richtet sich aber gegen die bisherigen Versuche von Marx selbst, die spezifische<br />
Schwierigkeit der <strong>Akkumulation</strong> durch Momente auflösen zu wollen, die schon der einfachen<br />
Reproduktion gehören, nämlich jene mit dem allmählichen Umschlag <strong>des</strong> fixen <strong>Kapitals</strong> verbundene<br />
Schatzbildung in den Händen der Kapitalisten, die uns früher, innerhalb der Abteilung I, die<br />
<strong>Akkumulation</strong> erklären sollte.<br />
Marx geht weiter zur schematischen Darstellung der erweiterten Reproduktion über, stößt aber im<br />
nächsten Augenblick, bei der Analyse seines Schemas, wieder auf dieselbe Schwierigkeit unter einer<br />
etwas anderen Form. Er unterstellt, daß die Kapitalisten der Abteilung I 500 m akkumulieren, die der<br />
Abteilung II aber ihrerseits 140 m in konstantes Kapital verwandeln müssen, um jenen die <strong>Akkumulation</strong><br />
zu ermöglichen, und fragt:<br />
"II muß 140 I m also mit barem Geld kaufen, ohne daß dies Geld zu ihm zurückflösse durch<br />
nachfolgenden Verkauf seiner Ware an I. Und zwar ist dies ein beständig, bei jeder jährlichen<br />
Neuproduktion, soweit sie Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, sich wiederholender Prozeß. Wo<br />
springt dafür die Geldquelle in II?"(11)<br />
Marx versucht im weiteren Verlauf diese Quelle von verschiedenen Seiten ausfindig zu machen.<br />
Zunächst betrachtet er näher die Ausgabe der Kapitalisten II für variables Kapital. <strong>Die</strong>ses ist freilich in<br />
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