Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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Rosa Luxemburg - Die Akkumulation des Kapitals, 5. Kapitel widersprechen, so führten doch gerade seine Widersprüche darauf, das Ganze immer wieder von anderer Seite anzupacken und in der Bewegung zu fassen. Die Schranke, an der beide - Smith wie Ricardo - scheitern mußten, war ihr bürgerlich begrenzter Horizont. Um die Grundkategorien der kapitalistischen Produktion: Wert und Mehrwert, in ihrer lebendigen Bewegung, als gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß zu erfassen, mußte man diese Bewegung historisch, die Kategorien selbst als geschichtlich bedingte Formen allgemeiner Arbeitsverhältnisse auffassen. Damit ist gegeben, daß das Problem der Reproduktion des Gesamtkapitals nur von einem Sozialisten gelöst werden konnte. Zwischen dem "Tableau économique" und dem Reproduktionsschema im zweiten Band des "Kapitals" liegt nicht bloß zeitlich, sondern auch inhaltlich das Glück und Ende der bürgerlichen Ökonomie. Fußnoten von Rosa Luxemburg (1) In seiner siebenten Bemerkung zum "Tableau" sagt Quesnay, nachdem er gegen die merkantilistische Theorie vom Geld, das mit Reichtum identisch sei, polemisiert hat: "La masse d'argent ne peut accroître dans une nation qu'autant que cette reproduction elle-même s'y accroît; autrement, l'accroissement de la masse d'argent ne pourrait se faire qu'au préjudice de la reproduction annuelle des richesses ... Ce n'est pas par le plus ou le moins d'argent qu'on doit juger de l'opulence des États; aussi estime-t-on qu'un pécule, égal au revenu de propriétaires des terres, est beaucoup plus que suffisant pour une nation agricole où la circulation se fait régulièrement et où le commerce s'exerce avec confiance et en pleine liberté." (Analyse du Tableau économique, Ausgabe Oncken, S. 324/325.)

Rosa Luxemburg - Die Akkumulation des Kapitals, 6. Kapitel 5. Kapitel | Inhalt | 7. Kapitel Rosa Luxemburg - Gesammelte Werke. Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Band 5. Berlin/DDR. 1975. "Die Akkumulation des Kapitals", S. 79-91. 1. Korrektur. Erstellt am 20.10.1998 Sechstes Kapitel Die erweiterte Reproduktion Das Mangelhafte des Schemas der einfachen Reproduktion liegt auf der Hand: Es legt die Gesetze einer Reproduktionsform dar, die unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen nur als gelegentliche Ausnahme stattfinden kann. Die Regel der kapitalistischen Wirtschaftsweise noch mehr als jeder anderen ist nicht einfache, sondern erweiterte Reproduktion.(1) Trotzdem hat das Schema seine volle wissenschaftliche Bedeutung. Dies in zwiefacher Hinsicht. Praktisch fällt auch bei erweiterter Reproduktion stets der allergrößte Teil des Gesamtprodukts unter die Gesichtspunkte der einfachen Reproduktion. Letztere bildet die breite Basis, auf der jeweilig die Ausdehnung der Produktion über die bisherigen Schranken hinaus stattfindet. Theoretisch bildet ebenso die Analyse der einfachen Reproduktion den unumgänglichen Ausgangspunkt jeder exakten wissenschaftlichen Darstellung der erweiterten Reproduktion. Das Schema der einfachen Reproduktion des gesellschaftlichen Gesamtkapitals führt somit von selbst über sich hinaus: zum Problem der erweiterten Reproduktion des Gesamtkapitals. Wir kennen schon die historische Eigentümlichkeit der erweiterten Reproduktion auf kapitalistischer Basis: Sie muß sich darstellen als Kapitalakkumulation, dies ihre spezifische Form und Bedingung zugleich. Das heißt, die gesellschaftliche Gesamtproduktion - die auf kapitalistischer Basis eine Produktion von Mehrwert ist - kann nur in dem Sinne und in dem Maße jeweilig erweitert werden, wie das bisherige tätige Kapital der Gesellschaft einen Zuwachs aus dem von ihm produzierten Mehrwert erhält. Die Verwendung eines Teils des Mehrwerts - und zwar eines wachsenden Teils - zu produktiven Zwecken statt zur persönlichen Konsumtion der Kapitalistenklasse oder zur Aufschatzung - dies ist die Basis der erweiterten Reproduktion unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen. Element der erweiterten Reproduktion des gesellschaftlichen Gesamtkapitals ist - genau wie bei der früher vorausgesetzten einfachen - die Reproduktion des Einzelkapitals. Geht doch die Gesamtproduktion - ob sie als einfache oder als erweiterte betrachtet wird - tatsächlich nur unter der Form von zahllosen selbständigen Reproduktionsbewegungen privater Einzelkapitale vor sich. Die erste erschöpfende Analyse der Akkumulation des Einzelkapitals ist gegeben im Band I des Marxschen file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR61.547/lu/lu05/lu05_079.htm (1 of 10) [19.07.2004 21:07:38]

<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 6. Kapitel<br />

5. Kapitel | Inhalt | 7. Kapitel<br />

<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - Gesammelte Werke. Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Band<br />

5. <strong>Berlin</strong>/DDR. 1975. "<strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>", S. 79-91.<br />

1. Korrektur.<br />

Erstellt am 20.10.1998<br />

Sechstes Kapitel<br />

<strong>Die</strong> erweiterte Reproduktion<br />

Das Mangelhafte <strong>des</strong> Schemas der einfachen Reproduktion liegt auf der Hand: Es legt die Gesetze<br />

einer Reproduktionsform dar, die unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen nur als gelegentliche<br />

Ausnahme stattfinden kann. <strong>Die</strong> Regel der kapitalistischen Wirtschaftsweise noch mehr als jeder anderen<br />

ist nicht einfache, sondern erweiterte Reproduktion.(1) Trotzdem hat das Schema seine volle<br />

wissenschaftliche Bedeutung. <strong>Die</strong>s in zwiefacher Hinsicht. Praktisch fällt auch bei erweiterter<br />

Reproduktion stets der allergrößte Teil <strong>des</strong> Gesamtprodukts unter die Gesichtspunkte der einfachen<br />

Reproduktion. Letztere bildet die breite Basis, auf der jeweilig die Ausdehnung der Produktion über die<br />

bisherigen Schranken hinaus stattfindet. Theoretisch bildet ebenso die Analyse der einfachen<br />

Reproduktion den unumgänglichen Ausgangspunkt jeder exakten wissenschaftlichen Darstellung der<br />

erweiterten Reproduktion. Das Schema der einfachen Reproduktion <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

Gesamtkapitals führt somit von selbst über sich hinaus: zum Problem der erweiterten Reproduktion <strong>des</strong><br />

Gesamtkapitals.<br />

Wir kennen schon die historische Eigentümlichkeit der erweiterten Reproduktion auf kapitalistischer<br />

Basis: Sie muß sich darstellen als Kapitalakkumulation, dies ihre spezifische Form und Bedingung<br />

zugleich. Das heißt, die gesellschaftliche Gesamtproduktion - die auf kapitalistischer Basis eine<br />

Produktion von Mehrwert ist - kann nur in dem Sinne und in dem Maße jeweilig erweitert werden, wie<br />

das bisherige tätige Kapital der Gesellschaft einen Zuwachs aus dem von ihm produzierten Mehrwert<br />

erhält. <strong>Die</strong> Verwendung eines Teils <strong>des</strong> Mehrwerts - und zwar eines wachsenden Teils - zu produktiven<br />

Zwecken statt zur persönlichen Konsumtion der Kapitalistenklasse oder zur Aufschatzung - dies ist die<br />

Basis der erweiterten Reproduktion unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen.<br />

Element der erweiterten Reproduktion <strong>des</strong> gesellschaftlichen Gesamtkapitals ist - genau wie bei der<br />

früher vorausgesetzten einfachen - die Reproduktion <strong>des</strong> <strong>Ein</strong>zelkapitals. Geht doch die<br />

Gesamtproduktion - ob sie als einfache oder als erweiterte betrachtet wird - tatsächlich nur unter der<br />

Form von zahllosen selbständigen Reproduktionsbewegungen privater <strong>Ein</strong>zelkapitale vor sich. <strong>Die</strong> erste<br />

erschöpfende Analyse der <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Ein</strong>zelkapitals ist gegeben im Band I <strong>des</strong> Marxschen<br />

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