„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
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<strong>und</strong> Gestützten Kommunikation hin, dass man den Menschen mit Behinderung<br />
genügend Zeit zur Verfügung stellt <strong>und</strong> sie ermuntert, ihre Sätze von der Idee bis zur<br />
endgültigen Ausführung zu vollenden.<br />
„Die neuen Medien, die Computer <strong>und</strong> computergestützten Geräte, Maschinen <strong>und</strong><br />
die Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsmedien spielen in der Gegenwart aller<br />
Kinder <strong>und</strong> Heranwachsenden eine Rolle. Daher liegt es nahe, sie an allen<br />
Lernorten zu nutzen <strong>und</strong> darüber hinaus zum Unterrichtsgegenstand werden zu<br />
lassen“ (Meschenmoser 1997, 106).<br />
Für Mädchen <strong>und</strong> Frauen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom bedeutet dies vor allem, dass sie diese<br />
computergestützten Geräte mit Mikroprozessoren, <strong>bei</strong>spielsweise den ‘BIGmack’,<br />
den ‘Macaw 3’ <strong>und</strong> den ‘Lightwriter’, für sich als Medium entdecken (vgl. Kap.<br />
VIII; Anlage Nr. 1). Diese Technologie hat eine wichtige Zukunftsbedeutung, wenn<br />
man bedenkt, dass der eigene Wille sowie Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche nicht mehr<br />
ungehört bleiben müssen. Steelman et al. weisen darauf hin, dass der Computer sich<br />
wie kein anderes Medium an die individuellen Unterschiede <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />
‚nichtsprechender’ Menschen anpassen lässt (vgl. Steelman et al. 1993, 84). Mit<br />
nichts anderem kann Interaktion so entlastend empf<strong>und</strong>en werden.<br />
„Die begeisternden Leistungen des Computers, die man selbst ‚verursacht’ hat,<br />
können wegen dieser Verursachung als Beweis für die Leistungsfähigkeit der<br />
zentralen Macht der Wunscherfüllung genommen werden. In der Ar<strong>bei</strong>t mit dem<br />
Computer kann tröstlicherweise gelingen, was im sonstigen Leben so häufig<br />
mißlingt“ (Beland in Katzenbach 1997, 160).<br />
Gerade dies ist für das Selbstwertgefühl unserer Klientel sehr wichtig, da oftmals die<br />
ausgesendeten Signale vom Umfeld missverstanden, beziehungsweise falsch<br />
interpretiert werden. Katzenbach ist der Ansicht, dass „selbstbestimmtes Lernen“ die<br />
Fähigkeit der selbstständigen Bedienung des Computers voraussetzt. Dieser<br />
Auffassung müssen wir widersprechen (ebd., 161). Selbstständigkeit <strong>und</strong> Selbst-<br />
bestimmung dürfen unseres Erachtens nicht gleichgesetzt werden. Die Mädchen<br />
brauchen Unterstützung, um mit den Kommunikationshilfen umgehen zu können.<br />
Der Umgang mit diesen Hilfen muss gelehrt <strong>und</strong> gelernt werden, damit die Mädchen<br />
selbst bestimmen können.<br />
So wünschenswert uns auch die Tatsache erscheinen mag, dass die Mädchen <strong>und</strong><br />
Frauen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom ohne Hilfe die Geräte so benutzen, dürfen wir doch die<br />
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