Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin
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10. Kapitel | Inhalt | 12. Kapitel<br />
<strong>Rosa</strong> <strong>Luxemburg</strong> - Gesammelte Werke. Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Band<br />
5. <strong>Berlin</strong>/DDR. 1975. "<strong>Die</strong> <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong>", S. 155-166.<br />
1. Korrektur.<br />
Erstellt am 20.10.1998<br />
Elftes Kapitel<br />
MacCulloch gegen Sismondi<br />
<strong>Die</strong> Sismondischen Kassandrarufe gegen die rücksichtslose Ausbreitung der <strong>Kapitals</strong>herrschaft in<br />
Europa riefen gegen ihn von drei Seiten eine scharfe Opposition auf den Plan: in England die Schule<br />
Ricardos, in Frankreich den Verflacher Smith', J. B. Say, und die St-Simonisten. Während die<br />
Gedankengänge Owens in England, der den Nachdruck auf die Schattenseiten <strong>des</strong> Industriesystems und<br />
namentlich die Krise legte, sich vielfach mit denen Sismondis begegnen, fühlte sich die Schule <strong>des</strong><br />
anderen großen Utopisten, St-Simons, die den Nachdruck auf den weltumspannenden Gedanken der<br />
großindustriellen Expansion, auf die schrankenlose Entfaltung der Produktivkräfte der menschlichen<br />
Arbeit legte, durch den Angstruf Sismondis lebhaft beunruhigt. Uns interessiert hier aber die vom<br />
theoretischen Standpunkt fruchtbarere Kontroverse zwischen Sismondi und den Ricardianern. Im Namen<br />
letzterer richtete zuerst MacCulloch im Oktober 1819, also gleich nach Erscheinen der "Nouveaux<br />
principes", in der "Edinburgh Review" eine anonyme Polemik gegen Sismondi, die, wie man sagte, von<br />
Ricardo selbst gebilligt wurde.(1) Auf diese Polemik replizierte Sismondi 1820 in Rossis<br />
"Annales de jurisprudence" unter dem Titel: "Untersuchung der Frage: Wächst in der Gesellschaft<br />
zugleich mit der Fähigkeit zu produzieren, auch die Fähigkeit zu verbrauchen?"(2)<br />
Sismondi konstatiert selbst in seiner Antwort, daß es die Schatten der Handelskrise sind, in deren<br />
Zeichen seine damalige Polemik stand: "<strong>Die</strong>se Wahrheit, die wir beide suchen (Sismondi wußte<br />
übrigens, als er antwortete, nicht, wer der Anonymus der "Edinburgh Review" war - R. L.), ist in den<br />
gegenwärtigen Zeitläufen von der höchsten Wichtigkeit. Sie kann als grundlegend für die politische<br />
Ökonomie gelten. <strong>Ein</strong> allgemeiner Niedergang macht sich im Handel geltend, in den Manufakturen und<br />
sogar, wenigstens in einigen Ländern, in der Landwirtschaft. Das Leiden ist ein so langwieriges, ein so<br />
außerordentliches, das Unglück ist in so zahlreiche Familien eingekehrt, Unruhe und Entmutigung in<br />
alle, daß die Grundlagen der wirtschaftlichen Ordnung gefährdet erscheinen ... Man hat zwei<br />
Erklärungen, die einander entgegengesetzt sind, für diesen staatlichen Niedergang gegeben, der eine so<br />
große Gärung hervorgerufen hat. Ihr habt zuviel gearbeitet, sagen die einen; ihr habt zuwenig gearbeitet,<br />
sagen die anderen. Das Gleichgewicht, sagen die ersteren, wird sich erst dann wiederherstellen, Friede<br />
und Wohlstand werden erst dann wiederkehren, wenn ihr den ganzen Überschuß der Waren verbraucht<br />
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