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„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net

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Syndrom etwas bekannter, sodass Hollywoodstar Julia Roberts für ein Filmprojekt 4<br />

der Internationalen <strong>Rett</strong>-Syndrom Assoziation (IRSA) gewonnen werden konnte, um<br />

das öffentliche Interesse auf diese Kinder zu lenken.<br />

Anlass für eine intensive Auseinandersetzung sowohl mit dem <strong>Rett</strong>-Syndrom als<br />

auch mit den Theorien über Kommunikation <strong>und</strong> hier vor allem mit den Methoden<br />

der alternativen Kommunikation bildete für uns ein dreimonatiger Aufenthalt am<br />

DEAL Communication Centre in Melbourne, Australien. In dieser Beratungs- <strong>und</strong><br />

Therapieeinrichtung für Menschen mit verschiedensten Kommunikations-<br />

beeinträchtigungen erhielten wir, an der Seite von Rosemary Crossley <strong>und</strong> ihrem<br />

Team, einen Einblick in Gestaltungsprozesse von Kommunikation mittels<br />

alternativer Methoden. Während dieses Aufenthalts lernten wir einige Mädchen <strong>und</strong><br />

Frauen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom sowie ihre Angehörigen kennen, die dort Begleitung auf<br />

dem Weg zu mehr Kommunikation durch alternative Methoden erfahren <strong>und</strong><br />

teilweise beachtliche kommunikative <strong>und</strong> schriftsprachliche Leistungen entwickeln.<br />

Zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass die aktuelle deutschsprachige<br />

Fachliteratur zum <strong>Rett</strong>-Syndrom ein sehr negatives Bild von diesen Mädchen <strong>und</strong><br />

Frauen entwirft, welches die Leistungen, die uns die Klientinnen zeigten, nicht<br />

einmal ansatzweise zulässt.<br />

Das Ziel dieser Ar<strong>bei</strong>t ist es, die Potentiale der Mädchen <strong>und</strong> Frauen im Bereich der<br />

Kommunikation herauszustellen, weil diese häufig nicht erkannt werden. Darüber<br />

hinaus plädieren wir für eine differenziertere Wahrnehmung der Signale, die von den<br />

Mädchen ‚ausgesendet’ werden. Letzen Endes bedeutet dies für uns eine veränderte<br />

Sichtweise des <strong>Rett</strong>-Syndroms. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Anregungen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen, die wir in Australien sammeln durften, an andere weiterzugeben.<br />

Der Weg zu mehr Kommunikation ist häufig beschwerlich <strong>und</strong> bedarf Anleitung<br />

sowie vieler praktischer Ideen.<br />

Diese Ar<strong>bei</strong>t stellt die theoretische Ausgangsbasis für den <strong>bei</strong>liegenden Leitfaden<br />

(vgl. Anlage Nr. 1) dar, der Eltern, Pädagogen <strong>und</strong> Therapeuten Möglichkeiten der<br />

Unterstützten Kommunikation aufzeigen soll. Selbstverständlich können die Ideen<br />

<strong>und</strong> Vorschläge auch der Förderung anderer nichtsprechender Kinder als Anregung<br />

4 Anmerk. d. Verf.: Der Film heißt “Silent Angels. The <strong>Rett</strong> syndrome story”(2000) <strong>und</strong> liegt den<br />

Verfassern dieser Ar<strong>bei</strong>t vor.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong> 9

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