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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 2. Kapitel<br />

Vermögen zuwenden, für Tafel, Haushalt, Zieraten an Wohnung und Hausgerät, Privatgenüsse und<br />

Zerstreuungen ausgeben kann. Sein wirklicher Reichtum steht im Verhältnis nicht zu seiner Brutto-,<br />

sondern zu seiner Nettorente."<br />

"Das Bruttoeinkommen aller Bewohner eines großen Lan<strong>des</strong> umfaßt den gesamten Jahresertrag<br />

ihres Bodens und ihrer Arbeit und ihr Nettoeinkommen das, was hiervon nach Abzug der<br />

Unterhaltungskosten zuerst ihres festliegenden und dann ihres umlaufenden <strong>Kapitals</strong> übrigbleibt, oder<br />

das, was sie ohne Beeinträchtigung ihres <strong>Kapitals</strong> ihrem für unmittelbaren Verbrauch vorbehaltenen<br />

Vermögen zuwenden, auf ihren Unterhalt, ihre Annehmlichkeiten und Genüsse ausgeben können. Ihr<br />

wirklicher Reichtum steht ebenfalls nicht im Verhältnis zu ihrem Brutto-, sondern zu ihrem<br />

Nettoeinkommen."(4)<br />

Aber Smith führt hier einen dem konstanten Kapital entsprechenden Wertteil <strong>des</strong> Gesamtprodukts nur<br />

ein, um ihn im nächsten Augenblick wieder durch Auflösung in Löhne, Profite und Renten<br />

hinauszuführen. Und schließlich bleibt es bei seiner Erklärung:<br />

" ... Ebenso wie Maschinen, Gewerbsgeräte usw., die das festliegende Kapital <strong>des</strong> einzelnen oder der<br />

Gemeinschaft ausmachen, weder einen Teil <strong>des</strong> Brutto- noch <strong>des</strong> Nettoeinkommens darstellen, ebenso<br />

bildet Geld, vermittels <strong>des</strong>sen das gesamte Gesellschaftseinkommen regelmäßig unter alle<br />

Gesellschaftsmitglieder verteilt wird, an sich keinen Bestandteil dieses <strong>Ein</strong>kommens."(5)<br />

Das konstante Kapital (das Smith fixes - in der schwerfälligen Loewenthalschen Übersetzung:<br />

festliegen<strong>des</strong> - nennt) wird also mit dem Geld auf eine Stufe gestellt und geht überhaupt in das<br />

Gesamtprodukt der Gesellschaft (ihr "Bruttoeinkommen") nicht ein, es existiert nicht als Wertteil <strong>des</strong><br />

Gesamtprodukts!<br />

Da selbst der König sein Recht verliert, wo nichts da ist, so kann offenbar aus der Zirkulation, aus dem<br />

gegenseitigen Austausch <strong>des</strong> so zusammengesetzten Gesamtprodukts auch nur die Realisierung der<br />

Löhne (v) und <strong>des</strong> Mehrwerts (m) erreicht, keineswegs aber das konstante Kapital ersetzt werden, und der<br />

Fortgang der Reproduktion erweist sich als unmöglich. Zwar wußte Smith ganz genau, und es fiel ihm<br />

nicht ein zu leugnen daß jeder einzelne Kapitalist außer einem Lohnfonds, d.h. variablem Kapital. zum<br />

Betrieb auch noch konstanten <strong>Kapitals</strong> bedarf. Allein für die Gesamtheit der kapitalistischen Produktion<br />

verschwand bei der obigen Preisanalyse der Waren das konstante Kapital auf rätselhafte Weise spurlos,<br />

und damit war das Problem der Reproduktion <strong>des</strong> Gesamtkapitals von Grund aus verfahren. Es ist klar,<br />

daß, wenn die elementarste Voraussetzung <strong>des</strong> Problems: die Darstellung <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

Gesamtkapitals. Schiffbruch gelitten hatte, daran auch die ganze Analyse scheitern mußte. <strong>Die</strong><br />

irrtümliche Theorie von Ad. Smith übernahmen Ricardo, Say, Sismondi und andere, und sie stolperten<br />

alle bei der Betrachtung <strong>des</strong> Reproduktionsproblems über diese elementare Schwierigkeit: die<br />

Darstellung <strong>des</strong> Gesamtkapitals.<br />

<strong>Ein</strong>e andere Schwierigkeit vermengte sich mit der obigen gleich zu Beginn der wissenschaftlichen<br />

Analyse. Was ist Gesamtkapital der Gesellschaft? Bei dem einzelnen ist die Sache klar, seine<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR49.062/lu/lu05/lu05_024.htm (4 of 12) [19.07.2004 21:05:34]

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