30.12.2012 Aufrufe

Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 6. Kapitel<br />

"<strong>Kapitals</strong>", siebenter Abschnitt, Kapitel 22 und 23. Hier behandelt Marx die Teilung <strong>des</strong> Mehrwerts in<br />

Kapital und <strong>Ein</strong>kommen, die Umstände, die unabhängig von der Teilung <strong>des</strong> Mehrwerts in Kapital und<br />

Revenue die <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> bestimmen, wie Ausbeutungsgrad der Arbeitskraft und<br />

Produktivität der Arbeit, ferner das Wachstum <strong>des</strong> fixen <strong>Kapitals</strong> im Verhältnis zum zirkulierenden als<br />

Moment der <strong>Akkumulation</strong>, endlich die fortschreitende Bildung der industriellen Reservearmee<br />

zugleich als Folge und Voraussetzung <strong>des</strong> <strong>Akkumulation</strong>sprozesses. Unterwegs setzt sich Marx hier mit<br />

zwei <strong>Ein</strong>fällen der bürgerlichen Ökonomie in bezug auf die <strong>Akkumulation</strong> auseinander: mit der mehr<br />

vulgärökonomischen "Abstinenztheorie", welche die Teilung <strong>des</strong> Mehrwerts in Kapital und <strong>Ein</strong>kommen<br />

und somit die <strong>Akkumulation</strong> selbst für eine ethische Heldentat der Kapitalisten ausgibt, und mit dem<br />

Irrtum der klassischen Ökonomie, wonach der ganze kapitalisierte Teil <strong>des</strong> Mehrwertes ausschließlich<br />

dazu verwendet wird, "von produktiven Arbeitern verzehrt zu werden", d.h. in Löhnen für<br />

neuanzustellende Arbeiter draufzugehen. <strong>Die</strong>se irrige Annahme, die völlig außer acht läßt, daß jede<br />

Produktionserweiterung nicht bloß in der Vergrößerung der Zahl der beschäftigten Arbeiter, sondern<br />

auch in der Vermehrung der sachlichen Produktionsmittel (Baulichkeiten, Instrumente, zum min<strong>des</strong>ten<br />

und auf jeden Fall Rohstoffe) zum Ausdruck kommen muß, fußt offenbar auf dem bereits besprochenen<br />

falschen "Dogma" von Ad. Smith. Aus dem Mißverständnis, wonach der Preis aller Waren sich unter<br />

völliger Auslassung <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> - in lauter Löhne und Mehrwert restlos auflöst, ergab sich<br />

auch die Annahme, zur Erweiterung der Produktion genüge es, mehr Kapital in Löhnen auszugeben.<br />

Merkwürdigerweise übernimmt auch Ricardo, der das Irrtümliche der Smithschen Lehre wenigstens<br />

gelegentlich eingesehen hat, ihre irrtümliche Schlußfolgerung mit vielem Nachdruck, indem er sagt:<br />

"Man muß verstehen, daß alle Produkte eines Lan<strong>des</strong> konsumiert werden; aber es macht den denkbar<br />

größten Unterschied, ob sie konsumiert werden durch solche, die einen anderen Wert reproduzieren, oder<br />

durch solche, die ihn nicht reproduzieren. Wenn wir sagen, daß <strong>Ein</strong>kommen erspart und zu Kapital<br />

geschlagen wird, so meinen wir, daß der Teil <strong>des</strong> <strong>Ein</strong>kommens, von dem es heißt, er sei zum Kapital<br />

geschlagen, durch produktive statt durch unproduktive Arbeiter verzehrt wird." Nach dieser seltsamen<br />

Vorstellung, die alle hergestellten Produkte von den Menschen verzehren läßt, also für unverzehrbare<br />

Produktionsmittel: Werkzeuge und Maschinen, Rohstoffe und Baulichkeiten, im gesellschaftlichen<br />

Gesamtprodukt gar keinen Platz übrig hat, geht auch die erweiterte Reproduktion in der merkwürdigen<br />

Weise vonstatten, daß statt eines Teils feinerer Lebensmittel für die Kapitalistenklasse im Betrage <strong>des</strong><br />

kapitalisierten Teils <strong>des</strong> Mehrwerts einfache Lebensmittel für neue Arbeiter produziert werden. <strong>Ein</strong>er<br />

andere Verschiebung als innerhalb der Lebensmittelproduktion kennt die klassische Theorie der<br />

erweiterten Reproduktion nicht. Daß Marx mit diesem elementaren Schnitzer Smith-Ricardos spielend<br />

fertig wurde, ver- steht sich nach dem Bisherigen von selbst. Genauso wie bei der einfachen<br />

Reproduktion neben der Herstellung der erforderlichen Menge Lebensmittel für Arbeiter und<br />

Kapitalisten die regelmäßige Erneuerung <strong>des</strong> konstanten <strong>Kapitals</strong> - der sachlichen Produktionsmittel -<br />

stattfinden muß, ebenso muß bei der Erweiterung der Produktion ein Teil <strong>des</strong> neuen, zuschüssigen<br />

<strong>Kapitals</strong> zur Vergrößerung <strong>des</strong> konstanten Kapitalteils, d.h. zur Vermehrung der sachlichen<br />

Produktionsmittel, verwendet werden. Hier kommt noch ein anderes von Marx entdecktes Gesetz in<br />

Betracht. Der von der klassischen Ökonomie ständig vergessene konstante Kapitalteil wächst im<br />

Verhältnis zum variablen, in Löhnen verausgabten Teil beständig. <strong>Die</strong>s nur der kapitalistische Ausdruck<br />

der allgemeinen Wirkungen der zunehmenden Produktivität der Arbeit. Mit dem technischen Fortschritt<br />

vermag die lebendige Arbeit in immer kürzerer Zeit immer größere Massen Produktionsmittel in<br />

Bewegung zu setzen und zu Produkten zu verarbeiten. Kapitalistisch bedeutet dies eine fortschreitende<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR61.547/lu/lu05/lu05_079.htm (2 of 10) [19.07.2004 21:07:38]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!