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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 29. Kapitel<br />

28. Kapitel | Inhalt | 30. Kapitel<br />

<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - Gesammelte Werke. Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Band<br />

5. <strong>Berlin</strong>/DDR. 1975. "<strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>", S. 342-365.<br />

1. Korrektur.<br />

Erstellt am 20.10.1998<br />

Neunundzwanzigstes Kapitel<br />

Der Kampf gegen die Bauernwirtschaft<br />

<strong>Ein</strong> wichtiges Abschlußkapitel <strong>des</strong> Kampfes mit der Naturalwirtschaft ist die Trennung der<br />

Landwirtschaft vom Gewerbe, die Verdrängung der ländlichen Gewerbe aus der Bauernwirtschaft. Das<br />

Handwerk kommt geschichtlich als eine landwirtschaftliche Nebenbeschäftigung zur Welt, bei den<br />

ansässigen Kulturvölkern als Anhängsel <strong>des</strong> Ackerbaus. <strong>Die</strong> Geschichte <strong>des</strong> europäischen Handwerks im<br />

Mittelalter ist die Geschichte seiner Emanzipation von der Landwirtschaft, seiner Loslösung vom<br />

Fronhof, seiner Spezialisierung und Entwicklung zur zunftmäßigen städtischen Warenproduktion.<br />

Trotzdem die gewerbliche Produktion weiter vom Handwerk über Manufaktur zur großindustriellen<br />

kapitalistischen Fabrik vorgeschritten war, blieb auf dem Lande in der bäuerlichen Wirtschaft das<br />

Handwerk noch zäh an der Landwirtschaft haften. Als häusliche Nebenproduktion in der vom Ackerbau<br />

freien Zeit spielte das Handwerk zum Selbstbedarf in der bäuerlichen Wirtschaft eine hervorragende<br />

Rolle.(1) <strong>Die</strong> Entwicklung der kapitalistischen Produktion entreißt der bäuerlichen Wirtschaft immer<br />

einen Zweig <strong>des</strong> Gewerbes nach dem anderen, um sie zur fabrikmäßigen Massenproduktion zu<br />

konzentrieren. <strong>Die</strong> Geschichte der Textilindustrie ist dafür ein typisches Beispiel. Dasselbe vollzieht sich<br />

aber, weniger auffällig, mit allen anderen Handwerkszweigen der Landwirtschaft. Um die Bauernmasse<br />

zur Abnehmerin seiner Waren zu machen, ist das Kapital bestrebt, die bäuerliche Wirtschaft zunächst auf<br />

den einen Zweig zu reduzieren, <strong>des</strong>sen es sich nicht sofort - und in europäischen Eigentumsverhältnissen<br />

überhaupt nicht ohne Schwierigkeit - bemächtigen kann: auf die Landwirtschaft.(2) Hier scheint<br />

äußerlich alles ganz friedlich abzugehen. Der Prozeß ist unmerklich und gleichsam von rein<br />

ökonomischen Faktoren bewirkt. <strong>Die</strong> technische Überlegenheit der fabrikmäßigen Massenproduktion mit<br />

ihrer Spezialisierung, mit ihrer wissenschaftlichen Analyse und Kombination <strong>des</strong> Produktionsprozesses,<br />

mit ihren Bezugsquellen der Rohstoffe vom Weltmarkt und ihren vervollkommneten Werkzeugen steht<br />

im Vergleich mit dem primitiven bäuerlichen Gewerbe außer jedem Zweifel. In Wirklichkeit sind bei<br />

diesem Prozeß der Trennung der bäuerlichen Landwirtschaft vom Gewerbe Faktoren wie Steuerdruck,<br />

Krieg, Verschleuderung und Monopolisierung <strong>des</strong> nationalen Grund und Bodens wirksam, die<br />

gleichermaßen in das Gebiet der Nationalökonomie, der politischen Gewalt und <strong>des</strong> Strafkodex fallen.<br />

Nirgends ist dieser Prozeß so gründlich durchgeführt wie in den Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR99.140/lu/lu05/lu05_342.htm (1 of 19) [19.07.2004 21:14:03]

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