Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

30.12.2012 Aufrufe

Rosa Luxemburg - Die Akkumulation des Kapitals, 22. Kapitel Eine andere Entdeckung Sombarts ist, daß die großen kapitalistischen Länder, die ja keine "Ausfuhrländer" sind, ihre Einfuhr immer mehr "umsonst" kriegen - nämlich als Zinsen der ausgeführten Kapitalien. Für Professor Sombart zählt aber die Kapitalausfuhr ebenso wie die industrielle Warenausfuhr überhaupt nicht: "Mit der Zeit werden wir wohl dahin kommen einzuführen, ohne auszuführen." (l.c., S. 422.) Modern, sensationell und gigerlhaft.

Rosa Luxemburg - Die Akkumulation des Kapitals, 23. Kapitel 22. Kapitel | Inhalt | 24. Kapitel Rosa Luxemburg - Gesammelte Werke. Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Band 5. Berlin/DDR. 1975. "Die Akkumulation des Kapitals", S. 263-275. 1. Korrektur. Erstellt am 20.10.1998 Dreiundzwanzigstes Kapitel Die "Disproportionalität" des Herrn Tugan-Baranowski Wir behandeln diesen Theoretiker zum Schluß - obwohl er seine Auffassung in russischer Sprache schon 1894, vor Struve und Bulgakow, formuliert hatte -, teils weil er erst später in deutscher Sprache seine Theorie in den "Studien zur Theorie und Geschichte der Handelskrisen in England" 1901 und in den "Theoretischen Grundlagen des Marxismus" 1905 in reifer Form entwickelt hat, teils weil er derjenige ist, der aus den gemeinsamen Prämissen der genannten marxistischen Kritiker die weitgehendsten Konsequenzen gezogen hat. Auch Tugan-Baranowski geht wie Bulgakow von der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Reproduktion aus. Auch er hat erst in dieser Analyse den Schlüssel gefunden, um sich in dem ganzen verworrenen und verwirrenden Komplex von Problemen zurechtzufinden. Während aber Bulgakow als begeisterter Adept der Marxschen Lehre diese nur getreu zu entwickeln sich bemüht und seine Schlüsse einfach dem Meister imputiert, belehrt Tugan-Baranowski umgekehrt Marx, der es nicht verstanden habe, seine eigene glänzende Untersuchung des Reproduktionsprozesses zu verwerten. Der wichtigste allgemeine Schluß, zu dem Tugan auf Grund der Marxschen Sätze gelangt und den er zum Angelpunkt seiner ganzen Theorie macht, ist der, daß die kapitalistische Akkumulation - entgegen der Annahme der Skeptiker - nicht bloß bei den kapitalistischen Formen des Einkommens und der Konsumtion möglich, sondern daß sie von Einkommen und Konsumtion überhaupt unabhängig sei. Nicht die Konsumtion - die Produktion selbst sei ihr eigener bester Absatz. Deshalb sei Produktion mit Absatz identisch und, da die Produktionsausdehnung an sich unbeschränkt, habe auch die Aufnahmefähigkeit für ihre Produkte, der Absatz, keine Schranken. "Die angeführten Schemata", sagt er, "mußten zur Evidenz den an sich sehr einfachen Grundsatz beweisen, welcher aber bei ungenügendem Verständnis des Prozesses der Reproduktion des gesellschaftlichen Kapitals leicht Einwände hervorruft, nämlich den Grundsatz, daß die kapitalistische Produktion für sich selbst einen Markt schafft. Ist es nur möglich, die gesellschaftliche Produktion zu erweitern, reichen die Produktivkräfte dazu aus, so muß bei der proportionellen Einteilung der gesellschaftlichen Produktion auch die Nachfrage eine entsprechende Erweiterung erfahren, denn unter diesen Bedingungen repräsentiert jede neuproduzierte Ware eine neuerschienene Kaufkraft für die Erwerbung anderer Waren. Aus der Vergleichung der einfachen file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR94.922/lu/lu05/lu05_263.htm (1 of 11) [19.07.2004 21:13:05]

<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 22. Kapitel<br />

<strong>Ein</strong>e andere Entdeckung Sombarts ist, daß die großen kapitalistischen Länder, die ja keine<br />

"Ausfuhrländer" sind, ihre <strong>Ein</strong>fuhr immer mehr "umsonst" kriegen - nämlich als Zinsen der ausgeführten<br />

Kapitalien. Für Professor Sombart zählt aber die Kapitalausfuhr ebenso wie die industrielle<br />

Warenausfuhr überhaupt nicht: "Mit der Zeit werden wir wohl dahin kommen einzuführen, ohne<br />

auszuführen." (l.c., S. 422.) Modern, sensationell und gigerlhaft.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!