„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
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werden (vgl. Köster/Schwager 1999, 146). Bei einem Gespräch sollte der Pädagoge<br />
die Bezugsperson als gleichwertigen Partner anerkennen (vgl. B<strong>und</strong>schuh 1999,<br />
260).<br />
5.1.3 Diagnostische Kriterien für die Kommunikationsförderung<br />
Vor dem Einsetzen einer Kommunikationsförderung im Bereich der Unterstützten<br />
Kommunikation sind Erkenntnisse über Fähigkeiten in der Sprache, Kognition,<br />
Wahrnehmung <strong>und</strong> Motorik der Klientin notwendig. Informationen zur Diagnostik<br />
dieser einzelnen Bereiche werden im Folgen erläutert.<br />
Praktische Hinweise zur Durchführung befinden sich in Kapitel IV des Leitfadens.<br />
Außerdem sollten die Interessen des Kindes ermittelt werden, da ihr Einbezug<br />
während der Förderung zur Motivation <strong>bei</strong>trägt.<br />
Schon in Kapitel 4.2 wurden unterschiedliche, bereits bestehende kommunikative<br />
Verhaltensweisen von Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom <strong>und</strong> deren Relevanz erläutert.<br />
„Es gilt herauszufinden, welche zuverlässigen Kommunikationsformen ein Kind<br />
gegenwärtig gebraucht, welche davon zu welchem Zweck eingesetzt werden“<br />
(Köster/Schwager 1999, 151), um die Fähigkeiten, wie z. B. Vokalisation,<br />
Blickkontakt, Gestik, Mimik usw. <strong>bei</strong> der Förderung zu erweitern. Hilfreich kann<br />
da<strong>bei</strong> eine Orientierung am Modell von Schulz von Thun (vgl. Kapitel 3.2.3) sein,<br />
indem man überprüft, ob kommunikative Verhaltensweisen des Kindes zum<br />
Beziehungsaufbau, zur Selbstoffenbarung, als Appell oder als Information dienen.<br />
Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse ist es leichter, die Kommunikationsversuche<br />
des Kindes zu unterstützen <strong>und</strong> ihnen zu folgen, wodurch einige Misserfolge<br />
vermieden werden können. Daraufhin ist es möglich, das Individuum nach<br />
bestimmten Konzepten in seiner Kommunikation zu fördern.<br />
„Um dem Kind ein auf seine aktuellen Fähigkeiten abgestimmtes<br />
Kommunikationssystem, das weder unter- noch überschätzt, bereitstellen zu<br />
können, ist es wichtig, sein Sprachverständnis festzustellen“ (ebd., 157).<br />
Das Sprachverständnis ist schwieriger zu erfassen als die aktive Sprache. Es hängt<br />
davon ab, inwieweit das Mädchen auf gestische, mimische oder situative<br />
Verstehenshilfen angewiesen ist.<br />
Verschiedene alternative Kommunikationsformen erfordern unterschiedliche<br />
kognitive Fähigkeiten. Bevor mit der Unterstützten Kommunikation begonnen wird,<br />
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