Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin
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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 23. Kapitel<br />
22. Kapitel | Inhalt | 24. Kapitel<br />
<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - Gesammelte Werke. Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Band<br />
5. <strong>Berlin</strong>/DDR. 1975. "<strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>", S. 263-275.<br />
1. Korrektur.<br />
Erstellt am 20.10.1998<br />
Dreiundzwanzigstes Kapitel<br />
<strong>Die</strong> "Disproportionalität" <strong>des</strong> Herrn Tugan-Baranowski<br />
Wir behandeln diesen Theoretiker zum Schluß - obwohl er seine Auffassung in russischer<br />
Sprache schon 1894, vor Struve und Bulgakow, formuliert hatte -, teils weil er erst später in deutscher<br />
Sprache seine Theorie in den "Studien zur Theorie und Geschichte der Handelskrisen in England" 1901<br />
und in den "Theoretischen Grundlagen <strong>des</strong> Marxismus" 1905 in reifer Form entwickelt hat, teils weil er<br />
derjenige ist, der aus den gemeinsamen Prämissen der genannten marxistischen Kritiker die<br />
weitgehendsten Konsequenzen gezogen hat.<br />
Auch Tugan-Baranowski geht wie Bulgakow von der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen<br />
Reproduktion aus. Auch er hat erst in dieser Analyse den Schlüssel gefunden, um sich in dem ganzen<br />
verworrenen und verwirrenden Komplex von Problemen zurechtzufinden. Während aber Bulgakow als<br />
begeisterter Adept der Marxschen Lehre diese nur getreu zu entwickeln sich bemüht und seine Schlüsse<br />
einfach dem Meister imputiert, belehrt Tugan-Baranowski umgekehrt Marx, der es nicht verstanden<br />
habe, seine eigene glänzende Untersuchung <strong>des</strong> Reproduktionsprozesses zu verwerten. Der wichtigste<br />
allgemeine Schluß, zu dem Tugan auf Grund der Marxschen Sätze gelangt und den er zum Angelpunkt<br />
seiner ganzen Theorie macht, ist der, daß die kapitalistische <strong>Akkumulation</strong> - entgegen der Annahme der<br />
Skeptiker - nicht bloß bei den kapitalistischen Formen <strong>des</strong> <strong>Ein</strong>kommens und der Konsumtion möglich,<br />
sondern daß sie von <strong>Ein</strong>kommen und Konsumtion überhaupt unabhängig sei. Nicht die Konsumtion - die<br />
Produktion selbst sei ihr eigener bester Absatz. Deshalb sei Produktion mit Absatz identisch und, da die<br />
Produktionsausdehnung an sich unbeschränkt, habe auch die Aufnahmefähigkeit für ihre<br />
Produkte, der Absatz, keine Schranken. "<strong>Die</strong> angeführten Schemata", sagt er, "mußten zur Evidenz den<br />
an sich sehr einfachen Grundsatz beweisen, welcher aber bei ungenügendem Verständnis <strong>des</strong> Prozesses<br />
der Reproduktion <strong>des</strong> gesellschaftlichen <strong>Kapitals</strong> leicht <strong>Ein</strong>wände hervorruft, nämlich den Grundsatz,<br />
daß die kapitalistische Produktion für sich selbst einen Markt schafft. Ist es nur möglich, die<br />
gesellschaftliche Produktion zu erweitern, reichen die Produktivkräfte dazu aus, so muß bei der<br />
proportionellen <strong>Ein</strong>teilung der gesellschaftlichen Produktion auch die Nachfrage eine entsprechende<br />
Erweiterung erfahren, denn unter diesen Bedingungen repräsentiert jede neuproduzierte Ware eine<br />
neuerschienene Kaufkraft für die Erwerbung anderer Waren. Aus der Vergleichung der einfachen<br />
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