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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 7. Kapitel<br />

Erweiterung <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong> bei I. Jetzt sind bei I alle sachlichen Bedingungen der <strong>Akkumulation</strong><br />

vorhanden, und die erweiterte Reproduktion kann vonstatten gehen. Bei II hingegen hat vorerst nur eine<br />

zweimalige Erweiterung <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> stattgefunden. Aus ihr ergibt sich, daß, wenn die<br />

neuerworbenen Produktionsmittel auch wirklich benutzt werden sollen, eine entsprechende Vergrößerung<br />

der Zahl der Arbeitskräfte erforderlich ist. Unter Beibehaltung <strong>des</strong> bisherigen Verhältnisses ist für das<br />

neue konstante Kapital von 153 ein neues variables von 31 notwendig. Damit ist gesagt, daß ein<br />

ebensolcher Betrag wiederum vom Mehrwert kapitalisiert werden muß. Der persönliche<br />

Konsumtionsfonds der Kapitalisten II ergibt sich alsdann als der Restbetrag <strong>des</strong> Mehrworts (285 m) nach<br />

Abzug der zweimaligen Vergrößerung <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> (70 + 83) und der entsprechenden<br />

Vergrößerung <strong>des</strong> variablen (31), insgesamt 184, in der Höhe von 101. Nach ähnlichen Manipulationen<br />

ergibt sich im zweiten Jahr der <strong>Akkumulation</strong> bei der Abteilung II eine Verteilung <strong>des</strong> Mehrwerts in 158<br />

zur Kapitalisierung und 158 für den Konsum der Kapitalisten, im dritten Jahr 172 und 170.<br />

Wir haben den Vorgang <strong>des</strong>halb so genau betrachtet und Schritt für Schritt verfolgt, weil dabei mit<br />

Deutlichkeit hervorgeht, daß die <strong>Akkumulation</strong> in der Abteilung II vollkommen abhängig und beherrscht<br />

ist von der <strong>Akkumulation</strong> in I. Zwar kommt diese Abhängigkeit nicht mehr in den willkürlichen<br />

Verschiebungen bei der <strong>Ein</strong>teilung <strong>des</strong> Mehrwerts in II zum Ausdruck, wie das beim ersten Beispiel <strong>des</strong><br />

Marxschen Schemas der Fall war, aber die Tatsache selbst bleibt bestehen, auch wenn der Mehrwert sich<br />

jetzt in beiden Abteilungen jeweilig hübsch in zwei Hälften - für Kapitalisierungszwecke und für<br />

persönliche Konsumtion - aufteilt. Trotz dieser ziffernmäßigen Gleichstellung der Kapitalistenklasse in<br />

beiden Abteilungen ist es klar ersichtlich, daß die ganze <strong>Akkumulation</strong>sbewegung von I eingeleitet und<br />

aktiv betätigt, von II passiv mitgemacht wird. <strong>Die</strong>se Abhängigkeit findet auch den Ausdruck in der<br />

folgenden exakten Regel: <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> kann nur in beiden Abteilungen zugleich, und zwar nur<br />

unter der Bedingung stattfinden, daß die Abteilung der Lebensmittel jeweilig genau um soviel ihr<br />

konstantes Kapital erweitert, wie die Kapitalisten der Produktionsmittelabteilung ihr variables Kapital<br />

und ihren per- sönlichen Konsumtionsfonds erweitern. <strong>Die</strong>se Proportion (Zuwachs II c = Zuwachs I<br />

v + Zuwachs I mk) ist die mathematische Grundlage <strong>des</strong> <strong>Akkumulation</strong>sschemas von Marx, in welchen<br />

Zahlenproportionen wir es auch exemplifizieren mögen.<br />

Wir haben nun nachzuprüfen, ob diese strenge Regel der kapitalistischen <strong>Akkumulation</strong> den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entspricht.<br />

Kehren wir zunächst zur einfachen Reproduktion zurück. Das Marxsche Schema lautete, wie erinnerlich:<br />

I. 4.000 c + 1.000 v + 1.000 m = 6.000 Produktionsmittel.<br />

II. 2.000 c + 500 v + 500 m = 3.000 Konsummittel.<br />

Summa 9.000 Gesamtproduktion.<br />

Auch hier haben wir bestimmte Proportionen festgestellt, auf denen die einfache Reproduktion beruht.<br />

<strong>Die</strong>se Proportionen waren:<br />

1. Das Produkt der Abteilung I gleicht (an Wert) der Summe der beiden konstanten Kapitale in I und II.<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR64.312/lu/lu05/lu05_091.htm (6 of 14) [19.07.2004 21:08:08]

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