Rosa Luxemburg Die Akkumulation des Kapitals Ein ... - Attac Berlin
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file:///C|/DOKUME~1/peter1/LOKALE~1/Temp/Rar$DR73.500/lu/lu05/lu05_138.htm<br />
Hände zu seinem Lebensunterhalt zu gebrauchen genötigt ist." Nachdem er so die Ausbeutung und den<br />
Klassengegensatz ganz in Übereinstimmung mit den Ricardianern und Malthusianern zum<br />
unentbehrlichen Stachel der Produktion gemacht hat, kommt er auf den wirklichen Grund der<br />
Ausbeutung: die Trennung der Arbeitskraft von den Produktionsmitteln..<br />
"Im allgemeinen hat der Arbeiter das Eigentum an dem Grund und Boden nicht festhalten können; der<br />
Boden hat in<strong>des</strong>sen eine Produktivkraft, welche die menschliche Arbeit sich begnügt hat nach den<br />
Bedürfnissen <strong>des</strong> Menschen zu regeln. Derjenige, der den Boden besitzt, auf dem die Arbeit sich<br />
vollzieht, behält sich als Belohnung für die Vorteile, welche dieser Produktivkraft verdankt werden,<br />
einen Teil in den Früchten der Arbeit vor, an deren Erzeugung sein Grund und Boden mitgewirkt hat."<br />
<strong>Die</strong>s ist die Rente. Weiter:<br />
"Der Arbeiter hat in dem jetzigen Zustande der Zivilisation das Eigentum an einem genügenden Vorrat<br />
von Gegenständen der Verzehrung sich nicht bewahren können, deren er während der Ausführung seiner<br />
Arbeit bis zu dem Zeitpunkte, zu welchem er einen Käufer für sie findet, bedarf. Er besitzt nicht mehr die<br />
Rohstoffe, welche oft von weit her bezogen werden müssen und welche er zur Ausführung seiner Arbeit<br />
bedarf. Noch weniger besitzt er die kostbaren Maschinen, welche seine Arbeit erleichtert und unendlich<br />
produktiver gemacht haben. Der Reiche, welcher diese Nahrungsmittel, diese Rohstoffe, diese<br />
Maschinen besitzt, kann sich selbst der Arbeit enthalten, da er ja in gewissem Sinne Herr der Arbeit<br />
<strong>des</strong>sen ist, dem er die Mittel zur Arbeit liefert. Als Entgelt für die Vorteile, welche er dem<br />
Arbeiter zur Verfügung gestellt hat, nimmt er für sich vorweg den größten Teil der Früchte der Arbeit."<br />
<strong>Die</strong>s ist der Kapitalgewinn. Das, was von dem Reichtum nach der zweimaligen Abschöpfung durch den<br />
Grundbesitzer und den Kapitalisten übrigbleibt, ist Arbeitslohn, <strong>Ein</strong>kommen <strong>des</strong> Arbeiters. Und<br />
Sismondi fügt hinzu: "Er verzehrt es, ohne daß es sich erneuert." Sismondi stellt hier beim Lohn - ebenso<br />
wie bei der Rente - das Sich-nicht-wieder-Erneuern als das Merkmal <strong>des</strong> <strong>Ein</strong>kommens - im Unterschied<br />
vom Kapital auf. <strong>Die</strong>s ist jedoch nur in bezug auf die Rente und den konsumierten Teil <strong>des</strong><br />
Kapitalgewinns richtig; der als Lohn verzehrte Teil <strong>des</strong> gesellschaftlichen Produkts hingegen erneuert<br />
sich wohl: in der Arbeitskraft <strong>des</strong> Lohnarbeiters - für ihn selbst als die Ware, die er stets von neuem auf<br />
den Markt bringen kann, um von ihrem Verkauf zu leben, und für die Gesellschaft als die sachliche<br />
Gestalt <strong>des</strong> variablen <strong>Kapitals</strong>, die bei der jährlichen Gesamtreproduktion stets wiedererscheinen muß,<br />
wenn die Reproduktion nicht ein Defizit erleiden soll.<br />
Doch so weit, so gut. Wir haben bis jetzt nur zwei Tatsachen erfahren: <strong>Die</strong> Produktivität der Arbeit<br />
erlaubt die Ausbeutung der Arbeitenden durch Nichtarbeitende. die Trennung der Arbeitenden von den<br />
Produktionsmitteln macht die Ausbeutung der Arbeitenden zur tatsächlichen Grundlage der Teilung <strong>des</strong><br />
<strong>Ein</strong>kommens. Was jedoch <strong>Ein</strong>kommen, was Kapital ist, wissen wir noch immer nicht, und Sismondi geht<br />
daran, es aufzuklären. Wie es Leute gibt, die nur tanzen können, wenn sie von der Ofenecke aus<br />
anfangen, so muß Sismondi immer wieder von seinem Robinson den Anlauf nehmen. "In den Augen <strong>des</strong><br />
<strong>Ein</strong>zelmenschen ... war aller Reichtum nichts anderes als ein Vorrat, aufgesammelt für den Augenblick<br />
<strong>des</strong> Bedürfnisses. In<strong>des</strong>sen unterschied auch er schon zwei Dinge bei dieser Aufbewahrung; einen Teil,<br />
welchen er aufbewahrte, um ihn später für seinen unmittelbaren oder nahezu unmittelbaren Gebrauch zu<br />
verwenden, und einen anderen, den er bestimmt hatte zur Verwendung für eine neue Produktion. So<br />
sollte ein Teil seines Getrei<strong>des</strong> ihn bis zur künftigen Ernte ernähren, ein anderer Teil, welchen er zur<br />
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