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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR77.718/lu/lu05/lu05_155.htm<br />

Wichtigkeit für die Gesellschaft naturgemäß verschiedene sein müssen - dennoch zuwege gebracht<br />

werden könne, nimmt er als Beispiel von vornherein zwei genau gleiche Mengen Waren von genau<br />

gleichen Herstellungskosten und genau gleicher allgemeiner Notwendigkeit für die Ge- sellschaft.<br />

Kurz, um zu beweisen, daß in der planlosen kapitalistischen Privatwirtschaft keine Krise möglich,<br />

konstruiert er eine streng planmäßig geregelte Produktion, in der überhaupt keine Überproduktion<br />

vorhanden ist.<br />

Der Hauptwitz <strong>des</strong> pfiffigen Mac liegt aber in anderem. Es handelt sich ja bei der Debatte um das<br />

Problem der <strong>Akkumulation</strong>. Was Sismondi plagte und womit er Ricardo und <strong>des</strong>sen Epigonen plagte,<br />

war folgen<strong>des</strong>: Wo findet man Abnehmer für den Überschuß an Waren, wenn ein Teil <strong>des</strong> Mehrwerts,<br />

statt von den Kapitalisten privat konsumiert zu werden, kapitalisiert, d.h. zur Erweiterung der Produktion<br />

über das <strong>Ein</strong>kommen der Gesellschaft hinaus verwendet wird? Was wird aus dem kapitalistischen<br />

Mehrwert, wer kauft die Waren, in denen er steckt? So fragte Sismondi. Und die Zierde der<br />

Ricardoschule, ihr offizieller Vertreter auf dem Katheder der Londoner Universität, die Autorität für<br />

derzeitige englische Minister der liberalen Partei wie für die Londoner City, der herrliche MacCulloch,<br />

antwortete darauf, indem er ein Beispiel konstruiert, wo überhaupt gar kein Mehrwert produziert wird!<br />

Seine "Kapitalisten" plagen sich ja nur um Christi willen mit der Landwirtschaft und der Fabrikation:<br />

Das ganze gesellschaftliche Produkt nebst "Überschuß" reicht nur für den Bedarf der Arbeiter, für die<br />

Löhne hin, während der "Pächter" und der "Fabrikant" hungrig und nackend die Produktion und den<br />

Austausch dirigieren.<br />

Sismondi ruft darauf mit berechtigter Ungeduld: "In dem Augenblick, in dem wir erforschen was aus<br />

dem Überschuß der Produktion über den Verbrauch der Arbeiter wird, darf man nicht von diesem<br />

Überschuß absehen, der den notwendigen Profit der Arbeit und den notwendigen Anteil <strong>des</strong> Arbeitgebers<br />

bildet."<br />

Der Vulgarus jedoch potenziert seine Abgeschmacktheit weiter ins Tausendfache, indem er den Leser<br />

annehmen läßt, "daß es tausend Pächter gibt", die ebenso genial verfahren wie jener einzelne, und<br />

ebenfalls "tausend Fabrikanten". Natürlich verläuft wieder der Austausch glatt nach Wunsch. Endlich<br />

läßt er "infolge einer geschickteren Verwendung der Arbeit und <strong>Ein</strong>führung von Maschinen" die<br />

Produktivität der Arbeit genau um das Doppelte zunehmen, und zwar in der Weise, daß "jeder der<br />

tausend Pächter, der seinen hundert Arbeitern die Nahrung und die Bekleidung vorschießt, gewöhnliche<br />

Nahrungsmittel für zweihundert Personen zurückerhält und außerdem Zucker, Tabak und Wein, die<br />

dieser Nahrung an Wert gleich sind", während jeder Fabrikant durch eine analoge Prozedur neben der<br />

bisherigen Menge Kleider für alle Arbeiter auch noch "Bänder, Spitzen und Batiste erhält, "die<br />

eine gleiche Summe zu produzieren kosten und die folglich einen tauschbaren Wert haben werden, der<br />

diesen zweihundert Bekleidungen gleich ist". Nachdem er so die geschichtliche Perspektive völlig<br />

umgekehrt und erst kapitalistisches Privateigentum mit Lohnarbeit, dann in einem späteren Stadium jene<br />

Höhe der Produktivität der Arbeit angenommen hat, die die Ausbeutung überhaupt ermöglicht, nimmt er<br />

nun an, diese Fortschritte der Produktivität der Arbeit vollzögen sich auf allen Gebieten in genau<br />

demselben Tempo, das Mehrprodukt je<strong>des</strong> Produktionszweiges enthielte genau denselben Wert, es<br />

verteile sich auf genau dieselbe Anzahl Personen, alsdann läßt er die verschiedenen Mehrprodukte sich<br />

gegeneinander austauschen - und siehe da! alles tauscht sich wieder glatt und restlos zur allgemeinen<br />

file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR77.718/lu/lu05/lu05_155.htm (4 of 9) [19.07.2004 21:10:22]

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