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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 7. Kapitel<br />

2. Was sich selbst aus 1 ergibt: Das konstante Kapital der Abteilung II gleicht der Summe <strong>des</strong> variablen<br />

<strong>Kapitals</strong> und <strong>des</strong> Mehrwerts in der Abteilung I.<br />

3. Was schon aus 1 und 2 folgt: Das Produkt der Abteilung II gleicht der Summe der variablen Kapitale<br />

und der Mehrwerte in beiden Abteilungen.<br />

<strong>Die</strong>se Verhältnisse <strong>des</strong> Schemas entsprechen den Bedingungen der kapitalistischen Warenproduktion<br />

(reduziert allerdings auf die einfache Reproduktion). So z.B. ist die Proportion 2 bedingt durch die<br />

Warenproduktion, d.h. durch den Umstand, daß die Unternehmer jeder Abteilung die Produkte der<br />

anderen Abteilung nur im Austausch gegen Äquivalente bekommen können. Das variable Kapital und der<br />

Mehrwert der Abteilung I drücken zusammen den Bedarf dieser Abteilung an Lebensmitteln aus. <strong>Die</strong>se<br />

müssen aus dem Produkt der Abteilung II gedeckt werden, doch sind sie nur im Austausch gegen die<br />

gleiche Wertmenge <strong>des</strong> Produkts I, d.h. Produktionsmittel, erhältlich. Da die Abteilung II mit diesem<br />

Äquivalent seiner Naturalgestalt wegen nichts anderes anfangen kann, als es im Produktionsprozeß als<br />

konstantes Kapital zu verwenden, so ist damit die Größe <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> der Abteilung II<br />

gegeben. Wäre hier eine Disproportion vorhanden, wäre z.B. das konstante Kapital in II (als Wertgröße)<br />

größer als (v + m) I, so könnte es nicht ganz in Produktionsmittel verwandelt werden, denn die Abteilung<br />

I hätte einen zu geringen Bedarf nach Lebensmitteln. Wäre das konstante Kapital II kleiner als (v +<br />

m) I, dann könnten die Arbeitskräfte dieser Abteilung nicht im früheren Umfang beschäftigt werden oder<br />

die Kapitalisten nicht ihren ganzen Mehrwert verzehren. In allen Fällen waren die Voraussetzungen der<br />

einfachen Reproduktion verletzt.<br />

<strong>Die</strong>se Proportionen sind jedoch nicht bloße mathematische Übungen und auch nicht bloß durch die<br />

Warenform der Produktion bedingt. Um uns davon zu überzeugen, haben wir ein einfaches Mittel. Stellen<br />

wir uns für einen Augenblick statt der kapitalistischen die sozialistische Produktionsweise, also eine<br />

planmäßig geregelte Wirtschaft vor, in der gesellschaftliche Arbeitsteilung an Stelle <strong>des</strong> Austausches<br />

getreten ist. In dieser Gesellschaft gäbe es gleichfalls eine <strong>Ein</strong>teilung der Arbeit in Produktion von<br />

Produktionsmitteln und in Produktion von Lebensmitteln. Stellen wir uns ferner vor, daß die technische<br />

Höhe der Arbeit es bedingt, daß zwei Drittel gesellschaftlicher Arbeit auf Herstellung von<br />

Produktionsmitteln, ein Drittel auf Verstellung von Lebensmitteln verwendet werden. Nehmen wir an,<br />

daß unter diesen Bedingungen zur Erhaltung <strong>des</strong> ganzen arbeitenden Teils der Gesellschaft jährlich 1.500<br />

Arbeitseinheiten (Tage, Monate oder Jahre) genügen würden, und zwar nach Annahme: 1.000 davon in<br />

der Abteilung der Produktionsmittel, 500 in Lebensmitteln, wobei je<strong>des</strong> Jahr Produktionsmittel aus<br />

früherer Arbeitsperiode vernutzt werden, die selbst das Produkt von 3.000 Arbeitseinheiten darstellen.<br />

<strong>Die</strong>ses Arbeitspensum genügt jedoch nicht für die Gesellschaft, denn die Erhaltung aller nichtarbeitenden<br />

(im materiellen, produktiven Sinne) Mitglieder der Gesellschaft - Kinder, Greise, Kranke, öffentliche<br />

Beamte, Künstler und Wissenschaftler - erfordert einen bedeutenden Zuschuß an Arbeit. Außerdem<br />

braucht jede Kulturgesellschaft zur Sicherung vor Notfällen elementarer Natur einen gewissen<br />

Assekuranzfonds. Nehmen wir an, daß die Erhaltung aller Nichtarbeitenden samt Assekuranzfonds genau<br />

noch einmal soviel Arbeit erfordert wie die eigene Erhaltung der Arbeitenden, also auch noch einmal<br />

soviel Produktionsmittel. Dann bekämen wir nach früher angenommenen Zahlen das folgende Schema<br />

einer geregelten Produktion<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR64.312/lu/lu05/lu05_091.htm (7 of 14) [19.07.2004 21:08:08]

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