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1. kommunikation und massenkommunikation - Semestra

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<strong>1.</strong> KOMMUNIKATION UND MASSENKOMMUNIKATION<br />

Lasswell – Formel: Teilbereiche der Kommunikationsforschung<br />

Who says what in which channel to whom with what effect.<br />

Bestandteile der Kommunikation: Sender, Nachricht, Empfänger.<br />

„Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen“ – „verbales <strong>und</strong> /oder nonverbales<br />

Miteinander-in-Beziehung-treten von Menschen zum Austausch von Informationen.<br />

Gegenstandsbereich: Interdisziplinär.<br />

- sozialwissenschaftlich (Hauptgegenstand)<br />

- normativ (wie Medien sein sollten, Bsp.: „nicht einseitig informieren)<br />

- working – theories (Arbeitsweise, Praxis)<br />

- Verständnis des Publikums (commun-sense-theories)<br />

Theorie – Empirie: Voraussetzung für Theorie ist eine Begrifflichkeit. Daraus Hypothese,<br />

die mittels Empirie überprüft wird. (Falsifikation / Verifikation)<br />

Theorie gilt so lange, wie sie nicht widerlegt worden ist.<br />

Kommunikationsprozess: Sender – Botschaft – Empfänger<br />

- Prä<strong>kommunikation</strong> (Vorbeeinflussung): sich zuerst ein Bild machen; WIE mache ich es;<br />

günstiger Zeitpunkt abwarten; welche Absicht habe ich? – Wichtig für erfolgreiche Komm.<br />

- Postbeeinflussung (Rückbeeinflussung): Reaktion des Empfängers.<br />

- Kommunikationszusammenhang: „Morgen komme ich“<br />

- Störungen: Beziehungsaspekt falsch interpretiert<br />

Interaktion – Kommunikation<br />

wechselseitig – kann auch einseitig sein <strong>und</strong> ist regelmässiges Ritual<br />

Information: Etwas Neues, Unerwartetes. Je unerwarteter, desto höher Infogehalt.<br />

Je spezifischer die Erwartungen desto geringer. Überraschungswert am grössten bei möglichst<br />

vielen alternativen <strong>und</strong> ausgeglichenen Erwartungen (wenn Alternativen mit gleicher<br />

Wahrscheinlichkeit eintreffen können). Folglich: Überraschungswert bestimmt Infogehalt<br />

(somit alte Zeitungen uninteressant)


Red<strong>und</strong>anz: Vorhersehbarkeit, Ordnung, Regelhaftigkeit (Gegenteil von<br />

Überraschungseffekt). Bei Unsicherheiten sind red<strong>und</strong>ante Infos willkommen. Bsp: Flughafen<br />

(Flugnummer, Flugsteig, genaue Zeit wird immer wieder nachgesehen, gehört)<br />

Kommunikationsbegriff: Wer ist der Kommunikator. Quelle – Nachricht – Empfänger<br />

Kommunikation = Bedeutungsvermittlung (verbal / nonverbal)<br />

Arten von Kommunikation: direkt / indirekt – wechselseitig / einseitig – öffentlich/privat<br />

<strong>1.</strong> direkt: face – to – face (Idealfall der Kommunikation)<br />

2. indirekt: vermittelnd. Nie genau so ergiebig wie direkte Komm. (Mail, SMS,..)<br />

3. wechselseitig: Gespräch. Privat oder öffentlich<br />

4. einseitig: seltener. Nur ein Kommunikator sagt etwas.<br />

Publizisistische Kommunikation: öffentlich, periodisch, publizistisch, universal<br />

Human<strong>kommunikation</strong>: Bedeutungsvorräte<br />

Kommunikatives Handeln:<br />

<strong>1.</strong> allgemein (Mitteilung) – konstant: Verständigung<br />

2. speziell (Interesse) – variabel: Interessenrealisierung<br />

Verständigung auf zwei Ebenen: Inhaltsaspekt, Beziehungsaspekt<br />

Wie gross ist die Schnittmenge? Sagt aus, wie gut man sich kennt / wie nahe man sich ist.<br />

Primärmedien: Sprache, Gestik<br />

Sek<strong>und</strong>ärmedien: Rauchzeichen (drückt nur etwas aus), Plakat,…<br />

Tertiärmedien: Telefon, SMS. Technisch vermittelte Kommunikation<br />

Quartiärmedien: Chats<br />

Dimensionen sprachlicher Zeichen<br />

Pragmatisch: Sender, Empfänger, Situation<br />

Semantisch: Gegenstände<br />

Syntaktisch: andere Zeichen<br />

Nonverbale Kommunikation: ähnliche Regeln wie verbale Kommunikation.<br />

Codes der nonverbalen Kommunikation (grosse Unterschiede zw. Kulturen):<br />

<strong>1.</strong> Performance Codes (Stimme, Gesicht, Hände)


a) Embleme (Zeichen, das etwas anzeigt; z.B. Autostopp-Daumen)<br />

b) Illustratoren (Begleitung parallel zur Sprache; z.B. „Händesprache“)<br />

c) Regulatoren (Körperbewegungen, v.a. Augen; z.B. Blick in die Augen)<br />

d) Affect Displays (Emotionen; z.B. Gesichtsausdruck)<br />

e) Adaptoren (Anpassung an anderen / Angleichung; z.B. Stuhl zurecht schieben oder<br />

Kaffeetasse reichen)<br />

2. Artifactual Codes (künstliche Codes; Objekte wie ein Riesenschreibtisch des Chefs,<br />

Kleidung, Bürohochhaus-Architektur)<br />

3. Mediatoren (Bilder, Graphiken)<br />

4. Raum-zeitliche Codes (kulturunterschiedlich; z.B. Pünktlichkeit oder Nähe – Distanz)<br />

(Ebene zwischen verbal <strong>und</strong> nonverbal: paranormal)<br />

Begriff der Massen<strong>kommunikation</strong> (Maletzke):<br />

Öffentlich, einseitig (neu: interaktiv – Rückkoppelung eher möglich), indirekt, technisch,<br />

disperses Publikum<br />

Merkmale von Öffentlichkeit:<br />

<strong>1.</strong> Basiert auf allg. verständlichen Sprache (z.B. interessiert BA – Studiengang die Masse<br />

nicht)<br />

2. unabgeschlossen gegenüber potenziellem Publikum<br />

3. Teilnahme nicht reguliert. Jeder kann teilnehmen.<br />

Öffentlichkeit: Ebenen (Massen<strong>kommunikation</strong>, Veranstaltungen, Encounters mit Bsp.<br />

Zugabteilungsgespräch) Einwirkungsgrad auf die Öffentlichkeit (je öffentlicher desto höher),<br />

direktes Feedback (je öffentlicher desto geringer), Abstraktionsgrad des Publikums (z.B. EU-<br />

Beitritt: Allg. Masseneinstellung dazu)<br />

- Öffentlichkeiten verändern sich mit Themenlagen<br />

Zusammenhang Massen<strong>kommunikation</strong> <strong>und</strong> interpersonale Kommunikation:<br />

Kommunikator <strong>und</strong> Rezipient in einer sozialen Umgebung. Z.B. Kommunikator in der<br />

Redaktion. Verankerung.


Modell der Massen<strong>kommunikation</strong> nach Westley / Mc Lean:<br />

Ereignisse werden aufgegriffen <strong>und</strong> bearbeitet. Siehe Darstellung S. 13<br />

Feldschema der Massen<strong>kommunikation</strong>: Auch sozialpsychologische Einflüsse auf<br />

Elemente. Siehe Darstellung S. 14<br />

- Kommunikator (Selbstbild, Persönlichkeit, Team, Institution, soz. Beziehungen,..)<br />

- Zwang der Aussage bzw. des Programms: Stoffauswahl, Gestaltung (z.B. tägliche TS)<br />

- Medium: wirkt sich auf Komunikator aus (nicht alle Medien erlauben die gleiche<br />

Darstellung). Einfluss auf Erleben <strong>und</strong> Wirkung beim Rezipienten, Rezipient kann auswählen.<br />

- Rezipient als Persönlichkeit,…<br />

Positiv: Zusammenhang Kommunikator – Rezipient, Einflüsse denen man unterliegt<br />

Negativ: Modell ist recht harmonisch; es wird nicht deutlich, dass Kommunikatoren AUCH<br />

abhängig sind.<br />

Das Kommunikationsmodell von Osgood<br />

Betonung des Enkodierens <strong>und</strong> Dekodierens. Weniger wichtig.<br />

Das Encoding / Decoding-Modell von Stuart Hall<br />

Siehe Darstellung S. 16. Weniger wichtig.<br />

Traditionelle Massenmedien<br />

-Print: Ab 17.Jh.; zunächst Wirtschaft <strong>und</strong> Handel, später Politik<br />

Presse musste sich die Freiheit erkämpfen.<br />

- Film: v.a. Unterhaltungsfunktion. Auch Propaganda<br />

- Radio /TV: 90 Jahre / 60 Jahre alt. Neu: Hohe Aktualität, Effizienz, höhere Emotionalität.<br />

Hauptdimensionen von Medien:<br />

- Beziehung des Mediums zu Staat <strong>und</strong> Gesellschaft (z.B. Staatskontrolle)<br />

- Soziale <strong>und</strong> kulturelle Werte (z.B. realitätsorientiert oder seriös,..)<br />

- Organisation <strong>und</strong> technische Einrichtung (z.B hohe Technologieentwicklung)<br />

- Bedingungen der Distribution, Rezeption <strong>und</strong> Gebrauch (z.B. raum-zeit-unabh.)<br />

- Soziale Beziehung des Senders <strong>und</strong> Empfängers (z.B. interaktiv,...)


Begriffsdefinition Multimedia:<br />

- Interaktive Nutzung der Produkte / Dienste: Nutzer nicht mehr nur Empfänger sondern<br />

kann selber eine Aktion auswählen; Wechselseitigkeit z.T. möglich.<br />

- Integrative Verwendung von dynamischen (Audio, Video) <strong>und</strong> statischen (Text,<br />

Grafik) Medientypen<br />

- Im Wesentlichen auf Basis von digitaler Technik <strong>und</strong> Nutzung von<br />

Kompressionstechnologie<br />

Wichtig: Zeitnahe Verbindung wird bei Multimedia aufgebrochen. Revolution für<br />

Massen<strong>kommunikation</strong>ssystem auf der Mikroebene (Nutzer-Ebene: mehr Flexibilität),<br />

Mesoebene (Arbeitswelt der Journalisten verändert sich; andere Ausbildung) <strong>und</strong> Makroebene<br />

(Bsp. Politsches System hat Möglichkeiten übers Internet)<br />

z.B.: Internet, Pay-TV, Video-on-demand (Premiere),, Pay-per-view, E-mail, Bildtelefonie,<br />

Videokonferenz,…..<br />

CH: 67 % haben Internet-Zugang<br />

2. MASSENMEDIEN UND GESELLSCHAFT<br />

Lasswell-Formel grenzt Gesellschaft aus; geht nur vom „Empfänger“ aus.<br />

Begriff Mediatisierung: Immer stärkere Durchdringung der Medien.<br />

(Soziales) System: System = Menge von Elementen, dazwischen Wechselbeziehungen.<br />

Soziales System (Parsons) = System von menschl. Handlungen. Stellt ein System<br />

differenzierter Handlungen / Aktionen dar. Integration erforderlich für Systemerhalt. Wenn<br />

das System ZU öffentlich wird = Integration gefährdet.<br />

Bsp. Soziales System Uni Bern. In sich nicht geschlossen. Integration z.B. als Studi-<br />

Verbindungen.<br />

AGIL – Schema nach Parsons: Gr<strong>und</strong>funktionen die in einem soz. System erfüllt sein müssen:<br />

<strong>1.</strong> Adaptive Funktion: Anpassungsfunktion an veränderte Umweltbedingungen<br />

(z.B. Anpassung an Geburtenrückgänge)<br />

2. Goal-Attainment: Zielerreichung; Werte<br />

3. Integrative Funktion: Normen (z.B. Studi-Verbindung)<br />

4. Latent-Pattern-Maintenance: Funktion der latenten Normerhaltung.


(z.B. Uni- Prüfung)<br />

<strong>1.</strong> <strong>und</strong> 2. sind nach aussen; 3. <strong>und</strong> 4. nach innen gerichtet.<br />

Massen<strong>kommunikation</strong> = Subsystem des soz. Systems <strong>und</strong> leistet Beiträge zur Erfüllung der 4<br />

Gr<strong>und</strong>funktionen.<br />

Beispiel 1: Medien<br />

A: (Wirtschaft) Werbung<br />

G: (Politik) Problemaufgreifung, Unterstützung, Wahlen: Aufforderung, Mobilisierung<br />

I: (sozial) Bsp. Krimi: „Du darfst nicht töten“<br />

L: (Kultur) Spannungsbewältigung durch Medien wie Kino,….<br />

Beispiel 2: Die Schweiz<br />

A: Teilsystem Wirtschaft kann sich am ehesten anpassen<br />

G: Teilsystem Politik sorgt dafür, dass die Ziele des Systems erreicht werden<br />

I: Sozialsystem: Clubs, Verbände, Parteien,..<br />

L: Kultursystem: z.B. in der Religion<br />

- Das Massen<strong>kommunikation</strong>ssystem ist gegen aussen offen <strong>und</strong> steht mit der Umwelt im<br />

Austausch. Siehe Darstellung S. 21<br />

Mediensystem:<br />

In fortgeschrittenen Gesellschaften: Entwicklung eines eigenständigen Mediensystems. Ruft<br />

in anderen gesellschaftlichen Teilsystemen Reaktionen hervor. Neue Interdependenzen<br />

zwischen Teilsystemen (Medialisierung- bzw. Mediatisierungseffekt).<br />

Verhältnis Mediensystem – politisches System:<br />

<strong>1.</strong> Gewaltenteilung (Medien als 4. Gewalt; Kritik- <strong>und</strong> Kontrollfunktion)<br />

2. Instumentalisierungsansatz (Medien von Politik abhängig weil Politik politische<br />

Kommunikation betreibt; Parteieinfluss in den Aufsichtsgremien des öff. R<strong>und</strong>funks;<br />

Beispiel PR.<br />

3. Dependenzansatz (Mediatisierung der Politik; pol. Institutionen von Politik abhängig;<br />

Bsp. Skandalberichterstattung; GEGENTEIL VON PUNKT 2.<br />

4. Interdependenzansatz (Symbiose, Tauschverhältnis; MISCHMASCH AUS PUNKT 2<br />

UND 3. Ein Geben <strong>und</strong> Nehmen: Publizität gegen Information)


Systemtheorie: Klassischer Struktur-funktionaler Ansatz von Parsons:<br />

Ausgangspunkt: Wie können Teile eines Systems (Subsysteme) zum Funktionieren / Stabilität<br />

des Gesamtsystems beitragen oder nicht (Handlungen, Interaktionen)? Massenmedien werden<br />

dabei als Subsystem betrachtet. Funktion passt sich der Struktur an.<br />

Bsp. Funktional: Vor Wahlen mobilisieren Bsp. Dysfunktional: überzogene Kritik,<br />

Revolutionen<br />

Manifeste Funktionen = beabsichtigt latente Funktionen = unbeabsichtigt<br />

Bsp. Studi-Party: Manifeste Funktion = Unterhaltung, Vergnügen<br />

Latente Funktion: Integration der Studis.<br />

Wichtig: Es müssen wiederholte Handlungen sein.<br />

Funktionen des Subsystems Massenkomunikation:<br />

Info, Öffentlichkeit, Artikulation, Vermittlung, Kompensation (z.B.Spannungsbewältigung),<br />

Komplexitätsreduktion, Thematisierung, Kritik- <strong>und</strong> Kontrollfunktion, Sozialisation, Bildung<br />

Erziehung, Integration, Unterhaltung, Werbung (Wirtschaftsankurbelung).<br />

Dysfunktion: „Narkotisierung“ weil Medienüberfluss wie TV,..: Untätigkeit, wenig<br />

Partizipation.<br />

Systemtheorie: Funktional-strukturaler Ansatz (Luhmann)<br />

Geht nicht vom Bestand sozialer Subsysteme sondern vom Problemlöseprozess aus<br />

(Differenzen zwischen System <strong>und</strong> Umwelt überwinden).<br />

Fortbestehen durch Problem lösen. Soziale Systeme = Funktion der Erfassung <strong>und</strong> Reduktion<br />

von Komplexität. Primär wird die Funktion angeschaut. Um die zu schaffen braucht es<br />

Strukturen (Bsp. Redaktion): Herstellung von Themen der Öffentlichen Kommunikation. Ist<br />

dauern in Veränderung. Struktur passt sich der Funktion an.<br />

Bsp. dieser Anpassung: Menschen werden immer älter, Anpassung der Werbung ältere<br />

Menschen anzusprechen.<br />

Bsp. Mediensystem: Steht mit Umwelt dauernd in Verbindung


3. MEDIENINSTITUTION UND ORGANISATION<br />

Von innen nach aussen:<br />

- Rolle des Massenkommunikators<br />

- Medienorganisation (Setting in der Produktion stattfindet; Bsp. Redaktion)<br />

- Medieninstitution als Ganzes (alle versch. Mediengattungen, Verlage,…) ohne PR<br />

- Gesellschaft<br />

Die Medienorganisation in einem Feld sozialer Kräfte:<br />

- Management (Verantwortliche Führungspersonen) / Technik + Distribution /<br />

Kommunikatoren<br />

- Umfeld:<br />

<strong>1.</strong> ökonomische Einflüsse (Gewerkschaften, Eigentümer, Wettbewerber)<br />

2. Publikum<br />

3. soziale <strong>und</strong> politische Einflüsse von aussen (z.B. Medienrecht)<br />

4. Ereignishaftigkeit der Welt<br />

Differenzierung (Diversifizierung) der Medieninstitution (Merkmale):<br />

- Medientyp<br />

- Bandbreite der Tätigkeit (national,…)<br />

- Aufgaben <strong>und</strong> Funktionen<br />

- Form von Eigentümerschaft, Kontrolle <strong>und</strong> Management (privatwirtsch-öff.rechtl.)<br />

Ziele der Medienorganisationen:<br />

- publizistisch (eher normativ): Bsp. politische Linie, Nachrichtenkultur<br />

- ökonomisch (Nutzenmaximierung) Differenzierung öff.rechtl. – Privat<br />

Problem: 2 Ziele gleichzeitig erreichen wollen; Balance!!


4. KOMMUNIKATORFORSCHUNG<br />

Definition: Verantwortung für die Herstellung <strong>und</strong> Übermittlung von Nachrichten, Berichten,<br />

Geschichten. Erarbeitung bzw. Verbreitung von Infos, Meinungen, Unterhaltung.<br />

<strong>1.</strong> Fest angestellt oder freiberuflich<br />

2. Erarbeitung von Wort- <strong>und</strong> Bildinfos durch Recherchieren; Organisation <strong>und</strong> Technik<br />

Sehr weit gefasste Definition (auch Pressesprecher dabei) <strong>und</strong>: Auch PR dabei<br />

(problematisch, da Selbstdarstellung partikulärer Interessen = Auftrags<strong>kommunikation</strong>)<br />

PR versucht, Journalismus zu beeinflussen <strong>und</strong> nimmt extrem stark zu!<br />

Journalismusforschung CH:<br />

- sehr hoher Anteil an fest Angestellten; feste Freie v.a. im Lokaljournalismus (SuWo)<br />

- 40 % arbeiten bei Tageszeitung<br />

- Total etwa 10000 Journalisten (recht hohe Zahl)<br />

- Gehalt mittel<br />

- Hochschulstudium – Abschluss nimmt Überhand (auch bei Lokaljournalismus. Für<br />

Elite – Medien Pflicht. Nicht so wichtig, WELCHES Studienfach)<br />

- Hochschulstudium alleine reicht nicht: Dazu kommt Volontariat (=Königsweg)<br />

- Fachkompetenz (Studium) + Vermittlungskompetenz (Volontariat) erwerben<br />

- Negative Seiten: wirtsch. Druck / Zeitdruck.<br />

- Positive Seiten: Arbeitsklima, Abwechslung. Mittelmässig: Entlöhnung<br />

- PR: immer mehr Leute, die ausschliesslich für PR zuständig sind (PR-Experte)<br />

Daneben aber auch PR-Beauftragte<br />

Professionalisierung-Konzept (Profession =)<br />

<strong>1.</strong> spezialisiertes Wissen erfordert<br />

(Untersuchung berufsstruktureller Prozesse wie z.B. Ausprägung der Akademisierung)<br />

2. Zugang zum Beruf einer Kontrolle unterlegen<br />

(Untersuchung von spezifischen Abschnitten beruflicher Sozialisation)<br />

3. Bestand einer formalen Berufsorganisation<br />

(Untersuchung von qualitativen Veränderungsprozessen einzelner Berufe)


Fünf Entwicklungsstufen der Professionalisierung (nach Wilensky):<br />

<strong>1.</strong> Vollberuf (Ganztagesberuf): Phase erreicht.<br />

2. Einrichtung von Ausbildungsinstitutionen für beruflichen Nachwuchs (z.B. MAZ)<br />

Verdichtung: Journi muss immer mehr können (filmen, cutten, ..) Phase erreicht<br />

3. Bildung von Berufsverbänden / Änderung von Berufsbezeichnungen<br />

4. staatlich / gesetzlicher Schutz des eigenen Titels (Diplom): Problematisch!!<br />

Von einer Profession kann man noch nicht sprechen. Trend dazu aber klar.<br />

Gegentrend: Weblocks: Bieten im Internet journalistische Beiträge an.<br />

5. Zusammenfassung der Berufsregeln in einer Berufsethik. Phase zumeist erreicht.<br />

Einflussfaktoren im Journalismus (nach Donsbach)<br />

<strong>1.</strong> Subjekt-Sphäre (Werte, Einstellungen,..)<br />

2. Professions-Sphäre (Ausbildung, Berufsnormen, ethische Prinzipien)<br />

3. Institutions-Sphäre (innere Pressefreiheit, redaktionelle Linie)<br />

4. Gesellschafts-Sphäre (Pressefreiheit, rechtlicher & politischer Rahmen)<br />

Weiterentwicklung durch Esser (Zwiebelmodell)<br />

<strong>1.</strong> Subjekt Individualebene (laut Autor recht dominant)<br />

2. Institution Organisationsebene<br />

(Organisationsstruktur, Berufsbilder, Technologie, redakt.<br />

Kontrolle, zeitl.Vorgaben & Rhythmus)<br />

3. Medienstruktur Rechtlich-normative <strong>und</strong> ökonomische Ebene<br />

(ökonom. Bedingungen wie SRG-Verpflichtungen, Presserecht<br />

Gewerkschaften & Verbände, …)<br />

4. Gesellschaft Historisch-kulturelle Rahmenebene<br />

Quellen & Info-Beschaffung:<br />

<strong>1.</strong> Agenturen & Amateurfotografien<br />

2. Archive<br />

3. Recherche<br />

4. Handlungsträger (Vitamin B)<br />

(Pressefreiheit, Journalistische Tradition, Politische Kultur,…)<br />

5. Medien selbst (Leitmedien wie Spiegel, Tagesschau,…)<br />

6. Pressestellen, PR


Rollenselbstverständnis (selbstgesteckter Rahmen des Handels, also die Beobachtung<br />

der sich selbst zugeschriebenen Rolle):<br />

- Vermittler, Kritiker, Hüter, Pädagoge, Anwalt, Präsizionsjournalismus, …<br />

Rolle nicht zwingend mit Handlung identisch. Aktuelle & neutrale Berichte sind zusammen<br />

mit dem interpretativen Journalismus zentral)<br />

Deutsche Journis: Missionare <strong>und</strong> Spürh<strong>und</strong>e. Haben sich dem britischen Selbstverständnis<br />

angeglichen. Trend: Information <strong>und</strong> Kritik!<br />

Rollenwahrnehmung PR – Experten <strong>und</strong> PR – Beauftragte im Vergleich:<br />

Experten: eher Dialogfunktion im Vordergr<strong>und</strong><br />

Beauftragte: eher partikuläre Interessen (Ziele der Organisation) im Vordergr<strong>und</strong><br />

Gatekeeper (White):<br />

= Auswahl von als publikationswürdig erachtete Ereignisse / Themen, d.h. Selektion.<br />

Die Journalisten als Pförtner entscheiden, welche Ereignisse zu öffentlichen Ereignissen<br />

werden <strong>und</strong> welche nicht <strong>und</strong> tragen damit zum Weltbild der Rezipienten bei. Akzeptierte<br />

Nachrichten werden noch weiter bearbeitet <strong>und</strong> modifiziert. „Eine Nachricht ist das, was die<br />

Zeitungsleute daraus machen.“<br />

Ansätze der Gatekeeper-Forschung:<br />

<strong>1.</strong> Individualistische Studien: Nachrichtenauswahl hängt von individuellen Merkmalen<br />

ab (White 1950): Input-Output-Analyse: Nur 10% berücksichtigt von Mr. Gates.<br />

Weshalb? Er nannte handwerkliche Gründe, in Wirklichkeit bevorzugte er aber Politik<br />

(=pers. Vorliebe)<br />

2. Institutionelle Studien: Einflüsse von Zeit, Platz, Routinen, Art zu schreiben,<br />

Berufsrollen, Quellen, redaktionelle Linie; d.h. Faktoren Zeit <strong>und</strong> Platz.<br />

3. kybernetische Studien: Systemtheoretischer Ansatz: Nachrichtenauswahl als<br />

Anpassungshandeln an Umwelterfordernisse, Rückkoppelungsprozesse.<br />

Fazit: Nachrichtenauswahl nur z.T. individueller Natur! Gatekeeping = komplizierter<br />

Prozess!


Verhältnis Journalismus – PR:<br />

= Intereffikationsmodell, nicht Determinismus – Modell!!!???<br />

Bedeutet: Sich wechselseitig ermöglichen<br />

a) Sachdimension: Selektion, Agenda-Building, Bewertung, Präsentation:<br />

Unternehmen stellen Pressetexte zur Verfügung <strong>und</strong> wollen, dass sich diese<br />

verbreiten. Zugleich Entlastung des Journalisten. Aber: Gefahr des<br />

Verlautbarungsjournalismus v.a. in Lokalzeitungen (vgl. SuWo!)<br />

b) Zeitliche Dimension: zeitlicher Rahmen <strong>und</strong> Routinen an einer<br />

Pressekonferenz<br />

c) Sozial-psychologische Dimension: psychische Voraussetzungen,<br />

organisatorischer Rahmen <strong>und</strong> Routinen: Beziehungen zwischen PR-Leuten<br />

<strong>und</strong> Journalisten.<br />

Zwischen PR <strong>und</strong> Journalismus: Adaptionen (Anpassungen) <strong>und</strong> Induktionen (beabsichtigte<br />

Anregungen): PR haben z.T. Themen <strong>und</strong> Timing unter Kontrolle (ist raffiniert: Zeitpunkte<br />

der Pressekonferenzen). In der Regel haben die PR-Leute in Krisenzeiten weniger Einfluss;<br />

läuft aber alles nach Plan, wird viel von der PR übernommen.<br />

PR – Journalismus = Tauschverhältnis!!?<br />

5. NACHRICHTENAUSWAHL UND NACHRICHTENWESEN<br />

- Medieninhalte = manifest (durch Inhaltsanalyse ausgewertet) / latent (Rückschlüsse<br />

mittels Inhaltsanalyse)<br />

- Medienrealität = Spitze des Eisbergs; Konzentration auf Ungewöhnliches,<br />

Überraschendes. Mischung aus Real- <strong>und</strong> Pseudoumwelt<br />

Definition IA: Empirische Methode zur systematischen, intersubjektiv nachvollziehbaren<br />

Beschreibung inhaltlicher (Raum, Zeit, Quellen, Akteure,..) <strong>und</strong> formaler Merkmale<br />

(Grösse, Platzierung) von Texten (z.B. Festlegung von Kategorien)<br />

- Nachrichtenfaktoren nach Galtung / Ruge (1965): FAEBKÜKVBBPN<br />

<strong>1.</strong> Frequenz � zeitl. Ablauf sollte Mediumszyklus entsprechen<br />

2. Aufmerksamkeitsschwelle � etwas Unregelmässiges / Überraschendes<br />

3. Eindeutigkeit � überschaubar, unkompliziert<br />

4. Bedeutsamkeit � Tragweite eines Ereignisses. Nähe / Betroffenheit<br />

5. Konsonanz � Übereinstimmung mit Erwartungen <strong>und</strong> Wünschen<br />

6. Überraschung � Gegenteil: Unverhergesehen


7. Kontinuität � Ereignis, das schon als Nachricht definiert (Eishallen-<br />

Einsturz folgen WM-Stadien-Überprüfungen<br />

8. Variation � Ausbalancierung z.B. Inland – Ausland<br />

9. Bezug auf Elite-Nationen � USA, EU (wichtig: Bezug zu einem Land)<br />

10. Bezug auf Elite-Personen � Personalisierung von Vorteil: Papst, Präsident,…<br />

1<strong>1.</strong> Personalisierung � Trend, Ereignisse einer Person zuzuschreiben<br />

12. Negativismus � Schicksale,..(wichtig!!)<br />

Hypothesen über die Wirkung der Nachrichtenfaktoren: KARVS<br />

<strong>1.</strong> Komplementarität: Sind einige Faktoren nicht überfüllt, müssen die anderen<br />

Überspitzt werden.<br />

2. Additivität: Je mehr Nachrichtenfaktoren, desto besser (verstärken einander)<br />

3. Replikation: Selektivität / Verzerrung grösser mit mehr Stufen der Nach-<br />

richtenübermittlung<br />

4. Verzerrung: Nachrichtenwerte werden z.T. übertrieben <strong>und</strong> somit verzerrt<br />

5. Selektivität: Je mehr Faktoren zutreffen, umso besser.<br />

Weiterentwicklung (STAAB 1990)<br />

- Untersuchte Zusammenhang Nachrichtenfaktoren – Umfang – Platzierung<br />

- Analysierte polit. Berichterstattung<br />

- Ergebnis: Starker Einfluss von Nachrichtenfaktoren auf Umfang, schwacher Einfluss<br />

auf Platzierung<br />

- Kontroverse, Prominenz, Schaden, Reichweite <strong>und</strong> Nutzen bedeutende Faktoren<br />

- Weiter: Nachrichtenfaktoren nicht nur Ursachen für Selektion (wie im bisherigen<br />

Kausalmodell angenommen) sondern auch Folgen von Selektionsentscheidungen<br />

(= Finalmodell): Journalisten wählen demnach nicht nur Nachrichten mit bestimmten<br />

Nachrichtenfaktoren aus sondern sie sprechen bestimmte Eigenschaften erst zu oder<br />

Heben sie besonders hervor: Fall Borer<br />

- Und: Politiker auch politisch handelnde Akteure<br />

Fazit: Welche Realität stellen die Medien nun dar? Ist sie angemessen?<br />

- Medienrealität = verzerrt. Schaffen eigene Realität<br />

- Medien sind Weltbildapparate; konstruieren Wirklichkeit (wäre gar nicht abbildbar)<br />

- Diese Konstruktionen entsprechen den Nachrichtenfaktoren


- Nachrichtenfaktoren = Interpretationen der Journalisten<br />

- Interpretationen zielgerichtet: Nachrichten oft Mittel zum Zweck<br />

- Diesen Zweck bestimmen aussermediale Instanzen, welche Regeln für ihre Zwecke<br />

instrumentalisieren (Bsp. Greenpeace)<br />

- Öffentlichkeitsarbeiter: Teilweise Kontrolle über Berichterstattung<br />

Modelle der Nachrichtenauswahl<br />

<strong>1.</strong> Genuine Selektion (=etwas, das passiert)<br />

- Gatekeeper: 70 % erreicht das Publikum nie!<br />

- Trichter: Agenturen / Journalist (Auswahl)<br />

2. Pseudoereignis<br />

- =Pressekonferenzen oder Greenpeace – Aktionen mit dem Ziel einer Publikation<br />

3. Instrumentelle Aktualisierung<br />

- kann mit dem Finalmodell (Staab) in Verbindung gebracht werden<br />

- Mittel zum Zweck; Zweck einer Publikation ist vorrangig.<br />

- Bsp. „Spiegel“ trieb Ministerpräsident aus dem Amt<br />

4. Integriertes Modell<br />

a) Pseudoereignis<br />

b) Neu dazu: Mediatisiertes Ereignis: etwas wird passieren, bekommt Gewicht, da<br />

Medien darauf hinarbeiten (Bsp. WM 06)<br />

c) Genuines Ereignis<br />

Frames von Nachrichten<br />

Frames = Interpretationsmuster, mit denen sich Infos sinnvoll einordnen <strong>und</strong> verarbeiten<br />

lassen. Best. Aspekte der Realität werden ausgewählt, betont, ignoriert. Framing =<br />

moralische Bewertung.<br />

Dimensionen:<br />

- Gegenstände / Inhalte<br />

- Präsentation (Grösse, Platzierung)<br />

- Attributszuschreibungen<br />

- Bewertungen (Bsp. Eishalle: „wer ist schuld?“<br />

- Thematischer Kontext<br />

� Frames ermöglichen es Journalisten die Infos schnell <strong>und</strong> effizient zu verarbeiten.<br />

Frames sind sehr stabil.


- IYENGAR (TV – Nachrichten):<br />

a) thematisches Framing (Ursachenaufspürung dank breitem Kontext)<br />

b) Episodisches Framing (Higlights im Vordergr<strong>und</strong>: einfacher, oberflächlicher.<br />

Es wird nicht ausgeführt, WARUM etwas so ist. Bsp. Kriegsberichterstattung)<br />

- Framing an einem Beispiel: USA schiessen Flugzeug der Koreaner irrtümlicherweise<br />

ab. Mord vs. Unglück. Ganze Berichterstattung entwickelt sich in diese Richtung!!<br />

Frames setzen sich in den Köpfen fest <strong>und</strong> werden vereinfach zusammengefasst<br />

- SEMTKO et al: Fünf typische Frames (Frage: was wird in den Vordergr<strong>und</strong> gerückt:<br />

Am Beispiel Firmenschliessung)<br />

a) Konflikt Gewerkschaft vs. Arbeitgeber<br />

b) Human Interest Schicksale von Leuten<br />

c) Ökonomische Konsequenzen Arbeitsplätze<br />

d) Moralische Beurteilung Legitimation der Schliessung<br />

e) Verantwortlichkeit „Wer ist schuld?“<br />

6. DAS PUBLIKUM / DIE PUBLIKUMSFORSCHUNG<br />

- sehr vielseitig: „Motor“ der Massen<strong>kommunikation</strong>sforschung<br />

3 Hauptströmungen der Publikumsforschung<br />

Ziel Reichweite,<br />

Strukturansatz Verhaltenswissenschaftlicher<br />

Zusammensetzung<br />

des Publikums<br />

Daten Soziodemographie,<br />

Mediennutzung,<br />

Zeitaufwand,<br />

Lebensstil (Milieu)<br />

Methoden Quantitativ:<br />

Umfrage, elektr.<br />

Messungen (Radio<br />

/ TV: Panelstudien)<br />

Ansatz<br />

(geht 1 Schritt weiter)<br />

Warum konsumiert jemand<br />

ein Medium, weshalb wählt<br />

er so aus?<br />

Motive,<br />

Entscheidungsverhalten,<br />

Reaktionen (Bsp.<br />

Gewaltfrage)<br />

Quantitativ: Umfrage,<br />

Experimente<br />

Kulturwissenschaftlicher<br />

Ansatz<br />

(Cultural Studies)<br />

Wie nehmen die Nutzer<br />

die Inhalte war <strong>und</strong><br />

interpretieren sie?<br />

Bedeutung der<br />

Medieninhalte in versch.<br />

Sozialen Kontexten<br />

ermitteln<br />

Qualitativ:<br />

Leitfadeninterviews,<br />

ethnographische<br />

Methode


Alternative Konzepte des Publikums<br />

<strong>1.</strong> Publikum als Aggregat: Eng verb<strong>und</strong>en mit Strukturansatz; soziodemographische<br />

Merkmale: Bsp. CD’s: Madonna – Hörer sind so <strong>und</strong> so..<br />

Zusammenführung der Nutzer<br />

2. Publikum als Masse: grosse Zahl, anonym <strong>und</strong> isoliert. Kaum Feedback $<br />

(Kritik)<br />

3. Publikum als soz. Gruppe: Polit. Gruppierungen mit eigenen Medien. Medien<br />

Werden nur von dieser Gruppe rezipiert<br />

4. Publikum als Markt: Wegen Werbung: Ausweis, welches <strong>und</strong> wie viel<br />

Publikumsaktivität<br />

Publikum.<br />

- Unterscheidung passives / aktives (nimmt zu, Bsp. Digital – TV) Publikum<br />

Kommunikationsphasen:<br />

<strong>1.</strong> präkommunikativ<br />

- Selektion: Auswahl.<br />

- „Involvement“: Erwartungshaltung: Man freut sich auf etwas.<br />

- Nützlichkeit: Wie wahrscheinlich ist es, dass mich dieses Programm interessiert?<br />

Oder: Tagesschau als Medium um mitreden zu können<br />

2. Kommunikative Phase:<br />

- Selektion: Wahrnehmung<br />

- „Involvement“: Aufmerksamkeit / Verarbeitungstiefe. (Interessierte schauen genauer)<br />

- Nützlichkeit: Erwartungserfüllung<br />

3. Postkommunikative Phase:<br />

- Selektion: Erinnerung<br />

- „Involvement“: Identifikation (v.a. bei Serien) / Phantasiebildung<br />

- Nützlichkeit: sozialer Nutzen: Am anderen Tag wird darüber geredet.<br />

Selektionsphasen in der Massen<strong>kommunikation</strong><br />

<strong>1.</strong> Mediumauswahl<br />

Präkommunikativ, Auswahl (Lieblingssender, Abbo, Präferenz)<br />

2. Angebotsauswahl


Kommunikativ, Zuwendung zu einem Beitrag (lesen / ansehen eines einz. Beitrags)<br />

3. Selektion von Informationseinheiten<br />

Kommunikativ, Wahrnehmung / Verarbeitung einzelner Infos (Wahrnehmung einzelner<br />

Fakten / Infos / Wertungen /…)<br />

4. Selektive Erinnerung an Informationseinheiten<br />

Postkommunikativ, Erinnerung (Fakten, wertende Aussagen,…)<br />

Die fünf Annahmen des „Uses – and – Gratifications – Approach“<br />

- = Nutzen – <strong>und</strong> Bedürfnisbefriedigung (-Belohnung)<br />

<strong>1.</strong> Aktives Publikum konsultiert Medien zielgerichtet (passives Publikum ausgeblendet)<br />

2. Initiative zur Verbindungsherstellung zwischen Bedürfnisbefriedigung <strong>und</strong> Wahl des<br />

Medieninhalts liegt beim Publikum<br />

3. Medienkonsum stellt nur eine Möglichkeit dar (es gibt funktionale Alternativen die<br />

equivalent sind)<br />

4. Rezipienten kennen ihre Bedürfnisse<br />

5. Werturteile über Bedeutung muss unterbleiben: Wissenschaftler darf nicht sagen:<br />

„Seichte Programme sind schlecht“. Jeder hat nun mal seine Bedürfnisse.<br />

Integriertes Gratifikationsmodell der Mediennutzung nach PALMGREEN<br />

- sehr viele Variablen: psychologisch, gesellschaftlich, Bedürfnisse, Werte, Motive,<br />

soziales Umfeld, …<br />

Uses and Gratification<br />

Untersuchungen von LAZARSFELD zu „Soap Operas“ (Hörfunk)<br />

Hausfrauen zogen folgenden Nutzen aus der Rezeption (kulturspezifisch)<br />

- Ausgleich für Nichterfüllung von Wünschen<br />

- Kompensation der eigenen Situation durch Identifikation<br />

- Eigenes Versagen auf die Figuren projizieren<br />

- Ratschläge für eine bessere Rollenausübung


Eskapismus – Konzept von KATZ<br />

Alltag erzeugt Spannungen, denen man durch die Rezeption eskapistischer Inhalte zu<br />

entkommen versucht: z.B. starke Belastung im Beruf � völlige Abschaltung <strong>und</strong> Flucht<br />

in eine andere Welt.<br />

Merkmale:<br />

<strong>1.</strong> Einladung, die Probleme zu vergessen<br />

2. passive Entspannung<br />

3. Emotionshaltig<br />

4. Ablenkung von Realität<br />

5. Vergnügungslastig<br />

Im Gegensatz dazu die Merkmale realistischen Inhalts:<br />

<strong>1.</strong> Aufmerksam machen auf reale Probleme<br />

2. Appeliert zur Wachsamkeit<br />

3. Denkanstösse<br />

4. realistisch<br />

5. Einsicht in Probleme<br />

Beispiele: Infosendungen oder Serien mit realistischem Bezug (Lindenstrasse), teils<br />

Talkshows wie Maischberger<br />

Motivationsdimensionen von GREENBERG (Klassifizierung der Bedürfnisse)<br />

Entspannung Geselligkeit Info Gewohnheit Zeitfüller Selbstfindung<br />

Spannung Eskapismus<br />

Arten von Bedürfnissen<br />

- affektiv: Entspannung, Erholung, Ablenkung, Verdrängung (Eskapismus)<br />

- integrativ: Empathie / Identifikation, Hineinversetzung, Werthaltungen (Ein-<br />

- kognitiv: Infos<br />

brecher muss am Schluss bestraft werden)<br />

- interaktiv: Parasoziale Integration: Stilles Gespräch mit den Akteuren/ Gesprächs-<br />

stoff in der Kommunikation mit anderen<br />

� Nutzungsmotive: TV für Bedürfnisbefriedigung am besten geeignet


7. GRUNDZÜGE DER WIRKUNGSFORSCHUNG<br />

- Wirkungsbegriff: Veränderungen bei Individuen UND / ODER Gesellschaft durch<br />

Aussagen der Massen<strong>kommunikation</strong> oder deren Existenz<br />

Wirkung = Veränderung (Bsp. Gewaltfilme: Höhere Bereitschaft zu Gewalt, was<br />

untersucht wird.)<br />

� postkommunikative Phase mit Kausalitätsvermutung<br />

- Wirkungskriterien:<br />

<strong>1.</strong> Einstellungen, Meinungen: Am häufigsten erforscht; Disposition für<br />

Verhalten<br />

2. Vorstellungen, Wissen: Bsp. Tagesschau: Was weiss man vor <strong>und</strong><br />

Nach der Sendung?<br />

3. Emotionen, Gefühle: Am wenigsten erforscht; physiologische Messung<br />

4. Verhaltensweisen: Verhaltensänderung wie z.B. veränderte<br />

Wahlabsichten<br />

� kurzfristige (die meisten Studien sind darauf ausgerichtet) <strong>und</strong> langfristige<br />

Wirkungen (schwierig zu ermitteln)<br />

Amplituden der Medienwirkungsforschung<br />

- bis 1940er Jahre hoch (Phase der wirkungsstarken Medien), dann Phase der<br />

wirkungsschwachen Medien (Einstellungsforschung); seit 1970er Jahre Phase der<br />

neuen Konzepte.<br />

Wirkungsvorstellungen<br />

<strong>1.</strong> Direkte Perspektive: vom Stimulus – Response – Modell zum komplexen<br />

Modell<br />

2. Selektive Perspektive: Nutzenansatz; Info-verarbeitung; kognitive Stile<br />

3. Kombination: dynamisch – transaktionales Modell


Stimulus – Organismus – Response ( = Reaktion)– Modell<br />

- Kausalmodell; linear<br />

� Massenmedial distribuierte Inhalte (Stimuli) � Organismus � Reaktion des Rezipient<br />

- Identische Inhalte können bei Rezipienten versch. Wirkungen entfalten<br />

Wirkungsmodifizierende Prozesse, die mit eingebaut werden müssen:<br />

- selektive Zuwendung / Aufmerksamkeit<br />

(Bsp. Raucher: Beitrag: „100 Jahre geraucht <strong>und</strong> lebt noch“ wird lieber gelesen<br />

- Interpersonale Kommunikation<br />

- Voreinstellungen / Meinungen / Wissen<br />

- Sozialkategoriale Merkmale<br />

(jüngere / ältere / geschlechtsspezifisch)<br />

Potenzielle Effekte der Kommunikation<br />

- Neubildung (am einfachsten für Forschung)<br />

- Abschwächung / Verstärkung (viel häufiger als Umkehrung)<br />

- Umkehrung (schwierig wegen selektiver Zuwendung;<br />

- kein Effekt (recht selten)<br />

Das dynamisch – transaktionale Modell<br />

- bisher sehr selten umgesetzt<br />

- Faktor Zeit wird berücksichtigt (Wiederholungsbefragung)<br />

Bsp.: Zuwendung zu einer Parteien – Propaganda<br />

<strong>1.</strong> Medienbotschaft stimuliert / manipuliert den Rezipienten � Aktivierung<br />

(= Transaktion 1)<br />

2. Innerhalb des Rezipienten verschwinden die blossen Fakten <strong>und</strong> eine tiefgründige<br />

elaborierte Auseinandersetzung setzt ein, indem das Aufgenommene mit dem Wissen<br />

in Beziehung gesetzt <strong>und</strong> anschliessend interpretiert wird. (selektiv)<br />

(= Transaktion 2)<br />

- Zentral: Wechselseitigkeit Medium – Kommunikator – Rezipient<br />

- Interpretation durch Wissen<br />

<strong>1.</strong> Ursache kann in Botschaft liegen (ähnlich wie bei Stimulus – Response – Modell)<br />

2. Ursache kann im Rezipienten liegen


(Bsp. Hohe Aktivierung bei Frau mit Kosmetik – Vorliebe: Reportage über<br />

Kosmetik� Person elaboriert ganz genau!!!)<br />

Ansätze der Medienwirkungsforschung I: Das Persuasionsmodell<br />

- Persuasion = Übreredung<br />

- Botschaften mit dem Ziel, die Einstellung <strong>und</strong> Verhaltensweisen von Konsumenten /<br />

Wählern zu verändern<br />

- Voraussetzungen:<br />

<strong>1.</strong> Aufmerksamkeit<br />

2. Interesse<br />

3. Verstehen<br />

4. Akzeptanz<br />

� vergleiche AIDA – Regel in der Werbeforschung<br />

- Aber: So einfach lässt man sich nicht manipulieren, den Menschen haben<br />

verschiedene Einstellungen <strong>und</strong> nehmen selektiv wahr<br />

Persuasionsmatrix von MCGUIRE (1989)<br />

- Frage: Wie kann man das Output beeinflussen? Durch Input!<br />

- Output: Voraussetzungen von oben, dazu noch einige mehr!!<br />

- Input:<br />

<strong>1.</strong> Quelle Persönlichkeit wirbt für etwas. Glaubwürdigkeit, Attraktivität,<br />

Macht, Status entscheidend.<br />

WER etwas sagt ist oft wichtiger, WAS gesagt wird!<br />

2. Botschaft Argumente, jemanden überzeugen zu können<br />

a) einseitig (nur pro) oder zweiseitig (beides, Fazit aber pro)<br />

b) „Primacy“ (beste Argumente am Anfang)/ = eher besser<br />

„Recency“ (beste Argumente am Schluss)<br />

c) explizit / implizit (besser bei Gebildeten mit Vorwissen)<br />

d) Intensität furchterregender Appelle (ideal: eher hohe<br />

Intensität, aber dafür die Empfehlung klar deutlich machen)<br />

3. Rezipient Zielgruppenkenntnis: Wen will ich ansprechen?<br />

(v.a. Einstellungen. Wie starr sind diese Einstellungen?)<br />

4. Medium In welchem Medium wird die Botschaft transportiert?


(Mediumart / Titel) � Zielgruppenkenntnis<br />

5. Kontext In welchen Situationen soll die Botschaft wirken?<br />

Ergänzungen (Folie)<br />

Eher beiläufig auf einer Plakatwand oder am TV wo<br />

Man geb<strong>und</strong>en ist?<br />

- Wer eine andere Auffassung hat als der Redner: Zweiseitige Argumentation überzeugt<br />

besser, da glaubwürdiger<br />

- Wer von vornherein mit dem Redner übereinstimmt: Einseitige Argumentation besser<br />

- Bei späterer Gegenpropaganda nützt einseitige Argumentation überhaupt nichts.<br />

- Zweiseitige Argumente sind in diesem Fall viel besser � Bsp. Kommentar in<br />

Zeitungen: Pro UND kontra; abschliessend aber die Meinung, bzw. PRO<br />

Einstellungsveränderung in Abhängigkeit vom Charakter<br />

� 2 Routen der Informationsverarbeitung:<br />

<strong>1.</strong> Zentrale Route:<br />

- systematische Bearbeitung („Stück für Stück“)<br />

- elaborierte Verarbeitung<br />

- Nur qualitativ hochstehende Argumente sind erfolgreich, da Rezipient kritisch<br />

- Hohes Involvement („Ich – Engagement“)<br />

- Wenn Einstellungsveränderung erfolgreich = dauerhaft<br />

2. Periphere Route (Petty + Cacciopo)<br />

� WERBUNG!<br />

- Low – Involvement<br />

- Sehr oberflächlich<br />

- Heuristische Info-Verarbeitung: Faustregeln wie: Experten kann man trauen oder<br />

Testergebnisse von Warentests<br />

- Kurzfristige Effekte, denn bald kommt schon ein neuer Experte <strong>und</strong> sagt etwas anders<br />

� Fazit: Je mehr jemand nachdenkt, Interesse zeigt <strong>und</strong> nachdenkt, desto schwieriger ist<br />

der Einstellungswandel, dafür wäre er bei Erfolg dauerhafter


Ausgewählte Ansätze der Medienwirkungsforschung II: Agenda – Setting<br />

� AKTUELLE BERICHTERSTATTUNG!<br />

- im Vordergr<strong>und</strong>: Informations- <strong>und</strong> Themensetzungsfunktion der Medien<br />

- Durch Berichterstattung <strong>und</strong> Art der gegebenen Infos geben die Medien vor, was die<br />

Bevölkerung besonders beachtet, bzw. als wichtig erachtet<br />

- Faktoren: Häufigkeit, Umfang, Aufmachung<br />

- Wichtig v. a. bei Wahlen<br />

- Bsp. Tagesschau: gibt vor, was als wichtig gilt. Effekt beim Publikum, das diese<br />

Ansicht dann übernimmt. (vieles wird auch gar nicht erst berichtet)<br />

Spannungsdreieck<br />

Elite – Medien – Publikum �(konflikt- <strong>und</strong> spannungsgeladene) Themen<br />

- Frage: Wer ist der Themensetzer? Wer managt diese Themen?<br />

- Themen entwickeln sich nicht von alleine; einzelne Akteure <strong>und</strong> Gruppierungen<br />

bemühen sich (Bsp. Schröder: Profilierung bei Flutkatastrophe lenkt von<br />

Wirtschaftsproblemen ab, da die Medien ständig darüber berichten)<br />

Effektebenen des Agenda – Setting beim Rezipienten<br />

� 3 Ebenen<br />

<strong>1.</strong> Awareness – Modell: Betonung; was in den Vordergr<strong>und</strong> gerückt wird, wird<br />

Besser wahrgenommen.<br />

2. Salience – Modell Wichtigkeit; je mehr über ein Thema berichtet wird,<br />

desto „wichtiger“ ist es.<br />

3. Priorities – Modell Übernehmung der „Wichtigkeits-Rangfolge“<br />

Medienrealitätsdreieck<br />

Bsp. Tagesschau im Internet abrufen,…<br />

� objektive Realität, Medienrealität, soziale Realität (Mensch)<br />

- sehr viel indirekte Erfahrung: Vieles was wir wissen, wissen wir nur durch die Medien<br />

- Bsp.H<strong>und</strong>eattacke: wird überproportional behandelt, der Mensch hat nun das Gefühl,<br />

dass ständig H<strong>und</strong>e zubeissen!<br />

Methodischer Zugriff auf die empirische Analyse von Agenda – Setting – Effekten<br />

� mindestens zwei Instrumente, die im Zeitverlauf miteinander verknüpft werden müssen


<strong>1.</strong> Inhaltsanalyse<br />

2. Bevölkerungsumfrage/n<br />

� Korrelation sagt halt nichts über Kausalität aus!!<br />

Intervenierende Variablen beim Agenda – Setting<br />

<strong>1.</strong> Rezipienten Mediennutzungs-Intensität, Interesse, Sensibilisierung,…<br />

� Wer sich intensiv mit etwas befasst <strong>und</strong> viele Medien nutzt,<br />

nimmt Agenda – Setting viel differenzierter wahr<br />

2. Medien Print ist VOR TV hauptverantwortlich für Agenda – Setting<br />

3. Themen Themenaufdringlichkeit, Killerthemen<br />

� z.B. internat. Berichterstattung / Killer: Irak – Krieg<br />

Alles andere rückt dann fast völlig in den Hintergr<strong>und</strong><br />

(4. Zeitrahmen) Kumulationsmodell, Schwellenmodell, Trägheitsmodell,…<br />

Der Priming- Effekt<br />

� starker Einfluss der Themen auf die Einschätzung von Personen (Bsp. Popularität<br />

Schröders bei Flutwelle)<br />

Definition:<br />

- vermittelte Infos (als Primes) durch die Medien machen beim Rezipienten bereits<br />

verfügbare Wissenseinheiten leichter zugänglich: Thema berührt einen Knoten beim<br />

Stichwort „Berner Oberland“; Assoziationen<br />

- diese leichter zugänglichen Wissenseinheiten werden bei der anschliessenden<br />

Interpretation von nachfolgenden Infos eher aktiviert<br />

- Die Benutzung einer solchen Wissenseinheit ist umso wahrscheinlicher, je kürzer der<br />

Medien – Prime zurückliegt (RECENCY) <strong>und</strong> je öfter er auftritt (FREQUENCY)<br />

Anwendung des Medien – Priming auf die Themensetzung in TV – Nachrichten<br />

(IYENGAR)<br />

� Nachrichten lenken Aufmerksamkeit auf best. Themen, während andere ignoriert<br />

werden. Beeinflussung der Standards, nach denen jemand / eine Institution beurteilt wird.<br />

- Wertende Urteile über Politiker Gefühl, dass Kompetenz schlecht<br />

- Gehäufte Berichte über einz. Probleme Gefühl,dass diese besonders dringlich sind


Fazit: Personen, die in einem Experiment TV – Nachrichten sahen, in denen ein best.<br />

Problem im Vordergr<strong>und</strong> ist, geben diesem mehr Gewicht, wenn sie ein Urteil über die<br />

Kompetenz des Präsidenten abgeben sollen.<br />

Auswirkungen der Sensibilisierung für best. Themen auf die Beurteilung von<br />

Politikern<br />

� Beispiel: die durch die Medien sensibilisierten Vorstellungen von der Kompetenz<br />

bei der Lösung des Arbeitslosigkeitsproblems schlagen sich stärker im Gesamturteil<br />

nieder.<br />

� Konkretes Beispiel: Popularität bei Bush sen. Hoch bei Golfkrieg (Prime 1).<br />

Nachher Wirtschaftsprobleme (Prime 2) zentral; dort sah er schlecht aus.<br />

Popularitäswerte steigen durch gezielte Aktionen (Zusammenhang zu Wahlkämpfen)<br />

Theorie der Schweigespirale<br />

� herkömmliche Def. von „öffentlicher Meinung“: Meinung, die sich in der<br />

Öffentlichkeit durchgesetzt hat / Mehrheitsmeinung<br />

� Neuer, sozialpsychologischer Ansatz:<br />

<strong>1.</strong> Einordnung<br />

- sozialspsychologisch<br />

- Gesellschaftstheorie<br />

2. Theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />

- Konformitätsforschung in kleinen Gruppen<br />

- Isolationsfurcht: Ist man konsonant oder dissonant zur Mehrheit?<br />

3. Annahmen<br />

- Normabweichende Individuen = Isoliert<br />

- Furcht vor dieser Isolation<br />

- Folge: Meinungsklima (was die anderen denken) wird ständig abgeschätzt<br />

- Folge davon: Beeinflussung des eigenen Verhaltens<br />

- Öffentliche Meinung von den obigen Annahmen abhängig<br />

� Bsp. mit den 3 ungleich langen Linien (=erschreckend)<br />

Entwicklung der Theorie der Schweigespirale<br />

� TV-Studie zum Meinungsklima: Fazit, wer wenig fern sieht, nimmt Meinungsklima –<br />

Änderung nicht wahr.


Kritik:<br />

- Persönlichkeitsmerkmale (zu wenig Befragte): Es gäbe auch Dogmatiker oder<br />

Robuste. Und: Korrelation sagt nichts über Kausalität aus.<br />

- Themeninvolvement: Manche „wehren“ sich auch, weil es soooo unter den Nägeln<br />

brennt<br />

- Einfluss von Bezugsgruppen: „Verbündete“; es fällt einem leichter

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