blumen hübner - Zum Heilsbronnen
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HEILSBRONNEN<br />
GEMEINDEBRIEF<br />
Februar 2011<br />
__________________________________________________________________<br />
Die Wahl des Apostels Matthias
Evangelische Kirchengemeinde <strong>Zum</strong> Heilsbonnen<br />
Heilbronner Straße 20, 10779 Berlin, Fax: 214 14 35, E-Mail: post@heilsbronnen.de<br />
Homepages: www.heilsbronnen.de und www.heilsbronnen.de/jugend<br />
Gemeindekirchenrat<br />
Vorsitzender: Dr. Peter Janker, E-Mail: janker@heilsbronnen.de<br />
Stellvertreter und Geschäftsführung: Pfr. Hövermann, E-Mail: post@heilsbronnen.de<br />
Gemeindebüro (Sandra Linsker, Manfred Janke)<br />
Telefon: 218 13 60 (AB), Öffnungszeiten: Mo., Di., Mi., Fr.: 9.00 – 13.00 Uhr<br />
N.N. (Gemeindebezirk NORD)<br />
Pfarrer Christian J. Hövermann (Gemeindebezirk OST)<br />
Telefon: 218 88 30 (AB)<br />
Diakon Axel Heyne (Gemeindebezirk WEST)<br />
Telefon: 218 42 94 (AB), E-Mail: heyne@schoeneberg-evangelisch.de<br />
Im Gemeindezentrum am Viktoria-Luise-Platz (Viktoria-Luise-Platz 1, 10777 Berlin):<br />
Eltern-Kind-Gruppe „Flohzirkus“ - Halbtagskita<br />
Leitung: Meingard Lohse, Telefon: 211 86 86, geöffnet: Mo.-Fr. 8.00-13.00 Uhr<br />
Amt für ev. Kinder- und Jugendarbeit im Kirchenkreis Berlin-Schöneberg<br />
(Kreisjugendwartin Anneliese Botian)<br />
Tel.: 32 53 72-85, E-Mail: afj@schoeneberg-evangelisch.de<br />
Sprechstunde Di und Do 10.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Die Herstellung des HEILSBRONNEN GEMEINDEBRIEFES kostet 1,50 €. Wir<br />
empfehlen, ihn für 15.-€ im Jahr zu abonnieren.<br />
Spenden für den Gemeindebrief und auch sonstige Spenden können mit Angabe des<br />
Spendenzwecks auf das Konto der Evangelischen Kirchengemeinde <strong>Zum</strong><br />
<strong>Heilsbronnen</strong> Konto-Nr. 86 30 – 101 bei der Postbank Berlin (BLZ 100 100 10)<br />
überwiesen werden. Wir freuen uns über Ihre Spende!<br />
Wenn Sie sich etwas von der Seele reden möchten – Telefonseesorge:<br />
0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222 – gebührenfrei!<br />
HEILSBRONNEN GEMEINDEBRIEF<br />
Herausgeber: Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde <strong>Zum</strong> <strong>Heilsbronnen</strong>.<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Pfarrer Hövermann (verantwortlicher Redakteur) und Diakon Heyne.<br />
Mit vollem Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber und<br />
Redaktion wieder.<br />
Herstellung: screen print-factory. Druck: Druckerei der ev. Dreieinigkeitskirchengemeinde.<br />
Titelblatt: Druckerei Lilie
Inhalt<br />
– 1 –<br />
Seite<br />
Andacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
Brief aus der Gemeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />
Sandra Linsker stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />
Ein Pfarrer aus eigener Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
Ein Gemeindekreis als Pfarrer-Pate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Einladung ins Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Unsere Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Unsere Gymnastikgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />
Die Gruppe junger Erwachsener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />
<strong>Zum</strong> Valentinstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Freud und Leid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Wir laden ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
Familienkirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Seite für Kinder und Jugendliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />
Gottesdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Die kleinen Anschläge des Alltags . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />
Konzert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
Pharaos Erben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />
Eine kleine Studienreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Kritische Sicht auf eine kritische Schrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Spargelfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />
<strong>Zum</strong> Titelbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />
titelbild:<br />
„Wahl des Apostels Matthias“ (Apostelgeschichte 1,15ff .)<br />
Fenster der Seitenkapelle: Entworfen von Prof . Joachim Burgert<br />
Foto: Andreas Kirsch<br />
Rückseite:<br />
Vorstellung des neuen Konfirmandenkurses<br />
am dritten Adventssonntag, dem 12 .12 .2010
Mein angesicht kannst du nicht sehen;<br />
denn kein Mensch wird leben, der mich<br />
sieht . (2 . Mose 33, 20)<br />
Kritiker halten der Religion vor: „Nicht Gott<br />
schuf den Menschen zu seinem Bilde . Nein,<br />
genau umgekehrt – der Mensch schuf Gott<br />
nach seinem Bilde .“ Aus feministischer Sicht<br />
wird das zugespitzt: „Der männliche Mensch<br />
schuf sich einen männlichen Gott zu seinem<br />
Bilde .“Behalten wir diesen Vorwurf im Hinterkopf,<br />
wenn wir uns nun einer Begebenheit aus<br />
der Frühgeschichte des Volkes Israel um 1270 v .<br />
Chr . am Berg Sinai zuwenden .<br />
Zur Situation: Mose befindet sich in schwerster<br />
Bedrängnis . Der neu geschlossene Bund<br />
zwischen Gott und Israel und das Geleit in das<br />
Land Kanaan standen auf dem Spiel . Mit der<br />
Anbetung eines Goldenen Kalbes hatte sich das<br />
Volk in aller Form einem anderen Gott zugewandt<br />
und damit seine Zukunft verspielt . Wie<br />
einst Abraham für Sodom betete, so setzt sich<br />
Mose für sein Volk ein . Er ringt Gott die Zusage<br />
ab, dass nach einer langen Frist von 40 Jahren<br />
in der Wüste das verheißene Ziel mit der dann<br />
nachgewachsenen Generation doch noch erreicht<br />
werden kann .<br />
Angesichts der großen Ungewissheit, die mit<br />
dem langen Zeitraum verbunden ist, erbittet<br />
Mose eine besondere Bestätigung des göttlichen<br />
Schutzes, “Lass mich deine Herrlichkeit<br />
sehen!“ Sein Ansinnen stößt jedoch auf<br />
Schwierigkeiten: „Das geht nicht . Bedenke,<br />
Gottes Antlitz ist ‚heller als tausend Sonnen‘ .<br />
Kein Sterblicher kann diesen Lichtglanz ertragen<br />
.“ Davon geht übrigens auch das Neue<br />
Testament aus . Dort lesen wir von Gott, „der<br />
da wohnt in einem Licht, zu dem niemand<br />
kommen kann, den kein Mensch gesehen hat<br />
noch sehen kann“ (1 . Timotheus 6,16) . Gottes<br />
Majestät ist unsichtbar, weil das menschliche<br />
andacht<br />
– 2 –<br />
Auge den Glanz ihres ungeschaffenen Lichtes<br />
nicht aushält .<br />
Um dem verdienten Volksführer eine allzu<br />
schroffe Ablehnung zu ersparen, wird ein Kompromiss<br />
gefunden: An einem besonderen Ort,<br />
den Gott passieren wird, soll Mose etwas, aber<br />
nicht alles zu sehen bekommen . Sorgsam abgeschirmt<br />
vor dem Glanz des uneschaffenen<br />
Lichtes, der Gott umgibt, darf er dem vorbeiziehenden<br />
Gott nachschauen . Sein Blick erhascht<br />
die Rückseite Gottes; das Antlitz bleibt<br />
verborgen . „Niemand hat Gott je gesehen“,<br />
Mose nicht, auch niemand nach ihm, fasst das<br />
das Neue Testament (Johannes 1,18a) zusammen<br />
. Eine Selbstvergottung des Menschen hat<br />
hier keinen Raum .<br />
Tausend Jahre lang folgte die christliche Kunst<br />
der Regel: „Man kann nur abbilden, was sichtbar<br />
in Erscheinung getreten ist“: Jesus Christus<br />
wurde gemalt, nicht aber Gott, der Vater . Auf<br />
ihn wiesen seine Symbole: die Hand, der brennende<br />
Dornenbusch oder die Feuersäule .<br />
In frommer Absicht und zunächst nur für den<br />
Klerus bestimmt, zeigte im Jahre 1130 erstmalig<br />
ein französisches Messbuch einen „Gnadenstuhl“:<br />
Gott, der Vater, sitzt in menschlicher<br />
Gestalt als Herrscher auf dem Thron und hält<br />
mit beiden Händen das Kreuz mit dem Leib des<br />
Erlösers vor sich . Der angedeutete Flug der Taube<br />
des Heiligen Geistes über dem Kreuz macht<br />
das Bild zu einer Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit<br />
.<br />
Damit war der Bann gebrochen . Im 14 . Jahrhundert<br />
begann man Gott, den Vater, allein als<br />
einen würdigen Greis zu portätieren . In vielen<br />
Kirchen ist er so zu sehen . Mit diesen Darstellungen<br />
versuchte man, den Glauben anschaulich<br />
zu machen . Viele Menschen stellen sich<br />
seither Gott als einen alten Mann vor .
Die biblische Aussage, dass Gottes unsichtbare<br />
Majestät das menschliche Auge erblinden lässt,<br />
geriet in Vergessenheit . Ungewollt stützen die<br />
vielen Bilder den eingangs erwähnten Projektionsvorwurf<br />
: „Der Mensch schuf Gott nach<br />
seinem Bilde .“<br />
Auf den Bildern schrumpft Gott, der Schöpfer<br />
aller Dinge, auf das Maß eines Geschöpfes .<br />
Manchmal trägt er die Gesichtszüge einer bekannten<br />
Person . Und man kann streiten: Warum<br />
ist Gott ein alter Mann? Müsste er nicht auch<br />
als Frau dargestellt werden, damit Frauen sich<br />
von ihm angenommen fühlen können?<br />
In einem Würfelspiel zu den Zehn Geboten wird<br />
folgender Fall beschrieben: Dein Vater regt sich<br />
auf . Hatte doch die Pastorin im letzten Gottesdienst<br />
gesagt: “Gott kann doch auch eine Frau<br />
sein .“ Dein Vater glaubt, es besser zu wissen:<br />
„Steht doch schon in der Bibel, dass Gott ein<br />
Mann ist .“ Vor allem steht in der Bibel, „mein<br />
Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein<br />
Mensch wird leben, der mich sieht“ .<br />
Aus der neuesten Kunst ist das Bild des<br />
menschlich gestalteten Gottes, des Vaters,<br />
verschwunden . Das ist zu begrüßen . Die bildlichen<br />
Darstellungen Gottes, des Vaters, überschreiten<br />
jene Grenze, die Mose gegenüber<br />
geltend gemacht wurde . Auch im Tempel in<br />
Jerusalem gab es kein Kultbild, ohne dass das<br />
der Andacht Abbruch tat . Man sagte, Gott throne<br />
– unsichtbar! – „über den Cheruben“, über<br />
der mit zwei Cherubim-Engeln geschmückten<br />
Bundeslade . Man suchte „Gottes Angesicht“ -<br />
auf geistige Weise im Gebet . Das gilt auch für<br />
unseren Gottesdienst . Gott, der Schöpfer aller<br />
Dinge, will im Geist und in der Wahrheit angebetet<br />
werden . Seine Nähe kann man spüren,<br />
aber sein Angesicht kann man nicht sehen .<br />
Pfarrer Christian J. Hövermann<br />
– 3 –<br />
BRIef aus deR GeMeInde<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
der Gemeindekirchenrat als Herausgeber<br />
des Gemeindebriefs, Pfarrer Christian J .<br />
Hövermann als verantwortlicher Redakteur<br />
und ich wünschen Ihnen Gottes Segen für<br />
das Jahr 2011 . Dieses Jahr steht unter dem<br />
Wort des Paulus in seinem Brief an die Römer<br />
im 12 . Kapitel: Lass dich nicht vom<br />
Bösen überwinden, sondern überwinde das<br />
Böse mit Gutem .<br />
Während ich diese Zeilen schreibe, stehe ich<br />
immer noch unter dem Eindruck des Berliner<br />
straßenchors, der anlässlich des neujahrsempfangs<br />
des Kirchenkreises Schöneberg<br />
am 16 . Januar in der Zwölf-Apostel-Gemeinde<br />
sang . Obdachlose, Drogenabhängige,<br />
Alkoholiker, Prostituierte und<br />
andere Außenseiter der Gesellschaft sangen<br />
begeistert mit und verstanden es, dass Publikum<br />
zu beeindrucken . Der junge Chorleiter<br />
und Konzertpianist Stefan Schmidt ist überzeugt,<br />
dass Musik etwas Wesentliches für<br />
alle Menschen ist, sie miteinander verbindet<br />
und jedem Selbstwertgefühl gibt .<br />
Auch in unserer Gemeinde gab es einen<br />
Empfang . Nach den Gottesdiensten zum<br />
Jahreswechsel feierten wir am 6 . Januar das<br />
fest der erscheinung des herrn, Epiphanias<br />
. Im Anschluss an den Gottesdienst, in<br />
dem wir noch einmal den weihnachtlichen<br />
Altar, die Christbäume und die Krippe im<br />
Blick hatten, war Gelegenheit für den Vorsitzenden<br />
unseres Gemeindekirchenrats,<br />
Herrn Dr . Janker, während eines festlichen<br />
Essens, im Namen der Gemeinde allen ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfern aus<br />
den unterschiedlichen Bereichen unserer
Gemeinde einmal herzlich „danke!“ zu sagen<br />
für ihren Einsatz .<br />
Apropos Weihnachten: Mit Freude und<br />
Dank blicken wir auf den heiligen abend<br />
und das christfest bei uns zurück, auf die<br />
zahlreichen Christvespern mit ihren vielen<br />
Besuchern und dem Berliner Kinderchor,<br />
auf die nächtliche Christmette und die Gottesdienste<br />
an den Weihnachtstagen . Wir<br />
konnten das Fest der Geburt Jesu in Frieden<br />
feiern . Das galt leider nicht für alle Christen<br />
. Bestürzt nahmen wir die Nachricht von<br />
dem schrecklichen anschlag auf koptische<br />
christen in Alexandria in Ägypten zur<br />
Kenntnis . Als Zeichen unserer geschwisterlichen<br />
Verbundenheit haben wir unsere<br />
herzliche Anteilnahme an die koptische Gemeinde<br />
hier bei uns in Berlin übermittelt,<br />
ihr unsere Fürbitte zugesagt und eine gottesdienstliche<br />
Kollekte überreicht .<br />
unsere Jugend begann das neue Jahr mit<br />
dem traditionellen Jugendjahresanfangs-<br />
Gottesdienst am 9 . Januar . Er fand diesmal<br />
in Gestalt eines Rock-Gottesdienstes unter<br />
dem Motto der Jahreslosung statt . Er wurde<br />
von einer Gruppe aus Zossen/Brandenburg,<br />
der Schöneberger Gemeindejugend, dem<br />
Kreisjugendpfarrer Dr . Mark Pockrandt<br />
und der Kreisjugendwartin Anneliese Botian<br />
vorbereitet und durchgeführt . Nach dem<br />
Gottesdienst und einem Mittagessen gab es<br />
noch ein Rock-Konzert, das alle begeisterte .<br />
Und nun heißt es: „Herzlich willkommen!“<br />
Unsere Gemeinde begrüßt die Mitarbeiterin<br />
frau sandra linsker . Sie ist seit 1 . Januar<br />
das neue Gesicht in der Küsterei und die neue<br />
freundliche Stimme am Telefon . Sie übernimmt<br />
die zahlreichen Aufgaben, die bisher<br />
Frau Renate schimmelpfennig im Gemeindebüro<br />
betreute, der wir auch an dieser Stelle<br />
für ihre langjährigen Dienste danken . Keine<br />
Angst: Frau Schimmelpfennig bleibt uns erhalten<br />
– betraut mit neuen Aufgaben .<br />
– 4 –<br />
Unser Kindergottesdienst hat eine urkunde<br />
erhalten! Mit ihr bedankt sich die Kindernothilfe<br />
für 15 Jahre Treue und Verbundenheit<br />
unserer Kindergottesdienst-Kinder<br />
und ihrer Eltern bei der Unterstützung von<br />
benachteiligten Kindern in Indien . Zur Zeit<br />
sind unsere Patenkinder Arigella Srinivas<br />
und Balika Kumari, von denen wir auch regelmäßig<br />
schöne Briefe erhalten .<br />
Am Dienstag, dem 8 . Februar, gastiert wieder<br />
das Berliner Puppentheater um 16 .30<br />
Uhr in den Sälen im 1 . Stock in unserer<br />
Gemeinde . Kinder und Eltern sind diesmal<br />
herzlich zur „Kleinen hexe“ eingeladen .<br />
Am Mittwoch, dem 9 . Februar, ist der sich<br />
monatlich treffende schöneberger Pfarrkonvent<br />
wieder einmal in unserer Gemeinde<br />
zu Gast . Der Pfarrkonvent beginnt mit<br />
einer öffentlichen andacht um 8 .30 Uhr in<br />
unserer Kirche . Danach treffen sich Pfarrerinnen<br />
und Pfarrer zu einer Bibelarbeit . Anschließend<br />
werden wir einen Gast vom Lutherischen<br />
Weltbund begrüßen, der uns über<br />
diesen Bund informieren und zum Gespräch<br />
einladen wird .<br />
Pfr . Hövermann lädt alle interessierten<br />
Gemeinde glieder herzlich zu einem Gesprächsabend<br />
zum Thema „das Kairosdokument<br />
– ein aufruf palästinensischer<br />
christen und christinnen zur Beendigung<br />
der Besetzung“ ein . Hierzu treffen<br />
sich die Interessierten am 18 . Februar um<br />
20 .00 Uhr in seiner Wohnung im 2 . Stock .<br />
Konfirmandinnen und Konfirmanden gestalten<br />
die beiden 11-uhr-Gottesdienste<br />
am 20 . und 27 . februar . Sie übernehmen<br />
einmal (fast) alle liturgischen Stücke des<br />
Gottesdienstes, die ansonsten Pfarrer oder<br />
Diakon aufgetragen sind . Die Jungen und<br />
Mädchen bereiten sich während eines gemeinsamen<br />
Wochenendes im Haus Kreisau,<br />
dem Haus der Evangelischen Industriejugend<br />
in Kladow, auf diese Gottesdienste
und auf die Konfirmation vor. Die Konfirmationen<br />
sind am 19 . und 20 . März .<br />
Unsere neue superintendentin frau<br />
Birgit Klostermeier wird am 6 . März in<br />
einem Festgottesdienst in der Kirche St .<br />
Matthäus in ihr Amt eingeführt . Zu den<br />
Aufgaben der leitenden Geistlichen gehört<br />
es, die geschwisterliche Zusammenarbeit<br />
der Kirchengemeinden, Gremien, Ämter<br />
und Dienste im Kirchenkreis zu fördern und<br />
mit dem Kreiskirchenrat für die Erfüllung<br />
kirchlicher Aufgaben zu sorgen . Sie besucht<br />
und berät die Gemeinden und Einrichtungen<br />
und ist Seelsorgerin für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter . Der Superintendentin<br />
obliegt im Zusammenwirken mit dem<br />
Konsistorium der Landeskirche zudem die<br />
Dienstaufsicht über die Pfarrerinnen und<br />
Pfarrer . Sie vertritt den Kirchenkreis in<br />
der Öffentlichkeit . Dazu wünschen wir ihr<br />
Gottes Segen .<br />
Zu guter Letzt: Diese Ausgabe des Gemeindebriefes<br />
beinhaltet wieder eine Zahlkarte<br />
und möchte damit die Abonnenten zum neuen<br />
Jahr daran erinnern, den Jahresbeitrag zu<br />
entrichten, soweit noch nicht geschehen .<br />
Vielen Dank im voraus .<br />
Liebe Leserin, lieber Leser! Soviel für heute<br />
hier aus der Heilbronner Straße .<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr Axel Heyne, Diakon<br />
treff im café am 17 .02 .2011 um 15 .00<br />
Uhr mit Pfr . Hövermann . Zu Gast ist Sup .<br />
- em . Gunter mit „Erinnerung an Reinhold<br />
George“<br />
– 5 –<br />
sandRa lInsKeR stellt<br />
sIch voR<br />
Liebe Gemeinde, als Nachfolgerin von Frau<br />
Schimmelpfennig in der Küsterei möchte<br />
ich heute die Gelegenheit nutzen, mich<br />
Ihnen kurz vorzustellen: Mein Name ist<br />
Sandra Linsker, ich komme ursprünglich<br />
aus Schleswig-Holstein, bin aber seit zehn<br />
Jahren in Berlin und inzwischen auch hier<br />
heimisch geworden . Nach einer Ausbildung<br />
zur Bankkauffrau war ich in verschiedenen<br />
kaufmännisch-verwaltenden Bereichen tätig<br />
und habe anschließend studiert .<br />
In meiner Jugend als junge Erwachsene<br />
habe ich mehrere Jahre in meiner damaligen<br />
Kirchengemeinde - vor allem in der<br />
Kinder- und Jugendarbeit - ehrenamtlich<br />
mitgearbeitet und dort viel Freude und<br />
Sinnhaftigkeit erfahren. Deshalb finde ich es<br />
besonders schön, nun beide Aufgabenfelder<br />
in der Gemeinde <strong>Zum</strong> <strong>Heilsbronnen</strong><br />
kombinieren zu können .<br />
Ich möchte Sie abschließend herzlich dazu<br />
einladen, sich mit Ihren Fragen, Vorschlägen,<br />
Problemen und Wünschen zukünftig auch<br />
an mich zu wenden und freue mich darauf,<br />
Sie kennen zu lernen .<br />
Ihre Sandra Linsker
PfaRReR aus<br />
eIGeneR KRaft<br />
– 500 Pfarrer-Paten gesucht –<br />
– spendenbarometer –<br />
Das Spendenbarometer<br />
zeigt die Jahressumme .<br />
Sonderkonto „Pfarrerprojekt“<br />
<strong>Heilsbronnen</strong><br />
Kto-Nr . 91 609 101<br />
Postbank Berlin<br />
BLZ 100 100 10<br />
Stand: 15 .1 .2011<br />
Spender: 225<br />
Jahressumme 2010: 59582,47<br />
€ (inkl . Zinsen)<br />
Gesamtsumme: 181515,69 €<br />
liebe Pfarrer – Patinnen und Paten<br />
(aus eigener Kraft)!<br />
Was hat sich getan über den<br />
Jahreswechsel? Lesen Sie selbst! Eine<br />
Gemeindegruppe schreibt weiter unten,<br />
wie sie auf ihre Art die Idee des Projekts<br />
„Pfarrer“ aufnimmt und was sie aus<br />
eigener Kraft dazu beitragen will .<br />
Toll . Solche Reaktionen wachsen im<br />
Verborgenen und platzen dann auf einen<br />
Knall . Vorfrühling . Vormärz . Wenn das<br />
nicht Nachahmer findet!<br />
Von zwei tapferen Einzelnen wäre noch zu<br />
berichten und von einer Hochzeitsaktion:<br />
– 6 –<br />
1 . „Der Mann vom Blumenball“ (der<br />
eine) sagt mir am Telefon: „Wenn Sie<br />
mal wieder vorbeikommen, nehmen<br />
Sie den kleinen Umschlag mit .“ Und<br />
was war drin? Schon wieder sechzig<br />
angesammelte Euro aus der kleinen<br />
Kirche auf dem Ladentisch mit dem<br />
Zettel „Pfarrer aus eigener Kraft“<br />
davor . 60 Euro – das ist ein halber<br />
Jahresbeitrag eines Pfarrer-Paten .<br />
Kleinvieh, aber goldener Mist . Danke –<br />
und weiter so . Mit Blick auf die Kirche<br />
<strong>Zum</strong> <strong>Heilsbronnen</strong> . Es lohnt sich .<br />
2 . Eine treue, sehr alte Pfarrer - Patin sagt<br />
am Ausgang nach dem Gottesdienst:<br />
„Ich werde dann nochmal 1000 Euro<br />
spenden .“ Stille . Großartig . Das ist<br />
(mit Zinsen) auf einen Schlag ein<br />
ganzer zusätzlicher Spender für den<br />
Zehnjahreszeitraum, den wir finanziell<br />
absichern müssen .<br />
3 . Aus einer Einladung aus Anlass eines<br />
Familienfestes: Bitte keine Geschenke<br />
– denn wir haben schon alles . Und<br />
was wir nicht haben, brauchen wir<br />
nicht . Wir bitten unsere Gäste aber um<br />
eine Kollekte für „Pfarrer aus eigener<br />
Kraft“ . Bravo! Wir sind schon jetzt auf<br />
die Patengroschen und Pfarrerdukaten<br />
gespannt . Und außerdem wird unsere<br />
Aktion bekannter .<br />
allen spendern dank!<br />
Wolfgang Barthen
eIn GeMeIndeKReIs<br />
als PfaRReR-Pate<br />
Immer noch ohne Pfarrer-Patenschaft<br />
dastehen und unter einem schlechten<br />
Gewissen leiden? Das muss nicht sein! -<br />
Gute Vorsätze fürs neue Jahr fassen, aber<br />
sich nicht überwinden können? Anderen<br />
geht’s genauso . - Die Lösung heißt: Ein<br />
Pfarrer aus eigener Kraft kann auch ein<br />
Pfarrer aus kollektiver Kraft sein!<br />
Kurz vor Weihnachten entstand im<br />
Frühstückskreis die Idee, als Gruppe<br />
die Rolle eines Pfarrer-Paten zu<br />
übernehmen . In unserem Beispiel heißt<br />
das: Wenn alle zehn Mitgliederinnen<br />
unseres Kreises zusammen zehn Euro<br />
pro Monat aufbringen müssen, muss jede<br />
Einzelne von uns im Monat . . . nur einen<br />
sehr überschaubaren Beitrag leisten .<br />
Man könnte zu jedem Treffen eine Kasse<br />
aufstellen oder auch den persönlichen<br />
Jahresbeitrag von zwölf Euro auf einmal<br />
zahlen. Damit wäre die finanzielle Hürde<br />
einer Patenschaft genommen .<br />
Und wie steht es mit der Hürde, sich in<br />
wandelbaren Zeiten langfristig zu verpflichten?<br />
Unser Frühstückskreis besteht<br />
inzwischen seit über zwanzig Jahren, es<br />
gab in dieser Zeit Veränderungen, aber<br />
ein Ende des Kreises ist weit und breit<br />
nicht in Sicht . Genauso wird es um die<br />
künftige Spendenkasse bestellt sein: Wer<br />
aussteigt, dessen Spendenleistung kann<br />
vom Kreis mitgetragen werden oder wird<br />
von einem neuen Mitglied übernommen .<br />
– 7 –<br />
Facebook macht es vor: Auch dort registrieren<br />
sich nicht nur Einzelpersonen,<br />
sondern Interessengruppen, Institutionen,<br />
Warenmarken, die alle wie Einzelpersonen<br />
auftreten .<br />
Und wer über die Kreis-Patenschaft<br />
die finanzielle und zeitliche Hürde<br />
einer Spendenverpflichtung erst mal<br />
genommen hat, der hat vielleicht Mut<br />
gefasst, noch höher zu springen: Wer<br />
oder was soll sich schon in den Weg<br />
stellen, wenn jemand unbedingt mit<br />
mehreren Kreisen Pate werden will oder<br />
eine Doppelpatenschaft als Kreis-Pate<br />
und Einzel-Pate anstrebt? Wie bei allen<br />
guten Vorsätzen heißt das Motto: Klein<br />
anfangen und bei Bedarf steigern .<br />
Beata Berta
eInladunG Ins MuseuM<br />
„Berlins vergessene Mitte“ .<br />
Das Stadtmuseum Berlin führt mit dieser<br />
Ausstellung die einst prächtige Berliner<br />
Mitte vor Augen . Sie zeigt, wie das einst<br />
geschlossene Stadtbild der Berlin-Cöllner<br />
Altstadt verloren ging und es sich beginnend<br />
mit der Industrialisierung veränderte . Zu den<br />
Bauten der mittelalterlichen Handelsstadt<br />
kamen die Bauwerke der neuzeitlichen Residenz<br />
und des sich im Kaiserreich herausbildenden<br />
kommunalen Verwaltungsviertels .<br />
In der Weimarer Republik wurden städtebauliche<br />
Utopien ersonnen, in der Zeit des<br />
Nationalsozialismus gab es architektonische<br />
Ansätze aus der damaligen totalitären Weltanschauung<br />
heraus und schließlich entstand<br />
in der DDR-Zeit in Berlins Mitte ein repräsentatives<br />
Staatsforum . Die Ausstellung<br />
zeigt im Wesentlichen Photographien, mit<br />
denen seit etwa 1840 das Stadtbild dokumentiert<br />
wird . Die neuesten Aufnahmen zeigen<br />
die aktuellen städtebaulichen Veränderungen<br />
des Stadtkerns . Wir werden eine Führung<br />
haben . Anschließend an den Besuch des Museums<br />
wird Gelegenheit sein, bei einem gemeinsamen<br />
Imbiss sich über das Erlebte auszutauschen.<br />
Die Ausstellung befindet sich im<br />
Ephraimpalais/ Stadtmuseum Berlin, Poststr .<br />
16, 10178 Berlin . Wir treffen uns am freitag,<br />
dem 18 . februar 2011, um 10:00 uhr,<br />
vor der Kirche . Anmeldungen nimmt die<br />
Küsterei an .<br />
Monika Schelkle<br />
– 8 –<br />
UNSERE<br />
VEREINE<br />
Unsere Vereine unterstützen die Gemeinde<br />
Verein für Kirchenmusik und<br />
Orgelbau „<strong>Zum</strong> <strong>Heilsbronnen</strong>“ e. V.<br />
Heilbronner Str. 20, 10779 Berlin<br />
Konto: 0441 560 107 bei der<br />
Postbank Berlin (BLZ 100 100 10)<br />
Vorsitzender: Pfr. Hövermann<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Frank Nebendahl<br />
Jährlicher Mitgliedsbeitrag: 36 €<br />
Kirchbau und Selbsthilfe-Verein<br />
„<strong>Zum</strong> <strong>Heilsbronnen</strong>“ e. V.<br />
Heilbronner Str. 20, 10779 Berlin<br />
Konto 98 128 100 bei der<br />
Postbank Berlin (BLZ 100 100 10)<br />
Vorsitzender: Pfr. Hövermann<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Ernst-Dieter Wüstenhagen<br />
Jährlicher Mitgliedsbeitrag: 36 €<br />
Spenden sind willkommen!<br />
Oder werden Sie Mitglied.<br />
Sie werden dann regelmäßig über die<br />
kirchenmusikalischen Vorhaben bzw. über<br />
die anstehenden Baufragen informiert.<br />
Chr. J. Hövermann
unseRe<br />
GyMnastIKGRuPPe<br />
trifft sich ab dem 22 . Februar wieder<br />
dienstags in 2 Gruppen (9 .30 Uhr und<br />
10 .30 Uhr) .<br />
Wir laden herzlich ein!<br />
dIe GRuPPe JunGeR<br />
eRWachseneR<br />
Liebe Gemeindemitglieder, heute möchte<br />
ich Ihnen eine Gruppe vorstellen, die<br />
Sie im Gemeindeblatt vielleicht schon<br />
entdeckt haben, aber noch nicht näher<br />
kennen – die Gruppe Junger Erwachsener<br />
. Im Juli ist sie ein Jahr alt geworden,<br />
höchste Zeit also, um einmal ausführlicher<br />
von uns zu berichten . Wir sind im<br />
Moment sieben junge Menschen, die<br />
sich immer am ersten Donnerstag im<br />
Monat treffen . Oft sind wir dann im Jugendcafé<br />
im 4 .Stock des Gemeindehauses<br />
. Manchmal treffen wir uns aber auch<br />
außerhalb, in einem Café oder bei einem<br />
– 9 –<br />
von uns zu Hause . Unsere Treffen beginnen<br />
mit einem gemeinsamen Abendessen,<br />
daran schließt sich dann meistens<br />
ein Programmpunkt an . Im vergangenen<br />
Jahr hatten wir schöne Gesprächsabende<br />
zu den Themen „Was wir glauben“, „Lebenskonzepte“<br />
und, mit Herrn Heyne,<br />
zum Thema „Weihnachtsstern“ . Wir haben<br />
Filme gesehen und darüber diskutiert,<br />
Spiele gespielt und im Sommer im<br />
Hof der Gemeinde gegrillt . „Teilgenommen“<br />
haben wir auch an der Wahl der<br />
neuen Superintendentin, indem wir die<br />
Predigten der Kandidatinnen gehört und<br />
uns darüber ausgetauscht haben .<br />
Ich freue mich, dass die Gruppe der Jungen<br />
Erwachsenen zu einem Ort geworden<br />
ist, an dem Menschen mit verschiedenen<br />
Ansichten und unterschiedlichem Glaubenshintergrund<br />
zusammenkommen und<br />
gemeinsam nachdenken und diskutieren,<br />
aber auch einfach viel Spaß zusammen<br />
haben . In diesem Sinne werden wir auch<br />
in diesem Jahr weitermachen . Geplant<br />
ist ganz Verschiedenes, ein Film und ein<br />
Gesprächsabend zum Thema „Hiob“,<br />
ebenso wie ein Abend zum Thema „Bibel<br />
und Humor“ . Neue Gesichter sind bei<br />
uns jederzeit willkommen, interessierte<br />
Nachfragen zur Gruppe ebenso!<br />
Ich grüße sie, im namen der Gruppe<br />
für Junge erwachsene, sehr herzlich,<br />
Dörte Linke
ZuM valentInstaG<br />
valentin und der 14 . februar – oder:<br />
Was hat valentin mit Blumen zu tun?<br />
Seit etwa 350 begeht die Kirche am 14 . Februar<br />
das Fest des heiligen Märtyrers Valentin,<br />
Bischof von Terni, nahe bei Rom .<br />
Die Legende berichtet, dass er Priester in<br />
Rom zur Zeit des Kaisers Claudius gewesen<br />
sei . Trotz seines hohen Ansehens auch bei den<br />
Heiden, verfügte der Kaiser, den schon greisen<br />
Valentin um 268 zu foltern und zu enthaupten,<br />
da er sich weigerte, zu den alten Göttern Roms<br />
zurückzukehren .<br />
Außerdem nahm er illegale Trauungen vor und<br />
traute auch Soldaten, die nicht heiraten durften<br />
und empfahl den Männern, nicht in den Krieg<br />
zu ziehen, sondern bei ihren Familien zu bleiben<br />
. Eine Kirche in Rom wurde über seinem<br />
vermeintlichen Grab errichtet .<br />
Heiligen Märtyrern werden häufig verschiedene<br />
Dinge zugesprochen . So gilt Valentin als<br />
Patron der Bienenzüchter, vor allem aber der<br />
Verlobten und Stifter einer guten Ehe . In angelsächsischen<br />
Ländern wird am Vorabend des<br />
14 . Februar das Los gezogen, und der Jüngling<br />
oder das Mädchen, die es trifft, sind dann für<br />
ein Jahr „Valentin und Valentine“ . In Deutschland<br />
galt dieser Tag als Schicksals-, Los- und<br />
Unglückstag . Ein heidnischer Brauch spielt<br />
am 14 . Februar auch eine Rolle . Er war der<br />
Gedenktag der Göttin Juno, der Schützerin<br />
von Familie und Ehe . Die Frauen bekamen an<br />
diesem Tag Blumen geschenkt . Auch Valentin<br />
schenkte der Legende nach seinen Schützlingen<br />
Blumen aus seinem Klostergarten .<br />
So wurde ein Heiliger in unserer Zeit noch zu<br />
einem Wirtschaftsfaktor für die Floristen .<br />
E. van Kann<br />
– 10 –<br />
fReud und leId<br />
BestattunGen<br />
Rudolf Zurkalowski, 84 Jahre<br />
(Sup . em . Barthen)<br />
Gerhard Mews,<br />
93 Jahre (Diakon Heyne)<br />
Rosemarie Jente, 85 Jahre<br />
(Pfr . Hövermann)<br />
Dieter Mey, 78 Jahre<br />
(Sup . em . Barthen)<br />
Gertraud nowak, 61 Jahre<br />
(Pfr . i .R . van Kann)<br />
Frank Mehls, 49 Jahre<br />
(Pfr . Hövermann)<br />
Käthe scholz, 89 Jahre<br />
(Sup . em . Barthen)<br />
Karlheinz Markgraf, 80 Jahre<br />
(Sup . em . Barthen)<br />
Anneliese Ball, 87 Jahre<br />
(Pfr . i .R . van Kann)<br />
Inge Goldschmidt, 80 Jahre<br />
(Diakon Heyne)<br />
Ilse Bude, 100 Jahre<br />
(Sup . em . Barthen)<br />
Erich hirsch, 94 Jahre<br />
(Sup . em . Barthen)<br />
Auguste Weidemann, 90 Jahre<br />
(Sup . em . Barthen)<br />
Ursula neitzel, 89 Jahre<br />
(Pfr . Hövermann)
voRMIttaGs<br />
neue Wege gehen<br />
Besprechungsraum (4 . Stock)<br />
Susanne Fischer,<br />
Tel .: 218 85 64, mittwochs, 10 .00 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />
Depressionen und Ängsten<br />
(gegen Entgelt), 10 .00 - 12 .00 Uhr<br />
atemgruppe, 10 .30 - 12 .00 uhr<br />
GZ, 1 .Stock, Christa Camerer<br />
(Tel .: 881 64 77), montags, 10 .30 Uhr<br />
(gegen Entgelt)<br />
Gymnastik für seniorinnen und<br />
senioren<br />
Beide Säle (1 . Stock), Christel Büche<br />
(Tel .: 217 566 41), dienstags ab 22 .02 .2011,<br />
9 .30 Uhr, Gruppe 1 (gegen Entgelt)<br />
Gymnastik für seniorinnen und<br />
senioren<br />
Beide Säle (1 . Stock), Christel Büche<br />
(Tel .: 217 566 41), dienstags ab 22 .02 .2011,<br />
10 .30 Uhr, Gruppe 2 (gegen Entgelt)<br />
Museumsgruppe<br />
Pfr . Hövermann, Monika Schelkle<br />
18 .02 .2011,10 .00 Uhr<br />
Ephraim-Palais, Stadtmuseum Berlin,<br />
Treffpunkt: 10 .00 Uhr vor der Kirche<br />
Anmeldungen bitte an die Küsterei<br />
frühstückskreis<br />
GZ, Renate Schimmelpfennig,<br />
Pfr . Hövermann, Angelika Raphelt<br />
10 .02 .2011 und 24 .02 .2011 9 .00 Uhr<br />
– 11 –<br />
nachMIttaGs<br />
Gemeindestunde<br />
Gemeindesaal (GZ), Sup . em . Gunter<br />
donnerstags, 14 .30 Uhr<br />
Gemeindestunde<br />
Kirchencafé (Eingang Kirche)<br />
Pfr . Hövermann, 10 .02 .2011, 24 .02 .2011,<br />
15 .00 Uhr<br />
café für trauernde<br />
Kirchencafé (Eingang Kirche)<br />
Monika Funck, Anne Barthen<br />
02 .02 .2011, 16 .02 .2011, 16 .30 Uhr<br />
treff im café<br />
Kirchencafé (Eingang Kirche)<br />
Sup . em . Gunter, Pfr . Hövermann<br />
17 .02 .2011, 15 .00 Uhr<br />
“Erinnerungen an Reinhold George”<br />
Weight Watchers<br />
Gemeindesaal (GZ)<br />
Tanja Zingel-Bruger<br />
dienstags, 18 .00 Uhr<br />
(gegen Entgelt)<br />
aBends<br />
tischtennis<br />
Hofsaal (1 . Stock)<br />
Bernd van Kann (Tel .: 221 62 40 05)<br />
montags, 19 .00 Uhr<br />
GZ = Gemeindezentrum Viktoria-Luise-<br />
Platz 1
Gruppe Junger erwachsener<br />
Dörte Linke (Tel .: 814 94 645)<br />
03 .02 .2011, 19 .30 Uhr<br />
offener ehepaar- und elternkreis<br />
Kirchencafé (Eingang Kirche)<br />
Pfr . i . R . van Kann<br />
08 .02 .2011, 19 .00 Uhr<br />
Die politischen und kirchlichen Ereignisse<br />
des Jahres 1933<br />
(Eckehard Leuschner)<br />
Gesprächsabend<br />
Gruppenraum (2 . Stock)<br />
Pfr . Hövermann<br />
18 .02 .2011, 20 .00 Uhr<br />
„Das Kairos-Dokument - ein Aufruf<br />
palästinensischer Christen und Christinnen<br />
zur Beendung der Besetzung .“<br />
– 12 –<br />
Kaukasus-treffen<br />
Kirchencafé (Eingang Kirche)<br />
Sup . em . Barthen<br />
23 .02 .2011, 19 .30 Uhr<br />
stern und fisch -<br />
Juden und christen<br />
im Gespräch<br />
Ute Keßlau, Sup . em . Gunter<br />
27 .02 .2011, 19 .00 Uhr<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
JÜDISCHEN LEHRHAUS e .V .<br />
Treffen in der Kurbel, Giesebrechtstr . 4,<br />
10629 Berlin:<br />
„Noodle“ - Neue Erkenntnisse über Tel<br />
Aviv via Peking…<br />
und wir lernen Mandarin<br />
Eintritt Euro 7,00 / 4,00<br />
Fasching macht mir Freude !<br />
Conny lädt Kinder und Eltern ein zur<br />
Familienkirche am Sonntag, dem 20.<br />
Februar. Treffpunkt ist im Vorraum der<br />
Kirche <strong>Zum</strong> <strong>Heilsbronnen</strong>, Heilbronner<br />
Straße 20, 10779 Berlin (Bayerischer Platz)<br />
um 11.00 Uhr. Conny freut sich, wenn die<br />
Kinder in Verkleidung kommen.<br />
Nach der Geschichte und den Liedern gibt<br />
es ein Frühstück und viel Zeit zum Spielen<br />
und Erzählen.<br />
.
Jugendcafé<br />
Jugendraum (4 . Stock)<br />
freitags, 18 .00 Uhr<br />
Hauptkonfirmanden<br />
Anneliese Botian, Pfr . Hövermann,<br />
Diakon Heyne<br />
11 .02 .2011, 16 .00 Uhr<br />
Vorkonfirmanden<br />
Beide Säle (1 . Stock)<br />
05 .03 .2011, 10 .00 Uhr<br />
füR KIndeR<br />
3 - 6 Jahre<br />
Eltern-Kind-Gruppe<br />
„Flohzirkus” (Halbtagskita:<br />
Leitung Meingard Lohse) Gemein-<br />
dezentrum, Mo .-Fr . 8 .00 - 13 .00 Uhr<br />
für Kinder<br />
Kinderraum (4 . Stock), Diakon Heyne<br />
dienstags, 10 .00 Uhr, bis 3 Jahre mit<br />
Eltern<br />
Gott IM alltaG<br />
taizé-Gebet<br />
Kirche, 10 .02 .2011, 18 .00 Uhr<br />
Sup . em . Barthen, Silke Kettelhack<br />
– 13 –<br />
MItaRBeIt<br />
In deR GeMeInde<br />
Besuchsdienst<br />
Gruppenraum (2 . Stock)<br />
Pfr . Hövermann<br />
02 .02 .2011, 03 .03 .2011, 18 .00 Uhr<br />
Mitarbeiterbesprechung<br />
Küsterei<br />
Diakon Heyne, 16 .02 .2011, 08 .00 Uhr<br />
MusIZIeRen<br />
Blockflötenkreis<br />
Jugendraum (4 . Stock)<br />
Dr . Heike Blumenberg<br />
(Tel .: 85 40 50 05)<br />
montags, 19 .30 Uhr<br />
chor <strong>Zum</strong> heilsbronnen<br />
Beide Säle (1 . Stock)<br />
Frank Nebendahl<br />
donnerstags, 19 .30 Uhr<br />
Proben zur Vorbereitung auf die<br />
Gottesdienste am 13 . März 2011 . Musik<br />
von Arnel de Pano/R . Delgado, C .<br />
Othmayer u . a .<br />
Interessenten herzlich willkommen!
WILLKOMMEN IM GOTTESDIENST<br />
6. Februar 5. SONNTAG NACH EPIPHANIAS<br />
Predigttext: Jesaja 40, 12-25<br />
8.45 Gemeinsame Beichte<br />
9.00 Abendmahlsgottesdienst Sup. em. Barthen<br />
11.00 Abendmahlsgottesdienst Sup. em. Barthen<br />
9. Februar Mittwoch<br />
8.30 Andacht des Pfarrkonvents Pfr. Hövermann<br />
10. Februar Donnerstag<br />
18.00 Taizé-Gebet Sup. em. Barthen, Silke Kettelhack<br />
13. Februar LETZTER SONNTAG NACH EPIPHANIAS<br />
Predigttext: 2.Mose 3,1-10(11-14)<br />
8.45 Gemeinsame Beichte<br />
9.00 Abendmahlsgottesdienst Pfr.i.R.Dr.Wohlenberg<br />
11.00 Predigtgottesdienst Pfr.i.R.Dr.Wohlenberg<br />
Kindergottesdienst Gundula Hövermann<br />
20. Februar DRITTER SONNTAG VOR DER PASSIONSZEIT<br />
(SEPTUAGESIMAE)<br />
Predigttext: Lukas 17,7-10<br />
8.45 Gemeinsame Beichte<br />
9.00 Abendmahlsgottesdienst Diakon Heyne<br />
11.00 Predigtgottesdienst Diakon Heyne<br />
Familienkirche Pfr. Hövermann<br />
27. Februar ZWEITER SONNTAG VOR DER PASSIONSZEIT<br />
(SEXAGESIMAE)<br />
Predigttext: Markus 4,26-29<br />
8.45 Gemeinsame Beichte<br />
9.00 Abendmahlsgottesdienst Pfr. Hövermann<br />
11.00 Predigtgottesdienst Pfr. Hövermann<br />
Kindergottesdienst Diakon Heyne<br />
6. März SONNTAG VOR DER PASSIONSZEIT (ESTOMIHI)<br />
Predigttext: Lukas 10,38-42<br />
8.45 Gemeinsame Beichte<br />
9.00 Abendmahlsgottesdienst Diakon Heyne<br />
11.00 Predigtgottesdienst Diakon Heyne<br />
WILLKOMMEN Kindergottesdienst IM GOTTESDIENST Pfr. Hövermann<br />
Nach den Gottesdiensten laden wir herzlich in unser Kirchencafé ein.<br />
Die Kirche ist dienstags und donnerstags von 14.00-18.00 Uhr geöffnet.<br />
Besuchen Sie uns im Internet: www.heilsbronnen.de<br />
– 14 –
dIe KleInen anschläGe<br />
des alltaGs<br />
Diskriminierung ist für die koptischen Christen<br />
in Ägypten seit langem Teil ihres Lebens .<br />
Der Imam predigt sie in der Moschee - und<br />
der Beamte handelt danach .<br />
ABU DHABI, 3 . Januar . Vorsichtig, wie sie<br />
als Minderheit gelernt haben zu sein, sprechen<br />
die Kopten nicht offen von Diskriminierung<br />
. Viele ziehen es vor, lediglich über eine<br />
Ungleichheit und eine Ungleichbehandlung<br />
zu klagen . Sie spiegelten sich im Gesetz und<br />
noch mehr im täglichen Leben wider . Auf<br />
einen Erlass des Osmanischen Reichs geht<br />
beispielsweise das Gesetz zurück, dass der<br />
Staatspräsident persönlich jedes Gesuch einer<br />
koptischen Gemeinde, ihre Kirche zu reparieren<br />
oder eine neue zu bauen, zu genehmigen<br />
hat . Das Gesuch muss den Schreibtisch des<br />
Präsidenten erreichen . Und selbst wenn er<br />
den Bauantrag unterzeichnet hat, verhindern<br />
später nicht selten die lokale Polizei und die<br />
örtlichen Beamten, dass er auch umgesetzt<br />
wird .<br />
Die Diskriminierung reicht vom Ausschluss<br />
von vielen Tätigkeiten im Staat bis hin zum<br />
Vermerk der Religionszugehörigkeit im Personalausweis,<br />
der bei Vorlage bei Dienststellen<br />
nicht immer eine Gleichbehandlung mit<br />
muslimischen Staatsbürgern befördert. Offiziell<br />
gibt der ägyptische Staat an, ein Zehntel<br />
der Bevölkerung seien koptische Christen .<br />
Viele Kopten halten diese Zahl für zu niedrig<br />
angesetzt - und bereits für einen Teil der täglichen<br />
Diskriminierung .<br />
Zwar hat der ägyptische Staat - vom Staatspräsidenten<br />
über den Innenminister bis zum<br />
Gouverneur von Alexandria - den Terroran-<br />
– 15 –<br />
schlag am Neujahrstag gegen die „Kirche<br />
der Heiligen“ in Alexandria verurteilt . Dem<br />
schloss sich auch die höchste religiöse Instanz<br />
Ägyptens an, der Scheich der Universität al<br />
Azhar . Auch besuchen Repräsentanten des<br />
Staats an hohen Feiertagen wie Weihnachten<br />
und Ostern traditionell die Gottesdienste der<br />
Kopten .<br />
Viele Kopten sehen dahinter aber nur ein<br />
durchsichtiges Schauspiel . Denn der Staat<br />
besoldet gleichzeitig jene Prediger und die<br />
Azhar hat sie ausgebildet, die an Freitagen in<br />
ihren Predigten fordern, dass sich die Muslime<br />
von den Christen fernhalten, da diese ja<br />
Ungläubige seien . Große Unruhe hatte es gegeben,<br />
als der Theologe Salim al Awwa, der<br />
Generalsekretär der internationalen Vereinigungen<br />
der islamischen Religionsgelehrten,<br />
behaupten durfte, dass die Kopten in ihren<br />
Kirchen Waffen stapelten und das Ziel verfolgten,<br />
auf ägyptischem Boden eine eigene<br />
Republik zu gründen . Hören einfache Muslime<br />
Hetze dieser Qualität und kehren sie an ihren<br />
Arbeitsplatz zurück, wo ihnen ein Antrag<br />
von koptischen Mitbürgern vorliegt, werden<br />
sie diesen nicht mehr mit derselben Sorgfalt<br />
bearbeiten wie einen Antrag eines Muslims .<br />
Seit der Amtszeit des Staatspräsidenten Anwar<br />
al Sadat (1970 bis 1981) hat sich die Lage<br />
der koptischen Christen verschlechtert . Unter<br />
ihm verschob sich die zivile Grundlage des<br />
Staats immer mehr zu einer religiösen . Erst<br />
jüngst behauptete das Oberhaupt der Azhar<br />
wieder, Ägypten sei ein islamischer und kein<br />
säkularer Staat . Als konkrete Folge sind die<br />
Kopten im Staat unterrepräsentiert . Kopten<br />
können in der Armee nicht Generäle werden,<br />
im Staatsdienst nicht Gouverneure und<br />
an Universitäten nicht Dekane . In der Polizei<br />
gibt es keine Kopten und im Parlament weni-
ger als eine Handvoll Kopten . Denn Wahlen<br />
lassen sich mit ihnen als Kandidaten ja nicht<br />
gewinnen .<br />
Das amerikanische State Department äußerte<br />
sich in einem Bericht zur Lage der Religionsfreiheit<br />
kritisch über Ägypten und warf der<br />
Regierung in Kairo vor, nichts zu unternehmen,<br />
um die diskriminierenden Gesetze und<br />
die staatlichen Praktiken zu ändern . Als Konsequenz<br />
grabe sich die Diskriminierung tiefer<br />
in das tägliche Verhalten ein . In Ägypten nehme<br />
die Religionsfreiheit ab, bilanzierte der<br />
Bericht kritisch . Er beanstandete ferner, dass<br />
die Polizei bei Übergriffen gegen Kopten und<br />
deren Einrichtungen zu langsam handle . Der<br />
Scheich der Azhar forderte darauf die Kopten<br />
auf, die Aussagen des Berichts zu dementieren<br />
.<br />
Kritisch äußern sich die Kopten auch über die<br />
ägyptische Justiz . Sie klagen, dass Übergriffe<br />
gegen sie viel zu häufig nicht strafrechtlich<br />
geahndet würden . Am 2 . Januar 2000 hatten<br />
im oberägyptischen Dorf Kusheh islamistische<br />
Extremisten 21 Kopten massakriert .<br />
Das Gericht setzte aber alle 89 Angeklagten<br />
auf freien Fuß . Papst Schenuda III ., das<br />
Oberhaupt der koptischen Kirche, hat diese<br />
Entscheidung scharf kritisiert, ohne Ergebnis .<br />
Nach Zusammenstößen zwischen Muslimen<br />
und Kopten organisiert der ägyptische Staat<br />
oft „Versöhnungssitzungen“ . Die Kopten lehnen<br />
sie als „kosmetisch“ ab und nehmen nicht<br />
teil, weil Täter und Opfer gleich behandelt<br />
würden .<br />
Deutlich wird die Diskriminierung auch bei<br />
Konversionen . Das höchste Verwaltungsgericht<br />
hatte 2008 entschieden, dass das Recht<br />
auf Konversion zu einem anderen Glauben<br />
nicht für Muslime gelte . Es entschied auch,<br />
dass in die Personalausweise von Christen,<br />
– 16 –<br />
die erst zum Islam konvertierten und dann<br />
wieder zum Christentum zurückgekehrt seien,<br />
der Vermerk „früher Muslim“ vermerkt<br />
werden müsse . Diskriminierend ist ferner das<br />
Gesetz, das festlegt, dass Kinder von Konvertiten<br />
zum Islam auch automatisch Muslime<br />
würden, selbst wenn sie bereits erwachsen<br />
sind .<br />
Fassungslos waren die ägyptischen Kopten<br />
auch, als Staatspräsident Mubarak nach dem<br />
Ausbruch der Schweinegrippe angeordnet<br />
hatte, binnen 24 Stunden alle Schweine zu<br />
töten . Das traf mehr als 100 000 Kopten, die<br />
überwiegend um den Berg Muqattam auf dem<br />
Abfall Kairos Schweine gehalten hatten und<br />
mit einem Schlag verarmt waren . Entschädigt<br />
wurden sie nicht .<br />
Rainer Hermann<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />
04.01.2011<br />
KonZeRt<br />
Requiem aeternam –<br />
Requiem-vertonungen im vergleich<br />
13 .02 .2011 , 18 .00 uhr<br />
Requiem-Vertonungen von W .A . Mozart,<br />
J. Brahms, M. Duruflé und G. Fauré im vergleich<br />
. Henry Purcell: aus Funeral Sentences .<br />
Gabriel Fauré: Requiem op .48 .<br />
Vokalensemble an der UdK .<br />
Instrumentalistinnen und Instrumentalisten<br />
der UdK . Bo Bae Lee – Orgel, Hemma Jäger<br />
– Moderation – Leitung, Mirjam Sohar
PhaRaos eRBen<br />
Viele Kopten empfinden sich als die<br />
eigentlichen „urägypter“<br />
Die ägyptische Hauptstadt Kairo hat<br />
etwa sechzehn Millionen Einwohner -<br />
aber so genau weiß das niemand . Die<br />
Beseitigung des Mülls, der Tag für Tag<br />
anfällt, ist ein Problem, das Ägypten<br />
seit jeher zu schaffen macht . In Kairo<br />
gibt es dafür - unter anderen - die<br />
Zabbalin . Es sind Zigtausende, die in<br />
vielen Vierteln der Metropole den Müll<br />
einsammeln und, wenn möglich, sogar<br />
recyclen . Die Zabbalin leben davon<br />
und sind eine traditionelle Einrichtung<br />
des Landes . Die Zabbalin sind außerdem<br />
Kopten, das heißt, sie gehören der christlichen<br />
Bevölkerung Ägyptens an, die auf<br />
etwa acht bis zehn Millionen Menschen<br />
geschätzt wird . Auch dies weiß niemand<br />
so ganz genau .<br />
Es gäbe nun aber ein falsches Bild, wenn<br />
man vermutete, Kopten übten nur wenig angesehene<br />
Berufe wie Müllwerker aus . Neben<br />
vermögenden und vielen armen Kopten<br />
gibt es auch einen koptischen Mittelstand,<br />
dem es vergleichsweise gutgeht . Wie überall<br />
im Orient zeigt sich auch in Ägypten, dass<br />
die Christen weniger Berührungsängste mit<br />
der (westlichen) Moderne haben als viele<br />
Muslime, dass sie häufiger Fremdsprachen<br />
können und überhaupt offener gegenüber<br />
dem modernen Leben und seinen Erfordernissen<br />
eingestellt sind . Kopten trinken auch<br />
Alkohol, manche handeln auch mit ihm .<br />
Das kann zu Streit mit muslimischen Nachbarn<br />
führen .<br />
– 17 –<br />
Christen, wie etwa der sozialistische Schriftsteller<br />
Salama Musa, haben gerade im Geistesleben<br />
Ägyptens im vorigen Jahrhundert<br />
eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt .<br />
Von Reformen versprachen sie sich ein Ende<br />
des Anpassungsdrucks, den die muslimische<br />
Mehrheitsgesellschaft seit jeher auf sie, die<br />
„Schutzbefohlenen“ (ahl al dhimma), ausübt,<br />
auf dem Lande natürlich viel stärker als in<br />
den Städten . Die seit einem Jahr wieder andauernden<br />
Spannungen, die sich teilweise in<br />
Übergriffen und - wie zuletzt in Alexandria<br />
- Terrorakten entladen, sind Ausdruck eines<br />
zerbrechlichen Konsenses zwischen beiden<br />
Religionsgemeinschaften, der augenblicklich<br />
nicht mehr sehr belastbar scheint . Auf<br />
ihm beruht jedoch die Einheit des modernen<br />
Ägypten, die sich besonders nach dem des<br />
britischen Einflusses (seit 1882) und nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg und dem Sturz König<br />
Faruks 1952 herausbilden sollte .<br />
In den Gottesdiensten der Kopten taucht man<br />
hingegen in eine archaische Welt hinab . Die<br />
Priester verwenden neben dem Arabischen<br />
auch die koptische Liturgiesprache, die den<br />
Besucher in die Welt des spätantiken Orients<br />
entführt . Die koptische Gemeinde führt<br />
sich auf den Evangelisten Markus zurück,<br />
mithin auf das 1 . Jahrhundert nach Christus .<br />
Das Koptische, mit einem um mehrere Buchstaben<br />
ergänzten griechischen Alphabet geschrieben,<br />
gilt zudem als die späteste Form<br />
des Altägyptischen, das in Hieroglyphen<br />
(„heiligen Zeichen“), später dann aber in den<br />
kursiven Schriftsystemen des Hieratischen<br />
und Demotischen („Volksschrift“) niedergelegt<br />
wurde . Das spätantike Alexandria, die<br />
zweitgrößte Stadt des Römischen Reiches<br />
und mit der großen Bibliothek sein blühendstes<br />
Kulturzentrum, entfaltete durch die Väter
der frühen Patristik die ersten Ansätze einer<br />
christlichen Theologie . Zuvor hatte schon<br />
der jüdische Philosoph Philo in Alexandrien<br />
versucht, griechische Philosophie und die<br />
Lehren der Tora miteinander zu verbinden .<br />
Im 2 . und 3 . Jahrhundert entstanden in Nag<br />
Hammadi in Oberägypten, einem Ort, in dem<br />
es im vorigen Jahr ebenfalls zu einem Überfall<br />
von Muslimen auf Christen kam, jene<br />
gnostischen und apokryphen Evangelien, die<br />
in den vergangenen Jahren wieder ein bevorzugter<br />
Gegenstand der Forschung geworden<br />
sind . Auch der Neuplatonismus eines Plotin,<br />
der später Christentum und Judentum wie<br />
auch den Islam beeinflusste, fand seine Wiege<br />
in Alexandrien .<br />
Kopten betonen bisweilen die Kontinuität<br />
zum alten, pharaonischen Ägypten sowie den<br />
Bezug auf die frühchristlichen Ursprünge,<br />
ganz ähnlich wie etwa die Chaldäer im Irak .<br />
Und wie die Chaldäer sich als die „Uriraker“<br />
betrachten, so ist bei manchen Kopten durchaus<br />
das Bewusstsein verbreitet, sie seien die<br />
eigentlichen „Urägypter“ .<br />
Dass in Ägypten noch viele Millionen Kopten<br />
leben und eine kraftvolle koptische Kirche<br />
existiert, stellt übrigens dem ägyptischen<br />
Islam insgesamt kein so schlechtes Zeugnis<br />
aus . Als der muslimische Eroberer Amr Ibn al<br />
As zwischen 639 und 642 das Nilland eroberte,<br />
atmeten die Christen Ägyptens zunächst<br />
einmal auf, denn die Muslime hatten sie von<br />
der Herrschaft der byzantinischen Reichskirche<br />
befreit . In Byzanz hatten die ägyptischen<br />
Christen nämlich wegen ihrer abweichenden<br />
Christologie als Ketzer gegolten und waren<br />
teilweise Verfolgungen ausgesetzt gewesen .<br />
In den folgenden Jahrhunderten wurden die<br />
Kopten, die man seither mit dem arabischen<br />
Plural als „al aqbat“ bezeichnete, in das is-<br />
– 18 –<br />
lamische Ägypten als „Leute des Vertrages“<br />
integriert . Als im Jahre 969 der Feldherr<br />
Dschauhar al Siqilli im Namen der schiitischen<br />
Fatimiden-Dynastie Ägypten eroberte<br />
und neben der Stelle der arabischen Stadt al<br />
Fustat das heutige Kairo gründete (al Qahira -<br />
die Siegreiche), war wenigstens ein Drittel der<br />
ägyptischen Bevölkerung, wenn nicht fast die<br />
Hälfte, noch christlich . Auch die Fatimiden,<br />
die später von dem berühmten Sultan Saladin<br />
vertrieben wurden, änderten daran wenig . In<br />
der mamelukischen und osmanischen Periode<br />
Ägyptens waren die Verhältnisse nicht ideal,<br />
doch genossen die Kopten eine für die damalige<br />
Zeit beträchtliche Autonomie . Die wehrhafte<br />
Bauweise der koptischen Klöster macht<br />
allerdings deutlich, dass auch in früheren Zeiten<br />
nicht nur Friede herrschte .<br />
Blutige Zusammenstöße sind vor allem eine<br />
Angelegenheit der vergangenen fünfzig Jahre,<br />
als der arabische Nationalismus auch<br />
Ägypten erfasste und sich mit dem Kampf gegen<br />
den „westlichen Imperialismus“ verband,<br />
vor allem unter Nasser, dem Idol der Massen .<br />
Da mussten die Kopten manches ertragen,<br />
obwohl gerade sie - wie viele arabische Christen<br />
- nationalistische, also säkular-weltliche<br />
Ideen besonders propagiert hatten . In den vergangenen<br />
Jahrzehnten ist der Nationalismus,<br />
der einst Christen und Muslime zusammenschweißen<br />
sollte, schwächer geworden, der<br />
Islam ist indessen wieder stärker zu spüren<br />
als in der ersten Hälfte des 20 . Jahrhunderts,<br />
die als Zeit des Aufbruchs in die Moderne<br />
gelten konnte . Heute predigen nicht alle muslimischen<br />
Kanzelredner religiöse Toleranz .<br />
Und in Schenuda III . haben die Kopten ein<br />
Oberhaupt, das sich gegenüber der Obrigkeit<br />
nicht immer sanftmütig zeigt . Anlässe für Zusammenstöße<br />
gibt es viele . Oft sind es Strei-
tereien über Felder und Grundstücke unter<br />
Fellachen oder Grundbesitzern . In den Städten<br />
und auf dem Dorf genügen vermeintliche<br />
oder wirkliche Liebschaften zwischen einem<br />
Kopten und einer muslimischen Frau, um die<br />
Gemüter zu erhitzen . Auch der Bau von Gottes-<br />
oder Gemeindehäusern kann zum Anlass<br />
für Zusammenstöße werden, wie vor einigen<br />
Wochen in Gizeh bei Kairo in der Nähe der<br />
Pyramiden . Auch Benachteiligungen im politischen<br />
Proporz spielen eine Rolle . So konnte<br />
der ehemalige Generalsekretär der Vereinten<br />
Nationen Boutros Boutros Ghali in Ägypten<br />
nicht Außenminister werden, weil er Kopte<br />
war .<br />
Der jüngste blutige Anschlag in Alexandria<br />
mit 21 Toten scheint darauf hinzudeuten, dass<br />
das Terrornetzwerk von Al Qaida nun auch<br />
in Ägypten stärker Fuß gefasst hat, als man<br />
bis dahin zu glauben geneigt war . Offenbar<br />
sollen die latenten Spannungen zwischen<br />
den beiden Religionsgemeinschaften benutzt<br />
werden, um das in die Jahre gekommene Regime<br />
von Präsident Mubarak zu destabilisieren<br />
. Schon ist zu hören und zu lesen, Ägypten<br />
sei ein Pulverfass . Das ist wahrscheinlich<br />
übertrieben, doch muss die Regierung alles<br />
ihr Mögliche dafür tun, damit das Land nicht<br />
zum Pulverfass wird .<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />
05.01.2011<br />
Wolfgang Günter Lerch<br />
– 19 –<br />
KleIne studIenReIse<br />
Zusammen mit Dr . Hans–Joachim Pohl<br />
von den Brandenburgischen Exkursionen<br />
biete ich vom 11 .-14 . Juli 2011 eine<br />
landeskundliche und kulturgeschichtliche<br />
Reise in den Naturpark Unteres Odertal an .<br />
Standort ist das Hotel „Chalet Europa“ in<br />
Zützen bei Schwedt/ Oder . Tagesunternehmungen<br />
führen uns nach Frankfurt/Oder<br />
(St . Gertrauden und St . Marien), Neutrebbin<br />
mit „seinem“ Isenheimer Altar, nach<br />
Königsberg (heute: Chorzow) und in das<br />
Tal der Liebe, zur Mikwe nach Schwedt<br />
und zum alten und neuen Schiffshebewerk<br />
nach Niederfinow. Alles ist damit nicht aufgezählt,<br />
aber eine Schifffahrt auf der Oder<br />
gehört mit dazu . Hätten Sie noch Lust?<br />
Preis: 340 .- Euro im Doppelzimmer .<br />
Einige Zimmer sind noch frei .<br />
Anmeldung über die Küsterei .<br />
Sup. em. Wolfgang Barthen
KRItIsche sIcht auf<br />
eIne KRItIsche schRIft<br />
Zahlt der staat den Kirchen wirklich<br />
19 Milliarden euro jährlich?<br />
In dem Buch „Violettbuch Kirchenfinanzen“<br />
(erschienen November 2010)<br />
stellt der Autor carsten frerk die These<br />
auf, dass der Staat die Kirchen mit<br />
19 MILLIARDEN Euro finanziert. Und<br />
das etwa zusätzlich zu den Milliarden,<br />
die die Kirchen selbst jährlich ausgeben<br />
(zehn sind es bei der evangelischen Kirche)<br />
. Carsten Frerk ist kundig und hat<br />
viel recherchiert . Geht es aber wirklich<br />
um Zahlen in diesem Buch? Eher um deren<br />
Deutung . Darum hat der Autor seinem<br />
Buch zwei Zitate voran gestellt:<br />
„Religion gilt dem gemeinen Mann als<br />
wahr, dem Weisen als falsch und dem<br />
Herrschenden als nützlich .“ (Seneca)<br />
„Die hohe reich dotierte Geistlichkeit<br />
fürchtet nichts mehr als die Aufklärung<br />
der unteren Massen .“ (Johann Wolfgang<br />
von Goethe)<br />
Damit ist deutlich: das ist eine Streitschrift<br />
und kein Sachbuch . Passen diese<br />
beiden Zitate aus dem Altertum und dem<br />
späten Feudalismus? Stimmen die Zahlen?<br />
Wir werden sehen:<br />
Drei Milliarden Euro „Einnahmeverzicht“<br />
aus Steuern schreibt Frerk den<br />
– 20 –<br />
Kirchen als Zuwendungen zu . Und in<br />
der Tat: Der Staat verzichtet auf Einnahmen,<br />
weil die Kirchensteuer als Sonderausgabe<br />
absetzbar ist . Aber dieses Geld<br />
bekommen natürlich nicht die Kirchen,<br />
sondern die Bürger . Sie zahlen weniger<br />
Steuern, weil sie die Kirchen unterstützen<br />
. Genauso wie Spenden für gemeinnützige<br />
Organisationen bis 20 Prozent<br />
des Gesamtbetrages der Einkünfte steuermindernd<br />
geltend gemacht werden<br />
können, gilt das auch für die Kirchensteuer<br />
. Der Staat geht davon aus, dass<br />
es der Gemeinschaft dient, wenn man<br />
die Kirche finanziell unterstützt. Übrigens:<br />
ein Volumen von 20 Prozent der<br />
Einkünfte erreicht die gezahlte Kirchensteuer<br />
nicht einmal ansatzweise – es sind<br />
durchschnittlich rund ein Prozent (maximal<br />
drei Prozent) .<br />
Als „Ersparnis durch den Kirchensteuereinzug“<br />
werden in dem Buch 1,8 Milliarden<br />
Euro für die Kirchen benannt . Ein<br />
Betrag, der zum einen spekulativ ist, der<br />
aber zum anderen auch gar keine Rolle<br />
spielt . Denn die Kirchen vergüten den<br />
Kirchensteuereinzug mit zwei bis vier<br />
Prozent des Gesamtaufkommens der<br />
Kirchensteuer . Der Staat erhält deutlich<br />
mehr, als es ihn kostet . Für die Kirchen<br />
ist das in der Tat dennoch kostengünstig,<br />
aber dies als eine Finanzierung der Kirchen<br />
durch den Staat zu bezeichnen, ist<br />
schon ziemlich kühn!<br />
Steuerbefreiungen von rund 2,3 Milli-
arden Euro? Es gibt grundsätzlich keine<br />
auf kirchliche öffentlich-rechtliche<br />
Körperschaften zugeschnittene Besteuerungstatbestände<br />
Ist eine Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts oder eine juristische<br />
Person des öffentlichen Rechts<br />
von einem staatlichen Steuergesetz tatbestandlich<br />
erfasst, treffen sie auch die<br />
Rechtsfolgen, im Positiven wie im Negativen<br />
. Von diesem Grundsatz gibt es einige<br />
wenige Ausnahmen, die u .a . Kirchen<br />
oder Religionsgemeinschaften, auch in<br />
der Rechtsform der Körperschaft des<br />
öffentlichen Rechts, expressiv verbis benennen<br />
. Dies sind z .B . Befreiungen von<br />
der Grundsteuer, Umsatzsteuer im Rahmen<br />
der Jugendhilfe, bei der Erbschaftssteuer<br />
zugunsten des Verfügenden . Das<br />
angegebene Volumen ist in keiner Weise<br />
nachvollziehbar .<br />
Für kirchliche Kindergärten errechnet<br />
Frerk einen Betrag von 3,8 Milliarden<br />
Euro an Staatsgeldern . Die evangelische<br />
Kirche geht für ihren Bereich übrigens<br />
nur von einem knappen Drittel aus, aber<br />
wichtiger ist das Prinzip: Die Kirchen erhalten<br />
diese Mittel doch nicht, weil sie<br />
Kirchen sind, sondern weil sie für die Gesellschaft<br />
eine Dienstleistung erbringen,<br />
zu der sie obendrein von ihren eigenen<br />
Mitteln noch knapp 20% beisteuern . Das<br />
ist recht und billig, sie wollen es ja auch .<br />
Täten sie es nicht, müsste es der Staat<br />
selbst tun, und dann wäre es für ihn viel<br />
teurer, weil ja die kirchlichen Eigenanteile<br />
wegfielen. In unserem demokratischen<br />
– 21 –<br />
Staat des Grundgesetzes gilt das Prinzip,<br />
dass der Staat außerhalb seiner engeren<br />
Hoheitsbereiche nur dann selbst etwas<br />
tun soll, wenn Bürger und gesellschaftliche<br />
Organisationen es nicht oder nicht<br />
genug im Rahmen der geltenden Gesetze<br />
in eigener Verantwortung tun können .<br />
Aber er fördert deren Tun finanziell – für<br />
seine Bürger . Gefördert werden natürlich<br />
nicht nur die Kirchen, sondern viele<br />
andere freie Träger, wie etwa die Arbeiterwohlfahrt,<br />
das Rote Kreuz und andere<br />
freie Träger .<br />
Der Staat bezahle die theologische Ausbildung<br />
an den Universitäten? Ja . Er zahlt<br />
auch die Ausbildung für die Wirtschaft,<br />
für die Verwaltung, für die Musiker, die<br />
Germanisten . Es ist eine staatliche Aufgabe,<br />
Bildung zu ermöglichen und zu finanzieren<br />
. Warum für die Kirchen nicht?<br />
Nur weil der Autor die Wissenschaftlichkeit<br />
der theologischen Wissenschaft bestreitet?<br />
Kaum ein ausreichender Grund .<br />
Für kirchliche Schulen gebe der Staat<br />
2,3 Milliarden aus . Wir erfassen diese<br />
Zahlen nicht, da solche Schulen meist<br />
in freier Trägerschaft sind . Aber es sind<br />
öffentliche Schulen, nach anerkannten<br />
Lehrplänen, jedermann zugänglich . Der<br />
Staat fördert nicht die Kirchen, sondern<br />
die Schüler . Das ist doch wohl seine<br />
Aufgabe? Also ein ähnliches Prinzip<br />
wie bei den Kindergärten . Die Kirchen<br />
erbringen hier wieder – wie andere freie<br />
Träger auch – Leistungen im staatlichen<br />
Interesse, für das übrigens je nach Bun-
desland noch bis 20% weitere Mittel<br />
aufzubringen sind .<br />
Nun noch eine letzte Probe dieses Herangehens:<br />
270 Millionen Euro zahle der<br />
Staat für die Auslandsarbeit der Kirchen?<br />
Natürlich tut er das nicht für die Kirchen .<br />
Sondern er fördert die damit bestrittenen<br />
Maßnahmen, nämlich Entwicklungshilfe<br />
oder Katastrophenhilfe . Es sind die Kirchen,<br />
die hier dem Staat helfen, seine internationalen<br />
Verpflichtungen zu erfüllen<br />
und die natürlich ebenfalls viel dazu beisteuern:<br />
allein die evangelische Kirche<br />
gut 50 Millionen Euro aus eigenen Mitteln,<br />
dazu kommen noch die gut 90 Millionen<br />
Euro Spenden von und an „Brot<br />
für die Welt“ . Übrigens: auch wenn es oft<br />
Missionswerke sind, die tätig werden- es<br />
gehört zum international anerkannten<br />
Kodex, Mission und Hilfe nicht zu vermischen<br />
. Wir halten uns daran .<br />
Dies nur als einige Beispiele aus dieser<br />
Streitschrift . Also alles falsch? Die<br />
Zahlen an sich vielleicht nicht immer<br />
– aber die Schlussfolgerungen . Kirche<br />
ist Teil dieser Gesellschaft . Sie ist in ihr<br />
tätig und für sie und ihre Bürger . Und<br />
zumindest die Mehrheit dieser Gesellschaft<br />
will das auch so, es nützt ihr und<br />
es bringt dem Staat Vorteile, durchaus<br />
auch finanzielle. Unsere Gesellschaft<br />
lebt vom Tun der Vielen . Subsidiarität<br />
wird das genannt . Ein Grundprinzip der<br />
Demokratie . Wer dies nicht will, muss<br />
sich fragen lassen, was für eine Demokratie<br />
er will .<br />
– 22 –<br />
Um doch noch einmal Goethe zu zitieren:<br />
„Man merkt die Absicht und man ist verstimmt<br />
.“ Vielleicht . Aber es gehört zu<br />
einer Demokratie, andere Meinungen anzuhören,<br />
auch wenn sie mit der Wahrheit<br />
nicht kreativ umgehen . Das ist erlaubt .<br />
Dagegen kann man auch nichts tun . Was<br />
also kann man tun? Zu dem stehen was<br />
man selbst tut, selbst zu verantworten<br />
hat . Das aber ist geradezu geboten: All<br />
unsere Arbeit gut zu machen . Gott und<br />
den Menschen dienen . Das ist Kirche .<br />
Und wir finden das nicht falsch.<br />
Thomas Begrich,<br />
Leiter der Abteilung Finanzen<br />
bei der EKD
sPaRGelfahRt<br />
am freitag, dem 20 . Mai<br />
2011, geht es in die Lausitz,<br />
südlich von Luckau . In<br />
dem kleinen Dorf Goßmar<br />
erwartet uns die Wirtin der<br />
„Schlemmerstube“, Frau<br />
Kolk witz .<br />
Marktplatz Luckau<br />
Auf der Speisekarte steht heute zum Mittag<br />
Spargelessen „satt“ . Alles wird nach<br />
Hausfrauenart von Hand zubereitet . Wir<br />
können wählen: Rinderzunge, Kotelett<br />
oder hausgemachten Schinken zum Spargel<br />
. Nach dem Essen führt uns eine Rundfahrt<br />
nach sonnewalde . Dort erleben wir<br />
die wunderschöne Landschaft des naturparks<br />
niederlausitz und besuchen den<br />
schlosspark, in dem im Mai schon alles<br />
grünt und blüht . Am Nachmittag werden<br />
uns in der Schlemmerstube hausgemachte<br />
Spreewälder Plinsen mit Früchten serviert .<br />
abfahrt: 09 .00 uhr Bayerischer Platz<br />
Preis pro Person: 43,50 €<br />
Sie finden das Informationsblatt im Vorraum<br />
der Kirche und in der Küsterei .<br />
Ich bitte um schriftliche Anmeldung .<br />
Ihr Christian J.Hövermann<br />
– 23 –<br />
ZuM tItelBIld:<br />
die Wahl des apostels Matthias<br />
Gleich im 1 . Kapitel in der Apostelgeschichte<br />
wird diese Wahl berichtet . Ebenso wichtig<br />
ist aber auch, dass wir vorher noch erfahren,<br />
wie Judas Iskarioth zu Tode kam . Er stürzte<br />
auf dem Acker, den er für die 30 Silberlinge<br />
erworben hatte, zu Tode .<br />
Nun soll auf Weisung des Petrus aus einer<br />
Gruppe von 120 Männern ein Nachfolger<br />
gewählt werden . Voraussetzung ist, dass er,<br />
wie die anderen Jünger auch, vom Anfang<br />
des Wirkens Jesu bis zu seiner Auferstehung<br />
schon immer zum Kreis der Nachfolger Jesu<br />
gehört hat . Er muss als Augenzeuge über Jesus<br />
Auskunft geben und ihn bezeugen können .<br />
Zwei Männer werden benannt, ein Joseph,<br />
genannt Barsabas, mit dem Zunamen Just und<br />
Matthias . Nach einem Gebet um die Weisung<br />
des Herrn erfolgt die Wahl, indem man das<br />
Los wirft, das auf Matthias fällt . Damit vervollständigt<br />
er den Jüngerkreis wieder auf 12<br />
Apostel . Im weiteren Verlauf der Apostelgeschichte<br />
ist allerdings nichts mehr von ihm zu<br />
hören .<br />
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