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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 25. Kapitel<br />

Viertes Jahr<br />

I. 6.424 c + 1.205 v + 1.271 m = 8.900.<br />

II. 1.879 c + 350 v + 371 m = 2.600.<br />

Sollte die <strong>Akkumulation</strong> in dieser Weise vor sich gehen, dann ergäbe sich ein Defizit an<br />

Produktionsmitteln im zweiten Jahr um 16, im dritten in 45, im vierten um 88 und gleichzeitig ein<br />

Überschuß an Konsumtionsmitteln im zweiten Jahr um 16, im dritten um 45, im vierten um 88.<br />

Das Defizit an Produktionsmitteln mag z.T. ein scheinbares sein. Infolge der steigenden Produktivität der<br />

Arbeit ist das Wachstum der Masse der Produktionsmittel ein rascheres als das ihrer Wertmasse, oder<br />

anders ausgedrückt, es folgt die Verbilligung der Produktionsmittel. Da es bei der Erhöhung der Technik<br />

der Produktion vor allem nicht auf den Wert, sondern auf den Gebrauchswert, auf die sachlichen<br />

Elemente <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> ankommt, so mag trotz <strong>des</strong> Wertdefizits bis zu einem gewissen Grade tatsächlich<br />

eine ausreichende Menge Produktionsmittel zur fortschreitenden <strong>Akkumulation</strong> angenommen werden. Es<br />

ist dies dieselbe Erscheinung, die u.a. den Fall der Profitrate aufhält und ihn nur zu einem tendenziellen<br />

macht. Allerdings wäre aber, wie unser Beispiel zeigt, der Fall der Profit- rate nicht aufgehalten,<br />

sondern gänzlich aufgehoben. Hingegen weist derselbe Umstand auf einen viel stärkeren Überschuß<br />

unabsetzbarer Konsumtionsmittel hin, als dies aus der Wertsumme dieses Überschusses hervorgeht. Es<br />

bliebe dann nur übrig, entweder die Kapitalisten der II. Abteilung zu zwingen, diesen Überschuß selbst<br />

zu konsumieren, wie Marx sonst mit ihnen verfährt, was für diese Kapitalisten das Gesetz der<br />

<strong>Akkumulation</strong> wieder in der Richtung zur einfachen Reproduktion beugen würde, oder dieser Überschuß<br />

muß als unabsetzbar erklärt werden.<br />

Man kann freilich erwidern, daß dem Defizit an Produktionsmitteln, das sich in unserem Beispiel ergab,<br />

sehr leicht abzuhelfen wäre: Wir brauchen nur anzunehmen, daß die Kapitalisten der Abteilung I in<br />

stärkerem Maße ihren Mehrwert kapitalisieren. In der Tat liegt gar kein zwingender Grund vor, um<br />

anzunehmen, daß die Kapitalisten jeweilig nur die Hälfte ihres Mehrwerts zum Kapital schlagen, wie<br />

dies Marx in seinem Beispiel voraussetzt. Mag dem Fortschritt in der Produktivität der Arbeit eine<br />

fortschreitend wachsende Quote <strong>des</strong> kapitalisierten Mehrwerts entsprechen. <strong>Die</strong>se Annahme ist an sich<br />

um so zulässiger, als ja eine der Folgen der fortgeschrittenen Technik auch die Verbilligung der<br />

Konsumtionsmittel der Kapitalistenklasse ist, so daß sich die relative Wertverminderung ihrer verzehrten<br />

Revenue (im Vergleich zum kapitalisierten Teil) in derselben oder selbst steigenden Lebenshaltung für<br />

diese Klasse äußern mag. So dürfen wir denn z.B. annehmen, daß das von uns festgestellte Defizit an<br />

Produktionsmitteln für die Abteilung I durch die entsprechende Übertragung eines Teils <strong>des</strong><br />

konsumierten Mehrwerts I (der ja in dieser Abteilung, wie alle Wertteile <strong>des</strong> Produkts, in der Gestalt von<br />

Produktionsmitteln zur Welt kommt) ins konstante Kapital, und zwar im zweiten Jahre im Betrage von<br />

11 4/7, im dritten von 34, im vierten von 66, gedeckt wird.(2) <strong>Die</strong> Lösung der einen Schwierigkeit<br />

vergrößert in<strong>des</strong> nur die andere. Es ist ohne weiteres klar: Je mehr die Kapitalisten der Abteilung I ihre<br />

Konsumtion relativ einschränken, um die <strong>Akkumulation</strong> zu ermöglichen, um so mehr erweist sich auf<br />

seiten der Abteilung II ein unabsetzbarer Rest an Konsumtionsmitteln und dementsprechend die<br />

Unmöglichkeit, das konstante Kapital auch nur auf der bisherigen technischen Grundlage zu vergrößern.<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR95.187/lu/lu05/lu05_279.htm (8 of 15) [19.07.2004 21:13:21]

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