„Diagnose: Rett-Syndrom“ – und dann? - bei föpäd.net
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kommunikativen Fähigkeiten stellen eine Chance dar, wenn man sie <strong>bei</strong> der<br />
Kommunikationsförderung aufgreift.<br />
4.2.4 Pho<strong>net</strong>isch <strong>–</strong> phonologische Fähigkeiten<br />
Menschen mit Behinderung, insbesondere wenn sie sich nicht (oder nur<br />
unzulänglich) lautsprachlich äußern können, geraten schnell in die soziale Isolation.<br />
Zahlreiche Autobiographien, wie z.B. Anne McDonald (1992, 1993), Birger Sellin<br />
(1993, 1997) u. a., belegen dies. Die Lautsprache ist auch <strong>bei</strong> den Mädchen <strong>und</strong><br />
Frauen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom stark beeinträchtigt. In der derzeitigen Literatur wird im<br />
Allgemeinen davon ausgegangen, dass Mädchen mit <strong>Rett</strong><strong>–</strong>Syndrom alle<br />
lautsprachlichen Fähigkeiten in der Regressionsphase verlieren. Genauere<br />
Untersuchungen über die pho<strong>net</strong>isch <strong>–</strong> phonologischen Fähigkeiten der Mädchen<br />
sind bislang jedoch ausgeblieben. Dobslaff hat einen ersten Schritt in diese Richtung<br />
unternommen <strong>und</strong> die Fähigkeiten der Mädchen in diesem Bereich genauer<br />
betrachtet (vgl. Dobslaff 1998; 1999). Seine Beobachtungen lassen sich unserer<br />
Meinung nach nicht auf alle Mädchen übertragen bzw. generalisieren, denn für die<br />
Untersuchungen der Studie standen nur sechs bis acht Mädchen zur Verfügung. Um<br />
konkrete Aussagen zu treffen, müssten unseres Erachtens nach Langzeitstudien mit<br />
größerer Probandenzahl in diesem Bereich durchgeführt werden. Trotz der geringen<br />
lautsprachlichen Äußerungen der Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom bleibt unklar, wie es<br />
um die innere pho<strong>net</strong>ische Repräsentation dieser Klientel beschaffen ist. In Bezug<br />
auf Helmqvist <strong>und</strong> Dahlgren Sandberg (1996), die Untersuchungen über die<br />
pho<strong>net</strong>ischen <strong>und</strong> phonologischen Fähigkeiten nichtsprechender wie auch<br />
dysarthrischer, zerebralparetischer Kinder unternahmen, resümieren Köster <strong>und</strong><br />
Schwager:<br />
„Es lässt sich festhalten, daß auch ‚nichtsprechende’ Menschen prinzipiell in der<br />
Lage sind einen abstrakten phonologischen Kode zu bilden. Diese Tatsache lässt<br />
Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der inneren Sprache zu. [...] Es ist somit<br />
prinzipiell möglich, auch ohne Artikulationsfähigkeit eine phonologische<br />
Kodierung aufzubauen“ (Köster/Schwager 1999, 105).<br />
Es gibt derzeit keine Untersuchungen zu diesem Thema <strong>bei</strong> Mädchen mit <strong>Rett</strong>-<br />
Syndrom, aufgr<strong>und</strong> der Tatsache aber, dass die Symptome der Probanden in der<br />
Untersuchung ähnlich waren wie die der Mädchen mit <strong>Rett</strong>-Syndrom, können wir<br />
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