30.12.2012 Aufrufe

de - Beste verfügbare Techniken (BVT)

de - Beste verfügbare Techniken (BVT)

de - Beste verfügbare Techniken (BVT)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Zusammenfassung<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> <strong>BVT</strong>-Merkblatt (Referenzdokument über die besten <strong>verfügbare</strong>n <strong>Techniken</strong>)<br />

mit <strong>de</strong>m Titel „<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> für die Herstellung anorganischer<br />

Spezialchemikalien” (Reference Document on Best Available Technique for the Production of<br />

Speciality Inorganic Chemicals = SIC) ist das Ergebnis <strong>de</strong>r Arbeit einer technischen<br />

Arbeitsgruppe (TAG) europäischer Sachverständiger zur Ermittlung <strong>de</strong>r besten <strong>verfügbare</strong>n<br />

<strong>Techniken</strong> für die Herstellung dieser Chemikalien. Das Dokument beruht auf einem<br />

Informationsaustausch nach Artikel 16 Absatz 2 <strong>de</strong>r Richtlinie 96/61/EWG <strong>de</strong>s Rates über die<br />

integrierte Vermeidung und Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Umweltverschmutzung (IVU-Richtlinie).<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Zusammenfassung beschreibt die wichtigsten Ergebnisse, die wesentlichen<br />

Schlussfolgerungen zu <strong>de</strong>n <strong>BVT</strong> und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen Verbrauchs- und<br />

Emissionswerten. Sie sollte im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Vorwort gelesen wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m die<br />

Zielsetzungen <strong>de</strong>s Dokuments, die beabsichtigte Verwendung und <strong>de</strong>r rechtliche Rahmen<br />

erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Zusammenfassung kann als eigenständiges Dokument gelesen und verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, das<br />

jedoch nicht die gesamte Vielschichtigkeit <strong>de</strong>r vollständigen Fassung <strong>de</strong>s Referenzdokuments<br />

wi<strong>de</strong>rspiegelt. Sie stellt daher keinen Ersatz für die vollständige Textversion <strong>de</strong>s Dokuments<br />

dar, bei <strong>de</strong>m es sich um ein Hilfsmittel zur Beurteilung <strong>de</strong>r <strong>BVT</strong> han<strong>de</strong>lt<br />

Anwendungsbereich <strong>de</strong>s Dokuments<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>BVT</strong>-Merkblättern in <strong>de</strong>r Reihe soll das vorliegen<strong>de</strong> Dokument die<br />

in Anhang I Abschnitt 4 <strong>de</strong>r IVU-Richtlinie „Chemische Industrie“ beschriebenen Tätigkeiten<br />

behan<strong>de</strong>ln. Innerhalb <strong>de</strong>r chemischen Industrie konzentriert sich das Dokument auf <strong>de</strong>n Bereich<br />

„Anorganische Spezialchemikalien“ (SIC).<br />

Da die IVU-Richtlinie keine Begriffsbestimmung zu SIC enthält und <strong>de</strong>r Begriff in <strong>de</strong>r Industrie<br />

unterschiedlich ausgelegt wird, wer<strong>de</strong>n in diesem Dokument Kriterien zur Unterscheidung<br />

zwischen SIC und anorganischen Grundchemikalien (Large Volume Inorganic Chemicals -<br />

LVIC) vorgeschlagen. Ferner wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Zweck dieses Dokuments die folgen<strong>de</strong><br />

Arbeits<strong>de</strong>finition für SIC verwen<strong>de</strong>t:<br />

„Anorganische Spezialchemikalien (SIC) bezeichnen anorganische Stoffe, die mittels<br />

chemischer Prozesse – in <strong>de</strong>r Regel in relativ kleinen Mengen – industriell hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die jeweiligen Spezifikationen (d. h. Reinheit) richten sich dabei nach <strong>de</strong>n<br />

konkreten Anfor<strong>de</strong>rungen eines Anwen<strong>de</strong>rs o<strong>de</strong>r eines Industriesektors<br />

(z. B. pharmazeutische Industrie).“<br />

Angesichts <strong>de</strong>r enormen Vielzahl <strong>de</strong>r SIC sowie <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Rohstoffe und<br />

Herstellungstechniken beschränkt sich das vorliegen<strong>de</strong> Dokument zur Veranschaulichung auf<br />

eine begrenzte Zahl von SIC-Gruppen und legt <strong>BVT</strong> für je<strong>de</strong> dieser konkreten Gruppen fest.<br />

Aus <strong>de</strong>n Beispielgruppen und <strong>de</strong>n jeweiligen konkreten Schlussfolgerungen zu <strong>de</strong>n <strong>BVT</strong> leitet<br />

das vorliegen<strong>de</strong> Dokument generische (o<strong>de</strong>r allgemeine) Schlussfolgerungen zu <strong>de</strong>n <strong>BVT</strong> ab,<br />

bei <strong>de</strong>nen man davon ausgeht, dass sie sich auf die Herstellung einer breiteren Palette von SIC<br />

anwen<strong>de</strong>n lassen. Bei <strong>de</strong>n in diesem Dokument erarbeiteten Beispielgruppen han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

anorganische Spezialpigmente, Phosphorverbindungen, Silikone, anorganische Explosivstoffe<br />

und Cyani<strong>de</strong>. Der Informationsaustausch über lösliche anorganische Nickelsalze konnte nicht in<br />

<strong>de</strong>m Umfang durchgeführt wer<strong>de</strong>n, dass hieraus Schlussfolgerungen zu <strong>BVT</strong> gezogen wer<strong>de</strong>n<br />

konnten. Als Folge <strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abschnitt über anorganische Nickelsalze aus <strong>de</strong>m<br />

Dokument herausgenommen.<br />

Anorganische Spezialchemikalien August 2007 i


Der SIC-Sektor<br />

Zusammenfassung<br />

Genaue Umsatzzahlen für die SIC-Industrie können nicht angegeben wer<strong>de</strong>n, da es keine<br />

gemeinsame Begriffsbestimmung für SIC gibt. Man geht jedoch davon aus, dass in Europa auf<br />

<strong>de</strong>n SIC-Sektor zwischen 10 und 20 % <strong>de</strong>s Gesamtumsatzes <strong>de</strong>r chemischen Industrie entfallen<br />

und dass <strong>de</strong>r Umsatz leicht ansteigt.<br />

Der SIC-Sektor zeichnet sich durch Diversität und Zersplitterung aus. In ganz Europa wer<strong>de</strong>n<br />

Tausen<strong>de</strong> von SIC-Erzeugnissen unter Verwendung einer enormen Vielzahl von Rohstoffen und<br />

Produktionstechniken hergestellt. Bei SIC-Anlagen han<strong>de</strong>lt es sich generell um kleine bis<br />

mittelgroße Anlagen, die im kontinuierlichen Betrieb o<strong>de</strong>r im Batch-Betrieb arbeiten. Manche<br />

SIC-Anlagen stellen lediglich eine Form von SIC her, während es sich bei an<strong>de</strong>ren um<br />

Mehrzweckanlagen han<strong>de</strong>lt, in <strong>de</strong>nen sich zahlreiche verschie<strong>de</strong>ne SIC herstellen lassen.<br />

Unternehmen je<strong>de</strong>r Größe (von sehr groß bis sehr klein) stellen SIC in Einzelanlagen o<strong>de</strong>r in<br />

Anlagen her, die Teil eines größeren Industriekomplexes sind.<br />

Die Produktion in Europa ist – bis auf einige Ausnahmen wie beispielsweise die Erzeugung von<br />

Explosivstoffen und Pigmenten – allgemein hoch automatisiert und computergesteuert. Der<br />

SIC-Sektor zeichnet sich durch intensiven Wettbewerb und Geheimhaltung aus, da die<br />

Unternehmen eher Nischenmärkte entwickeln und auf ihren Wettbewerbsvorteil konzentriert<br />

sind. Der Wettbewerb ist eher durch Qualität als durch <strong>de</strong>n Preis geprägt.<br />

Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Umweltaspekte<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r hergestellten Chemikalien kann prinzipiell je<strong>de</strong>r Stoff potenziell in<br />

je<strong>de</strong>s Medium freigesetzt wer<strong>de</strong>n. Dessen ungeachtet umfassen die allgemeinen Umweltaspekte<br />

im SIC-Sektor insgesamt Partikelemissionen in die Luft (hauptsächlich Staub und<br />

Schwermetalle), Abwässer mit hohem CSB und hoher Schwermetall- und/o<strong>de</strong>r Salzbelastung<br />

sowie <strong>de</strong>n Energie- und Wasserverbrauch. Die enorme Vielfalt <strong>de</strong>r möglicherweise hergestellten<br />

und verarbeiteten (auch emittierten) Stoffe in SIC-Anlagen umfasst auch extrem schädliche<br />

Verbindungen mit toxischen o<strong>de</strong>r kanzerogenen Eigenschaften (z. B. Cyani<strong>de</strong>, Kadmium, Blei,<br />

Chrom (VI), Arsen). Ferner zählen zu <strong>de</strong>n SIC auch Explosivstoffe. Gesundheit und Sicherheit<br />

sind daher wesentliche Aspekte bei <strong>de</strong>r Herstellung von SIC. Wie anhand <strong>de</strong>r Beispielgruppen<br />

in diesem Dokument veranschaulicht, sind jedoch für einzelne SIC-Anlagen nur einige dieser<br />

Aspekte relevant. Die Qualität <strong>de</strong>r Fertigerzeugnisse und die Reinheit <strong>de</strong>r Rohstoffe sind<br />

wichtige Faktoren, die Einfluss auf die Umweltverträglichkeit <strong>de</strong>s SIC-Sektors haben.<br />

Allgemein angewandte <strong>Techniken</strong>, Verbrauchs- und Emissionswerte<br />

Auch wenn die Produktionsprozesse für SIC extrem vielfältig und gelegentlich äußerst komplex<br />

sind (z. B. im Fall von Silikonen), bestehen sie normalerweise aus einer Kombination<br />

einfacherer Aktivitäten (o<strong>de</strong>r Prozessschritte) und Vorrichtungen. Zu diesen Aktivitäten zählen<br />

das Auflösen <strong>de</strong>r Rohstoffe, das Vermischen, die Synthese/Reaktion o<strong>de</strong>r Kalzinierung,<br />

Waschen, Trocknen, Zerkleinern/Mahlen (nass o<strong>de</strong>r trocken), Sieben, Kon<strong>de</strong>nsation,<br />

Destillation, Verdampfung, Filtration, Hydrolyse, Extraktion, Verdichtung, Granulation und<br />

Briquettierung. Diese Prozessschritte lassen sich in fünf allgemeine Prozessstufen einteilen, die<br />

die Kernaktivitäten eines Produktionsprozesses für SIC bil<strong>de</strong>n: Bereitstellung von Roh- und<br />

Hilfsstoffen sowie <strong>de</strong>ren Handhabung und Vorbereitung, Synthese/Reaktion/Kalzinierung,<br />

Produkttrennung und -reinigung, Lagerung und Behandlung <strong>de</strong>s Erzeugnisses sowie die<br />

Min<strong>de</strong>rung von Emissionen. Das vorliegen<strong>de</strong> Dokument beleuchtet diese Aktivitäten und<br />

allgemeinen Prozessstufen und geht auf die jeweiligen Umweltaspekte ein. Außer<strong>de</strong>m<br />

beschreibt das Dokument in Kürze die allgemein im SIC-Sektor verwen<strong>de</strong>te Prozessausstattung<br />

und -infrastruktur sowie die Merkmale seiner Energieversorgung und <strong>de</strong>s Energiemanagements.<br />

Allgemeine Verbrauchs- und Emissionswerte für <strong>de</strong>n gesamten SIC-Sektor lassen sich nur<br />

schwer angeben, da die Verbrauchs- und Emissionswerte für je<strong>de</strong>n SIC-Produktionsprozess<br />

ii August 2007 Anorganische Spezialchemikalien


Zusammenfassung<br />

spezifisch sind. Daher wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Dokument lediglich einige wenige<br />

Beispielprozesse <strong>de</strong>r SIC-Herstellung untersucht. Statt<strong>de</strong>ssen beinhaltet das Dokument eine<br />

Checkliste <strong>de</strong>r möglichen Emissionsquellen und -komponenten, die für die Beurteilung eines<br />

beliebigen SIC-Herstellungsprozesses herangezogen wer<strong>de</strong>n kann<br />

Bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong> allgemeine <strong>Techniken</strong><br />

Die allgemeinen <strong>Techniken</strong>, die für die Ermittlung <strong>de</strong>r <strong>BVT</strong> für <strong>de</strong>n gesamten SIC-Sektor in<br />

Betracht gezogen wur<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n generell in Übereinstimmung mit <strong>de</strong>m allgemeinen Ansatz<br />

dargestellt, um einen SIC-Produktionsprozess zu verstehen. Je<strong>de</strong> Technik wird nach <strong>de</strong>mselben<br />

Schema dargestellt, um ihre Bewertung zu vereinfachen und – soweit möglich – Vergleiche<br />

zwischen <strong>de</strong>n <strong>Techniken</strong> anstellen zu können.<br />

Die Mehrzahl <strong>de</strong>r allgemeinen <strong>Techniken</strong> wird auch in an<strong>de</strong>ren Sektoren <strong>de</strong>r chemischen<br />

Industrie eingesetzt und – in <strong>de</strong>r Regel ausführlicher – in an<strong>de</strong>ren <strong>BVT</strong>-Merkblättern<br />

(insbeson<strong>de</strong>re im <strong>BVT</strong>-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung/-management in <strong>de</strong>r<br />

chemischen Industrie) beschrieben.<br />

Allgemeine beste <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>)<br />

In <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Dokument wer<strong>de</strong>n beste <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong> (<strong>BVT</strong>) auf zwei Ebenen<br />

beschriebenen: allgemeine <strong>BVT</strong>, die für <strong>de</strong>n gesamten SIC-Sektor gelten, sowie spezielle <strong>BVT</strong>,<br />

die für die Beispielgruppen ausgewählter SIC gelten. Die <strong>BVT</strong> für einen anorganischen<br />

chemischen Stoff, <strong>de</strong>r zu einer <strong>de</strong>r SIC-Beispielgruppen gehört, setzen sich daher aus<br />

allgemeinen <strong>BVT</strong>-Elementen und speziellen, in diesem Dokument aufgeführten <strong>BVT</strong>-<br />

Elementen zusammen. Für die Herstellung von SIC, die nicht zu einer <strong>de</strong>r SIC-Beispielgruppen<br />

gehören, gelten lediglich die allgemeinen Elemente.<br />

Neben <strong>de</strong>n <strong>BVT</strong>, auf die in diesem Dokument verwiesen wird, können <strong>BVT</strong> für SIC-Anlagen<br />

auch bestimmte Elemente an<strong>de</strong>rer IVU-Dokumente wie <strong>de</strong>n <strong>BVT</strong>-Merkblättern zur Lagerung<br />

gefährlicher Substanzen und stauben<strong>de</strong>r Güter sowie zu Abwasser- und Abgasbehandlung/management<br />

in <strong>de</strong>r chemischen Industrie enthalten.<br />

In Bezug auf das letztgenannte <strong>BVT</strong>-Merkblatt sind folgen<strong>de</strong> Punkte zu beachten:<br />

Das <strong>BVT</strong>-Merkblatt über SIC geht ausführlicher auf die Anwendung einiger im <strong>BVT</strong>-<br />

Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung/-management in <strong>de</strong>r chemischen Industrie<br />

aufgeführten <strong>Techniken</strong> für die Produktion anorganischer Spezialchemikalien ein.<br />

Um beim Lesen dieses Dokuments nicht ständig auf das <strong>BVT</strong>-Merkblatt zu Abwasser- und<br />

Abgasbehandlung/-management in <strong>de</strong>r chemischen Industrie zurückgreifen zu müssen,<br />

wer<strong>de</strong>n die sowohl im SIC-Sektor als auch in an<strong>de</strong>ren Sektoren <strong>de</strong>r chemischen Industrie<br />

verwandten <strong>Techniken</strong> hier kurz beschrieben. Ausführlichere Informationen fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />

Leser im <strong>BVT</strong>-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung/-management in <strong>de</strong>r<br />

chemischen Industrie.<br />

Die für die allgemeinen <strong>BVT</strong> erzielten wesentlichen Schlussfolgerungen wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n<br />

zusammengefasst<br />

Bereitstellung von Roh- und Hilfsstoffen, Lagerung, Umschlag und Vorbereitung<br />

<strong>BVT</strong> ist eine Verringerung <strong>de</strong>s Aufkommens entsorgter Verpackungsmaterialien, z. B. durch<br />

das Rezyklieren „harter“ und „weicher“ gebrauchter Verpackungsmaterialien, sofern nicht<br />

Sicherheits- o<strong>de</strong>r Gefahrenüberlegungen dagegen sprechen.<br />

Synthese/Reaktion/Kalzination<br />

<strong>BVT</strong> ist eine Verringerung <strong>de</strong>r Emissionen und <strong>de</strong>r erzeugten Rückstän<strong>de</strong> durch eine o<strong>de</strong>r eine<br />

Kombination von folgen<strong>de</strong>n Maßnahmen: Verwendung von Ausgangsstoffen mit einem hohen<br />

Reinheitsgrad, Verbesserung <strong>de</strong>r Reaktoreffizienzen, Verbesserung <strong>de</strong>r Katalysatorsysteme.<br />

Anorganische Spezialchemikalien August 2007 iii


Zusammenfassung<br />

Bei diskontinuierlichen Prozessen ist <strong>BVT</strong> eine Optimierung <strong>de</strong>r Ausbeute, eine Verringerung<br />

<strong>de</strong>r Emissionen und eine Reduzierung <strong>de</strong>s Abfallaufkommens durch sequenzierte Zugabe <strong>de</strong>r<br />

Reaktionspartner und Reagenzien. <strong>BVT</strong> für diskontinuierliche Prozesse ist weiterhin eine<br />

Minimierung <strong>de</strong>r Reinigungsvorgänge durch optimierte Abläufe bei <strong>de</strong>r Addition von Roh- und<br />

Hilfsstoffen.<br />

Produktumschlag und -lagerung<br />

<strong>BVT</strong> ist eine Verringerung <strong>de</strong>r erzeugten Reststoffe, z. B. durch Verwendung von<br />

Mehrwegbehältnissen/-trommeln für <strong>de</strong>n Produkttransport.<br />

Min<strong>de</strong>rung von Abgasemissionen<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Dokument enthält Schlussfolgerungen bezüglich <strong>BVT</strong> und <strong>de</strong>n damit<br />

verbun<strong>de</strong>nen Emissionswerten für die Behandlung von HCN, NH3, HCl und Staub.<br />

Beispielsweise ist <strong>BVT</strong> für Staub eine Minimierung <strong>de</strong>r Gesamtstaubemissionen in Abgasen<br />

sowie die Erreichung von Emissionswerten im Bereich von 1 – 10 mg/Nm 3 durch Anwendung<br />

von in diesem Dokument beschriebenen <strong>Techniken</strong>. Das untere En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bereichs lässt sich<br />

durch die Verwendung von Gewebefiltern in Kombination mit an<strong>de</strong>ren Min<strong>de</strong>rungstechniken<br />

erreichen. Je nach Trägergas und Staubeigenschaften kann <strong>de</strong>r Wertebereich jedoch höher<br />

liegen. Nicht immer ist die Verwendung von Gewebefiltern möglich, z. B. wenn an<strong>de</strong>re<br />

Schadstoffe als Staub entfernt wer<strong>de</strong>n müssen o<strong>de</strong>r wenn die Abgase feuchte Bedingungen<br />

aufweisen. Der rückgewonnene/entfernte Staub wird, soweit möglich, <strong>de</strong>r Produktion wie<strong>de</strong>r<br />

zugeführt. Das Waschmedium wird, soweit möglich, rezykliert..<br />

Abwasserbehandlung und Min<strong>de</strong>rung von Abwasseremissionen<br />

Innerhalb <strong>de</strong>s SIC-Sektors wer<strong>de</strong>n min<strong>de</strong>stens drei verschie<strong>de</strong>ne Strategien zur<br />

Abwasserbehandlung verfolgt:<br />

Vorbehandlung auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r SIC-Anlage und abschließen<strong>de</strong> Behandlung(en) in<br />

einer zentralen Abwasserbehandlungsanlage auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> eines größeren Standortes,<br />

auf <strong>de</strong>m sich die SIC-Anlage befin<strong>de</strong>t<br />

Vorbehandlung und/o<strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong> Behandlung(en) in einer<br />

Abwasserbehandlungsanlage auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r SIC-Anlage<br />

Vorbehandlung auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r SIC-Anlage und abschließen<strong>de</strong> Behandlung(en) in<br />

einer kommunalen Abwasserbehandlungsanlage.<br />

Alle drei Strategien sind <strong>BVT</strong>, sofern sie auf die tatsächliche Abwassersituation ordnungsgemäß<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Es wur<strong>de</strong>n keine allgemeinen Schlussfolgerungen bezüglich <strong>BVT</strong> über die Min<strong>de</strong>rung von<br />

Schwermetallen in Abwässern abgeleitet. Es wur<strong>de</strong>n jedoch spezifische Schlussfolgerungen<br />

bezüglich <strong>BVT</strong> über die Min<strong>de</strong>rung von Schwermetallen in Abwässern für drei <strong>de</strong>r in diesem<br />

Dokument aufgeführten fünf SIC-Beispielgruppen gezogen, nämlich für anorganische<br />

Spezialpigmente, Silikone und anorganische Explosivstoffe. Informationen über die Min<strong>de</strong>rung<br />

von Schwermetallen in Abwasser bei <strong>de</strong>r Herstellung von Stoffen, die nicht als<br />

Beispielgruppen in diesem Dokument aufgeführt sind, fin<strong>de</strong>n sich im <strong>BVT</strong>-Merkblatt zu<br />

Abwasser- und Abgasbehandlung/-management in <strong>de</strong>r chemischen Industrie.<br />

Als allgemeine Maßnahme ist <strong>BVT</strong> die Zuordnung kontaminierter Abwasserströme<br />

entsprechend ihrer Schadstoffbelastung. Anorganisches Abwasser ohne relevante organische<br />

Komponenten wird von organischem Abwasser getrennt und in Spezialbehandlungsanlagen<br />

geleitet.<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Dokument stellt auch Schlussfolgerungen bezüglich <strong>BVT</strong> für die Erfassung<br />

und Behandlung von Regenwasser vor.<br />

iv August 2007 Anorganische Spezialchemikalien


Zusammenfassung<br />

Infrastruktur<br />

<strong>BVT</strong> ist die Minimierung insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Lagerung und <strong>de</strong>m Umschlag von<br />

Materialien/Erzeugnissen entstehen<strong>de</strong>r diffuser Staubemissionen durch Anwendung einer o<strong>de</strong>r<br />

mehrerer <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n <strong>Techniken</strong>: Lagerung <strong>de</strong>r Materialien in geschlossenen Systemen,<br />

Nutzung über<strong>de</strong>ckter, gegen Regen und Wind geschützter Bereiche, vollständiger o<strong>de</strong>r<br />

teilweiser Einschluss von Produktionsvorrichtungen, Konstruktion <strong>de</strong>r Vorrichtungen mit<br />

Ab<strong>de</strong>ckungen und Rohren zum Auffangen und Verringern von Staubemissionen durch<br />

regelmäßiges Achten auf Ordnung und Sauberkeit. <strong>BVT</strong> ist die Min<strong>de</strong>rung flüchtiger<br />

gasförmiger und flüssiger Emissionen durch eine o<strong>de</strong>r mehrere <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Maßnahmen:<br />

Unterhaltung regelmäßiger Programme zur Ermittlung und Reparatur von Leckagen, Betreiben<br />

<strong>de</strong>r Geräte bei leichtem Unterdruck, Ersetzen von Flanschen durch Schweißverbindungen,<br />

Verwendung von dichtungslosen Pumpen und Faltenbalgventilen, Einsatz hochleistungsfähiger<br />

Dichtungssysteme, regelmäßiges Achten auf Ordnung und Sauberkeit.<br />

Bei neuen Anlagen ist <strong>BVT</strong> die Verwendung eines computergesteuerten Systems für <strong>de</strong>n<br />

Anlagenbetrieb. Dies gilt jedoch nicht in <strong>de</strong>n Fällen, in <strong>de</strong>nen Sicherheitsaspekte gegen<br />

automatische Betriebsabläufe sprechen (z. B. bei <strong>de</strong>r Herstellung von SIC-Explosivstoffen).<br />

Bei Anlagen, in <strong>de</strong>nen sich feste gefährliche Verbindungen in Leitungen, Maschinen und<br />

Gefäßen ablagern können, ist <strong>BVT</strong> die Unterhaltung eines geschlossenen Reinigungs- und<br />

Spülsystems.<br />

Energie<br />

<strong>BVT</strong> ist die Verringerung <strong>de</strong>s Energieverbrauchs durch eine optimierte Anlagengestaltung, -<br />

konstruktion und -betriebsweise, z. B. durch Anwendung <strong>de</strong>r Pinch-Metho<strong>de</strong>, soweit keine<br />

Sicherheitsaspekte dagegen sprechen.<br />

Grenzübergreifen<strong>de</strong> <strong>Techniken</strong><br />

Bei <strong>de</strong>r Handhabung von Stoffen, die ein potenzielles Risiko für eine Kontamination von Bo<strong>de</strong>n<br />

und Grundwasser darstellen, ist <strong>BVT</strong> die Minimierung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n- und<br />

Grundwasserverunreinigung durch Konstruktion, Bau, Betrieb und Unterhaltung von Anlagen<br />

auf eine Art und Weise, dass Materialaustritte auf ein Minimum beschränkt wer<strong>de</strong>n. Das<br />

vorliegen<strong>de</strong> Dokument enthält eine konkrete Liste von <strong>Techniken</strong>, die als <strong>BVT</strong> eingestuft<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>BVT</strong> ist ein hohes Ausbildungsniveau und eine ständige Fortbildung <strong>de</strong>s Personals. Dies<br />

beinhaltet die Verfügbarkeit von Personal mit einer fundierten Grundausbildung in chemischer<br />

Verfahrenstechnik und chemischen Betriebsabläufen, die ständige innerbetriebliche Fortbildung<br />

<strong>de</strong>s Anlagenpersonals, eine regelmäßige Bewertung und Registrierung <strong>de</strong>r Personalleistungen<br />

sowie eine regelmäßige Schulung <strong>de</strong>s Personals im Hinblick auf das Verhalten in<br />

Notfallsituationen, zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie zu Vorschriften über<br />

Produkt- und Transportsicherheit.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Anwendung <strong>de</strong>r Grundsätze eines Branchenko<strong>de</strong>x, sofern ein solcher vorliegt.<br />

Hierunter fallen folgen<strong>de</strong> Punkte: Anwendung sehr hoher Standards für Sicherheit, Umwelt-<br />

und Qualitätsaspekte bei <strong>de</strong>r Herstellung von SIC sowie Durchführung von Aktivitäten wie<br />

Auditings, Zertifizierung und Fortbildung <strong>de</strong>s Anlagenpersonals.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Durchführung einer strukturierten sicherheitstechnischen Bewertung für <strong>de</strong>n<br />

Normalbetrieb unter Berücksichtigung von Effekten infolge von Abweichungen innerhalb <strong>de</strong>s<br />

chemischen Prozesses und Abweichungen im Anlagenbetrieb. Um die angemessene Kontrolle<br />

eines Prozesses zu gewährleisten, ist <strong>BVT</strong> die Anwendung einer o<strong>de</strong>r mehrerer <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Techniken</strong>: organisatorische Maßnahmen, steuer- und regelungstechnische Verfahren,<br />

Reaktionsstopper, Notfallkühlung, druckfeste Konstruktion, Systeme zur Druckentlastung.<br />

Eine Reihe von Umweltmanagementtechniken wird als <strong>BVT</strong> festgelegt. Umfang und Art <strong>de</strong>s<br />

Umweltmanagementsystems (UMS) richten sich im Allgemeinen nach Art, Größe und<br />

Anorganische Spezialchemikalien August 2007 v


Zusammenfassung<br />

Komplexität <strong>de</strong>r Anlage und <strong>de</strong>m Spektrum <strong>de</strong>r möglichen ökologischen Auswirkungen. <strong>BVT</strong><br />

ist die Einführung und Einhaltung eines UMS, das – auf die jeweiligen Bedingungen<br />

abgestimmt – Merkmale wie die Festlegung einer umweltpolitischen Strategie, die Planung,<br />

Einführung und Umsetzung von Verfahren, eine Leistungskontrolle und Korrekturmaßnahmen<br />

sowie die Prüfung und Validierung <strong>de</strong>s Managementsystems und Auditverfahrens durch eine<br />

akkreditierte Zertifizierungsstelle o<strong>de</strong>r einen externen UMS-Prüfer.<br />

Beispielgruppen anorganischer Spezialchemikalien<br />

Anorganische Spezialpigmente<br />

Allgemeine Informationen und angewandte Prozesse und <strong>Techniken</strong><br />

Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen beziehen sich hauptsächlich auf<br />

anorganische Spezialpigmente, die mittels chemischer Prozesse industriell hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n (z. B. Eisenoxidpigmente, komplexe anorganische Farbpigmente, Zinksulfid,<br />

Bariumsulfat und Lithoponpigmente). An<strong>de</strong>re (nicht zu <strong>de</strong>n Spezialpigmenten zählen<strong>de</strong>)<br />

anorganische Pigmente, insbeson<strong>de</strong>re Titandioxid und Industrie-Ruß, wer<strong>de</strong>n im <strong>BVT</strong>-<br />

Merkblatt zur Herstellung anorganischer Grundchemikalien – Feststoffe und an<strong>de</strong>re<br />

(LVIC-S) behan<strong>de</strong>lt. In Europa wer<strong>de</strong>n anorganische Spezialpigmente in kleinen bis<br />

großen Anlagen im kontinuierlichen Betrieb o<strong>de</strong>r im Batch-Betrieb hergestellt.<br />

Produktionsstätten befin<strong>de</strong>n sich vorwiegend in Deutschland, Italien und Spanien. Die<br />

Pigmentherstellung gilt als voll entwickelter Industriesektor, in <strong>de</strong>m wenige<br />

Neuentwicklungen zu erwarten sind.<br />

Auch wenn für die Herstellung <strong>de</strong>r sehr großen Vielfalt anorganischer Pigmente eine<br />

Vielzahl von Produktionsprozessen entwickelt wur<strong>de</strong>, lässt sich die Produktion in zwei<br />

Hauptprozesse glie<strong>de</strong>rn: die Pigmentsynthese und die anschließen<strong>de</strong><br />

Pigmentverarbeitung. Die Pigmentsynthese erfolgt mittels Nass-Fällung o<strong>de</strong>r<br />

Trockenkalzination, die jeweils an<strong>de</strong>re ökologische Auswirkungen haben. Der nasschemische<br />

Prozess erfor<strong>de</strong>rt eine große Menge Wasser und erzeugt große<br />

Abwassermengen, während die Trockenkalzination zwar weniger Wasser, aber mehr<br />

Energie benötigt und mehr Abgasemissionen verursacht. Die Weiterverarbeitung <strong>de</strong>r<br />

Pigmente umfasst Waschen, Trocknen, Kalzination, Mischen/Mahlen,<br />

Filtration/Korngrößentrennung und Trocknung. Bei <strong>de</strong>r Pigmentverarbeitung entstehen<br />

Emissionen in Luft und Wasser, wobei die Emission von schwermetallhaltigem Feinstaub<br />

ein beson<strong>de</strong>res Problem darstellt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong> Verbrauchs-/Emissionswerte und<br />

<strong>Techniken</strong><br />

In <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Dokument wer<strong>de</strong>n die Verbrauchs- und Emissionswerte einer Auswahl<br />

von Anlagen vorgestellt, die in Europa Pigmente herstellen. Bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong><br />

sind u. a. folgen<strong>de</strong>n <strong>Techniken</strong> zu berücksichtigen: die Verwendung nicht kanzerogener<br />

Ausgangsmaterialien, Min<strong>de</strong>rung von Fluori<strong>de</strong>n durch Kalkwäsche, die Verwendung<br />

<strong>de</strong>stillierten Wassers aus <strong>de</strong>m Verdunstungs-/Konzentrationssystem für das Waschen <strong>de</strong>r<br />

Pigmente, die Entfernung von Chrom aus <strong>de</strong>m Abwasser, die Rückgewinnung von<br />

Abscheidungsschlämmen und <strong>de</strong>ren Rückführung in die Produktion, die biologische<br />

Behandlung von mit Nitraten belastetem Abwasser, die Vor- und Endbehandlung von mit<br />

Schwermetallen belastetem Abwasser.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

In einigen Fällen hat die Vielfalt <strong>de</strong>r Produktionsprozesse und verwandten Rohstoffe zu<br />

Schlussfolgerungen bezüglich <strong>BVT</strong> geführt, die nur auf bestimmte Pigmente und/o<strong>de</strong>r im<br />

Rahmen bestimmter Prozesse anwendbar sind. Beispiele für <strong>BVT</strong> mit breiterer<br />

vi August 2007 Anorganische Spezialchemikalien


Zusammenfassung<br />

Anwendbarkeit wer<strong>de</strong>n unten vorgestellt (d. h. in Bezug auf Staub, saure Gase und<br />

Abwasser).<br />

<strong>BVT</strong> ist es, Staub in <strong>de</strong>n Arbeitsbereichen aufzufangen und <strong>de</strong>r Reinigung zuzuleiten.<br />

Der abgeschie<strong>de</strong>ne Staub wird dann wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Produktion zugeführt. <strong>BVT</strong> ist außer<strong>de</strong>m<br />

eine regelmäßige Absaugung <strong>de</strong>r Arbeitsbereiche.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Minimierung <strong>de</strong>r Emission von sauren Gasen und Fluori<strong>de</strong>n z. B. durch<br />

Sorptionsmittel-Injektionstechniken.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Minimierung <strong>de</strong>r Emission <strong>de</strong>s durch die Tätigkeiten in <strong>de</strong>r Anlage<br />

anfallen<strong>de</strong>n Gesamtstaubs und das Erreichen von Emissionswerten von 1 – 10 mg/Nm 3<br />

durch die Anwendung von <strong>Techniken</strong> wie Zyklone, Gewebefilter, Nassabschei<strong>de</strong>r und<br />

ESP (Elektrofilter). Das untere En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bereichs lässt sich durch die Verwendung von<br />

Gewebefiltern in Kombination mit an<strong>de</strong>ren Reinigungstechniken erreichen. Nicht immer<br />

ist die Verwendung von Gewebefiltern möglich, z. B. wenn an<strong>de</strong>re Schadstoffe als Staub<br />

gereinigt wer<strong>de</strong>n müssen o<strong>de</strong>r wenn die Abgase feuchte Bedingungen aufweisen.<br />

Bei Abwasser ist <strong>BVT</strong> die (Vor-)Behandlung von mit Cr(VI) kontaminiertem Abwasser<br />

und das Erreichen einer Cr(VI)-Konzentration von < 0,1 mg/l durch Pufferung und die<br />

Reduzierung von Cr(VI) zu Cr(III), z. B. mittels Sulfit o<strong>de</strong>r Eisen(II)-Sulfat. <strong>BVT</strong> ist<br />

ferner die Vorbehandlung von mit Schwermetallen belastetem Abwasser, bevor dieses in<br />

<strong>de</strong>n Vorfluter abgelassen wird, durch eine Kombination von in diesem Dokument<br />

aufgeführten <strong>Techniken</strong>. Die aus <strong>de</strong>r Abwasserbehandlung rückgewonnenen<br />

Filtrationsrückstän<strong>de</strong> können wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Produktion zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Phosphorverbindungen<br />

Allgemeine Informationen und angewandte Prozesse und <strong>Techniken</strong><br />

Die in diesem Dokument behan<strong>de</strong>lten Phosphorverbindungen sind Phosphortrichlorid<br />

(PCl3), Phosphorylchlorid (POCl3) und Phosphorpentachlorid (PCl5). Alle drei Stoffe sind<br />

extrem toxisch. Sie wer<strong>de</strong>n in Europa von sechs Unternehmen an sieben Standorten<br />

hergestellt. Die wichtigsten Märkte für Phosphorverbindungen sind die Landwirtschaft<br />

und die Erzeugung von Brandschutzausrüstungen. Die Produktion erfolgt in<br />

Mehrzweckanlagen im kontinuierlichen Betrieb.<br />

Die Prozesse zur Herstellung von PCl3, POCl3 und PCl5 weisen große Ähnlichkeit auf, da<br />

PCl3 das Ausgangsmaterial für die Produktion <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>n Verbindungen darstellt.<br />

PCl3 wird in Europa entwe<strong>de</strong>r mittels Gas-Flüssig-Reaktion o<strong>de</strong>r Gasphasenreaktion<br />

hergestellt. Elementarer Phosphor und elementares Chlor sind die Rohstoffe zur<br />

Herstellung von PCl3.<br />

Bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong> Verbrauchs-/Emissionswerte und<br />

<strong>Techniken</strong><br />

Die wichtigsten Umweltprobleme bei <strong>de</strong>r Herstellung von Phosphorverbindungen sind<br />

HCl- und Phosphoroxi<strong>de</strong>missionen in die Luft sowie Chlorid- und Phosphoremissionen in<br />

Wasser. Zu <strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong>n <strong>Techniken</strong> zählen<br />

u. a. die Nutzung von heißem Kon<strong>de</strong>nswasser, um <strong>de</strong>n elementaren Phosphor zu<br />

schmelzen und es in flüssiger Form zu halten, die Verwendung verschie<strong>de</strong>ner Systeme<br />

zum Abschirmen von elementarem Phosphor, die Verwendung von elementarem<br />

Phosphor mit geringfügigen organischen und anorganischen Verunreinigungen, die<br />

Verwendung von Waschsystemen zur Min<strong>de</strong>rung von Phosphorverbindungen in Abgasen<br />

sowie Lagerungsmaßnahmen.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

<strong>BVT</strong> für Phosphorverbindungen beziehen sich hauptsächlich auf die Minimierung <strong>de</strong>s<br />

Abfallaufkommens, Energieeinsparungen, die Unfallverhütung, die Produktionsausbeute<br />

Anorganische Spezialchemikalien August 2007 vii


Silikone<br />

Zusammenfassung<br />

sowie die Minimierung von Chlorid- und Phosphoremissionen in die Umwelt. Beispiele<br />

hierfür wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n dargestellt.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verbrauchs an Energie, die für das Schmelzen <strong>de</strong>s Rohstoffs<br />

in Form von festem weißen/gelben elementarem Phosphor durch heißes, bei an<strong>de</strong>ren<br />

Prozessschritten anfallen<strong>de</strong>s Kon<strong>de</strong>nswasser benötigt wird.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Minimierung <strong>de</strong>r Brandgefahr durch Abschirmung <strong>de</strong>s als Rohstoff<br />

eingesetzten elementaren Phosphors mit Hilfe eines inerten Mediums bis zum<br />

Reaktionsschritt.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Verringerung <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Herstellung von Phosphorverbindungen<br />

entstehen<strong>de</strong>n HCl-Emissionen in die Luft und das Erreichen von Emissionswerten von<br />

3 – 15 mg/Nm 3 mittels alkalischer Wäscher. Um die Emissionen unter allen<br />

Produktionsbedingungen zu verringern, müssen die Strömungsgeschwindigkeiten durch<br />

das Wäschersystem und die Alkalikonzentration im Waschmedium ausreichend hoch<br />

sein.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Minimierung von Phosphor- und Chloremissionen in <strong>de</strong>n Vorfluter durch<br />

Behandlung <strong>de</strong>r Abwässer in einer Abwasserbehandlungsanlage mit biologischer<br />

Behandlungsstufe sowie das Erreichen von Phosphoremissionswerten von 0,5 – 2 kg/t<br />

elementarem Phosphor und von Chloremissionswerten von 5 – 10 kg/t elementarem<br />

Phosphor in <strong>de</strong>n Vorfluter.<br />

In Bezug auf das Abfallaufkommen ist <strong>BVT</strong> das Erreichen von Emissionswerten von 4 –<br />

8 kg/t elementarem Phosphor für bei <strong>de</strong>r PCl3-Herstellung anfallen<strong>de</strong><br />

Destillationsrückstän<strong>de</strong> und das Veraschen <strong>de</strong>r Destillationsrückstän<strong>de</strong>.<br />

Allgemeine Informationen und angewandte Prozesse und <strong>Techniken</strong><br />

Silikone sind eine spezielle Son<strong>de</strong>rform von Polymeren. Sie unterschei<strong>de</strong>n sich von<br />

Polymeren darin, dass ihr chemisches Grundgerüst keinen Kohlenstoff enthält, son<strong>de</strong>rn<br />

aus einer Kette aus Silizium und Sauerstoffatomen im Wechsel besteht. Mehrere Tausend<br />

verschie<strong>de</strong>ne Silikonerzeugnisse befin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>m Markt, und in einer<br />

Produktionsstätte wer<strong>de</strong>n häufig über eintausend unterschiedliche Silikonprodukte<br />

hergestellt. Dieses Dokument behan<strong>de</strong>lt die wichtigste Silikonform, Polydimethylsiloxan<br />

(PDMS). Zu <strong>de</strong>n Anwendungen von Silikonen gehören elektrische Isolatoren,<br />

Schmierstoffe, Elastomere, Beschichtungen sowie Zusätze in Lacken, Farben und<br />

Kosmetikprodukten. Vier Unternehmen stellen in Europa Silikone, alle im<br />

kontinuierlichen Betrieb, her.<br />

Die Herstellung von PDMS umfasst folgen<strong>de</strong> Prozessschritte: Methylchloridsynthese,<br />

Mahlen <strong>de</strong>s elementaren Silizium, direkte Synthese (Müller-Rochow-Synthese),<br />

Destillation und Hydrolyse/Kon<strong>de</strong>nsation. Die wichtigsten Ausgangsstoffe sind<br />

elementares Silizium, HCl und Methanol.<br />

Bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong> Verbrauchs-/Emissionswerte und<br />

<strong>Techniken</strong><br />

Die Hauptumweltprobleme sind Staub-, Chlorid- und NOX-Emissionen in die Luft sowie<br />

Kupfer- und Zinkemissionen in <strong>de</strong>n Vorfluter. Zu <strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu<br />

berücksichtigen<strong>de</strong>n <strong>Techniken</strong> gehören Maßnahmen zur Lagerung von elementarem<br />

Silizium, die Pinch-Metho<strong>de</strong> zur Optimierung <strong>de</strong>s Energieverbrauchs, ein<br />

Trockenentstaubungssystem für die Lagerung, <strong>de</strong>n Umschlag und das Mahlen von<br />

elementarem Silizium, verschie<strong>de</strong>ne Verfahren zur Rückgewinnung von Methylchlorid,<br />

die thermische Behandlung von Abgasen, die leichte Kohlenwasserstoffe und<br />

Chlorverbindungen enthalten, die Abwasserbehandlung, die<br />

Wie<strong>de</strong>rverwertung/Rückgewinnung von Wasser und HCl sowie die Unfallverhütung.<br />

viii August 2007 Anorganische Spezialchemikalien


Zusammenfassung<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

<strong>BVT</strong> für die Produktion von Silikonen beziehen sich hauptsächlich auf eine maximale<br />

Effizienz <strong>de</strong>r chemischen Reaktion, die Minimierung <strong>de</strong>r verbrauchten Materialien, die<br />

Unfallverhütung, die Minimierung <strong>de</strong>s Abfallaufkommens, eine effiziente<br />

Energienutzung sowie auf die Verringerung von Emissionen in Luft und Wasser. Im<br />

Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n einige Beispiele dargestellt.<br />

<strong>BVT</strong> ist die Minimierung von bei <strong>de</strong>r Lagerung und <strong>de</strong>n Umschlag von elementarem<br />

Silizium anfallen<strong>de</strong>n diffusen Staubemissionen durch Maßnahmen, wie sie in diesem<br />

Dokument aufgeführt sind. <strong>BVT</strong> ist die Verringerung gefasster Staubemissionen, die<br />

beim Mahlen, bei <strong>de</strong>r Lagerung und <strong>de</strong>m Umschlag von elementarem Silizium entstehen<br />

sowie das Erreichen von Emissionswerten von 5 – 20 mg/Nm 3 (Jahresdurchschnitt),<br />

beispielsweise durch <strong>de</strong>n Einsatz von Gewebefiltern, und die Rückführung <strong>de</strong>s<br />

abgeschie<strong>de</strong>nen Staubs in die Produktion.<br />

Um bei <strong>de</strong>r direkten Synthese eine maximale Effizienz <strong>de</strong>r chemischen Reaktion zu<br />

erzielen, ist <strong>BVT</strong> die Verwendung von elementarem Silizium mit einer Partikelgröße von<br />


Zusammenfassung<br />

Die wichtigsten Umweltprobleme bei <strong>de</strong>r Herstellung anorganischer Explosivstoffe sind<br />

Blei-, Nitrat- und Sulfatemissionen in Wasser, <strong>de</strong>r CSB und Schwebstoffe. Zu <strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />

Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong>n <strong>Techniken</strong> zählen die Entfernung von Blei<br />

aus Abwässern durch Fällung mittels Schwefelsäure o<strong>de</strong>r Natriumcarbonat, die<br />

Entfernung von Spuren explosiver Materialien, die Blei aus Abwässern enthalten, durch<br />

eine Neutralisationsstation sowie Bo<strong>de</strong>nschutzmaßnahmen.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

Dieses Dokument stellt <strong>BVT</strong> in Bereichen wie Unfallverhütung, Minimierung <strong>de</strong>s<br />

Abfallaufkommens und Verringerung von Bleiemissionen in Wasser vor. Im Folgen<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n einige <strong>BVT</strong> beispielhaft dargestellt.<br />

Cyani<strong>de</strong><br />

Um im Falle einer Explosion einen „Dominoeffekt“ zu verhin<strong>de</strong>rn, ist <strong>BVT</strong> die Trennung<br />

von Produktions- und Lagergebäu<strong>de</strong>n am Produktionsstandort. <strong>BVT</strong> ist ferner die<br />

Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Risikos von Explosionen elektrischen Ursprungs durch Lagerung von<br />

SIC-Explosivstoffen in Gebäu<strong>de</strong>n, die über elektrische Schutz- und Sicherheitssysteme<br />

verfügen.<br />

<strong>BVT</strong> für Abwasser umfassen die Sammlung und Behandlung von Prozessabwässern, die<br />

Entfernung von Spuren von Explosivstoffverunreinigungen im Abwasser und die<br />

Verringerung organischer Verunreinigungen im Abwasser mittels Aktivkohle. <strong>BVT</strong> ist<br />

ferner die Rezyklierung von Abwasser zurück in <strong>de</strong>n Produktionsprozess in <strong>de</strong>n Fällen, in<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Produktionsumfang und/o<strong>de</strong>r das Verhältnis zwischen Energie- und<br />

Wasserkosten dies rechtfertigen. Schließlich ist <strong>BVT</strong> <strong>de</strong>r Transport <strong>de</strong>s Abwassers in eine<br />

zentrale Abwasserbehandlungsanlage zur Behandlung. Verfügt die zentrale<br />

Abwasserbehandlungsanlage über keine Denitrifikationsbehandlung (und<br />

erfor<strong>de</strong>rlichenfalls Nitrifikationsbehandlung), ist <strong>BVT</strong> die anschließen<strong>de</strong> Behandlung <strong>de</strong>s<br />

Abwassers in einer biologischen Abwasserbehandlungsanlage (intern o<strong>de</strong>r extern, z. B. in<br />

einer kommunalen Abwasserbehandlungsanlage) mit Denitrifikation (und<br />

erfor<strong>de</strong>rlichenfalls Nitrifikation).<br />

Allgemeine Informationen und angewandte Prozesse und <strong>Techniken</strong><br />

In <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Dokument geht es im Wesentlichen um wasserlösliches<br />

Natriumcyanid (NaCN) und Kaliumcyanid (KCN). Aufgrund ihres geringen<br />

Produktionsvolumens wer<strong>de</strong>n die an<strong>de</strong>ren anorganischen Cyanidsalze hier nicht<br />

behan<strong>de</strong>lt. Cyani<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in Europa hauptsächlich in <strong>de</strong>r chemischen Syntheseindustrie<br />

sowie in <strong>de</strong>r Galvanotechnik und <strong>de</strong>r Metallhärtung eingesetzt. NaCN und KCN wer<strong>de</strong>n<br />

an weniger als einem Dutzend Standorten in Europa in mittelgroßen Anlagen mit<br />

kontinuierlichem Betrieb hergestellt.<br />

Dieses Dokument behan<strong>de</strong>lt die Herstellung von NaCN und KCN durch Lösung in<br />

Wasser. Dieser Prozess umfasst zwei Hauptschritte für die Herstellung einer<br />

Cyanidlösung (d. h. Neutralisation und anschließen<strong>de</strong> Filtration) sowie nachfolgen<strong>de</strong><br />

Schritte für die Herstellung von Cyani<strong>de</strong>n in fester Form (d. h. Trocknung, Verdichtung,<br />

Granulation, Trennung von Feinstaub, Sieben o<strong>de</strong>r Brikettierung). Die<br />

Ausgangsmaterialien sind HCN und NaOH o<strong>de</strong>r KOH.<br />

Bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong> Verbrauchs-/Emissionswerte und<br />

<strong>Techniken</strong><br />

Bei <strong>de</strong>r Cyanidherstellung entstehen hauptsächlich HCN- und NH3-Emissionen in die<br />

Luft und Cyani<strong>de</strong>missionen in <strong>de</strong>n Vorfluter. Zu <strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Ermittlung von <strong>BVT</strong> zu<br />

berücksichtigen<strong>de</strong>n <strong>Techniken</strong> gehören die Zerstörung von Cyani<strong>de</strong>n in Abgasen und<br />

Abwasser mittels Wasserstoffperoxid, die thermische Behandlung von flüchtige<br />

organische Komponenten enthalten<strong>de</strong>n Abgasen, ein Vorort-Reinigungssystem für mit<br />

Cyanid kontaminierte Vorrichtungen, die Verwendung von Mehrwegverpackungen für<br />

<strong>de</strong>n Transport fester Cyani<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Einsatz eines computergesteuerten Systems für <strong>de</strong>n<br />

x August 2007 Anorganische Spezialchemikalien


Zusammenfassung<br />

Anlagenbetrieb, die Anwendung <strong>de</strong>s ICMC-Co<strong>de</strong>s (International Cyani<strong>de</strong> Management<br />

Co<strong>de</strong>), Lagerungsmaßnahmen für Cyani<strong>de</strong>, die Verwendung von Rohstoffen mit einem<br />

niedrigen Gehalt an Schwermetallen sowie ein hohes Ausbildungsniveau <strong>de</strong>s Personals<br />

und ständige Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

<strong>Beste</strong> <strong>verfügbare</strong> <strong>Techniken</strong><br />

Dieses Dokument stellt <strong>BVT</strong> bezüglich einer Verringerung <strong>de</strong>s Abfallaufkommens, einer<br />

Minimierung von Ausgangsmaterialien sowie <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rung von NOX, HCN, NH3 und<br />

flüchtiger organischer Komponenten vor. Ferner wer<strong>de</strong>n in diesem Dokument die mit<br />

<strong>de</strong>m Einsatz von <strong>BVT</strong> verbun<strong>de</strong>nen Emissionswerte für diese Schadstoffe genannt.<br />

In Bezug auf Cyani<strong>de</strong>missionen in Wasser wird in diesem Dokument <strong>de</strong>r Schluss<br />

gezogen, dass <strong>BVT</strong> die Minimierung dieser Emissionen durch <strong>Techniken</strong> zur Oxidierung<br />

von Cyani<strong>de</strong>n ist. Die Anwendung von Hypochlorit wird auch als <strong>BVT</strong> betrachtet, wenn<br />

das Cyanidabwasser frei von organischen Stoffen ist und sich nach <strong>de</strong>r<br />

Oxidationsreaktion kein freies Hypochlorit mehr im Abwasser befin<strong>de</strong>t. Ferner geht<br />

dieses Dokument auf die damit zusammenhängen<strong>de</strong>n <strong>BVT</strong>-Emissionswerte ein.<br />

Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n auch verschie<strong>de</strong>ne <strong>BVT</strong> für die Verhütung einer<br />

Bo<strong>de</strong>nverschmutzung vorgestellt. Weitere Schlussfolgerungen bezüglich <strong>BVT</strong> beziehen<br />

sich auf <strong>de</strong>n Wasser- und Energieverbrauch, die Produktlagerung und -verpackung, <strong>de</strong>n<br />

Anlagenbetrieb und die Schulung <strong>de</strong>s Personals.<br />

Neue Verfahren<br />

Im Verlauf <strong>de</strong>r Arbeit wur<strong>de</strong>n einige neue Verfahren ermittelt. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um die<br />

Dekontamination von Abgasen und Abwasser durch chemisch verän<strong>de</strong>rte anorganische<br />

Ionenaustauscher und Aktivkohle, die Nutzung von Industrieabfällen als Brennstoff, die<br />

Luftfiltration zur Vermin<strong>de</strong>rung flüchtiger Chromverbindungen sowie die Entwicklung und<br />

Anwendung hochmo<strong>de</strong>rner keramischer Elektro<strong>de</strong>n für die elektrochemische Elimination von<br />

Cyani<strong>de</strong>n in Abwasser.<br />

Abschließen<strong>de</strong> Bemerkungen<br />

Der Informationsaustausch über <strong>BVT</strong> für die Herstellung anorganischer Spezialchemikalien<br />

erfolgte über einen Zeitraum von etwa 2 Jahren von Oktober 2003 bis November 2005. Der<br />

Informationsaustausch gestaltete sich als Herausfor<strong>de</strong>rung, da die Erfassung <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />

Verbrauchs- und Emissionsdaten einzelner SIC-Anlagen durch Geheimhaltungsbelange<br />

behin<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>. Dies verhin<strong>de</strong>rte jedoch nicht die Erstellung allgemeiner Schlussfolgerungen<br />

bezüglich <strong>BVT</strong> für <strong>de</strong>n SIC-Sektor insgesamt sowie von Schlussfolgerungen bezüglich <strong>BVT</strong> für<br />

die in diesem Dokument behan<strong>de</strong>lten spezifischen SIC-Gruppen. In Bezug auf die <strong>BVT</strong> wur<strong>de</strong><br />

eine Übereinstimmung erzielt, und es wur<strong>de</strong>n keine Meinungsunterschie<strong>de</strong> („split views“)<br />

festgehalten.<br />

Anorganische Spezialchemikalien August 2007 xi

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!