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Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin

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file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR73.500/lu/lu05/lu05_138.htm<br />

Höhe, d.h. zur einfachen Reproduktion, scheint noch konstantes Kapital nötig zu sein, wenn dieses<br />

konstante Kapital seltsamerweise auch nur auf zirkulieren<strong>des</strong> (Aussaat) reduziert, die Reproduktion <strong>des</strong><br />

fixen hingegen ganz vernachlässigt ist. Zur Erweiterung jedoch der Reproduktion, zur <strong>Akkumulation</strong>, ist<br />

auch das zirkulierende Kapital scheinbar überflüssig: Der ganze kapitalisierte Teil <strong>des</strong> Mehrwerts wird in<br />

Löhne für neue Arbeiter verwandelt, die offenbar in der Luft arbeiten, ohne jegliche Produktionsmittel.<br />

<strong>Die</strong>selbe Ansicht formuliert Sismondi noch deutlicher an einer anderen Stelle: "Der Reiche sorgt also für<br />

das Wohl <strong>des</strong> Armen, wenn er an seinem <strong>Ein</strong>kommen Ersparnisse macht und sie seinem Kapital<br />

hinzufügt, denn indem er selbst die Teilung der jährlichen Produktion vornimmt, bewahrt er alles das,<br />

was er <strong>Ein</strong>kommen nennt. auf, um es selbst zu verbrauchen, dagegen überläßt er alles das, was er Kapital<br />

nennt, dem Armen als <strong>Ein</strong>kommen." (l.c., Bd. I, S. 84.) Zugleich aber hebt Sismondi das Geheimnis der<br />

Plusmacherei und den Geburtsakt <strong>des</strong> <strong>Kapitals</strong> treffend hervor: Mehrwert entsteht aus dem Austausch<br />

von Kapital gegen Arbeit, aus dem variablen Kapital, Kapital entsteht aus der <strong>Akkumulation</strong> <strong>des</strong><br />

Mehrwertes.<br />

Bei alledem sind wir jedoch in der Unterscheidung von Kapital und <strong>Ein</strong>kommen nicht viel<br />

vorwärtsgekommen. Sismondi macht jetzt den Versuch, die verschiedenen Elemente der Produktion und<br />

<strong>des</strong> <strong>Ein</strong>kommens in entsprechenden Portionen <strong>des</strong> gesellschaftlichen Gesamtprodukts darzustellen: "Der<br />

Unternehmer ebenso wie der Landbebauer verwendet nicht seinen ganzen produktiven Reichtum auf die<br />

Aussaat; einen Teil verwendet er auf Gebäude, auf Maschinen, auf Werkzeuge, welche die Arbeit<br />

leichter und fruchttragender machen; ebenso wie ein Teil <strong>des</strong> Reichtums <strong>des</strong> Landbebauers den<br />

dauernden Arbeiten zufließt, welche den Boden fruchtbarer machen. So sehen wir die verschiedenen<br />

Arten <strong>des</strong> Reichtums entstehen und sich nach und nach trennen. <strong>Ein</strong> Teil <strong>des</strong> Reichtums, den die<br />

Gesellschaft aufgehäuft hat, wird von jedem seiner Inhaber dazu verwandt, die Arbeit lohnender zu<br />

machen dadurch, daß er nach und nach aufgezehrt wird, ferner dazu, den blinden Naturkräften die Arbeit<br />

<strong>des</strong> Menschen zu übertragen; dies nennt man das feststehende Kapi- tal und versteht darunter den<br />

Neubruch, die Kanäle zur Bewässerung, die Fabriken und die Maschinen jeder Art. <strong>Ein</strong> anderer Teil <strong>des</strong><br />

Reichtums ist dazu bestimmt, verzehrt zu werden, um sich in dem Werk, welches er geschaffen hat, zu<br />

erneuern, ohne Aufhören seine Gestalt zu wechseln, dabei aber seinen Wert zu bewahren; dieser Teil,<br />

den man das umlaufende Kapital nennt, begreift in sich die Aussaat, die zur Verarbeitung bestimmten<br />

Rohstoffe und die Löhne. <strong>Ein</strong> dritter Teil <strong>des</strong> Reichtums endlich löst sich von diesem zweiten ab: der<br />

Wert, um den das fertige Werk die darauf gemachten Vorschüsse übersteigt. <strong>Die</strong>ser Wert, welchen man<br />

das <strong>Ein</strong>kommen von dem Kapital genannt hat, ist dazu bestimmt, ohne Wiedererzeugung verzehrt zu<br />

werden."<br />

Nachdem so mit Mühe die <strong>Ein</strong>teilung <strong>des</strong> gesellschaftlichen Gesamtprodukts nach den<br />

inkommensurablen Kategorien: fixes Kapital, zirkulieren<strong>des</strong> Kapital und Mehrwert, versucht worden ist,<br />

zeigt sich im nächsten Moment, daß Sismondi, wenn er vom fixen Kapital spricht, eigentlich konstantes,<br />

und wenn er vom zirkulierenden spricht, variables meint, denn "alles, was geschaffen ist", ist zur<br />

menschlichen Konsumtion bestimmt, aber das fixe Kapital wird nur "indirekt" verzehrt, das zirkulierende<br />

Kapital hingegen "dient dem Fonds, welcher zur Ernährung <strong>des</strong> Arbeiters bestimmt ist in Form <strong>des</strong><br />

Lohnes". Wir wären so einigermaßen wieder der <strong>Ein</strong>teilung <strong>des</strong> Gesamtprodukts in konstantes Kapital<br />

(Produktionsmittel), variables Kapital (Lebensmittel der Arbeiter) und Mehrwert (Lebensmittel der<br />

Kapitalisten) nähergerückt. Immerhin aber läßt sich bis jetzt den Aufklärungen Sismondis über diesen<br />

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