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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 8. Kapitel<br />

gleichbleibender Stufenleiter hemmt."(8)<br />

Der Versuch der <strong>Akkumulation</strong> auf seiten der Abteilung I durch Verkauf <strong>des</strong> zuschüssigen Mehrprodukts<br />

an die Abteilung II hat hier ein ganz unerwartetes Ergebnis gezeitigt: ein Defizit auf seiten der<br />

Kapitalisten II, die nicht einmal die einfache Reproduktion wieder aufnehmen können. An diesem<br />

Knotenpunkt angelangt, vertieft sich Marx ganz eingehend in die Analyse, um der Sache auf den Sprung<br />

zu kommen:<br />

"Betrachten wir nun die <strong>Akkumulation</strong> in Abteilung II etwas näher.<br />

<strong>Die</strong> erste Schwierigkeit mit Bezug auf II c, d.h. seine Rückverwandlung aus einem Bestandteil <strong>des</strong><br />

Warenkapitals II in die Naturalform von konstantem Kapital II, betrifft die einfache Reproduktion.<br />

Nehmen wir das frühere Schema:<br />

(1.000 v + 1.000 m) I setzen sich um gegen<br />

2.000 II c.<br />

Wird nun z.B. die Hälfte <strong>des</strong> Mehrprodukts I, also 1.000/2 m oder 500 I m wieder selbst als<br />

konstantes Kapital der Abteilung I einverleibt, so kann dieser in I rückbehaltne Teil <strong>des</strong> Mehrprodukts<br />

keinen Teil von II c ersetzen. Statt in Konsumtionsmittel umgesetzt zu werden ..., soll es als zusätzliches<br />

Produktionsmittel in I selbst dienen. Es kann diese Funktion nicht gleichzeitig in I und II verrichten. Der<br />

Kapitalist kann den Wert seines Mehrprodukts nicht in Konsumtionsmitteln verausgaben und gleichzeitig<br />

das Mehrprodukt selbst produktiv konsumieren, d.h. seinem produktiven Kapital einverleiben. Statt<br />

2.000 I (v + m) sind also nur 1.500, nämlich (1.000 v + 500 m) I umsetzbar in 2.000 II c; es sind also 500<br />

II c aus ihrer Warenform nicht rückverwandelbar in produktives (konstantes) Kapital II."(9)<br />

Bis jetzt haben wir uns noch klarer von dem Bestehen der Schwierigkeit überzeugt, keinen Schritt aber<br />

zu ihrer Lösung vorwärts getan. Übrigens rächt sich hier an der Analyse, daß Marx zur Aufklärung <strong>des</strong><br />

Problems der <strong>Akkumulation</strong> immer wieder als Grundlage die Fiktion eines anfänglichen Übergangs von<br />

der einfachen zur erweiterten Reproduktion, also die Geburtsstunde der <strong>Akkumulation</strong> gebraucht, statt<br />

die <strong>Akkumulation</strong> mitten in ihrem Fluß zu packen. <strong>Die</strong>se Fiktion nun, die uns, solange wir die<br />

<strong>Akkumulation</strong> nur innerhalb der Abteilung I betrachteten, wenigstens für einen Augenblick eine<br />

scheinbare Lösung bot - die Kapitalisten I hatten plötzlich, da sie auf einen Teil ihrer gestrigen<br />

Privatkonsumtion verzichteten, einen neuen Geldschatz in der Hand, mit dem sie die Kapitalisierung<br />

beginnen konnten -, selbe Fiktion vergrößert jetzt, wo wir uns an die Abteilung II wenden, nur noch mehr<br />

die Schwierigkeit. Denn hier äußert sich die "Entsagung" auf seiten der Kapitalisten I in einem<br />

schmerzlichen Verlust von Konsumenten, auf deren Nachfrage die Produktion berechnet war. <strong>Die</strong><br />

Kapitalisten der Abteilung II, mit denen wir das Experiment anstellen wollten, ob sie nicht die lange<br />

gesuchten Abnehmer für das zuschüssige Produkt der <strong>Akkumulation</strong> in Abteilung I darstellen, können<br />

uns um so weniger aus der Schwierigkeit heraushelfen, als sie selbst in der Klemme sitzen und vorerst<br />

noch nicht wissen, wo sie mit ihrem eigenen unverkauften Produkt hin sollen. Man sieht, zu welchen<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR66.031/lu/lu05/lu05_107.htm (8 of 13) [19.07.2004 21:08:28]

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