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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 6. Kapitel<br />

Abnahme der Ausgaben für lebendige Arbeit, für Löhne, im Verhältnis zu Ausgaben für tote<br />

Produktionsmittel. <strong>Die</strong> erweiterte Reproduktion muß also nicht bloß entgegen der Smith-Ricardoschen<br />

Annahme jeweilig mit der Teilung <strong>des</strong> kapitalisierten Teils <strong>des</strong> Mehrwerts in konstantes und variables<br />

Kapital beginnen, sondern diese Teilung muß mit dem technischen Fortschritt der Produktion eine relativ<br />

immer größere Portion für den konstanten und eine relativ immer kleinere für den variablen Kapitalteil<br />

zuweisen. <strong>Die</strong>ser fortwährende qualitative Wechsel in der Zusammensetzung <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> bildet die<br />

spezifische Erscheinungsform der <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, d.h. der erweiterten Reproduktion auf<br />

kapitalistischer Basis.(2)<br />

<strong>Die</strong> andere Seite dieser beständigen Verschiebung im Verhältnis <strong>des</strong> konstanten zum variablen<br />

Kapitalteil ist das, was Marx die Bildung der relativen, d.h. für die mittleren Verwertungsbedürfnisse <strong>des</strong><br />

<strong>Kapitals</strong> überschüssigen, daher überflüssigen oder Zuschuß-Arbeiterbevölkerung nennt. <strong>Die</strong> Produktion<br />

dieser stets vorrätigen Reserve nichtbeschäftigter Industriearbeiter (hier im weiteren Sinne, mit <strong>Ein</strong>schluß<br />

der Proletarier, die unter dem Kommando <strong>des</strong> Handelskapitals stehen), die ihrerseits die notwendige<br />

Voraussetzung der plötzlichen Ausdehnungen der Produktion in den Zeiten der Hochkonjunktur bildet,<br />

ist in die spezifischen Bedingungen der <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> eingeschlossen.(3)<br />

Folgende vier Momente der erweiterten Reproduktion haben wir also aus der <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Ein</strong>zelkapitals abzuleiten:<br />

1. Umfang der erweiterten Reproduktion ist in gewissen Grenzen unabhängig von dem Wachstum <strong>des</strong><br />

<strong>Kapitals</strong> und kann über dasselbe hinausgehen. <strong>Die</strong> Methoden, die hierzu führen, sind: Erhöhung der<br />

Ausbeutung der Arbeitskraft und der Naturkräfte, Erhöhung der Produktivität der Arbeit (in letzterer<br />

eingeschlossen die Erhöhung der Wirksamkeit <strong>des</strong> fixen Kapitalteils).<br />

2. Ausgangspunkt jeder wirklichen <strong>Akkumulation</strong> ist Teilung <strong>des</strong> zu kapitalisierenden Teils <strong>des</strong><br />

Mehrwerts in konstantes und variables Kapital.<br />

3. <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> als gesellschaftlicher Prozeß wird begleitet von einer ständigen Verschiebung im<br />

Verhältnis <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> zum variablen, wobei der in toten Produktionsmitteln ausgelegte<br />

Kapitalteil im Verhältnis zu dem in Löhnen ausgelegten ständig wächst.<br />

4. <strong>Die</strong> andere Begleiterscheinung und Bedingung <strong>des</strong> <strong>Akkumulation</strong>sprozesses ist Bildung der<br />

industriellen Reservearmee.<br />

<strong>Die</strong>se schon der Reproduktionsbewegung <strong>des</strong> <strong>Ein</strong>zelkapitals abgewonnenen Momente sind ein enormer<br />

Schritt über die Analyse der bürgerlichen Ökonomie hinaus. Jetzt galt es aber, von der Bewegung <strong>des</strong><br />

<strong>Ein</strong>zel- kapitals ausgehend, die <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> Gesamtkapitals darzustellen. Nach dem Schema<br />

der einfachen Reproduktion mußten nun auch für die erweiterte Reproduktion sowohl die<br />

Wertstandpunkte einer Mehrwertproduktion wie die sachlichen Gesichtspunkte <strong>des</strong> Arbeitsprozesses<br />

(Produktion von Produktionsmitteln und Produktion von Konsummitteln) unter dem Gesichtswinkel der<br />

<strong>Akkumulation</strong> miteinander in exakte Verhältnisse gebracht werden.<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR61.547/lu/lu05/lu05_079.htm (3 of 10) [19.07.2004 21:07:38]

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