30.12.2012 Aufrufe

Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 7. Kapitel<br />

I. 4.000 c + 1.000 v + 1.000 m = 6.000 Produktionsmittel.<br />

II. 2.000 c + 500 v + 500 m = 3.000 Konsummittel.<br />

wobei c die verbrauchten sachlichen Produktionsmittel, ausgedrückt in gesellschaftlicher Arbeitszeit,<br />

bedeutet, v die zur eigenen Erhaltung der Arbeitenden, m die zur Erhaltung der Nichtarbeitenden nebst<br />

Assekuranzfonds gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ausdrückt.<br />

Prüfen wir jetzt die Proportionen <strong>des</strong> Schemas nach, so erhalten wir folgen<strong>des</strong>: Warenproduktion,<br />

also auch Austausch, existiert hier nicht, wohl aber gesellschaftliche Arbeitsteilung. <strong>Die</strong> Produkte von I<br />

werden in erforderlichem Quantum den Arbeitenden in II zugewiesen, die Produkte von II werden allen<br />

Arbeitenden und Nichtarbeitenden (in beiden Abteilungen) sowie dem Assekuranzfonds zugewiesen -<br />

nicht weil hier Äquivalentaustausch vorgeht, sondern weil die gesellschaftliche Organisation planmäßig<br />

den Gesamtprozeß leitet, weil die bestehenden Bedürfnisse gedeckt werden müssen, weil die Produktion<br />

eben keinen anderen Zweck als die Deckung der gesellschaftlichen Bedürfnisse kennt.<br />

Trotzdem behalten die Größenproportionen volle Gültigkeit. Das Produkt in I muß I c + II c gleichen; das<br />

bedeutet einfach, daß in der I. Abteilung alle von der Gesellschaft in ihrem jährlichen Arbeitsprozeß<br />

vernutzten Produktionsmittel jährlich erneuert werden müssen. Das Produkt II muß der Summe (v + m) I<br />

+ (v + m) II gleichen; das bedeutet, daß an Lebensmitteln von der Gesellschaft je<strong>des</strong> Jahr soviel<br />

hergestellt werden, wie es den Bedürfnissen aller ihrer arbeitenden und nichtarbeitenden Mitglieder<br />

entspricht, nebst Rücklagen für Versicherungsfonds.<br />

<strong>Die</strong> Proportionen <strong>des</strong> Schemas erscheinen ebenso natürlich und notwendig in einer planmäßig geregelten<br />

wie in der kapitalistischen, auf Warenaustausch und Anarchie gegründeten Wirtschaftsweise. Damit ist<br />

die objektive gesellschaftliche Gültigkeit <strong>des</strong> Schemas erwiesen - ob es gleichwohl gerade als einfache<br />

Reproduktion sowohl in der kapitalistischen wie in der geregelten Gesellschaft nur theoretisch gedacht, in<br />

der Praxis nur ausnahmsweise vorkommen kann.<br />

Versuchen wir jetzt in derselben Weise das Schema der erweiterten Reproduktion nachzuprüfen.<br />

Stellen wir uns eine sozialistische Gesellschaft vor, und legen wir der Nachprüfung das Schema <strong>des</strong><br />

zweiten Marxschen Beispiels zugrunde. Vom Standpunkt der geregelten Gesellschaft muß die Sache<br />

natürlich nicht von der Abteilung I, sondern von der Abteilung II angefaßt werden. Denken wir uns, daß<br />

die Gesellschaft rapid wächst, woraus sich ein wachsender Bedarf nach Lebensmitteln für Arbeitende und<br />

Nichtarbeitende ergibt. <strong>Die</strong>ser Bedarf steigt so rasch, daß - die Fortschritte der Produktivität der Arbeit<br />

vorläufig beiseite gelassen - eine stets wachsende Menge Arbeit zur Herstellung von Lebensmitteln<br />

notwendig wird. <strong>Die</strong> erforderliche Menge Lebensmittel, ausgedrückt in der in ihnen steckenden<br />

gesellschaftlichen Arbeit, steige von Jahr zu Jahr, sagen wir, im Verhältnis 2.000 - 2.215 - 2.399 - 2.600<br />

usw. Um diese wachsende Menge Lebensmittel her- zustellen, sei technisch eine wachsende<br />

Menge von Produktionsmitteln erforderlich, die, in gesellschaftlicher Arbeitszeit gemessen, im folgenden<br />

Verhältnis von Jahr zu Jahr wachse: 7.000 - 7.583 - 8.215 - 8.900 usw. Ferner sei, nach Annahme, zu<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR64.312/lu/lu05/lu05_091.htm (8 of 14) [19.07.2004 21:08:08]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!