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Rosa Luxemburg - Die Akkumulation des Kapitals, 16. Kapitel (8) l.c., Bd. II, S. 72.
Rosa Luxemburg - Die Akkumulation des Kapitals, 16. Kapitel Visionen der kapitalistischen Kolonialexpansion beinah zum Dichter. Und dieser poetische Schwung will um so mehr gewürdigt werden, als die "christlich-ethische Kultur" sich just damals mit solchen Ruhmestaten bedeckte wie den Opiumkriegen gegen China und den "indischen Greul" - nämlich den Greul der Engländer bei der blutigen Unterdrückung des Sepoyaufstandes. In seinem "Zweiten socialen Brief", im Jahre 1850, meinte Rodbertus zwar, wenn der Gesellschaft "die sittliche Kraft" zur Lösung der sozialen Frage, d.h. zur Änderung der Verteilung des Reichtums fehlen sollte, würde die Geschichte "wieder die Peitsche der Revolution über sie schwingen müssen". (l.c., Bd. II, S. 83.) Acht Jahre später zieht er als braver Preuße vor, die Peitsche der christlich-ethischen Kolonialpolitik über die Eingeborenen der Kolonialländer zu schwingen. Es ist auch nur folgerichtig, daß der "eigentliche Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus in Deutschland" auch ein warmer Anhänger des Militarismus und seine Phrase von der "Reduktion der Armeen" nur als eine Licentia poetica im Redeschwall zu nehmen war. In seinem "Zur Beleuchtung der Socialen Frage", 2. Teil, 1. Heft, führt er aus, daß "die ganze nationale Steuerlast immerfort nach unten gravitiert, bald in Steigerung der Preise der Lohngüter, bald in dem Druck auf den Geldarbeitslohn", wobei die allgemeine Militärpflicht, "unter den Gesichtspunkt einer Staatslast gebracht, bei den arbeitenden Klassen nicht einmal einer Steuer, sondern gleich einer mehrjährigen Konfiskation des ganzen Einkommens gleichkommt." Dem fügt er schleunig hinzu: "Um keinem Mißverständnis ausgesetzt zu sein, bemerke ich, daß ich ein entschiedener Anhänger unserer heutigen Militärverfassung (also der preußischen Militärverfassung der Konterevolution - R. L.) bin, so drückend sie auch für die arbeitenden Klassen sein mag und so hoch die finanziellen Opfer scheinbar sind, die den besitzenden Klassen dafür abverlangt werden." (l.c., Bd. III, S. 34) Nein, Schnock ist entschieden kein Löwe!
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<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>, 16. Kapitel<br />
Visionen der kapitalistischen Kolonialexpansion beinah zum Dichter. Und dieser poetische Schwung will<br />
um so mehr gewürdigt werden, als die "christlich-ethische Kultur" sich just damals mit solchen<br />
Ruhmestaten bedeckte wie den Opiumkriegen gegen China und den "indischen Greul" - nämlich den<br />
Greul der Engländer bei der blutigen Unterdrückung <strong>des</strong> Sepoyaufstan<strong>des</strong>. In seinem "Zweiten socialen<br />
Brief", im Jahre 1850, meinte Rodbertus zwar, wenn der Gesellschaft "die sittliche Kraft" zur Lösung der<br />
sozialen Frage, d.h. zur Änderung der Verteilung <strong>des</strong> Reichtums fehlen sollte, würde die Geschichte<br />
"wieder die Peitsche der Revolution über sie schwingen müssen". (l.c., Bd. II, S. 83.) Acht Jahre später<br />
zieht er als braver Preuße vor, die Peitsche der christlich-ethischen Kolonialpolitik über die <strong>Ein</strong>geborenen<br />
der Kolonialländer zu schwingen. Es ist auch nur folgerichtig, daß der "eigentliche Begründer <strong>des</strong><br />
wissenschaftlichen Sozialismus in Deutschland" auch ein warmer Anhänger <strong>des</strong> Militarismus und seine<br />
Phrase von der "Reduktion der Armeen" nur als eine Licentia poetica im Re<strong>des</strong>chwall zu nehmen war. In<br />
seinem "Zur Beleuchtung der Socialen Frage", 2. Teil, 1. Heft, führt er aus, daß "die ganze nationale<br />
Steuerlast immerfort nach unten gravitiert, bald in Steigerung der Preise der Lohngüter, bald in dem<br />
Druck auf den Geldarbeitslohn", wobei die allgemeine Militärpflicht, "unter den Gesichtspunkt einer<br />
Staatslast gebracht, bei den arbeitenden Klassen nicht einmal einer Steuer, sondern gleich einer<br />
mehrjährigen Konfiskation <strong>des</strong> ganzen <strong>Ein</strong>kommens gleichkommt." Dem fügt er schleunig hinzu: "Um<br />
keinem Mißverständnis ausgesetzt zu sein, bemerke ich, daß ich ein entschiedener Anhänger unserer<br />
heutigen Militärverfassung (also der preußischen Militärverfassung der Konterevolution - R. L.) bin, so<br />
drückend sie auch für die arbeitenden Klassen sein mag und so hoch die finanziellen Opfer scheinbar<br />
sind, die den besitzenden Klassen dafür abverlangt werden." (l.c., Bd. III, S. 34) Nein, Schnock ist<br />
entschieden kein Löwe!